Entspannen und Sorgen von der Seele waschen

  • Die Woche war turbulent gewesen. Die Rettung vor dem verseuchten Garum durch Scato, wo es dieser nur gut meinte und versuchte alle davon zu überzeugen kein Garum mehr zu verwenden. Würmerbefall war der Grund, denn diese lebten in der altbekannten Würzsoße und verseuchten all jene, die die Soße benutzten. Lurco hatte keinen Wurm gesehen, jedenfalls nicht im Garum.


    Das hatte er auch Scato gesagt. Hätte er nur den Mund gehalten! Denn Scato in seiner Aufklärungswut hatte das Grauen im Glas angeschleppt, einen Bandwurm von gewaltiger Größe. Lurco hatte zuvor noch nie so ein Wesen gesehen. Und er wünschte sich, es wäre auch dabei geblieben. Er hatte nur einen kurzen Blick auf die abscheuliche Kreatur geworfen und ihm war speiübel geworden.


    Und so führte eines zum anderen. Er war geflohen und zwar, richtig in die Therme. Wo sonst konnte man so gut vor dem Unheil entfliehen?


    Ramnus hatte ihn gerettet und sie hatten eine Tour durch die Nacht gestartet. Das Ende vom Lied war, Tarpa musste ihn vor Rammy und dem Lupanarbesuch retten, zeitgleich hatten sie erfahren dass die Bratwurstfrau Asinia Tapras Freundin war und von ihm schwanger war. Eine Lösung musste her, nur welche? Vorab galt es zu ermitteln, wie Asinia zu Tarpa stand. Alles andere war eine Überreaktion, wie Lysander korrekt aufgezeigt hatte.


    Und dann war da noch die Sache mit dem Parfüm, die gewaltig zu stinken angefangen hatte. Der Tag begann herrlich, das Wetter war schön und er hatte beste Laune als er mit Scato zum duftenden Viri ging. Und eine Behandung und von ihm zig unüberlegte Worte später, hätten fast seine Ehe mit Scato ruiniert. Sein Partner war so aufgebracht und wütend, wobei nein. Scato war eigentlich verzweifelt, die Wut hatte der Verzweiflung nur Ausdruck verliehen. Lurco war froh, dass sie sich ausgesöhnt hatten und es tat ihm in der Seele weh, Scato so verletzt zu haben.


    Er dachte daran, wie sie gemeinsam ihr Haus eingeweiht hatten und musste schmunzeln. Er musste sich eine wundervolle Wiedergutmachung einfallen lassen, das war er Scato schuldig.


    Aus diesem Grund war er in die Therme gegangen, um sich all die Sorgen von der Seele zu waschen und sich zu entspannen. Lurco ließ sich ins Wasser gleiten und machte es sich gemütlich. So konnte der Abend ausklingen.

  • Wie früher schon an diesem Tage erwähnt, glänzte dieser heute eher durch Tristess, denn durch aufregende Abwechslungen und das hatte sich auch bis jetzt nicht besonders geändert. Es waren viel mehr ein, oder zwei Fragen hinzugekommen, zusätzlich zu denen die er sich noch von seinem Vormittagsaufenhalt auf der Stationsbaustelle mitgenommen hatte. Seither war ja nichts weiter erwähnenswertes passiert. Caesoninus war nachhause gekommen, hatte sich wie geplant ein wenig entspannt und war jetzt auf den Weg in die Thermen, in der Hoffnung, dass er vielleicht dort heute noch etwas beachtenswertes erleben könnte. Langsamen Schrittes wanderte Caesoninus durch die Gassen Roms, sich dabei die ganze Zeit aufmerksam umsehend. Nach seiner Zeit in Germanien sollte er wohl beginnen sich ein wenig standesgemäßer zu verhalten, z.B., dass er öfters mit einem Gefolge und so weiter durch die Ewige Stadt spazierte, anstatt so ganz alleine, doch heute war das natürlich noch kein Thema. Dafür eine weitere Frage die ihn beschäftigte. Was war standesgemäß? Und wie sehr wollte er gemessen nach diesen Standarts leben? Caesoninus gefiel es z.B. sich in der Subura herumzudrücken, aber natürlich konnte man nicht ewig jung bleiben.


    Bei den Thermen angekommen begab er sich gleich ins apoditerium, um seine Kleidung in einer der dafür vorgesehenen Nischen abzulegen. Einen Sklaven, um darauf aufzupassen, hatte er nicht. Auch egal, es würde ihn schon niemand bestehlen und falls doch konnte er auch nichts dagegen tun. Musse er eben dann so lange warten, bis es dunkel wurde und er im finstren nackt nachhause laufen konnte, das wäre direkt dann gleich der Schuss von Aufregung und Spaß, den er schon den ganzen Tag über suchte. In einem kleinen Wasserbecken wusch sich Caesoninus die Füße und ging dann weiter in den nächsten Raum, dem mäßig warmen tepidarium, um sich in den Becken dort einmal ganz zu waschen. Langsam glitt er ins wohlig erhitzte Nass und fühlte die Wärme die gleich darauf seinen Körper umspielte. Zufrieden brummte er. So ließ es sich leben. Als er sich in weiterer Folge ein wenig umzusehen begann wer heute noch so aller baden gekommen war, fiel ihm ein Gesicht auf, das ihm bekannt vorkam. Er näherte sich diesem Jemand und sprach ihn an: "Salve! Wir kennen uns doch! Du bist auch ein Lupercus, stimmts?"
    Es war immer schön einen Kollegen zu treffen und sich ein wenig auszutauschen, dabei konnte man sich so nebenher auch gleich ein wenig besser kennenlernen.

  • Gerade als Lurco entspannt im Wasser döste, wurde er an angesprochen. Erfreut blickte er in das Gesicht eines anderen Luperci.


    "Salve, richtig ich bin ebenfalls ein Luperci. Schön Dich zu sehen, ich bin Lurco. Wir haben uns doch bei der Aufnahme bei den Luperci kennengelernt. Und Du bist doch auch den Lauf mitgelaufen oder nicht? An welcher Stelle hast Du es ins Ziel geschafft? Du hast keine Ahnung davon, was ich alles für Leute gesegnet habe. Sag mir bitte nochmal Deinen Namen und mach es Dir hier gemütlich", bot Lurco freundlich an.

  • Lurco, Lurco...hm, du bist aus der Gens Purgitia oder? Ja ich glaub ich erinnere mich wieder, deine Aufnahme war die schnellste die ich bislang erlebt habe, aber gut, ich hab ja auch erst zwei erlebt.“ Caesoninus grinste und reichte ihm die Hand. „Gaius Iulius Caesoninus. Lupercus, ehemaliger Aedituus der Venus Genetrix, amtierender Vigintivir im Cursus Honorum und baldiger Tribun in den römischen Legionen. Angenehm! Also erneut haha.“ Das hier war ja bloß mehr oder weniger ein kleines Wiedersehen, wo sie sich ja schon im weitesten Sinne vom lupercischen Kultverein her kannten, auch wenn Caesoninus abseits der geschäftlichen Treffen bislang eher wenig mit Mitgliedern der Luperci im privaten Rahmen etwas zu tun gehabt hatte. Einige von ihnen (und zwar die die auch Urbaner waren) sah er zwar auch zeitenweise auf der Stationsbaustelle, aber als rechte Hand des Praefectus Urbi hatte er mit den gewöhnlichen Soldaten eher wenig zu tun, außer wenn er ihnen hin und wieder eine Kleinigkeit auftrug, oder zwischen seinem Papierkram die Zeit fand sich mit dem einen oder anderen ein wenig zu unterhalten. So kannte er mittlerweile so einige Urbaner-Gesichter, doch bei weitem nicht alle. So wie auch Lurco so ein Kandidat war, der bislang eher durch den Rost seiner Wahrnehmung gefallen war, aber bei so vielen Menschen auf der Baustelle war das auch kein Wunder.


    Lurco wollte auch über die vergangenen Lupercalia von vor ein paar Monaten sprechen, was nur allzu verständlich war, wo das ja den (vermutlich) engsten Kontaktpunkt zwischen ihnen darstellte. In Gedanken brauchte er einen Moment, um sich auf jenen Tag einzustellen und sich die damals geschehenen Episoden wieder in Erinnerung zu rufen.
    Ja ich bin auch mitgelaufen, das war das zweite Mal für mich, wenn auch dieses Mal weniger leichtfüßig, als im Jahr davor. Irgendein Witzbold hatte mir nämlich noch auf der Cacustreppe ein Bein gestellt, woraufhin ich die letzten Stufen hinuntergekullert bin und mir eine Verletzung hier an der Seite zugezogen habe durch den Sturz, das hat mich dieses Jahr etwas verlangsamt.
    Auch wenn es unter Wasser nur undeutlich zu sehen war zeigte er trotzdem auf die betreffende Stelle seines Körpers. Zu sehen war natürlich nichts mehr da alles wohlgemäß verheilt war.
    Ich habe es mir nicht nehmen lassen noch einmal die Stufen hochzusteigen und mich bei meinem wohlmeinenden Bewunderer mit ein paar Faustschlägen zu bedanken, ehe ich meinen Weg fortsetzen konnte. Hm.. das nächste an das ich mich erinnere war beim Circus Maximus, wo mir ein Bild von einer Frau einen Zettel mit ihrer Adresse zugesteckt hatte. Ich sag einmal so, sie konnte nicht nur gut aussehen! Das nächste dann... ja das muss schon in der Via Triumphalis gewesen sein, wo mir noch ein Pärchen in Erinnerung ist, das so lieblich anzusehen war, dass vermutlich selbst die goldenen Äpfel der Hesperiden auf der Stelle verwelkt wären. Falls die wirklich Kinder bekommen haben sollten inzwischen, so habe ich Rom wohl um ein paar Kuriositäten reicher gemacht haha. Ja, der Rest dann ist mir nicht mehr so sehr im Gedächtnis geblieben, außer am Ende dann wo ich die Ehre hatte auch unseren hochverehrten imperialen Prinzensohn Caesar, Sohn des göttlichen Imperator Caesar Augustus selbst zu schlagen, bzw. zu segnen, doch sag jetzt du, welche Leute hast du so erwischt bei dieser rituellen Menschenhatz?

  • Lurco schüttelte seinem Luperci-Kameraden die Hand.


    "Schön Dich erneut kennenzulernen oder besser kennenzulernen Caesoninus. Richtig, von der Gens Purgitia. Meine Aufnahme war die schnellste die Du erlebt hast und Du hast erst zwei Aufnahmen erlebt? Du bist echt gut, aber was soll ich sagen? Einer von zweien muss ja der Schnellere sein. Nur Spaß.


    Deine Vita hat es in sich Caesoninus, meine Hochachtung. Tribun? Dann kenne ich bald einen waschechten Tribun persönlich. Ich bin Miles bei den Cohortes Urbanae und ich hatte vor eine Spezialausbildung einzuschlagen. Schmied wäre mein Wunsch. Eigentlich hatte ich ursprünglich vor der Reiterei beizutreten, aber dafür hätte ich die Urbaner verlassen müssen. Das wollte ich nicht, ich habe mich nicht grundlos bei ihnen eingeschrieben.


    Mal sehen wie weit ich es auf der Karriereleiter bringe, bis jetzt habe ich nur zielsicher jedes Fettnäpfchen gefunden.


    Für mich war es der erste Lauf der Luperci und er hat mich wirklich fasziniert und mitgerissen. Ich bin gemeinsam mit meinem besten Freund Scato gelaufen, er hat mir die Luperci näher gebracht. Die erste Frau die ich segnete lief ein Stück neben mir her und verschwand dann in der Menge. Sie flehte um den Segen, also griff ich zu, zog sie aus dem Pulk und segnete sie. Das war an der ersten Station. Asinia Indaletia ist ihr Name. Ich bin der Guten später noch öfter begegnet und der Segen war ein voller Erfolg", erklärte Lurco gut gelaunt.


    Auch wenn sein Segen tatkräftig von dem Segen von Tarpa unterstützt worden war, Asinia hatte nun endlich das lange ersehnte Kind. Tarpa hingegen hatte Probleme, aber das war ein anderes Thema. Ein Thema das nur unter Brackenbrüdern besprochen wurde.


    "Scato war schneller zu Fuß als ich, so schmächtig er ist, der Bursche kann rennen wie kein zweiter. Die nächste Station war der Circus Maximus. Ein junger Bursche tauchte unmittelbar lachend vor mir auf und erhob seine Hände als wollte er mich ausbremsen. Die Herausforderung habe ich angenommen. Ich täuschte nach links an, zog rechts an dem jungen Kerl vorbei und verpasste ihm dabei die Segnung. Einen Augenblick später segnete ich auch meinen Kumpel Scato. Göttlicher Segen schadet nie und er hat ihn sich verdient.


    Ein ganz besonderer Gast unseres Laufen war auf dem Forum Romanum ein Mitglied der kaiserlichen Familie und zwar Caesar Aquilius Bala. Das fand ich sehr beeindruckend, einen so hohen Gast unter den Zuschauern zu haben.


    Am Kolosseum wurde mir von einem Händler ein Getränk in die Hand gedrückt und weißt Du was er mir angedreht hat? Heißen Wein! Das merkte ich leider zu spät, da ich durstig wie ich war, das Getränk auf Ex heruntergekippt hatte. Das Zeug das er mir verabreicht hatte, war derart stark, dass sogar die Mauern des Kolosseum windschief ausgesehen haben. Der Mann am zweiten Getränkestand half mir mit Wasser aus und ich verpasste ihm als Dank eine Segnung.


    Auf der nächsten Etappe haben wir einen Bekannten von Scato gesegnet. Eine Patricierin bot ich den Segen an, ohne ihr Einverständnis wollte ich die Frau nicht segnen. Ganz ehrlich?


    Es stand auch zu viel auf dem Spiel, denn auch wenn dies der Lauf des göttlichen Faunus und ich einer desssen Läufer war, so war ich immer noch der weltliche Lurco an der Seite meines Kumpels Scato. Und für uns beide wollte ich uns keinen unnötigen Ärger einhandeln. Wir hatten gerade erst unsere Ausbildung als Urbaner begonnen. Zudem ganz nebenbei hatte so der letzte Läufer auch noch die Chance, eine höhergestellte Persönlichkeit zu segnen. Der Segen musste ja nicht von Scato der mir verteilt werden.


    Das sind so die markanten Personen, die ich mir von meinem Lauf gemerkt habe. Es war ein erstaunliches Ereignis, wie viele Zuschauer sich eingefunden hatten. Ich hoffe nächstes Jahr sind wir wieder dabei und werden für den Lauf auserwählt.


    Erzähl mir von Deinen Ambitionen zum Tribun, ich bin neugierig", bat Lurco.

  • Lurco begann zu sprechen und Caesoninus hörte ihm zu. Und Lurco sprach und sprach und sprach, während Caesoninus' Augen immer größer und größer wurden. Wahnsinn, wieviel ein Mensch auf einmal sprechen kann, dachte er im Stillen bei sich. Die Rede des Urbaners schien kein Ende nehmen zu wollen, wenn er auch einiges aus dem Monolog heraushörte. So wie z.B., dass der Purgitier wohl ziehmlich gut mit dem anderen neuen Lupercus befreundet sein musste, denn dass der Scato hieß wusste Caesoninus. Auch schien Lurco überhört zu haben, dass Caesoninus noch gerade eben selbst erzählt hatte, dass er es gewesen war, der Caesar Aquilius Bala die Rute verpasst hatte, außerdem war dieser kleine Nebensatz wohl versehentlich in seiner Erzählung hochgerutscht, da er dann plötzlich wieder vom Kolosseum und den Begebenheiten dort erzählte. Doch interessant jedenfalls wie es ihm so während des Laufs ergangen war.
    Den letzten Teil seiner Erzählung verstand Caesoninus hingegen dann nicht so wirklich. Wieso sollte es plötzlich ein Wagnis sein eine Frau zu segnen und irgendwas auf dem Spiel stehen, bloß weil man als Lupercus während der Lupercalia genau das tat was von einem erwartet wurde, nämlich Leute mit blutigen Riemen schlagen? Und was hatte das mit deren Ausbildung zu tun? Dies erschloß sich ihm nicht so ganz, jedoch war Lurco sowieso schon wieder zum nächsten Thema weitergegangen, bzw. zum allerersten zurück, da diese Tribun-Sache schon eingangs einmal kurz Erwähnung gefunden gehabt hatte.


    So war es also wieder an Caesoninus zu sprechen. "Ich bin Politiker und da zählt es zum ganz normalen Werdegang eines plebejischen Senatorenanwärters, dass er nach seiner ersten Amtszeit als Vigintivir ein Jahr lang als Tribun in den römischen Legionen dient, ja es ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Patrizier sind davon befreit, doch ich muss genauso wie jeder andere auch zum Heer, nachdem meine Amtszeit zu Ende ist. Jedenfalls habe ich mich schon gut darauf vorbereitet. Zum Beispiel habe ich lange Zeit militärischen Unterricht von meinem Freund Octavius Maro erhalten z.B. in Sachen Truppenkommando, vielleicht kennst du ihn er sollte immer noch Centurio bei den Urbanern sein. Ja ich freu mich jedenfalls schon darauf endlich mal mit einem Schwert in der Hand an der Grenze zu stehen und ein paar Barbaren zu zeigen wer hier der Boss ist." Caesoninus grinste.
    "Mein Antrag für ein Kommando ist jedenfalls schon längst bei der kaiserlichen Kanzlei eingegangen, jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis ich eine Antwort erhalte. Ich vermute jedenfalls, dass ich nach Germanien versetzt werde. Jeder den ich kenne war zuletzt dort stationiert, weißt du?"

  • Lurco machte es sich am Beckenrand gemütlich, so dass er Caesoninus bequem zuhören konnte.


    "Das ein Politiker auch das Heer kennenlernen muss, hat nur Vorteile in meinen Augen. Du weißt nicht, mit welchen Aufgaben Du Dich später auseinandersetzen musst. Militärische Aktionen können genauso gut dazugehören, werden sie sogar aller Wahrscheinlichkeit nach. Und in dem Fall bist Du dann mit dem Heer, seinem inneren Aufbau und auch seinem gesamten Ablauf vertraut. Du weißt also wovon Du sprichst, sobald Du einen Befehl erteilst. Die Vorbereitung Deinerseits war eine gute Idee.


    Oh ja, ich kenne Centurio Maro. Sogar mehr als das, Maro war mein Ausbilder. Ein anständiger und vor allem geradliniger Mann. Als Dankeschön für unsere bestandene Ausbildung haben wir ihm einen großen Käse geschenkt, auf dem wir alle unterschrieben haben. Die Ausbildung war hart, keine Frage aber unser Beruf ist es auch und Maro hat uns bestmöglich darauf vorbereitet. Falls Du möchtest, grüße ich ihn von Dir.


    Tja die Barbaren Caesoninus, wenn sie sich ihre Löcher betrachten und unsere Städte dann sollten sie sich eigentlich freiwillig uns anschließen. Die meisten von denen haben den Dreck nicht in der Kanalisation, sondern leben drin.


    Möglich dass es Dich wie Deine Kollegen nach Germanien verschlägt, Du kannst aber auch an einen völlig anderen Ort kommen. Das wäre besser für Dich glaube mir. Wo schon jeder war Caesoninus kannst Du weder Deine Fußspuren, noch Eindruck hinterlassen. Du musst Wege gehen, die noch keiner ging. Dir ist das möglich.


    Welche Voraussetzungen muss man denn mitbringen, um in die Politik zu gehen? Wie ist der Werdegang?", fragte Lurco neugierig.

  • Lurco philosophierte über Politiker im Militär, Octavius Maro und über die Barbaren in Germanien, dem Caesoninus lauschte, ehe er wieder an die Reihe kam. "Ja, jeder plebejische Politiker muss eben ein Jahr als Tribun in der Armee dienen, wieso dies nicht auch für die Patrizier gilt erschließt sich mir jedoch nicht ganz. Aber egal, ich hatte ja auch so schon immer ein gewisses Faible für die Legionen, weshalb ich mich schon sehr darauf freue ein paar Frischlinge durch den Dreck zu scheuchen." Caesoninus grinste bei dem Gedanken.


    "Ich grüße Maro gern von dir, sollte ich ihn wieder mal sehen, doch denke ich, dass du ihn eher zu Gesicht bekommen wirst als ich. Der Gute ist als Centurio ziehmlich eingespannt und daher treffen wir uns kaum noch. Du als Urbaner wirst ihn daher schneller sehen, daher entbiete auch du ihm meine Grüße, sollte es sich einmal ergeben." Beim Gedanken an den Verwandten seiner Verlobten dachte er daran, ob er sie nicht einmal wieder beide zum Essen einladen sollte. Es war schon länger her, dass er Maro das letzte Mal gesehen hatte. War das nicht sogar das lange schon zurückliegende Hortusfest im Garten der Domus Iulia gewesen, wo sie sich das letzte Mal gesprochen hatten? Konnte gut möglich sein, das war ja sogar noch vor seiner Zeit als römischer Magistrat gewesen (sofern man die Vigintiviri schon als Magistrate zählen konnte). Bei den Worten über die Barbaren offenbarte Lurco wohl einen sehr hohen Stolz auf Rom, den Caesoninus gewiss verstand, jedoch nur stückweise teilte. "Die Barbaren sind starke und stolze Völker die ein hohes Gut auf ihre Kriegerkultur geben. Eher würden sie sich töten lassen, als dass sie vor uns Römern klein beigeben und dass sie durchaus auch gefährlich für uns sein können haben sie ja schon zur Genüge bewiesen. Man denke nur an den Zug der Kimbern und Teutonen und welche Schrecken sie über uns gebracht hatten, oder die Gallier vor ihrer Unterwerfung durch Iulius Caesar. Sie hatten genauso eine entwickelte Kultur mit Städten und der Metallverarbeitung, dass sie uns am Ende unterlagen war eben der Ratschluss der Götter. Die Gallier hatten sich durch ihre internen Streitereien selbst zu Fall gebracht. Vereint hätten die Stämme wahrscheinlich sogar eine Chance gehabt Caesar zu besiegen. Immerhin hatten die Briten das wirklich geschafft, woraufhin der Divus Iulius gezwungen war Britannien wieder zu verlassen. Es hat lange gebraucht bis die Insel jenseits des Meeres dann doch römische Banner aufgepflanzt bekam und selbst heute noch ist es uns unmöglich ganz Britannien zu unterwerfen, weil die Pikten nördlich von Luguvallium* und Coria** einfach zu wild und zu zahlreich sind. Bestimmt wird es nicht mehr lange dauern, ehe die Eroberung an dieser Front vollständig zum Stillstand kommt und man einsieht, dass eine Wallanlage, ähnlich wie der Limes, wohl die klügere Wahl ist.*** Ich möchte gerne sehen wie du die piktischen Völker dazu bringen willst sich uns anzuschließen, nachdem sie bereits seit gut hundert Jahren erfolgreich Widerstand gegen die römische Staatsmacht geleistet und ein dementsprechendes hohes Bewusstsein entwickelt haben. Was meine Stationierung angeht, so habe ich leider keinerlei Einfluss darauf, da dies durch die kaiserliche Kanzlei bewerkstelligt wird. Wie sehr ich also irgendwelche Fußspuren, oder Eindrücke hinterlassen kann liegt in deren Ermessen, nicht in meinem." Der übliche Händel mit der Bürokratie eben, doch gewiss hatte da Lurco als Urbaner seine eigenen Erfahrungen, wo man sich als einfacher Soldat ja auch nicht aussuchen konnte wo man aktiv sein wollte, sondern dorthin ging, wo einen die Vorgesetzten beorderten.


    Als letztes wollte er dann noch etwas näheres über die Zugänge zur Politik wissen, was Caesoninus gerne nachkam. "Die grundlegenste Maxime ist der Besitz des ordo senatorius. Um den zu erlangen muss man ganz schön ackern, glaub mir. Du brauchst einflussreiche Fürsprecher am kaiserlichen Hof und du musst auch selbst zusehen, dass du in der Öffentlichkeit wahrgenommen wirst und auffällst, z.B. in der aktiven Mitarbeit von öffentlichen Kollegien und Vereinen. Ich besitze leider nicht das Glück einen Vater zu haben, bzw. gehabt zu haben, der mir den Ordo schon vererbt hätte und so musste ich ihn mir ebenfalls alleine erarbeiten. Mein Vater war übrigens genauso Urbaner wie du. Um mir meinen Ordo zu verdienen bin ich der Factio Praesina beigetreten und habe öffentliche und private Pferderennen organisiert. Die Factio Praesina steht übrigens unter der Leitung von Senator Claudius Menecrates. Begeistert von meiner sorgfältigen Arbeit für den Pferderennsport bot er mir in weiterer Folge dann eine Stelle in der Baukommission der Urbanerbaustelle in der Subura an und so kam ich dort auf jenen Posten, den ich heute bekleide. Meine Tätigkeit dort hat natürlich ebenfalls sehr dazu beigetragen, dass ich den ordo senatorius erlangt habe. Weitere Aktivitäten, um der Masse, wie auch ausgewählten Personen aufzufallen waren mein Beitritt zu den Luperci, meine kultische Ausbildung bei Senator Flavius Gracchus und meine Arbeit als Aedituus am Tempel der Venus Genetrix, der iulischen Stammmutter. Auch absolvierte ich ein tirocinium fori, quasi eine Art Politikerpraktikum beim ehrwürdigen Senator Spurius Purgitius Macer, um die Feinheiten der Politik zu erlernen. Durch diese politische Ausbildung, meine Öffentlichkeitsarbeit in der Factio Praesina und der Baustellenkommission und meine kultischen Aktivitäten für die Götter als Aedituus und Lupercus konnte ich mir schlussendlich dann den Ordo verschaffen, natürlich auch zusammen durch zahlreiche wohlmeinende Fürsprachen einflussreicher Senatoren vor dem Caesar Imperator Augustus auf dem Palatin, wie meinen beiden senatorischen Vettern Iulius Centho und Iulius Dives, oder anderer wichtiger Politiker wie Flavius Gracchus, Claudius Menecrates und Purgitius Macer. Sie alle zusammen haben mich dahin gebracht wo ich heute stehe und ich schulde jedem einzelnen von ihnen allen Dank den ich nur aufbieten kann. Ja und sobald man den ordo senatorius hat und damit offiziell der gesellschaftlichen Elite angehört ist es leicht ins erste Amt zu kommen. Dann muss man nur noch die Wahl zum Vigintivir gewinnen und schon findet man sich mitten im Cursus Honorum wieder." Puh, jetzt hatte auch er ziehmlich viel geredet. Sein Mund fühlte sich etwas trocken an. Zu schade, dass er das Wasser nicht trinken konnte in dem er gerade badete, doch wer wusste schon wer dort alles hineingemacht hatte. Brrr!


    Sim-Off:

    * = Carlisle
    ** = Corbridge
    *** = Der Hadrianswall wurde erst 122 n. Chr., also vom aktuellen RPG-Zeitpunkt (117. n. Chr.) an gerechnet in fünf Jahren erbaut und existiert daher noch nicht.

  • "Es schadet niemanden zur Vorbereitung auf ein höheres Amt mit Führungsposition genau das vorher bei den Legionen zu lernen - Personen zu führen und das auch in Extremsituationen. So weiß man wovon man spricht. Realität und eigene Vorstellungen gehen da oft weit auseinander. Es sei denn man hat Verwandte, die genau die Karriere eingeschlagen haben. Du weißt von Deinem Vater was Urbaner leisten, wenn Du von ihnen sprichst. Andere reden zwar mit, wissen aber nicht wovon sie da wirklich sprechen. Von daher kann ich den Umstand auch nicht nachvollziehen weshalb Patrizier von dieser Regellung ausgenommen sind. Möglicherweise um ihren besonderen Stand hervorzuheben? Aber ob man ihnen damit einen Gefallen erweist? Ich kann es Dir nicht sagen.
    Durch den Dreck getrieben zu werden ist gar nicht so schlimm, wie die meisten annehmen, eine gute, ehrliche Ausbildung. Jeder muss durch die Schule des Drecks als Urbaner. Anders lernt man es nicht und wir haben es auf diese Weise gut gelernt, auch wenn wir in dem Moment so manches Mal geflucht haben.


    Was Maro betrifft, da glaube ich sehen wir beide den Centurio genauso oft. Er hat viel zu tun. Und sind wir ehrlich, solange man nicht vor seinen Centurio zitiert wird, ist die Welt in Ordnung. Falls er einen rufen lässt, hat man was ausgefressen. Wer ihn zuerst sieht, grüßt ihn einfach vom anderen. Er hat uns übrigens ausgebildet", erklärte Lurco und dachte an die Zeit der Ausbildung zurück und was sich bis jetzt ergeben hatte.


    Er hatte Kameraden und ein neues Zuhause gefunden. Sie lebten so eng wie die Fische im Garumbecken schwammen und trotzdem fühlten sie sich wohl. Vermutlich weil ihre Truppe stimmte. Ansonsten bestand der Dienst der Urbaner mehr aus Warten als aus Taten, aber das war der Lauf der Welt. Denn im Umkehrschluss hieße es, wenn sie extrem viel zu tun hätten, dass sie unfähig waren und sich das Verbrechen verbreitete wie Stechmücken im Sommer.


    Lurco hörte sich an, was Caesoninus über die Barbaren zu sagen hatte. Die verschiedenen Sichtweisen waren interessant, aber er konnte den Barbaren nichts abgewinnen. Auf der anderen Seite hatte er bis jetzt nicht viel mit Barbaren zu tun gehabt und die Begegnungen die er ertragen musste, waren allesamt schlecht gewesen.


    "Die Barbaren sind starke und stolze Völker die ein hohes Gut auf ihre Kriegerkultur geben. Eher würden sie sich töten lassen, als dass sie vor uns Römern klein beigeben. Wahre Worte", wiederholte Lurco den Satz seines Glaubensbruders und dachte genau über jene und die folgenden Worte zur Erklärung der Barbaren nach.


    "Aber darin liegt auch der Knackpunkt, meiner Meinung nach. Ist es logisch mit Stolz zu sterben, anstatt den Stolz herunter zu schlucken und vielleicht zu überleben? Logisch wäre es, die gesamten Informationen zusammen zu tragen und daraus sein Handeln abzuleiten. Tun sie das? Nicht dass ich wüsste.


    Rom hält das Schlechte von sich fern und verleibt sich gute Eigenschaften ein. Das ist es, was uns ausmacht. Wir sind anpassungsfähig. Wir stagnieren nicht auf einem bestimmten Wissenstand oder in einer starren Haltung. Wir sind beweglich, nicht nur was unsere Legionen angeht, sondern auch was unser Denken betrifft.


    Du führst richtig an, dass die Galier vereint hätten siegen können. Aber die Barbaren sind sich nicht einig, wir Römer nach außen hin schon.


    Wie ich die piktischen Völker dazu bringen würde sich uns anzuschließen? Scheinbar haben sie den Zusammenhalt, der den Galiern gefehlt hat. Kann man einen Feind nicht von außen besiegen, dann muss man es von innen versuchen. Ich würde versuchen Misstrauen und Zwietracht in ihre Reihen einzuschleusen.


    Einzelne Männer zu finden, die sich nicht mit ihrem Volk identifizieren. Männer die möglicherweise eine Rechnung offen haben. Jene die in ihrem System hinten über gekippt sind. Zeig ihnen das Du sie für wertvoll erachtest, das Du sie brauchst, dass sie sehr wohl einen Wert haben und dann lass die piktischen Völker von innen verfaulen. Im Grunde musst Du Dich und Deine Idee wie Ware auf dem Markt einfach nur gut verkaufen. Du musst sie von Deiner Idee überzeugen können.


    Das wäre meine Vorgehensweise, ob sie tatsächlich funktionieren würde kann ich Dir nicht sagen", erklärte Lurco freundlich.


    Als Caesoninus davon sprach, welchen Werdegang er schon für sein politisches Amt hinter sich gebracht hatte, staunte Lurco nicht schlecht. Caesoninus erzählte dies sehr detaliert und dennoch so leicht, aber alles was jemand leicht erklären konnte zeugte von tiefem Wissen. Der Mann war bestimmt nicht viel älter als er, falls er überhaupt älter war. Lurco fragte sich, ob er seine Zeit vertrödelt hatte und ob er überhaupt die richtige Wahl getroffen hatte. Rein nach dem Empfinden her schon, aber von dem was er bisher geleistet hatte brauchte er nicht über Leistungen sprechen.


    "Was Deine berufliche Karriere anbelangt, bist Du schon einen sehr weiten Weg gegangen, meinen Respekt Caesoninus. Wir haben ungefähr das gleiche Alter schätze ich, aber wenn ich höre was Du geleistet hast, komme ich mir so vor als wäre ich gerade aus unserem Haus gestolpert und hätte angefangen die Welt zu entdecken. Du hingegen hast die Welt schon erobert. Du kennst sogar jemanden aus meiner Gens. Und wir verdanken Dir die neue Urbanerstation, schau an", sagte Lurco erfreut.


    "Wollen wir hier vor Ort bleiben, oder wollen wir uns irgendwo einen Flecken suchen wo wir einen Happen essen können?", schlug er vor.

  • Da gab es doch wieder ein wenig was wo Lurco und Caesoninus verschiedener Ansicht waren. Er grinste. "Ich denke ich kenne keine Organisation, oder Gesellschaftsschicht, oder sonstwas, das konservativer, starrer und unflexibler wäre als das römische Patriziat. Ich weiß nicht wie das in der Armee sein mag, ich war ja noch nicht Soldat, aber was die Politik betrifft so treffen deine Worte definitiv nicht zu, denn dort herrschen nach wie vor Standesdünkel und die Vorherrschaft des mos maiorum und das hochhalten der eigenen dignitas. Tradition über Innovation und das über alles. Es mag sein, dass es vor hundert Jahren zur Zeit der Republik sogar noch schlimmer sein hatte mögen was den Konservatismus der Oberschicht anging, aber selbst heute sind die bei weitem kein Musterbeispiel an Flexibilität, oder der Annahme von Neuem. Bestimmt gibt es auch heute noch genug aristokratische Männer vom Schlage eines Quintus Servilius Caepio, der lieber ein ganzes römisches Heer in die Vernichtung schickt, als dass er sich mit seinem Mitkonsul -einem homo novus- auf eine Stufe stellen würde und daher dann Niederlagen wie die bei Arausio dabei herauskommen. Daher kann ich aus Sicht eines konservativen Römers die Barbaren nur allzu gut verstehen, wenn sie der Ehre wegen lieber sterben, als "logisch zu agieren". Ich denke ich würde das gleiche machen, denn einem traditionellen Römer geht die eigene dignitas über alles. Nimm nur Iulius Caesar! Dieser hatte seiner Ehre wegen sogar einen Bürgerkrieg begonnen, anstatt sein Amt abzugeben und seine Ehre vor Gericht so richtig durch den Schmutz ziehen zu lassen. Bestimmt wäre auch Caesar eher gestorben, als dass er ehrlos weitergelebt hätte. Aus Sicht eines römischen Politikers mit einem Hang zur Tradition unserer Vorväter also ein durchaus nachvollziehbares und ehrenwertes Unterfangen lieber stehend zu sterben, als kniend zu leben!"
    Auch Caesoninus teilte diese Ansicht, wenn er auch wohl aus Sicht eines konservativen Patriziers trotzdem nicht mehr als ein Bauerntölpel aus einer Aufsteigerfamilie sein mochte. Der Umstand, dass er Plebejer war, hatte bestimmt sehr zu seiner guten Bodenhaftung beigetragen.


    "Und die Römer sind sich genausowenig einig. Wie oft mag es schon vorgekommen sein, dass sich die Praetorianergarde zum Kaisermacher aufgeschwungen, oder einzelne Legionen ihren Kommandanten zum Kaiser ausgerufen haben? Schon oft genug! Gibt es einen schwachen, oder umstrittenen Kaiser gärt es sofort im ganzen Imperium und jeder Truppenführer fühlt sich bemüßigt sich von seinen Truppen zum neuen Augustus ausrufen zu lassen. Das war nach Neros Tod so und auch jetzt nach dem letzten Bürgerkrieg, als sich Appius Cornelius Palma in Syria und Potitus Vescularius Salinator in Rom beide zu Imperatoren aufgeschwungen hatten! Von Einigkeit also keine Spur. Wenn in einem Moment der Schwäche so wie diesem damals die Parther die Lage ausgenutzt und in den römischen Osten eingedrungen wären, ich bin mir sicher sie wären spielend bis Antiochia, wenn nicht sogar noch viel weiter gekommen." Auch das mit dem "Verfaulen" der Pikten stellte sich Caesoninus nicht so einfach vor wie Lurco das tat. Würde das klappen, hätte das ja schon bestimmt irgendjemand in den letzten hundert Jahren versucht, doch da das nicht geschehen war war das wohl doch keine Option.


    Nach der Schilderung seiner Vita grinste Caesoninus wieder auf Lurcos Lobeshymne hin. "Zu viel der Ehre, aber danke dafür. Ich bin selbst noch sehr grün, wenn es um die Politik angeht, ich habe ja gerade mal die allernötigste Basis für meine Karriere gelegt und noch nicht mal mein erstes Amt abgeschlossen. Ich denke erst, wenn ich Praetor bin kann ich sagen, dass ich etwas erreicht habe, vorher sind das alles nur kleine Fische die man da im cursus honorum fängt. Ich bin mir sicher auch du wirst Karriere machen und eines Tages Offizier werden, vielleicht sogar ein Ritter und daher in weiterer Folge dann Tribun? Wäre das was für dich? Und ja gerne! Ich könnte durchaus schon was zu Essen vertragen, an was hast du denn gedacht?"

  • "Da widersprichst Du Dir aber Caesoninus. Einerseits würdest Du lieber in Ehre sterben wie ein Barbar, als logisch zu Grunde zu gehen. Zeitgleich möchtest Du aber nicht, Deine Ehre so hoch halten wie Quintus Servilius Caepio oder Iulius Caesar die Römer.


    Welche Ehre wiegt denn mehr?
    Die eines Römers, oder die eines Barbaren?
    Und was macht Barbaren so interessant?


    Und sollte man den Begriff Ehre nicht erst einmal deuten? Ehre, Stolz, es ist so leicht dahingesagt ich würde lieber in Ehre sterben anstatt... ja was? Einen Fehler einzugestehen? Sich einzugestehen vielleicht doch nicht das beste, flexibelste und inovativste Volk auf unserer Welt zu sein?


    Weißt Du viele Männer reden leichtfertig davon, was sie alles tun würden wenn. Sobald der Wennfall aber vor ihnen steht, glaube mir da werfen die wenigsten leichtfertig ihr Leben weg.


    Für Stolz und Ehre zu sterben, heißt für ein gedankliches Konstrukt zu sterben. Für eine Idee, die man sich selbst zur Religion erhoben hat. Für einen logischen Grund zu sterben, ist leicht erklärt.


    Ein Mann verteidigt seine Familie vor Räubern und opfert sein Leben.
    Ein Soldat stirbt bei der Verteidigung seines Landes.
    Ein Urbaner stirbt in Ausübung seiner Pflicht.


    All das sind Gründe, nachvollziehbare und logische Gründe. Auch diese Männer hätten sicher gerne den nächsten Morgen gesehen Caesoninus, aber sie haben ihr Leben für ein höheres Ziel - einen wahren Grund gegeben. Das ist der Unterschied zwischen einem logischen Grund selbst das höchste aller Opfer zu bringen, nämlich sein Leben.


    Oder für nichts als warme Worte zu sterben, die andere Ehre, Stolz und so weiter schimpfen. Denn leider ist es meist noch so, dass jenes auf was sie so stolz sind, gar nicht von ihnen selbst erreicht wurde oder ihrem Volk. Manche schreiben sich auch Stolz auf die Stirn und wissen nicht einmal worauf sie stolz sind.


    Deshalb sollte man vorsichtig umgehen mit Männern die sehr viel von Stolz und Ehre reden, aber nicht von logischen Fakten und tatsächlichen Gründen. Menschen können lügen, Fakten nicht.


    Zudem ein in Ehre gestorbener Mann ist einfach tot. Er nützt niemandem.
    Ein in Unehren Lebender, kann immer noch handeln. Die Sieger schreiben am Ende die Geschichte Caesoninus und keiner schreibt dann etwas von Unehre in seine Memorien oder?


    Nach innen hin mögen die Römer genauso ihre Ränke schmieden und Intrigen spinnen wie andere Völker. Wenn sie es nicht sogar zu einer besonderen Kunst erhoben haben. Du wirst das später auch noch erfahren, glaube mir. Aber nach außen hin, gegen einen gemeinsamen Feind, bilden sie eine geschlossene Einheit.


    Es mag sein, dass die Feinde nach Neros Tod bis ins Herzen Roms hätten marschieren können Caesoninus.


    Aber sie sind es nicht! Auch im Leben ist nicht alles planbar, nicht mal mit Logik. Ein bisschen Glück und eine große Portion Wohlwollen der Götter gehört immer dazu. Nicht alles liegt in unserer Hand. Und die Götter waren wieder einmal und sind immer noch mit Rom. Auch dass sollte uns zu denken geben. Ganz so falsch können wir ja dann alle nicht liegen.


    Aber da hat jeder von uns seine Meinung und muss auch die des anderen nicht annehmen. Es ist trotzdem interessant sie einfach mal zu hören. Einen anderen Blickwinkel auf die Welt zu erhalten, anstatt nur den eigenen zu kennen.


    Ob ich jemals Karriere mache? Dass kann ich Dir ehrlich gesagt nicht sagen. Meine Handlungen sind zwar für mich oft logisch, aber für andere wohl weit weniger. Für mich ist es zum Beispiel logisch, zuerst Menschen aus einem brennenden Haus zu retten. Für andere ist es logischer, erst einmal Zeugen zu befragen und ein Haus brennen zu lassen, samt jenen die dort drinnen zum Hades fahren. Von daher, ich denke nicht dass ich der Karriere-Urbaner bin. Ich denke da wohl zu bodenständig", schmunzelte Lurco.


    "Wir also meine Kameraden und ich, essen gerne eine Bratwurst. Ich kenne einen sehr guten Stand. Gut, günstig und man wird satt", erklärte Lurco gut gelaunt.

  • Die folgenden Worte wirkten auf Caesoninus teils etwas oberlehrerhaft, aber vermutlich war das einfach Lurcos Art. Dass er gern und viel sprach hatte er ja schon zur Genüge festgestellt und so ließ er ihn ununterbrochen gewähren. Mittlerweile wusste er ja welche Dimensionen hier für gewöhnlich eine Antwort annahm.


    "Ich habe hauptsächlich von der dignitas eines Mannes gesprochen, das ist durchaus ein fester Begriff im Gegensatz zur allgemeinen Ehre*. Daher bedarf es hier keiner weiteren Ausführungen. Und ich habe meine eigene dignitas zu keinem Zeitpunkt mit Quintus Servilius Caepio verglichen, ich habe nur gesagt, dass dieser aus rückwärts gewandtem patrizischem Standesdünkel lieber viele tausend Legionäre in den Tod geschickt hatte, anstatt mit seinem Mitkonsul in betreffender Schlacht zusammenzuarbeiten, weil er diesen für unter seiner Würde hielt, das war darauf bezogen, dass alles bei uns Römern so toll und innovativ wäre wie du behauptet hast. Von Ehre oder ähnliches habe ich dabei zu keinem Zeitpunkt gesprochen vorhin, da musst du mich gehörig missverstanden haben. Servilius Caepios Verhalten hat viel mehr mit adrogantia, Hochmut/Arroganz/Eitelkeit, zu tun, als mit Ehre. Und wo habe ich gesagt mir würde meine persönliche dignitas weniger wert sein als bei Caesar seine eigene? Auch das habe ich so nie behauptet. Jedem wahren Römer ist seine dignitas das heiligste was es unbedingt zu verteidigen gilt und auch ich würde zum äußersten gehen, sollte jemand daran gehen sie beschmutzen zu wollen! Du bist doch Urbaner, gerade dir sollte dieser Wert ein heiliges Gut sein, oder verteidigst du nicht täglich im Dienst die dignitas der Stadt Rom? Jagst du nicht die Verbrecher dieser Stadt, oder übst Sicherheitsaufgaben aus, damit das hohe Ansehen und die Würde dieser Stadt gewahrt bleibt? Ich denke doch! Also erzähl mir nicht dieser Begriff wäre einfach so dahingesagt, oder dass er dir nicht so viel bedeuten würde wie andere "logischere" Beweggründe, immerhin ergreifst du ja gerade wegen ihr täglich zu Schwert und Rüstung! Rom ist immerhin eine Stadt, ein Ding das sich nicht selbst wehren kann und dafür die fähigen Hände römischer Männer braucht. Und Stolz ist wieder etwas anderes, doch da wir von diesem Wert nicht gesprochen haben zuvor wollen wir es hierfür gut sein lassen, immerhin wollen wir ja nicht auch noch übermorgen hier sitzen und es wie die Philosophen machen." Caesoninus lachte.


    "Die Gallier sind schon nach Rom marschiert, ebenso wie Hannibal der Karthager an Roms Tor angeklopft hat. Oder welches Chaos nur Spartacus angerichtet hat! Du siehst so etwas kann unter ungünstigen Umständen jederzeit wieder passieren, wenn Roms Wachsamkeit nachlässt, außerdem hast du ja selbst gerade zugegeben, dass die Römer den Umsturz und die Intrige zur Staatskunst erhoben haben. Wer braucht schon äußere Feinde, wenn die im Inneren viel gefährlicher und verderbender sind? Die Komplotte der Politik spinnen weite Netze von Verschwörung und Hinterlist die in alle Schichten der Gesellschaft gehen, auch in die allerhöchsten wie den Senat, den Kaiserhof und der Armee, ein Umstand den du wiederum später noch erfahren wirst, lieber Lurco, glaube mir. Das sind die Feinde die es mehr zu bekämpfen gilt, als ungewaschene Barbaren, oder Parther irgendwo weit weg. Römische Männer, Kinder des Imperiums die direkt hier im Herzen Roms sitzen und danach trachten die bestehende Staatsgewalt niederzureißen und eine neue Ordnung nach ihren Vorstellungen zu errichten. Deshalb muss jeder gute Römer jeden Tag gegen ungesetzliche Arnachieherde, gleich wo sie im Staatsgefüge entstehen, so gut er kann vorgehen mit den ihm beigegebenen Mitteln, sei das in der Rolle eines Senators, eines Urbaners, oder eines Praetorianers. Wir sind alle Kinder derselben Stadt der wir unser Leben verschrieben haben."
    Ha! Was Lurco konnte, konnte Caesoninus auch!


    Das Angebot von Lurco klang gut, das konnte er gern annehmen. "Dann machen wir das so! Wo ist denn dieser Stand? Wenn du willst spendiere ich dir eine Purgitius Lurco der Soldatenphilosoph!"


    Sim-Off:

    "* = Dignitas" wird zwar meist schlicht mit "Ehre" übersetzt, jedoch lässt sich dieser Begriff eigentlich nicht wirklich übersetzen, weil wir im Deutschen schlicht kein passendes Wort dafür haben, weil noch so viel mehr an diesem Begriff dranhängt und er durchaus klar definiert ist. Dignitas meint die gesellschaftliche Stellung und den aus ihr abzuleitenden Anspruch auf Berücksichtigung seitens der Öffentlichkeit', dignitas oder maiestas kommen aber auch dem gesamten römischen Volk bzw. dem Imperium zu; ihre Wahrung ist eine wichtige Aufgabe der römischen Außenpolitik.

  • "Das höchste Gut für mich ist das Leben selbst. Da liegst Du falsch mit dem was ich als Urbaner verteidige. Ich verteidige das Leib und Leben aller rechtschaffenen Römer. Ich stehe für jene ein, die selbst dazu nicht in der Lage sind. Rom als Stadt ist nur ein gedankliches Konstrukt. Die Stadt selbst "lebt" nicht. Sie ist nur ein Haufen Steine. Das wahre Rom sind die Bewohner gleich welchen Ranges die Rom repräsentieren. Genauso gibt es nicht die Cohortes. Jeder Urbaner repräsentiert die Cohortes und gibt ihr damit ein Gesicht.


    Möglicherweise war Servilius Caepios gar nicht arrogant, sondern schlicht tiefgläubig? Die einen werden zum Herren geboren, die anderen zu Domestiken. Sein Geburtsrecht sah er vermutlich als Geschenk der Götter und verteidigte dies ebenso, wie jene Barbaren ihren Stolz und ihre Ehre.


    Spartacus ist ein anderes Thema. Hier sage ich nur, währet den Anfängen. Die Sichtweise von Servilius hätte hier gut getan. Standesdenken heißt Hirarchie, kurzum kenne Deinen Platz. Ein Sklave muss genau wie sein Herr seinen Platz kennen. Gerechte Strenge ist im Umgang mit Sklaven angebracht. Milderer Umgang bei jenen die es sich verdient haben. Gnadenlose Härte bei jenen, die sich Mitbürgern Roms oder ihren eigenen Herren schädlich gegenüber verhalten.


    Nun man kann es so sehen, dass die Intrigen und Machtspiele von Politikern die Sicherheit gefährden. Dann frage ich mich, wenn Du so gegen Standesdünkel und ihre Sichtweise bist, weshalb Du einer von ihnen werden möchtest?
    Was ist Dein Ziel oder Deine Ambition?


    Auf der anderen Seite könnte man ihr Verhalten auch als Bestenauslese bezeichnen. Jener Mann der Rom führt, muss auch dazu in der Lage und Willens sein, unbequeme und harte Entscheidungen zu treffen. Er entscheidet über Leben und Tod. Niemand sagte dass das Amt leicht zu tragen wäre. Ich kann Dir also ehrlich nicht sagen, ob jene Poltiker Feinde Roms sind, oder ob sie die fruchtbare Asche nach einem Vulkanausbruch bilden.


    Das Rom expandiert hat nach der Logik nur einen Grund, die Sicherung der Existenz was Recourcen angeht. Je mehr wir werden, je mehr Land benötigen wir um uns zu versorgen. Gleich was uns andere erzählen.


    Der Wurststand ist ganz in der Nähe unserer Castra. Seit dem sich das Wurstessen bei uns eingebürgert hat, hat der Mann seinen Stand etwas näher an die Kundschaft verschoben. Wir sind glücklich und er auch", grinste Lurco.

  • Wieder einige bemerkenswerte Äußerungen des Purgitiers. War auf jeden Fall unterhaltend sich ihn anzuhören und bei der Stelle mit den Politikern musste Caesoninus sogar lachen. "Ich denke du bist die erste Person die ich kennenlerne, die Verschwörung und Komplotte gegen den Staat als etwas gutes ansieht, aber bitte lass das nicht den Kaiser, oder einen getarnten Agenten der Praetorianer hören! Sonst kann es sein, dass du dich schneller wieder im Carcer findest als dir lieb ist. Und wie kommst du auf die Idee, dass Servilius Caepio gläubig gewesen sein soll? Ich würde eher eines der zuvor für ihn gebrauchten Beschreibungen anwenden, oder auch weltfremd, wenn er diese legale und gebilligte Tatsache nicht anerkennt, dass auch homo novi Consuln werden können. Immerhin wäre das ja die berühmte Veränderung und Erneuerung die du zuvor so gelobt hast, frisches Blut für den Senat, dem er sich jedoch verweigert hat und das so viele tausend gute Römer mit ihrem Leben bezahlen hatten müssen. Ich weiß wirklich nicht wie man sowas gutheißen kann. Wenn man so denkt, dann hätten wir heute eigentlich keinen Senat und keine Nobilitas mehr, weil die ganzen großen alten republikanischen Familien inzwischen ausgestorben und neue an ihren Platz getreten sind. Die neue bzw. aktuelle Elite, die Aurelier, die Flavier, die Tiberier, die Purgitier und auch wir plebejischen Iulier wir sind alle Aufsteigerfamilien die es vor hundert Jahren so noch nicht gegeben hatte. Willst du diesen allen wirklich ihren Status aberkennen bloß aufgrund eines eingebildeten Gedankenkonstrukts in Bezug auf Hierarchie, das angeblich auf "göttlichen Willen" basiert, was ich so noch gar nicht gehört hätte? Und ich war Aedituus, da lernt man schon das eine oder andere über die Götter kennen. Unsere Hierarchie ist menschengemacht und der Aufstieg eines homo novus war nie verboten, egal was die etablierte Nobilitas darüber denken mochte damals. Immerhin will sich jeder stetig selbst verbessern und mehr aus sich machen, deshalb will ich ja z.B. Senator werden so wie meine beiden Vettern. Ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst ich wollte einer von den Verschwörern und Intriganten werden, das habe ich nämlich nie gesagt, ich habe gesagt ich möchte Politiker werden, also die andere, die "richtige" Seite des Spiegels ist gemeint. Ich werde Senator, um den Ruhm und die dignitas meiner selbst, meiner Gens und die Roms zu vermehren und mein Wirken in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen, auf das alle römischen Bürger davon profitieren mögen und außerdem möchte ich der erste Consul meiner Familie werden! Als Senator sitzt man an den Schaltern der Macht und kann diese Position dazu benutzen Gutes für die Menschen zu bewirken und für jene, die davon abhängig sind und sich nicht selbst helfen können."


    Als sie dann mit ihrem interessanten Gespräch fertig waren und es daran ging diesen Wurststand aufzusuchen, stieg Caesoninus aus dem Wasser, um sich abzutrocknen. "Dieser Wurstverkäufer ist ein kluger Mann, wenn er die Ware näher zum Kunden bringt, ich bin schon gespannt wie es dort schmecken wird! Gehen wir!"

  • "Warum Servilius Caepio könnte seinen erhabenen Stand als Geburtsrecht angesehen haben, als Geschenk der Götter. Eine Person nicht gleichen Standes wurde von den Göttern nicht beschenkt. Folglich hat er da eine klare Linie gezogen. Was tatsächlich die Gründe für sein Verhalten waren, werden wir nie herausfinden. Ich habe sein Verhalten nicht gutgeheißen, sondern nur versucht zu deuten.


    Was Caepio gewesen ist, war er durch Geburt. Was die Aufsteigerfamilie sind, sind sie durch Leistung. Beides hat seine Daseinsberechtigung. Gut die Möglichkeit des Aufstiegs könnte man auch als Gottgegeben bezeichnen. Sie ist schließlich da.


    Allerdings kann ein bewusster Bezug auf den Stand nützlich sein. Das steht auch außer Frage, gleich ob man in den Stand geboren wurde oder ihn sich erarbeitet hat. Wie gesagt, Spartacus wäre nie passiert hätte man gleich eine klare Linie gezogen. Wozu sollte man einem Sklaven Freiheiten gewähren? Wozu ist er dann überhaupt noch Sklave?


    Ach was Caesoninus, Verschwörungen hat es schon immer gegeben, gleich wie wir dazu stehen. Nur weil ich es als Sport anerkenne, muss ich mich ja nicht an dem Sport beteiligen oder?


    Ich habe Dir nicht unterstellt Caesoninus dass Du ein Verschwörer werden möchtest. Ich habe Dich gefragt, weshalb Du in die Politik gehen möchtest. Deine vorherige Erläuterung über die Oberen klang ehr so, als hättest Du kein gutes Wort für sie übrig. Deshalb war meine Frage, weshalb Du genau zu jenen Kreis aufsteigen möchtest.


    Du hast Dir hohe Ziele gesteckt, dem Allgemeinwohl fühlen sich leider zu wenige verpflichtet. Du wirst Deinen Teil auf politischer Seite leisten, so wie wir unseren in den Straßen Roms.


    Meine Ambitionen sind da kleiner, jenen beistehen die sich selbst nicht verteidigen können und für mich persönlich wünsche ich mir schlicht Zufriedenheit. Wo ich sie finde, wird sich zeigen", antwortete Lurco entspannt.


    Auch er stieg aus dem Wasser, trocknete sich ab, holte seine Kleidung und zog sich an.


    "Folge mir einfach, es ist nicht weit", sagte er freundlich und gab den Weg zum Wurststand wie zur Castra vor. Beides lag direkt gegenüber.

  • Nach dem entspannenden Bad in den Thermen, den netten Plausch und der leckeren Bratwurst machte sich Lurco auf zur Castra. Es war ein angenehmer Abend und er freute sich schon auf den Puls von Scato. Oder war heute Asper der Koch? Er wusste es nicht mehr so genau, aber jeder der Barackenbrüder gab sich Mühe beim kochen.

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