Ich hatte ordnungsgemäß alle meine Aufgaben erledigt, die ich erledigen sollte. Der Germanicer konnte mir also nichts vorwerfen. Doch statt vor Sonnenuntergang in die Casa zurückzukehren, hatte ich es vorgezogen, mir ordentlich die Kante zu geben. Der Besuch der Taberna in der Mittagszeit hatte mich auf eindrucksvolle Weise zur Einsicht gebracht, dass ich nur ein dreckiger verkommener Sklave war, der immer noch seinem alten Leben nachtrauerte und nicht wahrhaben wollte, dass ihm die Zukunft nichts weiter mehr zu bieten hatte. Einer von Hunderttausenden also. Ich würde niemals wieder frei sein und auch mein Kind und Iduna waren dazu verdammt, ewig dem Gutdünken irgendeines Römers ausgeliefert zu sein. Diese Erkenntnis, so war ich der Meinung, musste begossen werden! Mit Alkohol! Mit viel Alkohol!
In meinem Geldbeutel befanden sich noch genügend Münzen für ein gepflegtes Besäufnis. Und welche Umgebung wäre dafür besser geeignet gewesen, als die Subura?
Ich konnte nicht mehr genau sagen, in welche Spelunke es mich verschlagen hatte oder wie viel ich eigentlich getrunken hatte. Es war mehr als mir gut getan hatte, was man sehr gut an meinem torkligen Gang erkennen konnte. Außerdem gab ich unverständliche Fragmente eines nicht mehr genau identifizierbaren Trinkliedes von mir, bis ich schließlich in einer dunklen Ecke stehen blieb, da ich das dringende Bedürfnis verspürte, mich zu übergeben.