Ich schaute unauffällig in die Gesichter meiner Mitstreiter, ob einer von denen etwas gehört hatte. Mir war nämlich gerade bei Philotimas Worten ein riesengroßer Stein, ach was, ein ganzer Geröllhaufen vom Herz gefallen. Da den gewaltigen Rumms aber anscheinend nur ich gehört hatte folgte auch mein Blick danach Binah. Vielleicht mochte ich sie doch nicht so sehr. Die Kinder, ja, die mochte ich und bestimmt übertrug sich das nur auf Binah! Irgendwann würde ich selbst einen ganzen Stall voll Kinder zeugen. Mit der passenden Frau. In meinen Träumen war das Philotima. Ich sah uns beide schon in einem kleinen Haus auf dem Land, dann wenn die Sache abgeschlossen war. Die Casa hier in Rom würde selbstverständlich weiter allen Brüdern und Schwestern offen stehen. Auch Binah, der keifenden Vettel.
Ach, eigentlich war sie doch nur ein altes verbittertes Weib (wobei sie so alt noch gar nicht war). Wer konnte da schon erwarten, dass ihr begrenzter Geist einer Vision von einer völlig anderen Welt folgen konnte. Später würde sie uns allen dankbar sein.
"Nicht jeder hat ein starkes Herz ohne Angst. Um so wichtiger ist es, dass wir stark sind in unserem Glauben und für unsere Brüder und Schwestern kämpfen. Dass wir uns nicht aufhalten lassen, weder von innerer Furcht, noch von äußeren Drohungen! Noch vier Tage, dann nehmen wir uns den Tempel vor."