[Hortus] Nur ein Duft von Schönheit blieb zurück

  • Es war eine laue Nacht. Dies konnte Iduna an der Wärme spüren die von den Steinen empor stieg und das leise zirpen der nächtlichen Insekten begünstigte. Gerade eben hatte Iduna das Cubiculum ihres Dominus verlassen. Die Kissen waren aufgeschüttelt. Die Decke zurück geschlagen und eine neue Tunika lag bereit. Ihr Dominus arbeitete immer viel zu lange und meist bis spät in die Nacht hinein. Dies war zwar lediglich eine Vermutung der Rothaarigen, aber wieso sollte sie mit ihrer Vermutung nichts ins schwarze treffen? Schließlich hatte sie den Römer noch nie in seinem Cubiculum angetroffen, wenn Iduna diesen Raum für die Nachtruhe vorbereitete. Leicht zuckte Iduna mit den Schultern und kehrte dem Cubiculum ihres Dominus den Rücken und betrat lautlos die Sklavenunterkünfte.


    Ob Angus die kleine Notiz auf dem Kopfkissen in den Sklavenunterkünften bemerkte?


    Mein Geliebter.
    Ich warte auf dich im Hortus der Domus Iulia.
    Deine Iduna


    Mit einem zärtlichen Blick in die Wiege ihrer Tochter, ging Iduna, wie so oft das Herz auf. Die kleine Aislin schlief selig vor sich hin. Was auch kein Wunder war, denn das Kind hatte bereits ihre Mahlzeit erhalten. Und dennoch spürte Iduna das ziehen in ihren Brüsten. Wann immer die Milch einschoss. Doch Aislin schlief so friedlich. Und so würde sie ihre Tochter garantiert nicht aufwecken.


    Auf Zehenspitzen schlich die Rothaarige aus den Sklavenunterkünften. Und durchquerte die Gänge. Bis sie im Atrium der Domus Iulia erschien. Doch nicht das Atrium war ihr Ziel. Sondern der Hortus. Und diesen Bereich der Domus würde die Rothaarige aufsuchen. Tief atmetet die Rothaarige die frische Luft ein und legte ihren Kopf in den Nacken, um in den Himmel blicken zu können.


    Schließlich setzte sich der Rotschopf in Bewegung und durchschritt langsam den Hortus. Bis sie ein mit Wasser gefülltes Bassin erblickte. An dessen Rand ließ sich die kleine Germanin nieder und wartete auf ihren Ehemann.

  • Ich war müde und freute mich schon auf mein Lager. Zuvor hatte ich mich noch gewaschen, denn ich hatte mich schmutzig gefühlt und hatte nach Schweiß gerochen. Das kühle Wasser war eine Wohltat gewesen, so dass sich mein Körper nach einem langen Arbeitstag entspannen konnte.
    Nun trottete ich zu den Sklavenunterkünften und zog mir dabei meine Tunika über den Kopf. Wenn ich nicht schon so müde gewesen wäre, hätte ich noch bei Iduna und unserer Kleinen vorbeigeschaut.


    Gerade als ich es mir auf meinem Lager gemütlich machen wollte, fand ich ein kleines Wachstäfelchen. Ich wunderte mich schon, wie das wohl hierhergekommen war. Dann las ich den knappen Text darauf und ich begriff. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Ich war zwar müde, doch ich liebte Überraschungen. Also erhob ich mich wieder, streifte die Tunika wieder an über und zog meine Sandalen wieder an, die ich zuvor abgestreift hatte.


    Ganz leise bewegte ich mich durch die Gänge und stieg die Treppe empor. Nur noch wenige Schritte trennten mich vom Hortus. Die Nacht war angenehm. Es war nicht zu kühl. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich mich um. Ich machte ein paar Schritte und erkannte sie dann. Wie sinnlich, sie hatte sich am Brunnen der Venus niedergelassen. Fast lautlos bewegte ich mich auf sie zu und küsste sie schließlich ihren Nacken. „So spät noch wach, Geliebte?“, raunte ich ihr zu und setzte mich neben sie.

  • Bunte Fische flitzten durch das Wasser des Bassins und Iduna beugte sich neugierig näher. Natürlich nicht so weit das sie Bekanntschaft mit dem kühlen Nass gemacht hätte. Wie hätte sie ihre nasse Tunika erklären sollen? Die Fischlein flitzen munter durch das Wasser. Sodass es eine wahre Freude war ihren kleinen Körpern zuzusehen.
    “So filigran. Und zugleich so lebendig.“
    Murmelte Iduna an sich selbst gewandt. Schließlich konnten ihr die Fische nicht antworten. Aber es wäre bestimmt witzig anzuhören. Schließlich wurde Idunas Blick nachdenklich, als sie sich dann doch näher beugte und ihre filigranen Finger äußerst sanft über die Wasseroberfläche gleiten ließ. Denn die Fische wollte Iduna natürlich nicht verschrecken.


    Ob Angus ihre Nachricht mittlerweile entdeckt hatte und sich auf dem Weg in den Hortus befand? Oder wo stecktr der Kelte? Unter der Sklavenschaft wurde getuschelt, dass sich Angus mit einem Wahrsager getroffen haben sollte. Als dieses Gerücht an Idunas Gehör gedrungen war, musste sie tatsächlich leise kichern. Angus würde sich doch nicht auf einen solchen Scharlatan einlassen. Nein das konnte sich die Germanin einfach nicht vorstellen. Aber vielleicht würde sich ihr heute die Chance bieten und den Kelten danach befragen.


    Wenn Angus denn endlich erschien. Weitere Wimpernschläge verstrichen und Iduna war nach wie vor alleine im Hortus. Doch dann, nach einer für Iduna gefühlten Ewigkeit, konnte sie leise Schritte vernehmen. Und dies ließ nur einen Schluß zu. Der Kelte hatte den Hortus betreten. Bei seiner zärtlichen Lippenberührung seufzte Iduna leise auf. Was keinesfalls negativ gewertet werden würde.
    “Ich konnte nicht schlafen. Ich musste immer an das Gespräch mit unserem Dominus denken. Angus glaubst du das wir das schaffen werden?“
    Langsam drehte sie sich zu ihm herum, um seine Gesichtszüge studieren zu können. Außerdem beobachtete sie den Kelten einfach gerne.

  • Eigentlich hatte ich auf einen romantischen Ausklang des Abends gehofft, weil sie mich hierher in den Hortus gebeten hatte. Gab es einen schöneren Platz für zwei Liebende, als an diesem Brunnen? Doch dann holte sie mich schneller aus meinen Gedanken wieder zurück, als mir lieb war. Mein verträumter Blick wich einem nachdenklichen. Meine Stirn legte sich leicht in Falten, als sie unsere Unterredung mit dem Iulier erwähnte. Musste das jetzt sein? Ich wollte ihr nicht sagen müssen, dass ich es ja gleich gewusst hatte und dass sie auf meine Worte ja nicht hören wollte. Doch das äatte dann den Augenblick vollkommen zerstört.


    „Wir müssen das Beste daraus machen, Liebes!“, antwortete ich ihr, ohne dabei eine Prognose abzugeben. Für meinen Teil konnte es schwierig werden, immer stillzuhalten, nicht zu murren und Dinge zulassen zu müssen, die mein Ehrgefühl verletzten. Der Iulier hatte von uns die totale Unterwerfung gefordert. Für so etwas wie Ehre, war da kein Platz mehr. Und um Idunas Willen durfte ich dabei nicht versagen.
    „Ich werde alles Erdenkliche tun, um ihn und dich nicht zu enttäuschen, Geliebte.“ Dieses Versprechen besiegelte ich mit einem sanften Kuss auf ihre Lippen. Ich hoffte, dass dieses Thema damit erledigt war, denn ich spürte bereits in mir wieder das Verlangen nach ihr. Ihre bloße Anwesenheit verdrehte mir den Kopf. Dagegen war ich völlig machtlos. Ob sie diese Wirkung auch bei anderen Männern auslöste? Wie zum Beispiel bei dem Iulier? Genug Zeit verbrachte sie ja in seiner Nähe!
    Ach verdammt, da kam sie wieder angekrochen, meine Eifersucht!

  • Lange musterte die Rothaarige den Kelten und ließ ihren Blick über seinen Körper gleiten. Denn auch sie spürte dieses Verlangen wann immer sie ihren Ehemann anblickte. Würde er sie in den Arm nehmen? Würde seine Hand ihre Tunika empor schieben, um dann... Weitere Gedanken gestattete sich die kleine Germanin nicht. Stattdessen spürte sie, wie sich ihre Wangen zart röteten und Iduna tatsächlich ihren Blick abwenden musste. Denn auf einmal wirkte die Luft um sie herum wie statisch aufgeladen. Und das leise knistern in der Luft konnte auch ihrem Ehemann nicht verborgen bleiben.


    Und dennoch schien sich etwas in der Luft zu verändern, als Iduna ihre leise Stimme erklingen ließ. Sie wollten Aislin ein schöneres Leben schenken und hatten es durch Worte zerstört. Nein. Die Rothaarige alleine hatte Aislins Freilassung zunichte gemacht. Oh. Welche Gedanken mussten dem Kelten durch den Kopf geistern? Zürnte er ihr, ob ihrer kopflosen Dummheit, die ihre Tochter weiterhin in den Stand einer Unfreien presste?
    “Ich wollte Aislin ein schöneres Leben schenken. Und.. und unser Dominus.. er ist so grausam.“
    Sprudelte es auf einmal über Idunas Lippen, als sie Angus aus mit Tränen verschleierten Augen anblickte.


    “Hoffentlich wird uns unsere Tochter jemals verzeihen, dass wir für sie das Schicksal einer Sklavin gewählt haben.“
    Unwillkürlich wandte Iduna ihre schimmernden Augen ab und biss sich auf die Unterlippe. Schließlich schien sie sich wieder unter Kontrolle zu haben und richtete sich tatsächlich leicht auf. Ihr Schlafgewand wirkte beinahe durchsichtig und umwehte Idunas schlanken Körper spielerisch. Bei seiner zärtlichen Lippenberührung schmiegte sie sich unwillkürlicg enger gegen seinen Körper. Ihr gesamter Körper schrie das sie b e r e i t war.


    Doch da brannte Iduna noch etwas auf der Seele und sie blickte Angus tief in die Augen. Ihre Finger bettete sie gegen seine Wange.
    “Angus? Vor einigen Tagen habe ich hier im Hortus, nicht unweit von hier, unsere Tochter nach meinen Stammesriten aufgenommen. Ich habe sie nach germanischem Ritus gesegnet. Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse?“
    Jetzt wirkte die Rothaarige dann doch leicht unsicher, während ihr Blick gar liebkosend über Angus Gesicht glitt.


    “Ich habe in der iulischen Sklavenschaft etwas gehört, was mir zusätzliche Kopfschmerzen bereitete. Du sollst bei einem Wahrsager gewesen sein? Einem Scharlatan? Was hattest du dort verloren? Angus?! Sprich mit mir.
    Verzweifelt mutete der Klang in Idunas Stimme an. Während ein sachtes beben ihren Körper erzittern ließ.

  • Iduna wusste inzwischen selbst, dass sie es vermasselt hatte. Daher fing sie wieder an, sich zu rechtfertigen. Im Grund hatte sie so gehandelt, wie jede verantwortungsvolle Mutter an ihrer Stelle auch gehandelt hätte. Nun gab sie dem Iulier die Schuld. Sie nannte es grausam, wie er gehandelt hatte. Doch war unser ganzes Leben als Sklaven nicht auch schon grausam? Ja, das war es, wenn man einst die Freiheit gekostet hatte.
    Liebes, ich weiß, dass du das wolltest. Und der Iulier weiß dies sicher auch. Doch es ist sein gutes Recht, wie er gehandelt hat. Und wenn wir uns Mühe geben, dann wird Aislin vielleicht doch noch eines Tages frei sein. Daran musst du von jetzt ab immer denken, Iduna!“ Zunächst hatten meine Worte tröstend geklungen. Bei meinem letzten Satz jedoch sah ich sie eindringlich an, um die Bedeutung meiner Worte noch zu unterstreichen.


    War ich mit ihr zu hart umgegangen? Ich sah, wie ihre Augen zu glänzen begannen, weil sie den Tränen nah war. Danach wandte sie sich von mir ab und sagte etwas, was mich sehr erschütterte. Denn letztendlich hatte Iduna nie eine Wahl gehabt, ob sie ein Kind wollte oder nicht. Die Art und Weise, wie dieses Kind gezeugt worden war, hatte kein bisschen mit Liebe zu tun. Aislin war ein Produkt der Gewalt. Der grausamen Zurschaustellung der Macht einer Domina über ihre Sklaven. Dass ich dabei ihr Werkzeug gewesen war, würde ich nie vergessen können. Ich dankte den Göttern dass Iduna mir verziehen hatte.

    Ihre Lippen schmeckten süß, wie der Nektar von Wildblumen und ihr Taint glich der Farbe von saftigen Aprikosen. Sie hatte versucht, sich an mich zu schmiegen als ich sie küsste. Ihr Blick verriet mir, dass sie sich auch nach mir verzehrte. Als sie merkte, dass ich dies erkannt hatte, errötete sie. Ja, es knisterte zwischen uns. Ob sie mich wirklich liebte? Oder war es nur fleischliches Verlangen, dem keinerlei Emotionen zugrunde lagen?
    Unter der Schlaftunika, die sie trug, zeichnete sich ihr graziler Körper und die prallen Brüste ab. Alleine das hätte mir schon genügt, um mich auf sie zu stürzen und sie zu nehmen. Doch das tat ich nicht. Das was ich ihr heute Nacht geben wollte, war mehr als nur fleischliches Vergnügen. Bevor ich jedoch damit beginnen konnte, fing sie plötzlich wieder an zu reden. So musste ich mein Vorhaben erst einmal verschieben und hörte ihr zu, was sie zu sagen hatte.
    „Äh ein Stammesritual? Dann ist unsere Tochter nun eine Cheruskerin?“ Welch schreckliche Vorstellung! Natürlich würde ich ihr das niemals sagen. Ich lächelte sie an. „Natürlich bin ich dir nicht böse an, mo ghràidh.“ Und damit sie mir auch wirklich glaubte, wollte ich sie erneut küssen. Doch scheinbar wollte sie lieber weiterplappern. Sie kam mit irgendwelchen Gerüchten, die in der Sklavenschaft die Runde gemacht hatten. Verdammt noch eins, wer hatte das Gerücht gestreut, ich hätte einen Wahrsager besucht? Hatte derjenige etwa auch gesehen, wie ich zuvor die Geldbeutel gestohlen hatte?
    „Ach ja, wer sagt denn so was?“, entgegnete ich ihr. Ihr scharfer Ton aber brachte mich dazu, ihr wenigstens einen Teil der Wahrheit zu verraten.
    „Nun ja, eigentlich bin ich nur durch Zufall bei diesem Seher gelandet. Und weil ich dann schon mal da war, habe ich ihn auch etwas gefragt. Wann trifft man denn sonst schon einen Seher?“ Ich hoffte, das genügte vorerst.

  • Alles betteln und flehen hatte nichts geholfen. War bei ihrem Dominus auf taube Ohren gestoßen. Auch wenn sich der Iulier dann doch noch zu einrm Kompromiss hatte durchringen können. Blieb nur abzuwarten ob sich der Römer später noch immer an seine Worte erinnerte. Bei diesem Gedanken spürte Iduna wie sich eine Gänsehaut auf ihren Armen ausbreitete. Er sollte es tun. Denn Idunas schmerzendes Mutterherz könnte es nicht ertragen ihre Tochter weiterhin in Sklaverei aufwachsen zu sehen. Noch war Aislin zu klein um zu verstehen. Doch auch die Halbgermanin würde älter werden und vielleicht eines Tages Fragen stellen. Bis es jedoch so weit war, würde noch viel Wasser den Tiber anschwellen lassen.


    Schließlich ließ der Kelte seine Stimme erklingen und Iduna zuckte leicht zusammen.
    “I c h wurde nicht von unserem Dominus ausgepeitscht.“
    Worauf die kleine Germanin anspielte wusste Angus ganz genau. Oder hatte er seine Ankunft in der Domus Iulia erfolgreich verdrängt?
    “Was aber ist, wenn sich unser Dominus in zwei Jahren nicht mehr an seine Worte erinnerte? Ich habe nicht gesehen das er es zu Papier gebracht hatte. Du etwa Angus?“
    Nicht minder eindringlich wirkte das funkeln im Blick der kleinen Germanin. Bevor sich ihre Anspannung auch schon löste und Iduna weich und anschmiegsam wirkte.


    Würde sie ihrer Tochter eines Tages über ihre Entstehung berichten? Nein! Oder doch? Dies lag noch so weit in der Zukunft. Da wollte sich die Rothaarige am heutigen Tag keine Gedanken machen. Ihren tränenverschleierten Blick wandte die Rothaarige tatsächlich zur Seite ab. Bevoe sie ihren Körper leicht gegen den des Kelten schmiegte. Und Angus verstand. Flatternd schlossen sich Idunas Augen, als sie die zarte Lippenberührung des Älteren auf ihren Lippen spürte. Ihre geröteten Wangen machten ihren roten Haaren regelrecht Konkurrenz. Und doch ließ Iduna ihre Stimme erneut an des Kelten Gehör dringen. Nachdem sie sich so platzierte das sie Angus direkt anblicken konnte.
    “Nein Angus. Unsere Tochter ist Halbgermanin. Ich habe Aislin meinen Göttern geweiht. Wenn du möchtest können wir Aislin auch deinen Gottheiten weihen?“
    Wie der Kelte wohl auf diese aberwitzige Idee seiner Gefährtin reagierte? Positiv oder negativ?


    Erneut näherten sich seine Lippen den ihrigen. Doch Iduna brannte so viel auf der Seele. Mit dem sie sich erst auseinander setzen müsste.
    “Ich... Ich weiß nicht mehr wer es gesagt hat Angus. Wieso machst du so etwas? Das könnte gefährlich sein.“
    Damit war für Iduna das Thema auch schon beendet und sie schmiegte ihren Kopf gegen seine Schulter.
    “Ich bin dein Angus. Jetzt und immerdar.“
    Hauchte die Cheruskerin und hob langsam ihren Kopf an. Jetzt war es an Iduna ihre Lippen zärtlich auf die des Kelten zu betten.

  • „Ja, ja!“, sagte ich und zog die Augenbrauen nach oben. Dass sie aber auch ständig auf der gleichen Leier herumreiten musste! Wahrscheinlich würde sie mir deshalb noch Vorhaltungen machen, wenn wir bereits alt und grau waren und unsere Tochter längst frei war.
    „Er hat uns sein Wort gegeben. Das muss uns genügen, Liebes.“ Aber natürlich hatte sie Recht, wir hatten keinerlei Handhabe, falls er in zwei Jahren seine Meinung ändern sollte. Uns blieb also nichts anderes übrig, als nach seinen Regeln zu spielen. Mir gefiel das zwar auch nicht sehr, aber so sollte nun vorerst unser Plan aussehen. Um ein wenig Idunas Sorgen zu minimieren, lächelte ich ihr zuversichtlich zu und strich ihr sanft übers Haar.


    Manchmal hatte ich immer noch den Eindruck, dass sie besonders schreckhaft war, wenn ich die Stimme erhob oder gar etwas lauter sprach. Ob das ein Überbleibsel von damals war? Dabei hatte ich ihr doch schon unzählige Male gesagt, sie müsse mich nicht fürchten. Ich war doch ihr Beschützer! Dafür verlangte ich auch nichts von ihr. Bisher hatte ich immer geglaubt, sie gäbe sich mir freiwillig hin. Andererseits schien sie mir jedes Mal gefallen zu wollen, da ich bisher nie erlebt hatte, dass sie etwas gefordert hatte.


    Doch was die Stammeszugehörigkeit von Aislin betraf, schien sie ganz genaue Vorstellungen zu haben. Bei dem Gedanken, dass unsere Tochter nun eine Halbgermanin sei und sie das Kind ihren Göttern geweiht hatte, wurde es mir auch nicht wirklich besser. Und nun wollte sie anscheinend auch noch, dass ich sie noch meinen Göttern weihen sollte. Ich stand dem Ganzen eher skeptisch gegenüber. Iduna stammte eben aus einer ganz anderen Welt. Eine Welt, die noch nicht Teil des Imperiums war. Britannien hingegen stand nun schon seit mehr als siebzig Jahren unter römischer Herrschaft. Alles hatte sich seitdem geändert. Sie versuchtem, unsere Götter in ihre Götterwelt einzubeziehen. Sie sperrten sie in Tempel ein und unsere weisen Männer, die Druiden hatten sie uns genommen. Sobald sich einer von ihnen zeigte, wurde er unbarmherzig verfolgt.
    „Ach Liebes, ich vertraue deinen Göttern voll und ganz. Ich denke es genügt, wenn du sie deinen Göttern geweiht hast, “ meinte ich schließlich, um dieses Thema abzuschließen.
    Eigentlich wollte ich viel mehr wissen, wer in der Villa herumerzählte, ich sei bei einem Seher gewesen. Derjenige hatte womöglich auch beobachtet, wie ich meine Opfer von ihren Geldbeuteln befreit hatte. Doch Iduna konnte oder wollte keine Namen nennen, was für mich sehr unbefriedigend war. Und wieder begann sie, mir Vorhaltungen zu machen. Es sei gefährlich… Was war gefährlich? Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mehr wusste, als sie zugeben wollte. Dass sie dann auch noch begann, sich an mich zu schmiegen, um mich auf andere Gedanken zu bringen, wirkte auf mich sehr verdächtig. „Du bist mein? Ach wirklich? Dann sag mir die Wahrheit Iduna! Wer erzählt so etwas? Und was meinst du damit, sei gefährlich, hm? Sag schon!“ Ich wich ihrem Kuss aus und packte sie an ihren Oberarmen. Mein strenger Blick traf sie. Sie sollte merken, dass ich es ernst meinte.

  • Machte sich der Kelte etwa keine Gedanken? Berührte es ihn überhaupt nicht das seine Tochter als Sklavin aufwachsen musste? Unwillkürlich biss sich die kleine Germanin auf die Unterlippe und senkte betreten ihren Kopf gen Boden. Denn der Kelte hatte Recht. Sie mussten auf das Wort des Römers vertrauen und hoffen das er sie nicht hinterging. Ein Gedanke der Idunas Herz wie wild in ihrer Brust pochen ließ. Was aber wenn sich ihr Dominus nach der Frist von zwei Jahren nicht an seine Worte erinnerte? Dann wäre ihr ganzes flehen und betteln zunichte gemacht worden.
    “Ich habe Angst ihm zu vertrauen.“
    Murmelte Iduna mit leiser Stimme und linste aus dem Augenwinkel in seine Richtung.
    “Du scheinst ihm zu vertrauen Angus. Dann wird mir nichts anderes übrig bleiben als ihm ebenfalls mein Vertrauen in Bezug auf unsere Tochter zu schenken.“
    Und sollte sich ihr Dominus als Verräter herausstellen, würde die zierliche Germanin zur wildgewordenen Bärin werden, die ihr Junges zurück holte. Koste es was es wolle.


    Bei der zärtlichen Berührung ihres Gefährten, als Angus Finger sanft durch ihre roten Strähnen glitten, drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. Und schenkte ihrem Gefährten ein zuversichtliches Lächeln. Ihre Götter würden Aislin beschützen. Auch wenn ihr Dominus die kleine Halbgermanin doch nicht zur Libertina machte. Doch dies war Zukunftsmusik und Iduna wollte nicht mehr länger darüber nachgrübeln. So richtete die Rothaarige ihre Aufmerksamkeit auf den Kelten an ihrer Seite.
    “Deine Götter würden bestimmt auch ihre schützende Hand über unsere Tochter halten. Oder meinst du nicht Angus?“
    Der Glaube des Kelten galt doch noch seinen Göttern. Oder war Angus mittlerweile so romanisiert, dass er dem Glauben an seine Götter abgeschworen hatte und die Gottheiten der Römer verehrte? Nein. Das konnte und wollte Iduna einfach nicht glauben.


    Schließlich platzten ihre nachfolgenden Worte, einer Anklage gleich, über Idunas Lippen. In den Sklavenunterkünften wurde getuschelt und dabei fiel auch das Wort Magus. Alleine bei diesem Gedanken spürte Iduna wie sich eine Gänsehaut auf ihren Oberarmen ausbreitete. Auch spürte sie wie ihr Herzschlag unnatürlich laut in ihren Ohren dröhnte. Und so schmiegte sie sich leicht gegen den Kelten.
    “A.. Aber.. ich...“
    Stammelte die kleine Germanin und zuckte zusammen, als sie seinen schmerzhaften Griff an ihrem Oberarm spürte. Wie sich seine Finger regelrecht um ihre dünnem Ärmchen schlossen.
    “Du tust mir weh Angus.“
    Protestierte die iulische Sklavin und senkte unter seinem strengen Blick unwillkürlich ihren Kopf.
    “Ich.. ich habe Tsuniro und Wonga in den Sklavenunterkünften über dich reden hören. Wie du bei diesem.. diesem Zauberer gewesen sein sollst. Was wolltest du dort Angus?“
    Leicht hob Iduna ihren Kopf dann doch wieder an und fühlte sich dennoch wie das Kanninchen vor der Schlange unter Angus strengem Blick.

  • „Du hast Angst, ihm zu vertrauen?“ Irritiert hatten sich meine Augenbrauen zusammengezogen. Bis vor kurzem hatte sie doch noch eine ganz andere Meinung von ihm. Er hatte sie schließlich zu seiner Cubicularia gemacht, wodurch er seinerseits sein Vertrauen ihr gegenüber bezeugt hatte. Oder war es doch anders gewesen? Hatte er das nur getan, um sie in seiner Nähe zu haben?


    „Nun, Vertrauen kann man das wohl nicht nennen“, gab ich zu bedenken. „Aber was bleibt uns anderes übrig, als ihn bei seinem Wort zu nehmen?“ Jeder brauchte doch etwas, woran man sich festklammern konnte, an das man glauben konnte um nicht vollkommen wahnsinnig vor Sorge zu werden.


    „Ich habe noch mit ihm gesprochen, nachdem du gegangen warst“, sagte ich nach einer Weile bedeutungsschwanger. „Ich habe ihn gebeten, uns niemals zu trennen. Und außerdem…“. Ich zögerte, da ich mir nicht sicher war, ob ich Iduna wirklich davon erzählen sollte, wie ich unseren Dominus herausgefordert hatte. Jedoch konnte ich mich nicht lange zurückhalten, denn wann bekam man schon einmal als Sklave die Gelegenheit seinen Dominus zu verprügeln? Grinsend sah ich sie an, denn ich ahnte schon, wie neugierig sie war. „Ich habe mich ihm als Custos angeboten, Iduna. Und damit er sich von meinen Fähigkeiten überzeugen kann, habe ich ihn zu einem Zweikampf herausgefordert. Er gegen mich, nur mit unseren Fäusten! Wie findest du das?“ Ich war gespannt, wie sie darauf reagieren würde, denn so etwas hatte es sicher noch nie gegeben. Zumindest nicht hier bei den Iuliern.


    Ihre Bitte, meine Götter darum zu bitten, auf unsere Tochter aufzupassen, ließ ich erst einmal unkommentiert, denn sie hatte endlich die Namen derer herausgerückt, die in der Villa über mich Gerüchte verbreiteten. Dass ich sie dabei ein wenig zu fest angepackt hatte, wurde mir erst bewusst, als sie zu protestieren begann. Erschrocken von mir selbst ließ ich sie los. „Verdammt!“ rief ich und beachtete ihre Nachfrage nicht mehr weiter. Ausgerechnet Wonga und Tsuniro, diese Schlange! Woher wussten die beiden das? Hatte mich jemand verfolgt oder beobachtet? Wie viel wussten die beiden? „Was haben sie noch gesagt? Iduna, du musst mir alles sagen! Hörst du!?“ Alles!!“ Panik spiegelte sich in meinen Augen. Wenn mich auch jemand beim Stehlen beobachtet hatte, war ich geliefert! Dann sah ich Iduna an, die wahrscheinlich völlig verängstigt sein musste, denn sie hatte ja keine Ahnung. Auch wenn es mir schwer fiel, versuchte ich mich wieder zu mäßigen. „Es tut mir Leid Liebes, Ich wollte dir nicht wehtun. Ich bin zu diesem Magus gegangen, weil ich etwas über unsere Zukunft wissen wollte“, log ich, um sie zu beruhigen. „Und wenn dir so viel daran liegt, werde ich meine Götter darum bitten, Aislin zu schützen.“ Dann zog ich sie an mich heran und küsste sie auf die Stirn. Doch meine Gedanken waren kreisten um ganz andere Dinge.

  • “Du hast Angst, ih zu vertrauen?“
    Auf diese Worte des Kelten nickte Iduna lediglich und wandte ihren Kopf zur Seite. Wie konnte sie sicher sein das ihr Dominus sein Wort hielt? Schließlich hatten sie nichts schriftliches. Und wenn sich ihr Dominus in zwei Jahren absolut nicht mehr an ihre Worte erinnerte? Die zusammengezogenen Augenbrauen des Kelten ließen Iduna bereits schreckliches erahnen. Und dennoch wusste sie nicht was Angus in diesem Moment durch den Kopf geisterte. Sondern musste sich einzig und alleine auf sein gesprochenes Wort verlassen.


    “Wir.. wir müssen das beste aus dieser Situation machen Angus. Und.. und dürfen uns keine Fehltritte erlauben.“
    Dabei blickte sie ihrem Gefährten tief in die Augen und streichelte ihm zugleich zärtlich über die Wange. Ihm musste bewusst sein worauf die kleine Germanin anspielre. Keine weiteren Peitschenstriemen mehr.


    Dann jedoch furchte sich Idunas Stirn und ihr Köpfchen neigte sich fragend auf die Seite. Dieser bedeutungsschwere Klang in Angus Stimme hatte bestimmt nichts gutes zu bedeuten. Doch noch fühlte sie sich von dem Älteren auf die Folter gespannt. Sodass Iduna leicht an seiner Tunika zu zupfen begann. Er sollte weitersprechen. Und dies tat Angus zum Glück dann auch.


    “Wie.. wie hat unser Dominus auf deine Bitte reagiert? Oh bitte. Doch hoffentlich positiv. Du darfst mir nicht weggenommen werden.“
    Dabei krallten sich Idunas schmale Fingerchen in Angus Tunika. Während sie ihren Körper gegen den seinigen schmiegte.


    Lange ließ Iduna ihren Kopf dann doch nicht an Angus Schulter ruhen. Sondern wich tatsächlich etwas zurück, um dem Kelten erneut in dessen Gesicht blicken zu können.
    “Du.. du hast unseren Dominus zu einem Faustkampf herausgefordert? Weißt du auf was du dich da eingelassen hast? Willst du unseren Dominus verprügeln?“
    Unwillkürlich war die Rothaarige dann doch wieder näher gerutscht und blickte ihrem Gefährten tief in die Augen.


    “Deine Sinne sind getrübt. Wie kannst du unseren Dominus nur derart herausfordern?“
    Nein. Die Cheruskerin verstand es wirklich nicht. Und wenn Angus angenommen hatte seine Gefährtin freute sich über diese Entscheidung, hatte er sich geirrt. Denn Iduna wirkte alles andere als angetan und erfreut von dieser Erscheinung.


    Doch zurück zum Thema und der Tatsache das sie von Angus tatsächlich grob angegangen wurde. Erschrocken versuchte sie sich aus seinen Griff zu befreien und blickte mit großen, gar tränenfeuchten Augen zu Angus empor.
    “Was ist denn los? Du wirkst panisch. Was . hast . du . gemacht?“
    Energisch mutete nun Idunas Stimmfarbe an, während sie den Älteren keine Sekunde aus ihrem Blick entließ.


    “Wonga und Tsuniro haben dich gesehen wie du einen Wahrsager besucht haben sollst. Sonst nichts weiter. Ich möchte aber wissen w a r u m. Glaubst du etwa an solchen Humbug?“
    Schließlich rückte Angus endlich mit der Sprache heraus und die Anspannung fiel augenblicklich von der kleinen Germanin ab.
    “Du wolltest deine Zukunft wissen? Was hat dir dieser Wahrsager gesagt? Wirst du freigelassen? Oder sind die Worte des Wahrsagers ein Geheimnis?“
    Leicht zwinkerte Iduna dem Älteren bei diesen Worten zu und spürte sich im nächsten Moment auch schon näher gezogen. Während es nun ihre Finger waren die zärtlich über seinen Oberschenkel glitten.


    “Ich würde es mir wünschen das auch deine Götter ihre schützende Hand über unsere Tochter halten.“
    Bekräftigte die Rothaarige und versank erneut in Angus bodenlosen Seelentiefen.

  • Nanu, hatte unser Gespräch vor ein paar Stunden denn so ihr Vertrauen in den Iulier zerstört? Anscheinend. Nur die Götter wussten, was er ihr zuvor versprochen hatte, wenn sie in seinem Cubiculum herumschwirrte und er sie becircen konnte. Sie konnte wirklich von Glück sagen, dass ich keine Ahnung davon hatte, was alles zwischen den beiden gesagt oder geschehen war. So wie ich den Iulier einschätzte würde er nicht tatenlos dabei zusehen, wie meine kleine Germanin ihm vor der Nase herumtanze. Erst recht nicht, wenn er das Recht hatte, sie sich zu nehmen, wann es ihm beliebte. Mein Los war es, dabei tatenlos zusehen zu müssen. Doch morgren schon würde ich die Gelegenheit haben, ihm dafür die Visage zu polieren. Bei Lugh, wie ich mich darauf schon freute! Letztendlich wiederholte sie meine eigenen Worte, so dass ich nur noch bestätigend dazu nickte.


    Wie ich es erwartet hatte, konnte ich sie durch meine Andeutungen fesseln. Natürlich wollte sie genau darüber Bescheid wissen, was unser Dominus auf meine Bitte hin geantwortet hatte. „Nun, er hat mir versprochen, dass er uns immer zusammenlassen wird. Ganz gleich, was kommt.“ Ob sie das wenigstens etwas beruhigen konnte? Aber wie zu erwarten war, war Iduna ganz und gar nicht davon begeistert, dass ich den Iulier herausgefordert hatte. Ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen, als sie mich fragte, ob ich ihn verprügeln wollte. Der Gedanke daran war wirklich sehr reizvoll. Doch Iduna konnte das einfach nicht nachvollziehen. Für sie war es die größte Dummheit aller Zeiten.
    „Das habe ich doch nur gemacht, um ihm zu zeigen, dass ich ein guter Leibwächter sein kann. Und wenn der eine oder andere Schlag mal sein hübsches Gesicht trifft, dann wird er sicher auch nicht böse sein. Schließlich hat er sich ja darauf eingelassen. Weißt du, ich habe es satt Iduna, ständig diese Drecksarbeit verrichten zu müssen. Bei den Flaviern hatte ich wenigstens ein gewisses Ansehen unter den Sklaven. Doch hier bin ich der letzte Dreck. Selbst der Flavier, ewig soll er im Tartaros schmoren, hatte Vertrauen in mich und ich habe ihm mehr als einmal sein verdammtes Leben gerettet!“ Aber alle Verbitterung half nichts! Wenigstens hatte ich es morgen selbst in der Hand, etwas an meiner Situation zu ändern.


    Was mir hingegen richtig viel Kopfschmerzen bereitete, war die Tatsache, dass man mich beobachtet hatte, als ich den ersten Teil meiner „Aufnahmeprüfung“ in die Bande der Krähe absolviert hatte. Zu gerne hätte ich gewusst, ob Wonga und Tsuniro noch mehr beobachtet hatten, zum Beispiel als ich einige der Passanten auf der Straße bestohlen hatte. Ich musste vorsichtig sein! ja, das musste ich. Außerdem musste ich herausfinden, auf wessen Geheiß die beiden iulischen Sklaven mich beobachtet hatten. Oder war alles nur ein dummer Zufall gewesen? Ehrlich gesagt glaubt ich nicht an Zufälle.
    Zu dumm nur, dass ich so panisch reagiert hatte! Iduna würde mir nun keine Ruhe lassen, bis ich ihr eine plausible Geschichte aufgetischt hatte.
    „Ich? Ich habe nichts gemacht! Wie kommst du darauf? Ich wollte nur wissen…“ Wieder zögerte ich einen Moment, um Zeit zu gewinnen. Was sollte ich ihr nur sagen?
    „Ich wollte doch nur wissen, was aus Aislin wird. Es ist mir egal, ob ich freigelassen werde oder nicht. Wichtig ist doch nur unser Kind! Und der Magus hat mir versichert, dass es ihr gut gehen wird. Sie wird ein Leben haben, wie in Tír na nÓg, dem Land der Jugend und ewigen Glückseligkeit.“ Das dies nur die halbe Wahrheit war und nur auf Aislin, meine tote Frau zutraf, musste Iduna nicht wissen. Alles Weitere würde mein Geheimnis bleiben. Wenn ich ihr von meine Frau und meinem Sohn erzählen würde, dann würde sie womöglich noch eifersüchtig werden. Ganz zu schweigen von dem Gift, das ich bei dem Magus erstanden hatte.


    Sie hatte es zugelassen, dass ich zu mir hinzog und sie dankte mir meinen Kuss mit den zarten Berührungen ihrer Finger auf meinen Oberschenkeln. Vielleicht war es jetzt endlich Zeit, sich hinabgleiten zu lassen und alles was nur Ballast war, hinter sich zu lassen. „Deinem Wunsch werde ich entsprechen, Liebes,“ raunte ich ihr zu. Dieses Mal küsste ich sie auf ihre Lippen und schob sie dabei langsam zurück auf ihren Rücken. Nun lag sie endlich vor mir und ich beugte mich über sie. Nur ihre Tunika war noch im Weg. Doch ich begann den Stoff recht zügig nach oben zu schieben. Ich hatte mir ja für diesen Abend vorgenommen, sie auf besondere Weise zu verwöhnen. So wie sie es wahrscheinlich noch nie erlebt hatte. Als ihre Oberschenkel zum Vorschein kamen verstärkte dieser Anblick noch mehr mein Vorhaben. Vorsichtig schoben meine Hände ihre Schenkel auseinander, so dass sich mir ihre Weiblichkeit offenbarte und ich mein Antlitz darin vergraben konnte. Das geschickte Spiel meiner Zunge sollte sie in ungeahnte Höhen hinauftragen.

  • Hm. Wieso musste der Kelte denn immer in Bruchstücken oder gar in Rätseln sprechen? Konnte er seine Worte nicht einfach in einen hübschen Satz verpacken? Und diesen Satz so aussprechen das ihn auch Iduna verstand? Nein. Offensichtlich nicht. Denn offensichtlich liebte es der Kelte mit Worten zu jonglieren bis es Iduna regelrecht schwindelte.
    “Das bedeutet? Auch unsere Tochter kann in eine schönere Zukunft blicken?“
    Freute sich die Rothaarige und strahlte Angus mit einem hellen funkeln in ihren Augen an. Dieses strahlen ihrer Augen hielt jedoch nur für einen Moment an. Denn die Neuigkeit das sich Angus mit ihrem Dominus messen wollte, ließ Idunas Herz wie verrückt in ihrer Brust pochte. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Was war wenn der iulische Sklave dem Römer die Nase brach? Rein zufällig natürlich nur. Nicht auszudenken welch' Strafe dies nach sich ziegen würde. War es da so verwunderlich das Idunas Miene und Körpersprache pure Skepsis ausstrahlte?


    “Hör auf so selbstgefällig zu grinsen Angus.“
    Ermahnte die Jüngere den Älteren und fokussierte ihren Gefährten mit einer steilen Falte zwischen ihren Augenbrauen.
    “Ich verstehe dich Angus. Aber wieso hast du unseren Dominus nicht einfach gefragt ob er eine andere, eine bedeutungsschwere Aufgabe für dich hat? Musste es denn ausgerechnet ein Faustkampf sein?“
    Ganz recht verstand die Germanin den Römer auch nicht. Aber vielleicht wollte der Iulier dem Kelten dadurch seinen Platz in der iulischen Sklavenhierarchie aufzeigen?
    “Dann solltest du versuchen das Vertrauen unseres Dominus gewinnen. Und nicht unter der Sklavenschaft ins Gerede kommen.“
    Erneut blickte Iduna mit einem mahnenden Gesichtsausdruck zu ihrem Gefährten empor.


    Wirre Gedanken geisterten der Rothaarigen durch den Kopf, während sie Angus keine Sekunde aus den Augen ließ. Konnte sie seinen Worten vertrauen? Sie waren doch bisher immer ehrlich zueinander und konnren sich alles sagen. Wieso machte Angus dann aus dem Besuch bei eben jenem Wahrsager ein solches Geheimnis? Diese Geheimniskrämerei verstärkte nur noch ihr Misstrauen. Vielleicht sollte sie Tsuniro aufsuchen und sich bei ihr über diesen merkwürdigen Scharlatan erkundigen. Ein Gedanke der sie wohl nicht so schnell loslassen würde. Und Angus brauchte darüber auch nichts erfahren.
    “Unserer Tochter wird wahrlich ein wunderschönes Leben beschert werden.“
    Hauchte Iduna, als Erwiederung auf Angus Worte. Hob dann ihre Hand und ließ ihre Fingerspitzen sanft über seine Wange gleiten.


    Schließlich war es wieder so weit und die Rothaarige begab sich abermals in die kundigen und wissenden Hände ihres Gefährten. Im nächsten Augenblick lag Iduna auf dem Rücken und spürte wie Angus ihr Nachthemdchen empor schob. Bis ihre Oberschenkel freilagen. Dann spreizte er Idunas Beine und die kleine Germanin biss sich leicht auf die Unterlippe. Der Biss intensivierte sich, als sie Angus Lippen an ihrer Weiblichkeit deutlich zu spüren bekam. Während sie sich erneut in schwindelerregende Höhen empor tragen ließ, um dort zu verglühen. Zitternd und bebend kam Iduna allmählich wieder zu sich und strahlte ihren Gefährten glückselig lächelnd an.

  • Wie? Was bedeutete das? Es bedeutete das, was ich gesagt hatte. Manchmal zweifelte ich an Idunas Lateinkenntnissen. Gut, wir beiden hatten eine andere Muttersprache und im Gegensatz zu mir war sie als Kind nicht mit Latein in Berührung gekommen, da sie ja aus dem Barbaricum stammte. Mein Vater hatte immer darauf Wert gelegt, dass ich die Sprache der Römer erlernte und auch deren Schrift lesen konnte. „Du musst die Sprache der Besatzer kennen, mein Junge!“ Das hatte er mir immer und immer wieder eingetrichtert. Und ich hatte ihn nicht enttäuscht.


    „Na, es bedeutet, dass wir zusammen bleiben. Du und ich und Aislin zusammen, nicht getrennt.“ Um ihr das zu verdeutlichen, hantierte ich anschaulich mit meinen Händen herum. „Und natürlich, wenn wir uns gut anstellen, dann wird unser Kind sicher frei kommen und hat eine schönere Zukunft.“
    Dass sie natürlich über den Faustkampf ganz und gar nicht erfreut war, konnte mir zumindest im Augenblick nicht die Vorfreude nehmen. Erst als sie mich verärgert anfunkelte und meinte, ich solle mir mein Grinsen sparen, war dies auf einen Schlag aus meinem Gesicht verschwunden.
    Dann folgte die alte Leier, warum ich denn nicht mit ihm geredet hätte und so weiter und sofort, blablabla.
    Ich habe doch mit ihm geredet und ihm vorgeschlagen, dass ich doch als Custos arbeiten könnte. Aber er hat mir keine Antwort darauf gegeben. Aber du als Frau verstehst das ja sowieso nicht! Nichts da! Wir regeln das wie Männer! Ganz einfach. Er und ich und sonst niemand!“ Ich konnte ja nicht ahnen, dass der Iulier gleich ein mittleres Volksfest daraus machen würde.


    Zum Glück nahm sie mir dann ab, was der Magus angeblich zu mir gesagt hatte und ich dankte allen Göttern, sogar den römischen und den germanischen, dass sie nicht unendlich weiter bohrte und misstrauische Fragen stellte. Und weil sie so brav war, hatte sie es wahrlich verdient, verwöhnt zu werden. Immer wieder warf ich dabei einen Blick nach oben, um zu sehen, wie sie sich der Lust hingab. Ihr Stöhnen war Musik in meinen Ohren , die wiederum in mir die Vorfreude weckte von ihr anschließend auf ähnliche Weise verwöhnt zu werden.
    Als sie den Höhepunkt endlich erreicht hatte, ließ ich von ihr ab und schob mich nach oben. Nachdem ich sie leidenschaftlich geküsst hatte, blieb ich neben ihr liegen. „Hat es dir gefallen, mein Herz?“, raunte ich in ihr Ohr, während mein ganzer Körper danach lechzte, ebenso solche Lust zu verspüren.

  • Wie gut das Iduna keine Gedanken lesen konnte. Denn auch ihr Dominus hatte der Rothaarigen bereits zu verstehen gegeben das er an ihren Lateinkenntnisse zweifelte. Und das obwohl Iduna im Haus der Flavier von einem griechischen Lehrer die römische Sprache näher gebracht bekam. Ob dieser Gedanken biss sich die Rothaarige auf die Unterlippe und wandte ihren Blick zur Seite. Nein. Unter keinen Umständen wollte sie ihrem Gefährten das Gefühl geben das sie ihm nicht aufmerksam genug zuhörte. Auch wenn dies vielleicht manchmal der Fall sein konnte. Denn Idunas Aufmerksamkeitsspanne hielt wahrlich nicht lange an. Was jedoch nicht negativ zu werten war. Denn somit konnte man die kleine Germanin schnell mit anderen, neueren Dingen begeistern.


    Das Angus bei seiner Erklärung mit seinen Händen in der Luft zu hantieren begann, ließ Iduna unwilllürlich ihren Kopf zwischen die Schultern ziehen. Schließlich kam sie sich in diesem Augenblick wie ein unbeholfenes Kind vor.
    “Ich werde alles daran setzen das Aislin frei kommt. Und werde unseren Dominus nie enttäuschen.“
    Bekräftigte die Cheruskerin mit Leidenschaft in ihrer Stimme. Während sie ihren Gefährten bei diesen Worten direkt anblickte. Schließlich sollte Angus merken wie ernst es der Rothaarigen mit ihren Worten war.


    Der anstehende Faustkampf war Iduna wahrlich ein Dorn im Auge. Wieso hatte sich Angus überhaupt auf dieses Ereignis eingelassen? Vielleicht weil es ihm eine diebische Freude bereitete, wenn er sich mit ihrem Dominus prügeln konnte, wisperte ein leises Stimmlein in Idunas Hinterkopf.
    “Was ist wenn unser Dominus diesen Faustkampf zum Anlass nimmt, um dir entgültig deinen Platz in der Sklavenschaft zuzuweisen?“
    Bei diesen Worten hatte sich die Sklavin näher gebeugt und nach Angus Händen gegriffen. Sanft hielt sie seine Hände fest und drückte anschließend ihre Lippen auf seinen Handrücken.


    Die Sache mit dem so geheimnisvollen Magus ließ Iduna zwar nicht los. Jedoch würde sie nicht weiter nachbohren und dadurch den Zorn des Kelten auf sich lenken. Denn ihr Gefährte hatte auch schon etwas anderes im Sinn. Und während Idunas Körper über die Klippen fiel und sie sich an Angus klammerte, umspielte ein verzücktes Lächeln ihre Lippen. Bis sich ihre Finger vorsichtig ausstreckten und sie diese zärtlich auf seine Körpermitte bettete. Angus müsste nur etwas sagen und sie dirigieren. Denn ihr Dominus hatte Iduna gezeigt wie sie das männliche Geschlecht mit ihrem Mund verwöhnen konnte.

  • Natürlich würde sie das tun! Sie war gleich einer Löwenmutter, die nichts unversucht ließ, um die Zukunft ihrer Tochter zu verbessern. Und wenn wir uns Mühe gaben, würden wir es gemeinsam schaffen. Dass ich bereits diesen Kampf als Möglichkeit sah, meine Stellung zu verbessern, um dann alles geben zu können, sickerte nur langsam bei Iduna durch. Doch nach langem hin und her schien sie endlich begriffen zu haben.
    „Ja, genau! Er soll mir endlich meine Stellung zuweisen, um mich beweisen zu können! Deshalb will ich ihm zeigen, dass ich als sein Custos besser geeignet bin, als ein namenloser Sklave, der Tag ein, Tag aus den Ofen des Hypokaustus füttert.“ Natürlich ging ich davon aus, dass ich der bessere Kämpfer von uns beiden war. Für mich sprachen meine Erfahrung, meine Zähigkeit und vor allem die Kraft, die in mir steckte. Was konnte dieser degenerierte Römer denn schon vorbringen? Gut, er hatte Muskeln, die er sich wahrscheinlich beim Sport in den Thermen antrainiert hatte. Aber was wusste er schon, wie es wirklich da draußen war, jenseits von seinem gepflegten Zuhause, das mit allen Annehmlichkeiten des Alltags gespickt war? Rein gar nichts! Er war genauso unerfahren wie der Flavier damals.


    Wie es schien, hatte es Iduna gefallen. Zwar sagte sie es nicht direkt, weil es wohl ihre Scham nicht gebot, doch ihre Blicke sagten mehr, als tausend Worte. Da lag sie nun neben mir und hatte ihre Hand auf meinem Körper abgelegt. Konnte sie sich denn nicht denken, was ich mir nun gewünscht hätte? Sah sie denn nicht die Signale, die unübersehbar in meinem Schritt meine Tunika nach oben wölbten? Doch dann dachte ich, dass sie ja noch so jung war und unerfahren. Wahrscheinlich wusste sie nicht, wie man einen Mann auf diese Weise beglücken konnte. Woher auch? Sie war ja schließlich keine Hure, die es mit jedem trieb?
    „Willst du mich nun auch auf diese Weise küssen und verwöhnen, mein Herz?“ Dabei schob ich ihre Hand weiter nach unten und hoffte, sie verstünde, wonach ich mich sehnte.

  • Welche Mutter sorgte sich nicht um ihr Kind. Noch dazu um das Erstgeborene. Selbst wenn das Kind durch eine Vergewaltigung entstanden war. Die Rothaarige kannte zumindest niemand. Und dennoch konnte sie sich glücklich schätzen das sie Aislin an ihrer Seite wissen durfte. Schließlich hätte es ihrem Dominus auch einfallen können das Kind von einer Amme aufziehen zu lassen. Sodass sich Iduna voll und ganz ihren Aufgaben im iulischen Haushalt widmen konnte.


    Diese Gedanken verdrängte die Rothaarige augenblicklich und konzentrierte sich einzig und alleine auf den Kelten in ihrer unmittelbaren Nähe.
    “Du wirst dennoch auf dich achtgeben. Und dich nicht provozieren lassen. Versprich mir das Angus.“
    Seine Hände presste sie bei diesen Worten gegen ihre Brust und blickte dem Älteren tief in die Augen. Der Kelte sollte schließlich merken wie ernst es dem kleinen Rotschopf war.


    Doch sämtliche Gedanken an den bevorstehenden Faustkampf ihres Gefährten verflogen, als sie Angus Zunge an ihrer Weiblichkeit spürte und wie seine liebkosenden Berührungen sie in schwindelerregende Höhen empor trugen. Als sie ihren pochenden Herzschlag wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, spürte sie instinktiv was Angus von ihr forderte. Und die Wölbung unter seiner Tunika bestätigten Idunas Vermutung.
    “Ich werde dich liebkosen. Wie du mich liebkost hast.“
    Flüsterte die Rothaarige mit bebender Stimme und begann auch schon über seine Tunika zu streichen. Genau an der Stelle, an der sich seine Männlichkeit abzeichnete.


    Mit einem letzten prüfenden Blick in sein Gesicht; überzeugte sie sich ob es Angus auch Recht wahr. Dann beugte sie sich in seinen Schoß, schob seine Tunika empor und liebkoste seine Männlichkeit. So wie es ihr von Dominus Iulius Caesoninus gezeigt wurde.

  • „Natürlich werde ich das, Liebes! Ich werde mich nicht provozieren lassen.“ Allerdings was war ein Faustkampf, in dem nicht mit Fäusten gekämpft wurde? Ganz sicher würde ich mir die Hucke vollhauen lassen! Ich würde es dem Iulier überlassen, mich anzugreifen, damit ich mich verteidigen konnte, denn schließlich sollte er genau das sehen und begreifen, dass ich sein Mann war!
    Aber gut, der morgige Tag würde zeigen, was in mir steckte. Damit aber der heutige Abend einen lustvollen Ausgang nahm, konzentrierte ich mich nun voll und ganz meiner Kleinen, die verstanden hatte, was ich von ihr wollte. Zu meiner großen Überraschung war es richtig gut, was sie da mit ihren Lippen anstellte. Man hätte meinen können, sie habe die Erfahrung einer Lupa aus der Subura. Um sie zu bestärken, weiterzumachen, streichelte ich ihr Haar. Doch irgendwann begann ich zu stöhnen und krallte meine Finger in die Erde, auf der ich lag. Sie trug mich direkt, ohne Umschweife hinauf auf die höchste Spitze der Lust und ließ dabei meinen Körper erbeben. Ja, das war mein Mädchen!
    Als sie fertig war, zog ich sie zu mir nach oben und deutete ihr an, ihren Kopf auf meine Brust zu betten. „Wo hast du das nur gelernt, mo leannan*?“


    Sim-Off:

    Eigentlich hat er nur eine Tunika an und keine Hose. ;)


    *= mein Liebling

  • Sim-Off:

    Ups. Hab's in meinem Post geändert. Sorry.


    Auch nachdem Angus' Versprechen an das Gehör der Rothaarigen gedrungen war. So wirkte Iduna doch noch immer nicht restlos überzeugt. Jedoch würde sie nicht stärker in Angus dringen.
    “Ich vertraue dir Angus.“
    Flüsterte Iduna mit leiser Stimme und versank dabei in den Augen des Kelten. Am morgigen Tag würde Iduna mit eigenen Augen erblicken dürfen, ob sie ihren Gefährten nach dem Faustkampf gesund pflegen musste. Aber vielleicht war es doch ihr Dominus der unterliegen würde. Bei diesem Gedanken umspielte tatsächlich ein hauchfeines Lächeln die Lippen der Rothaarigen . Auch wenn sie diesen Gedankengang nicht weiter verfolgte.


    Denn die Nähe und seine Worte ließen Iduna über seine Wölbung streichen. Bevor sie mit leicht zitternden Fingern seine Tunika vorsichtig empor schob. Dann beugte sie sich auch schon in seinen Schoß und ließ ihm die gleichen lustvollen Gefühle zuteil werden. Welche sie vor wenigen Augenblicken selbst am eigenen Körper spüren durfte.


    Glücklich strahlend blickte Iduna schließlich zu Angus empor und bettete ihre Lippen in einem sanften Kuss auf seine Lippen. Als Idunas Blick liebkosend über sein Gesicht glitt. Schmiegte die sich auch schon näher und legte ihr Köpfchen auf seiner Brust ab.
    “Auf dem Sklavenmarkt, als ich von dem Flavier gekauft wurde, war auch eine Lupa. Diese Lupa zeigte mir in ihrem Freudenhaus wie sich Liebe zwischen beiden Geschlechtern anfühlte.“


    Dann biss sich Iduna leicht auf die Unterlippe.
    “Und.. unser Dominus hat meine Zungenkünste verfeinert. Hat es dir gefallen Angus?“
    Murmelte die kleine Germanin und ließ ihre Fingerspitzen zärtlich über seinen Brustkorb gleiten.

  • Ja gewiss, das tat sie. Ob ich mein Versprechen allerdings halten konnte, stand noch in den Sternen geschrieben. Auf jeden Fall würde ich den Kampf in vollen Zügen genießen und diesem eingebildeten Römer zeigen, wo seine Grenzen lagen.
    Doch genug davon. Nun genoss ich erst einmal Idunas Lippenkünste und war mir schon sicher, sie sei ein wahres Naturtalent. Mindestens genauso gut wie jede Lupa in einem der unzähligen Bordelle in der Subura. Als sie dann neben mir lag und sie ihren Kopf sanft auf meine Brust abgelegt hatte, fuhren meine Finger durch ihr Haar. Meinen Blick wandte ich hinauf zu den Sternen. Ja, dies war ein Moment vollendeten Glücks! Die letzten Wogen der Lust verzückten noch meinen Körper, meine Frau lag bei mir und über uns tausende von fernen Lichtern. Was wollte man mehr.


    Schließlich begann Iduna zu erzählen. Sie erwähnte eine Lupa, die sie auf dem Sklavenmarkt kennengelernt hatte. Damals, als der Flavier sie gekauft hatte. Sie war also ihre Lehrmeisterin gewesen. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Sie wirkte doch immer so scheu und demütig. Ich stellte mir vor, was sie dort bei dieser Lupa alles gelernt hatte und allein schon dieser Gedanke belebte erneut mein Verlangen. Womöglich konnte mich Iduna noch weiter überraschen, mit dem, was man sie gelehrt hatte.
    Jedoch wurde ich ganz plötzlich aus meinen Fantasien herausgerissen, als hätte man mir den Boden unter den Füßen genommen.
    „Was sagst du da?!“ Gerade noch hatte sie sanft ihre Fingerspitzen über meinen Brustkorb gleiten lassen, da fuhr ich hoch und packte sie fest an ihren Oberarmen und schüttelte sie. „Was hast du da gesagt? Unser Dominus hat deine Zungenkünste verfeinert?“ Ihr Anblick begann mich anzuwidern und dies spiegelte sich auch in meinem Gesicht. Die Eifersucht kochte wieder über und machte mich blind für jeden klaren Gedanken.
    „Du widerst mich an, elende Hure!“ Mit diesen Worten stieß ich sie unsanft zurück, sprang auf und eilte davon, zurück in die Sklavenunterkunft.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!