Mogi. Sehen und......schmecken

  • "Wenn du Ruhe suchst, kann Mogontiacum tatsächlich seine Vorteile haben, das stimmt." Ein kleines Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. "Mir war es lange fast ein wenig zu ruhig, aber das sind vermutlich die Art Dinge, aus denen man irgendwann einfach rauswächst."

  • " Oder doch auch genug Ablenkung findet die einem die Ruhe nicht mehr so erdrückend vorkommt."


    Ich blickte kurz zurück zu meinem Tisch. Dort saßen immer noch die drei Gallier und hatten bereits ihre Bestellung bekommen.


    " Aber ich bin erfreut darüber jemanden gefunden zu haben der ein freundliches Wesen besitzt. Apropos besitzen. Darf ich diesen Stuhl besetzt?"

  • "Natürlich, nimm ruhig Platz." Octavena gestikulierte in Richtung des freien Stuhls. "Und was hast du jetzt in der Stadt vor abgesehen davon, dass du Roms Hektik entkommen willst?"

  • " Erstmal das Haus in Schwung bringen. Es stand ja bisher leer ausser dem Maior Domus und 2 weiteren Bediensteten. Das wird schon einiges an Zeit in Anspruch nehmen."


    Ich kaufte zwischendurch auf den Octavenas Becher und stellte fest dass dieser fast leer war.
    " Darf ich für dich auch etwas bestellen?" Ich schielte dabei auffällig auf den Becher.


    " Eine Anstellung möchte ich auch finden. Vllt hilft es mir dass ich in Rom als Stationarius tätig war.
    Oder vllt in der Verwaltung. Oder aber....ich werde bei der Legion nachfragen ob es bedarf an Rekruten gibt. Aber grundsätzlich suche ich nur nach einer Beschäftigung."


    " Und was..tust du in Mogontiacum? Also ich meine nun abgesehen davon in de Taverne einem Becher wein zu fröhnen?"

  • "Ah, nein, danke." Octavena schüttelte auf die Frage danach, ob sie sich nachschenken lassen wollte, knapp den Kopf. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Züge, als ihre Gedanken kurz wieder zu ihren Kindern wanderten und sie sich insgeheim fragte, was für ein Schlachtfeld sie wohl bei ihrer Rückkehr erwarten könnte. "Ich sollte nicht mehr zu lange bleiben, sonst wundert sich am Ende meine Familie noch, wo ich bleibe."


    Die Frage, was sie in Mogontiacum machte, überraschte sie ein wenig. Nicht weil es keine legitime Frage gewesen wäre, sondern weil sie sie schon länger nicht mehr gestellt bekommen hatte. Vermutlich ein weiteres Zeichen, dass ihr Zuhause inzwischen schon länger ganz eindeutig hier und nicht mehr in Hispania war. "In Mogontiacum? Ich lebe hier", erwiderte sie schlicht und hob ein wenig die Schultern. "Mein Mann ist Duccius Marsus, eigentlich leben wir ein wenig außerhalb der Stadtmauern, aber ich gehe gerne selbst auf den Markt hier in der Stadt." Sie warf ihm ein schiefes Lächeln zu. "So wie heute."

  • " Ahhja." Die Antwort war Recht unbefriedigend aber Cerretanus nahm es Petronia nicht übel. Und allein der Hinweis dass Familie daheim wartet war ein Argument für die spärliche Auskunft.
    Das Lächeln zum Abschluss welches Petronia aufsetzt wirkte gequält.


    Vllt täuschte ich mich auch nur. Die Erfahrung mit Frauen und deren Mimik war seit jeher ein Geheimnis.


    Mir brannte es auf der zunge nachzufragen ob sie es bedauere allein unterwegs zu sein....


    " Und....und wenn ich es nicht falsch deute so ist es ein leidiges Thema. Also allein auf den Markt zu gehen?


    Ich hehe schon länger den Gedanken eine Familie zu gründen. Was in Rom vllt einfacher wäre als hier. Oder?"

  • "Als ich heute morgen das Haus verlassen habe, war ich nicht alleine", erwiderte Octavena mit einem kleinen, aber ehrlichen Grinsen. "Ich wollte eigentlich meinen Sohn und meine Tochter zu meinem Marktbesuch mitnehmen, aber die beiden haben noch unterwegs angefangen zu zanken und schwupps, lagen sie beide in der erstbesten Pfütze und ich habe sie mit der Sklavin, die uns begleitet hat, wieder heimschicken müssen." Immer noch lächelnd lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. "Aber nein, eigentlich stört es mich nicht, allein einkaufen zu gehen und ich mag allgemein die ... Atmosphäre. Es ermüdet nur, wenn meine Familie meine Pläne durcheinander wirft, aber na ja ... Kinder sind eben Kinder."
    Sie hob ihren Becher an den Mund, um an den Resten ihres Weins zu nippen, verschluckte sich aber fast vor Überraschung, als er seine eigenen Familienpläne ansprach. "Ich habe nie in Rom gelebt, aber ich würde sagen das kommt ganz darauf an, was dir wichtig ist. Mogontiacum kann manchmal etwas verschlafen wirken, aber das kann auch ein Segen sein." Sie zuckte mit den Achseln, beobachtete aber neugierig seine Reaktion. Ein Neuankömmling wie er auf Brautschau, vielleicht noch dazu einer mit Ehrgeiz, wäre eine interessante Neuigkeit, um sie bei Gelegenheit mit Freundinnen und Bekannten zu teilen. "Hier kennt man sich und solltest du auf der Suche nach einer Frau sein wirst du sicher nicht lange brauchen, um herauszufinden, welche Mädchen aus welcher Familie eine gute Wahl sein könnten."

  • Andriscus bestellte. Wie immer Krug Wasser, Obst und Käse. Dazu kam noch eine der hiesigen Wurstspezialitäten.


    Viel mehr stand im Moment nicht am Plan.


    Ab und zu beobachtete er eine jungen Mann der mit einer Frau ein, anscheinend, nettes Gespräch führte.


    Die drei Personen am Tisch weiter hinten aßen uns tranken als ob es schmecken würde.

  • " Suchen....suchen klingt irgendwie...verzweifelt. Hoffnungslos. Als wäre man verloren ohne dem wonach man sucht."
    " Geduld und die Gunst der Götter werden jedem das geben was er benötigt."


    " Aber...was man tun könnte als kleine Unterstützung...das wäre ein Fest. Genau....ein Fest."
    Der geniale Gedanke der mir da gekommen war ließ meine Augenbrauen vergnügt tanzen. " Du würdest doch kommen. Mit Familie. Ich würde gerne deinen Mann kennen lernen."

  • Etwas an seinem Enthusiasmus war ein wenig ansteckend und Octavena konnte nicht anders ein kurz und leise zu lachen. "Das hängt nicht nur von mir ab, aber ich vermute mal, dass so eine Feier das Interesse einiger Leute wecken könnte. Neuankömmlinge werden hier immer erst einmal neugierig beäugt, da kann ich bestimmt meinen Mann überzeugen." Tatsächlich gefiel ihr die Aussicht, dass so mal wieder etwas Bewegung in Mogontiacums Sozialleben kommen würde, ganz gut. Das könnte interessant werden.

  • " Gut. Also Du und Duccius Marsus seid herzlich eingeladen." Ob ich sie nun schon zu lange aufgehalten habe? Schliesslich warten ihre Kinder daheim. Und ihr Gatte würde vllt auch wissen wollen wo sie bleibt.


    " Petronia. Ich möchte dich nun nicht weiter belästigen und aufhalten. Es war und ist mir eine Ehre dich kennengelernt zu haben und möchte mich für deine Hilfe bedanken. Nun...die Einladung ist ja vllt schon ein kleines Dankeschön. Aber die gilt ja nicht nur für dich alleine."

  • "Wunderbar." Octavena lächelte ehe sie einen Blick in ihren inzwischen leeren Becher warf und sich dann von ihrem Platz erhob. "Ich bin mir sicher wir sehen uns bald wieder. Schick ruhig eine Einladung in die Villa Duccia sobald du weißt, wann und wie du dein Fest veranstalten willst." Damit verabschiedete sie sich und machte sich auf den Heimweg und dem Chaos, das sie dort sicher erwartete.

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