Rekrutierungsbüro

  • Das Rekrutierungsbüro war ein schmuckloser Raum im rechten Flügel der Principia, nicht weit vom Haupteingang entfernt. Die Wache vor der Principia wies suchenden Bewerbern den Weg und die meist offene Tür des Büros bedeutete, dass man eintraten konnte, wenn es drinnen nicht gerade schon voll war.

  • Zügig bewegte ich mich dem beschriebenen Gebäude entgegen. Da die Wache gesagt hatte, dass man eintreten sollte um sein Anliegen vorzutragen, folgte ich dieser Anweisung. Die Soldaten hier dürften die selben Instruktionen haben. Zumindest hoffte ich das. Denn wenn nicht, konnte ein ungehobeltes Verhalten dieser Art sicher bei einer späteren Ausbildung Konsequenzen haben. Auch das Rekrutierungsbüro war leicht zu finden. Da gerade niemand anderes vor der Tür zu gegen war, trat ich unvermittelt ein.Salve! Man hat mich hierhin geschickt. Mein Name ist Hegetor. Ich möchte mich hier gerne zum Seemann ausbilden lassen. Bin ich hier richtig?
    Nur um sicher zu gehen. Nicht, dass ich im Archiv gelandet war.

  • Im Rekurtierungsabüro taten mehrere Soldaten Dienst. Keiner war gerade mit einem anderen Rekruten beschäftigt, so dass sich einer sofort um den Gast kümmerte. "Salve. Ja, hier bist du richtig. Einmal her zu mir, bitte." Der Soldat winkte den Mann zu seinem Tisch und schnappte sich eine unbeschriebene Wachstafel von einem Stapel an der Rückwand des Raumes. "Hegetor heißt du also? Herkunft? Alter? Bisheriger Beruf?"

  • Ich freute mich sehr. Auch hier wurde ich freundlich empfangen. Kameradschaft schien hier groß geschrieben zu werden. Einer der jungen Soldaten nahm sich meiner sofort an, und stellte mir die ersten Fragen, die wohl schon zur Rekrutierung gehörten. Etwas aufgeregt antwortete ich. Ja, genau. Hegetor heiße ich. Ich komme aus Germanien und war dort Fischer am Rhenus. Manchmal befuhr ich aber auch die Küste der Nordsee. Ich bin inzwischen 20 Jahre alt.
    Die Hände in die Hüfte gestemmt, sah ich dem Soldaten beim Schreiben zu. Zum Glück konnte ich soviel schriftliches Latein, dass ich prüfen konnte, ob alles richtig notiert wurde.

  • Thales trat kurz nach Hegetor ein. Da er noch einige Soldaten sah, die sich mit keinem Rekruten beschäftigten, ging er zum räumlich nächsten Soldaten, der unbeschäftigt schien. "Salve. Die Torwache sagte, ich solle mich hier melden. Ich würde nämlich gerne der Classis beitreten."

  • Zitat

    Original von Hegetor
    Ich freute mich sehr. Auch hier wurde ich freundlich empfangen. Kameradschaft schien hier groß geschrieben zu werden. Einer der jungen Soldaten nahm sich meiner sofort an, und stellte mir die ersten Fragen, die wohl schon zur Rekrutierung gehörten. Etwas aufgeregt antwortete ich. Ja, genau. Hegetor heiße ich. Ich komme aus Germanien und war dort Fischer am Rhenus. Manchmal befuhr ich aber auch die Küste der Nordsee. Ich bin inzwischen 20 Jahre alt.
    Die Hände in die Hüfte gestemmt, sah ich dem Soldaten beim Schreiben zu. Zum Glück konnte ich soviel schriftliches Latein, dass ich prüfen konnte, ob alles richtig notiert wurde.


    Der Soldat schien mit den Antworten zufrieden zu sein. "Das klingt gut", murmelte er vor sich hin, während er Notizen auf der Wachstafel machte. "Geht das mit der Herkunft auch noch etwas genauer? Also Ortschaft und so? Name der Eltern?" Immerhin musste er sicherstellen, dass hier kein entlaufener Sklave vor ihm stand oder ein Hochstapler, sondern tatsächlich ein freier, rechtschaffener Mann.

  • Zitat

    Original von Thales
    Thales trat kurz nach Hegetor ein. Da er noch einige Soldaten sah, die sich mit keinem Rekruten beschäftigten, ging er zum räumlich nächsten Soldaten, der unbeschäftigt schien. "Salve. Die Torwache sagte, ich solle mich hier melden. Ich würde nämlich gerne der Classis beitreten."


    "Salve", antwortete der angesprochene Soldat und blickte von seiner Arbeit auf. Zuständig schien er aber nicht zu sein. "Macht der Kamerad dort", erklärte er und deutete auf einen der anderen Soldaten. Jener wiederum schien ohnehin genau damit gerechnet zu haben, denn er griff schon nach einer Wachstafel vom Stapel an der Wand und nach einem Schreibgerät. "Salve", grüßte auch er. "Immer heranspaziert. Jede fünfte Rekrutierung ist gratis." Er grinste schief. "Nur ein Scherz. Hier wird jeder gleich behandelt. Name? Alter? Herkunft?"

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    "Salve", antwortete der angesprochene Soldat und blickte von seiner Arbeit auf. Zuständig schien er aber nicht zu sein. "Macht der Kamerad dort", erklärte er und deutete auf einen der anderen Soldaten. Jener wiederum schien ohnehin genau damit gerechnet zu haben, denn er griff schon nach einer Wachstafel vom Stapel an der Wand und nach einem Schreibgerät. "Salve", grüßte auch er. "Immer heranspaziert. Jede fünfte Rekrutierung ist gratis." Er grinste schief. "Nur ein Scherz. Hier wird jeder gleich behandelt. Name? Alter? Herkunft?"


    Zumindest hatten sie Humor. Thales wusste nur nicht, ob er das für positiv befinden sollte. "Thales, 21 Jahre, aus der Polis Athenai."

  • Ich musste ein wenig schmunzeln. Ortschaft? Dieser Soldat ist wohl noch nie im freien Germanien gewesen. Hier war wohl etwas Aufklärung notwendig. Etwas süffisant antwortete ich: Ortsname? Wie wäre es mit Fischerhütte 12?! Spaß bei Seite. Im freien Germanien gibt es nur wenige wirkliche Orte. Eher sind es kleine Dorfgemeinschaften. Wir bewohnen eine einzelne Fischerhütte am Rhenus. Man ist so schneller am Fisch. Sie liegt in der Nähe von Vetera auf der anderen Flussseite. Was wollte man noch wissen? Ich hielt kurz inne. Ach ja die Namen meiner Eltern. Sie heißen Siegfried und Helga.
    Wieder blickte ich dem Soldaten auf die Finger und wartete gespannt auf die nächste Frage. Doch da...!
    Entschuldige Kamerad! Mein Vater schreibt sich mit „d“ nicht mit „t“. Zum Glück konnte man in diesen Tafeln schnell korrigieren.

  • Zitat

    Original von Thales
    Zumindest hatten sie Humor. Thales wusste nur nicht, ob er das für positiv befinden sollte. "Thales, 21 Jahre, aus der Polis Athenai."


    Der Soldat schien beeindruckt und belustigt zugleich zu sein. "Aus Athenai? Magst deine Landsleute wohl nicht besonders, dass du dich nicht zur Classis Ravennas gemeldet hast, sondern hier, was? Ist eher selten, dass es uns von hier mal in deine Heimat verschlägt." Wieder grinste er schief, während er die Daten notiert. "Name der Eltern? Bisheriger Beruf? Also deiner, nicht der von deinen Eltern."

  • Zitat

    Original von Hegetor
    Ich musste ein wenig schmunzeln. Ortschaft? Dieser Soldat ist wohl noch nie im freien Germanien gewesen. Hier war wohl etwas Aufklärung notwendig. Etwas süffisant antwortete ich: Ortsname? Wie wäre es mit Fischerhütte 12?! Spaß bei Seite. Im freien Germanien gibt es nur wenige wirkliche Orte. Eher sind es kleine Dorfgemeinschaften. Wir bewohnen eine einzelne Fischerhütte am Rhenus. Man ist so schneller am Fisch. Sie liegt in der Nähe von Vetera auf der anderen Flussseite. Was wollte man noch wissen? Ich hielt kurz inne. Ach ja die Namen meiner Eltern. Sie heißen Siegfried und Helga.
    Wieder blickte ich dem Soldaten auf die Finger und wartete gespannt auf die nächste Frage. Doch da...!
    Entschuldige Kamerad! Mein Vater schreibt sich mit „d“ nicht mit „t“. Zum Glück konnte man in diesen Tafeln schnell korrigieren.


    "Ah, der Teil von Germanien also. Muss einem ja auch gesagt werden", murmelte der Soldat, während er die genauere Herkunft notierte. "Und Lesen kannst du also auch", quittierte er den Kommentar zur Schreibweise der Namen. "Schreiben und Rechnen auch?" Für einen Germanen, der aus einem Dorf ohne Namen stammte, war das mutmaßlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Soldat schien beeindruckt und belustigt zugleich zu sein. "Aus Athenai? Magst deine Landsleute wohl nicht besonders, dass du dich nicht zur Classis Ravennas gemeldet hast, sondern hier, was? Ist eher selten, dass es uns von hier mal in deine Heimat verschlägt." Wieder grinste er schief, während er die Daten notiert. "Name der Eltern? Bisheriger Beruf? Also deiner, nicht der von deinen Eltern."


    "Ich entstamme den Hippeis. Da ich nur durch Leistung und nicht durch meinen Stand Anerkennung erhalten möchte, ziehe ich die Classis Misensis der Classis Ravennas vor." Thales hielt es für wichtig, seine Beweggründe zu erläutern, bevor er die weiteren Fragen beantwortete. "Meine Eltern sind der Händler und Demagoge Markos und seine Frau Phoibe. Mein erlernter Beruf, wenn man es so nennen möchte, ist der eines Philosophen. Genauer gesagt bin ich Naturphilosoph und Mathematicus. Und nur, um der Frage vorzubeugen: Ja, natürlich könnte ich das Leben der Oberschicht genießen, aber ich wähle die Mühen der Classis. Denn ich bin davon überzeugt, dass man nicht einfach die Früchte der Pax Romana genießen sollte, sondern auch seinen Beitrag leisten sollte. Ich bin der dritte Sohn meines Vaters. Ich denke, das sollte mich selbst zum Beitrag der Polis machen."

  • Präzise nahm der Soldat meine Daten auf. Mich beeindruckte das etwas. Allerdings war mir klar, dass die Macht Roms auf der soliden Auswahl seiner Truppen fußte. Eine umfängliche Information über die Bewerber und deren Fähigkeiten war hierfür logischer Weise von großer Bedeutung. Gewissenhaft beantwortete ich daher die Nachfragen. Schließlich wollte ich ja auch nicht unnötig an den Rudern sitzen oder irgendwelche Geschütze bedienen. Der Deckdienst war das Ziel. Dazu mussten diese Leute wissen, was ich kann.
    Ja! Schreiben und rechnen kann ich auch ganz gut. Denke ich zu mindest. Ihr könnt mich ja testen, wenn ihr wollt.
    Ließ ich den Solden wissen. Immerhin ist die Einschätzung „ganz gut“ eine persönliche subjektive Einschätzung.

  • Zitat

    Original von Thales
    "Ich entstamme den Hippeis. Da ich nur durch Leistung und nicht durch meinen Stand Anerkennung erhalten möchte, ziehe ich die Classis Misensis der Classis Ravennas vor." Thales hielt es für wichtig, seine Beweggründe zu erläutern, bevor er die weiteren Fragen beantwortete. "Meine Eltern sind der Händler und Demagoge Markos und seine Frau Phoibe. Mein erlernter Beruf, wenn man es so nennen möchte, ist der eines Philosophen. Genauer gesagt bin ich Naturphilosoph und Mathematicus. Und nur, um der Frage vorzubeugen: Ja, natürlich könnte ich das Leben der Oberschicht genießen, aber ich wähle die Mühen der Classis. Denn ich bin davon überzeugt, dass man nicht einfach die Früchte der Pax Romana genießen sollte, sondern auch seinen Beitrag leisten sollte. Ich bin der dritte Sohn meines Vaters. Ich denke, das sollte mich selbst zum Beitrag der Polis machen."


    "Jaaa, wie auch immer", antwortete der Soldat betont langgezogen. Reden schien der Mann zu können, also nahm er ihm den Philosophen problemlos ab. Die Gründe für die Meldung hatten ihn wiederum nicht zu interessieren, solange sie nicht ehrlos waren. Also machte er seine Notizen fertig und blickte dann wieder auf. "Du nimmst jetzt diese Tafel und gehst zum Valetudinarium. Dort meldest du dich im Untersuchungszimmer, gleich links vom Eingang. Danach kommst du mit dieser Tafel wieder her. Verstanden?"

  • Zitat

    Original von Hegetor
    Präzise nahm der Soldat meine Daten auf. Mich beeindruckte das etwas. Allerdings war mir klar, dass die Macht Roms auf der soliden Auswahl seiner Truppen fußte. Eine umfängliche Information über die Bewerber und deren Fähigkeiten war hierfür logischer Weise von großer Bedeutung. Gewissenhaft beantwortete ich daher die Nachfragen. Schließlich wollte ich ja auch nicht unnötig an den Rudern sitzen oder irgendwelche Geschütze bedienen. Der Deckdienst war das Ziel. Dazu mussten diese Leute wissen, was ich kann.
    Ja! Schreiben und rechnen kann ich auch ganz gut. Denke ich zu mindest. Ihr könnt mich ja testen, wenn ihr wollt.
    Ließ ich den Solden wissen. Immerhin ist die Einschätzung „ganz gut“ eine persönliche subjektive Einschätzung.


    Der Soldat quittierte die Einschätzung mit einem Nicken und hielt sie auf der Tafel fest. Für eine Überprüfung war er nicht zuständig. "Erst einmal wirst du überhaupt auf Tauglichkeit untersucht. Dazu musst du ins Valetudinarium. Das ist das Gebäude hier gleich neben der Principia." Mit einer Geste deutete er in die passende Richtung. "Dort am Eingang links ins Untersuchungszimmer. Nimm diese Tafel hier mit und bringe sie danach wieder mit zurück. Und nicht trödeln."

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    "Jaaa, wie auch immer", antwortete der Soldat betont langgezogen. Reden schien der Mann zu können, also nahm er ihm den Philosophen problemlos ab. Die Gründe für die Meldung hatten ihn wiederum nicht zu interessieren, solange sie nicht ehrlos waren. Also machte er seine Notizen fertig und blickte dann wieder auf. "Du nimmst jetzt diese Tafel und gehst zum Valetudinarium. Dort meldest du dich im Untersuchungszimmer, gleich links vom Eingang. Danach kommst du mit dieser Tafel wieder her. Verstanden?"


    Thales nickte. "Alles verstanden." Dann nahm er die Tafel und ging weiter zum Untersuchungszimmer.

  • Ich streckte die Hand aus, um die Wachstafel mit meinen Daten entgegen zu nehmen. Mit einem Augenkontakt suchenden Blick und einem klaren Nicken verabschiedete ich mich und folgte anschließend der Wegbeschreibung. Danke! Ich beeile mich!
    Ich klemmte mir die Tafel unter den Arm und stürmte los.

  • Wieder im Rekrutierungsbüro angekommen, trat ich an den Soldaten, der mich bereits vorhin betreut hatte. Salve Kamerad. Da bin ich wieder. Hier ist die Tafel, die soll ich hier wieder abgeben meinte der Capsarius.Ich hielt ihm die Tafel mit ausgestrecktem Arm leicht angewinkelt hin, um ihm die Möglichkeit zu geben, die Ergebnisse kurz zu überfliegen. Gespannt wartete ich auf seine Reaktion. Was würde als Nächstes anstehen?Alles in Ordnung?, wollte ich wissen.

  • Kurz darauf betrat auch Thales wieder das Rekrutierungsbüro und ging zu dem gleichen Soldat, der ihn zur Untersuchung geschickt hatte. "Sieht so aus, als wäre ich körperlich tauglich." Dann hielt er die Tafel dem Soldaten hin, so dass dieser sie bequem in Empfang nehmen konnte.

  • Sim-Off:

    Tut mir sehr Leid, euch hier irgendwie vergessen zu haben!


    Zitat

    Original von Hegetor
    Wieder im Rekrutierungsbüro angekommen, trat ich an den Soldaten, der mich bereits vorhin betreut hatte. Salve Kamerad. Da bin ich wieder. Hier ist die Tafel, die soll ich hier wieder abgeben meinte der Capsarius.Ich hielt ihm die Tafel mit ausgestrecktem Arm leicht angewinkelt hin, um ihm die Möglichkeit zu geben, die Ergebnisse kurz zu überfliegen. Gespannt wartete ich auf seine Reaktion. Was würde als Nächstes anstehen?Alles in Ordnung?, wollte ich wissen.


    Der Soldate streckt seine Hand aus, um die Tafel wieder entgegen zu nehmen und die Eintragungen zu prüfen. "Sieht gut aus", stellte er fest. Dann hatte er gleich die nächste Frage: "Du hast zwar keine frei Wahlmöglichkeit, aber bevorzugst du den Dienst im militärischen Teil oder im nautischen Dienst?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!