Nicon
"Kyri träumt viel, wenn der Tag lang ist", sagte Nicon mit einem Gähnen, als die Frau davon sprach, dass dessen Traum wieder auferstehen würde. Sie wusste ja ziemlich viel über den Anführer der Täter und seine Bande. Nicon seinerseits war es egal, so lange er genügend Geld hatte, um sich seine tägliche Amphore zu organisieren.
Nicon streckte sich und stieß die leere Amphore um. Scheppernd rollte sie ein Stück. Er sah die Frau mit verquollenen Säuferaugen an. Plötzlich aber kam Bewegung in die Sache, die Urbaner! Wer hatte die verdammten Urbaner gerufen? Mühsam stemmte Nicon sich auf die Beine, als einer der Bewaffneten ihm mit einem Schwert drohte, damit er aufstand. Nicon war wie immer nur rudimentär bekleidet und völlig verdreckt. Die Hauswand gab ihm Halt, so dass er nicht umstürzte.
"Ich hab den Wein nicht geklaut und das ist ein Küchenmesser! Kyri? Der ist ... ich glaube, im Magnum Momentum. Bei Velia."
Er zeigte in die Richtung, in der das andere Lupanar stand. Er glotzte danach den Urbaner an, der ihn beim Namen genannt hatte. Kannte er den? War der ein Kunde? Nicon vermochte sich nicht alle zu merken, aber er hoffte, dass der Mann ein wenig mehr Nachsicht bei ihm walten ließ als mit der unglücklichen Frau, die sein Kollege aus irgendeinem Grund verhaften wollte.