Das Handelshaus des Dativius


  • CONTRACTUM


    EMTIO - VENDITIO


    Der Händler Dativius in Mogontiacum verpflichtet sich, der römischen Armee in Mogontiacum bis in V Wochen LXXX Rollen ungefärbten Filz zum Preis von CCL HS pro Rolle zu verkaufen.


    Die römische Armee verpflichtet sich zu diesem Zweck zur Sicherung der besagten Ware, Transportschiffe auf dem Rhein nach der Col. Ulp. Traiana und nach Confluentes zu schicken und dort auf die Anweisung des Dativius die Ware in Empfang zu nehmen.


    In Confluentes werden XXX Rollen bereit gestellt, in der Col Ulp. Traiana weitere XXX. Die restlichen XX werden von Dativius auf dem Landwege beschafft und in V Wochen in Mogontiacum bereit gestellt.


    ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLXIX A.U.C.








    "Was meinst du Tribun? Habe ich unsere Einigung korrekt abgebildet?"


    Sim-Off:

    Keine ahnung, ob der konkrete Preis so realistisch ist.

  • Sim-Off:

    Da Filz in der WiSim nicht gehandelt wird, weiss ich das auch nicht. Lassen wir das also so.


    Ich las mir den Vertrag durch. Ein Punkt schien noch nicht ganz klar zu sein.
    Ich habe nicht zugesagt die Lieferung mit der Legio zu holen, sondern deine Lieferung durch die Legio zu schützen. Der zweite Abschnitt ist daher nicht korrekt. Den Transport wird dein Händlernetzwerk übernehmen. Für die Ware bist du verantwortlich. Dies kannst du nicht auf die Legio übertragen.

  • Dativius nickte. "Nun gut."



    CONTRACTUM


    EMTIO - VENDITIO


    Der Händler Dativius in Mogontiacum verpflichtet sich, der römischen Armee in Mogontiacum bis in V Wochen LXXX Rollen ungefärbten Filz zum Preis von CCL HS pro Rolle zu verkaufen.
    Die römische Armee verpflichtet sich, die Ware auf ihrem Weg von ihrem Confluentes und der Col Ulp. Traiana zu schützen und zu sichern. Hierbei wird der Transport selbst von Dativius oder dessen Representanten übernommen.
    In Confluentes werden XXX Rollen abgeholt, in der Col Ulp. Traiana weitere XXX. Die restlichen XX werden von Dativius auf dem Landwege beschafft und in V Wochen in Mogontiacum bereit gestellt.


    ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLXIX A.U.C.








    "Nun, ich hoffe die Sache liegt nun in deinem Sinne klarer. Wenn du also nun unterschreiben möchtest, Tribun?

  • Nun entsprach der Vertrag meiner Vorstellung.


    Ich benötige zwei Kopien. sagte ich, da bloss ein Exemplar vor mir lag. Ich ging davon aus, dass der Händler auch diese Konvention kannte. Sie stellte sicher, dass keine Seite die Andere übers Ohr hauen konnte. Eine Kopie war für mich, die andere wurde in der Regia deponiert für den Fall, dass einer von uns glaubte, den Vertrag einseitig verändern zu können.


    Erst nachdem diese beiden Kopien angefertigt worden waren, drückte ich mein Siegel in den heissen Siegelwachs, der extra dafür in eine Schiene auf einer der Seiten der Wachstafel gegossen wurde.


    Nachdem alle 3 Exemplare gesiegelt waren, packte ich eines ein.


    Jetzt müssen wir diese Kopie hier nur noch in der Regia hinterlegen. Am besten begleitest du mich dorthin.


    Sim-Off:

    Das können wir ausspielen oder auch nicht, wie du willst.

  • Dativius war zufrieden. "Sehr gern Tribun."


    Sim-Off:

    wie das mit dem ausspielen aussieht, bin ich mir ehrlich gesagt noch nicht schlüssig

  • Am nächsten Morgen war ich froh, dass ich vom Dienst etwas freie Zeit finden konnte und machte mich auf zu Dativius, um zu fragen, ob ich die junge Germanin zu ihm bringen konnte.


    So stand ich also schon recht früh wieder im Handelshaus und erkundigte mich nach dem Chef.

  • Der Tribun war bei weitem die höchste Kundschaft, die DAtivius hatte und so hatte er natürlich sofort Zeit für den Offizier.


    "Tribun. Eine Ehre. Was kann ich heute für dich tun?"

  • Salve Dativius, wie laufen die Geschäfte? Mit dem Filz scheint ja alles geklappt zu haben! Schau, die Tibialia halten wunderbar! und als Beweis hielt ich ein Bein etwas nach vorne, damit er das Resultat sehen konnte.


    Seit dem ersten geschäftlichen Zusammentreffen der Beiden war schon einige Zeit vergangen und die aus dem Filz genähten Tibialia (Socken) leisteten den Männern jetzt im Winter gute Dienste.


    Ich habe ein Anliegen. Etwas eher persönliches, sicher nicht dienstlich und leider auch nicht geschäftlich. Können wir uns im Hinterzimmer in Ruhe unterhalten?

  • Dativius war auch höchst erfreut gewesen, dass das Geschäft mit der Legio geklappt hatte. Er war nicht mehr nur Dativius der Kleinkrämer, sondern mithin nun Lieferant des Exercitus. Kein schlechter Anfang.
    Dativius hatte zugesehen, dass das auch möglichst viele in der Stadt mitbekamen. Wer in diesem Geschäft weiter kommen wollte, musste nicht nur mit den Römern ins Geschäft kommen, sondern auch dafür sorgen, dass alle wussten, dass man mit den Römern ins Geschäft gekommen war.
    Dass der Tribun nun offenbar mit einem persönlichen Anliegen vorbei kam, zeigte dass das Vertrauen der Römer in Dativius gewachsen war.


    "Selbstverständlich." Er bedeutete dem Tribun, ihm nach hinten zu folgen


    IM HINTERZIMMER


    Als Hinterzimmer fungierte in diesem Falle das Tuchlager. An die Stoffe durfte keine Sonne heran kommen, damit sie nicht ausblichen und so hatte es keine Fenster, durch die man sie hätte beobachten können.


    "Wie kann ich dir behilflich sein?"

  • Der Raum war dunkel und voller Stoffe, aber das machte in diesem Moment nichts.


    Einige meiner Männer und ich haben gestern Abend auf der Strasse eine junge Germanin gerettet. Sie war dem Tod durch Erfrieren sehr nahe. Im Moment ist sie noch in der Taverna untergebracht, in welcher wir sie aufgepäppelt haben. Ich kann sie dort aber nicht lassen und natürlich kann ich sie auch nicht ins Lager aufnehmen. Daher, und weil du vielleicht ihre Sprache sprichst, wollte ich fragen, ob du vielleicht Interesse an einer Arbeitskraft hättest.


    Dass die Germanen verschiedene Sprachen hatten, welche sich zum Teil so unterschieden, dass sie sich untereinander nicht immer verstanden, war sogar mir bekannt.


    Ich weiss nicht, ob sie auch arbeiten will oder kann, aber es wäre gut, wenn sie wenigstens wieder einen Ort hätte, zu welchem sie sich wieder hin orientieren könnte. Sie hat mir noch einen Namen genannt, aber dazu muss ich erst Briefe nach Rom schicken und das kann etwas dauern, bis ich da Antworten erhalte.

  • Das war nun doch überraschend. Aber Dativius sah keinen offensichtlichen Grund warum er dem Tribun diesen Gefallen abschlagen sollte. Und römsiche Soldaten hatten nicht die Eigenheit einem Raubgesindel ins Haus zu verfrachten.
    Ob sie als Arbeitskraft taugte würde er sehen. Eine Frage blieb da allerdings.


    "Sehr gerne, Tribun. Mein Haus ist groß genug, dass es auch diese Germanin aufnehmen kann ohne, dass es Gerede bei den Nachbarn geben wird. Ob ich ihre Sprache spreche, käme hauptsächlich darauf an, von welchem Stamm sie ist. Weißt du ihren Namen und von welchem Stamm sie ist?"


    Dativius kannte die meisten Dialekte der umliegenden Stämme. Wenn der Tribun jedoch eine Batavierin oder eine Cheruskerin aufgelesen hatte, könnte es schwierig werden.

  • Dativius nickte. "Chattisch ist kein Problem." Dieser Stamm lebte nicht allzu weit entfernt und Dativius hatte bei seinen Handelsreisen schon oft dort zu tun gehabt.
    "Wann darf ich denn mit... Ygrid richtig? Mit Ygrid rechnen?"

  • Ich war erleichtert, dass diese Angelegenheit derart schnell und ruhig erledigt schien.


    Ich dachte mir, ich hole sie in der Taverna ab, wenn ich weiss, wohin mit ihr. Ich könnte sie jetzt entweder holen, oder du kannst auch mit mir mitkommen. Ich weiss nicht, was für deinen Betrieb möglich ist.

  • Dativius erwartete keine vorangemeldete Kundschaft.
    "Ich komme gerne mit"
    Mal sehen,wer diese Chattin so war.

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