Theatrum Pompeium | Ein Schauspiel der ganz besonderen Art ...

  • Das Theatrum Pompeium hatte Prisca schon immer fasziniert. Es war das erste völlig aus Stein erbaute Theater in Rom, welches über 17.000 Besucher fasste und wo sich - einst im angrenzenden Portikus - ein Drama der ganz besonderen Art abgespielt hatte. Aus diesem Grund ließ es sich Prisca nicht nehmen, bei jedem Besuch des Theaters, zuerst durch den Säulengang zu wandeln, hin zu der Stelle von der man sich erzählte, dass genau hier Gaius Iulius Caesar einst von seinen Gegnern ermordet worden war.


    Mit 23 Dolchstichen sollen sie ihn hier nieder gestreckt haben. Du meine Güte, was für ein Gemetzel muss das gewesen sein?! Alles voller Blut! Und Caesar soll dabei gerufen haben: "Auch du, mein Sohn" als ihm sein eigener Sohn Brutus den Dolch ins Herz rammte! Ein beklemmendes Gefühl beschlich Prisca jedes Mal, wenn sie sich die Szenen vor ihrem geistigen Auge vorstellte und sie es kaum fassen konnte, dass Eltern von ihrem eigen Fleisch und Blut umgebracht wurden. Vom eigenen Sohn, oder gar der Tochter …oder von beiden … nein …nein …nein, welch ein Wahnsinn wäre das? Ihre eigenen Kinder würden so etwas natürlich niemals tun, davon war Prisca felsenfest überzeugt, denn ihre beiden Lieblinge würde sie stets mit aller Liebe und Zuneigung erziehen.


    Bei ihrem Stiefsohn war sich Prisca hingegen nicht ganz so sicher und dementsprechend genoss sie den Erstgeborenen ihres Gatten mit Vorsicht. Ob Manius Minor schonmal daran gedacht hat, seine Stiefmutter hinterrücks zu meucheln? Vielleicht … vielleicht sogar schon mehrmals? … Unsinn! Mit einem leisen Seufzer wischte Prisca die aufkeimenden Zweifel und Gedanken zur Seite, um sich stattdessen wieder auf das Schauspiel zu konzentrieren, welches in etwa einer Stunde hier Premiere haben würde.


    Natürlich nicht hier im Portikus sondern auf der großen Bühne … Von was genau handelt das Stück gleich nochmal? Wieder kam Prisca ins grübeln und entsprechend gedankenverloren schlenderte sie weiter vor sich hin …


    Sim-Off:

    Jeder der mag ist herzlich eingeladen hier mit zu schreiben.. Als Besucher, Schauspieler, ganz egal, ich habe (noch) keinerlei Vorstellung was für ein Stück heute aufgeführt werden soll ^^

  • Während Lyciscus seiner Herrin lautlos folgte, flogen so einige Gedanken an ihm vorbei. Einerseits war seine Domina wie ausgewechselt, seit ihre Kinder das Licht der Welt erblickt hatten, nun, sehr verwunderlich war es wiederum nicht, hatte sie sich scheinbar ja nichts sehnlicher erhofft, als Mutter zu werden. Irgendwie kam es dem Thraker vor, als wäre die Aurelia nun wesentlich lockerer, obwohl sie dies schon früher hin und wieder war. Dennoch gab sie ihrem Leibwächter, der nun wesentlich mehr Augen haben musste, auch den Auftrag, auf ihre Kinder acht zu geben. Für Lyciscus war dies so oder so klar gewesen, schließlich kümmerte er sich um so gut wie jeden, der irgendwie in seiner Nähe war.


    Als Leibwächter hat man es nicht immer einfach, auch wenn die Aurelia stets bemüht war, Lyciscus ein angenehmes Leben zu bescheren. So musste er auch auf sie aufpassen, wenn sie ins Theater ging, was ihn selbst kaum interessierte. Es war aber immerhin nicht das erste mal, das der Thraker mehr Zeit damit verbracht hatte, rum zu stehen und Däumchen zu drehen, aber dies war nun mal seine Aufgabe, der er natürlich so gut er konnte, nachkam.


    Wie so oft schon erblickte der Sklave den Rücken seiner Herrin, der wie immer ein Grinsen auf sein Gesicht zauberte, manche Dinge werden sich wohl niemals ändern. Ein wenig Zeit war noch vorhanden, scheinbar waren auch noch nicht alle Gäste eingetroffen, denn viele Menschen konnte Lyciscus vorerst nicht erkennen. Gerade mal eine Handvoll Sklaven, die auf der Bühne ihrer Arbeit nachgingen, hatte der Thraker entdeckt.


    Mit einem leisen seufzter, das sich fast in ein darauffolgendes gähnen verwandelt hätte, fragte sich der Leibwächter, ob er heute wohl noch etwas aufregendes zu sehen bekommen würde.

  • Wie ein Schatten folgte Lyciscus seiner Herrin und das war gut so, denn in Gegenwart ihres treuen Sklaven fühlte sich Prisca stets absolut sicher. Auf weitere Leibwächter hatte Prisca an diesem Tag verzichtet, um nicht inmitten der übrigen Theaterbesucher unnötig aufzufallen. Schließlich war Prisca heute (ausnahmsweise) mal ohne ihre beiden Kinder unterwegs, was selten genug vor kam. Aber für das Theater waren ihre beiden Lieblinge definitiv noch zu klein und außerdem benötigte Prisca mal dringend eine Pause von ihrer alltäglichen Mutterrolle.


    Und was wäre geeigneter als ein spontaner Theaterbesuch, um mal vom Alltagsleben abzuschalten und sich ganz der Welt der Schauspielerei hinzugeben. Wenn ich mich nur erinnern könnte, von was das Stück handelt?, kam Prisca zum wiederholten Male bezüglich des heutigen Schauspiels ins grübeln, während sie den Sklaven auf der Bühne einen flüchtigen Blick zu warf.


    "Sag mal Lyciscus, warst du schon mal in einem Theater? … Oder interessierst du dich mehr für andere Dinge?", wollte Prisca beiläufig von ihrem Sklaven wissen, der ihr irgendwie einen gelangweilten Eindruck machte. Und weil Prisca von Natur aus sehr neugierig war, bohrte sie gleich nach: "Erzähl doch mal! Was für Interessen hast du und was macht ein Sklave wie du so, wenn er nicht gerade am Rockzipfel seiner Herrin hängen muss?" Mit einem schelmischen Schmunzeln auf den Lippen neckte Prisca ihren Leibwächter ein wenig, in Anspielung auf die Tatsache, dass er seiner Aufgabe entsprechend immer ein paar Schritte hinter ihr her gehen musste.

  • Noch war es leise, hier und da ein paar Worte die man vernehmen konnte, aber selbst diese nur sehr gering. Tatsächlich waren schon der ein oder andere Gast dazu gestoßen, aber so richtig voll war es noch nicht. Wenn Lyciscus an den Marktplatz von Rom dachte, oder eben auch das Forum, dort waren immer genügend Menschen zu finden, mehr als man eigentlich gerne sehen mochte. Hier jedoch, zumindest noch momentan, konnte der Thraker recht gemütlich seine Aufgabe erledigen, wer weiß aber wie dies sein würde, sobald hier die Menschen das komplette Theater füllten.


    Eine Frage der Aurelia brachte den Leibwächter kurz zum nachdenken, in einem Theater? Daran konnte sich Lyciscus nicht wirklich erinnern. "Nun, Domina, in einem Theater war ich noch nicht." Zumindest konnte er sich nicht erinnern das es in Thrakien so etwas überhaupt gab. "Jedoch gab es natürlich hier und da ein paar Feste, wo schöne Frauen tanzten." Ein wohl etwas dürftiger vergleich, jedoch erinnerte sich Lyciscus gerne an diese Zeit zurück. Was sein Interesse betraf, so musste der Sklave auch hier ein wenig nachdenken, schließlich war er nun schon sehr lange in Rom, an der Seite seiner Herrin. Da hatte er auch wenig Zeit seinen eigenen Interessen nachzugehen, auch wenn ihm die Aurelia viel Freizeit genehmigte, und er diese auch hin und wieder nutzte. "Gesellschaft!" stieß es aus Lyciscus hervor. "Ich rede gerne mit bekannten, und natürlich gehört auch Essen und Trinken dazu. Training ist auch eine kleine Leidenschaft von mir, wie auch Wissen ansammeln." Ja der Thraker lernte schnell, Techniken, Wege, und auch viele andere Dinge. Einerseits war es zum überleben wichtig, andererseits war der Leibwächter generell sehr interessiert von anderen zu lernen. "Und, ähm..., ..." Nun, so richtig wusste Lyciscus nicht was er sagen sollte. Einerseits galt seine Interesse auch der Frauen, wie wohl der meisten Männern, aber am meisten immer noch der Aurelia.


    Die Zeit in Antium vermisste er ja doch sehr. Allein schon mit dem Schiff zu reisen, was sicherlich auch zu seinen Interessen gehörten, waren immer eine Wohltat für ihn. Doch solche Dinge konnte er nicht seiner Herrin auf die Nase binden, obwohl es doch schon hin und wieder einmal knisterte, und dennoch, der Thraker versuchte so gut wie möglich immer seiner Lust zu entkommen, bisher mit erfolg. "Und, Domina, welche Interessen teilst Du? Natürlich abgesehen von Deinen bezaubernden Kindern?" Apropos Kinder, Lyciscus fühlte sich schon recht gut wenn man bedachte, das er der Aurelia immer gut zugesprochen hatte, das sie einmal Kinder haben werde, und sie eine fabelhafte Mutter sein würde. Das sie zugleich mit zwei Kinder gesegnet worden war, war natürlich eine doppelte Freude, auch für Lyciscus.

  • Aha, ein paar Feste also, ab und an, auf der schöne Frauen tanzten … Nicht wirklich vergleichbar mit einer Theateraufführung, aber sicherlich auch ein schöner Zeitvertreib, dachte sich Prisca zu den Worten ihres Leibwächters und ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen. "Nun, tanzende Frauen werden wir heute wohl eher nicht zu Gesicht bekommen, aber ich bin mir sicher, dass dir das Theater dennoch gefallen wird." Da war Prisca ziemlich sicher, obgleich sie immer noch keine Ahnung hatte, welches Stück sie zu Gesicht bekommen würden.


    "Wir haben im Grunde ziemlich ähnliche Interessen, denn auch ich liebe gesellschaftliche Veranstaltungen, auf denen man bei Speis und Trank gemütlich beisammen sitzt und sich amüsiert. Und auch ich treibe regelmäßig Sport, auf dem campus der Thermen. … Ehm, ich hoffe das sieht man meiner Figur auch an?", antwortete Prisca auf die Frage nach ihren Interessen bereitwillig und gleichzeitig nach einem Kompliment heischend.


    Für Komplimente war Prisca seit jeher empfänglich gewesen und mehr noch, seit der Geburt ihrer beiden Kinder. "Ach ja … meine beiden bezaubernden Kinder … sie sind zum Mittelpunkt meines Lebens geworden", bestätigte Prisca glücklich seufzend was Lyciscus mit seiner Bemerkung wohl ausdrücken wollte. Ihren Kindern galt natürlich Prisca´s Hauptinteresse, doch an diesem Tag wollte die Aurelia bewusst mal auf andere Gedanken kommen: "Im Augenblick interessiert mich aber am meisten, welches Stück heute gespielt wird. Ich hätte Lust auf eine Komödie, etwas zum lachen … ", bemerkte Prisca weiter, während sie den Säulengang weiter entlang schritten.

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