Die Worte des furischen Maiordomus klangen in Idunas Ohren wie eine stille Anklage und so senkte sie betrübt ihren Kopf.
“Bitte glaube mir Tiberios, ich würde nichts ohne die Zustimmung meiner Herren machen.“
Schließlich wusste sie was mit ungehorsamen Sklaven geschah. Sie wurden verkauft. Wie es mit Livia geschehen war.
“Ich möchte nicht das mich meine Herren genauso verkaufen, wie es mit Livia geschehen ist.“
Für einen kurzen Augenblick wurde Iduna äußerst still und ließ ihren Blick in weite Ferne schweifen. Auch wenn sie die Keltin kaum gekannt hatte, so konnte sie sich nicht vorstellen wie ein Mensch derart ungehorsam sein konnte das man ihn gleich verkaufte.
Zum Glück war es die Stimme des Lockenkopfs die Idunas Aufmerksamkeit in seine Richtung lenkte.
“Darf ich fragen wohin dich deine Reise führen wird? Ich kenne nur die Urbs Aeterna und den Landsitz der Flavier in Pyrgi.“
Und daran dachte die Germanin mit gemischten Gefühlen. Denn dort wurde sie von Flavius Scato ausgepeitscht und er nannte sie eine Rebellin. Rasch verdrängte Iduna diese Gedanken und schüttelte leicht ihren Kopf. Bevor sie ihre Finger zart über Tiberios Wange gleiten ließ.
“Würdest du.. also.. ich meine.. würdest du mir schreiben wie es so ist, da wo dich deine Domina hinschickt? Das würde mich interessieren und ... freuen.“
Dabei blickte die iulische Sklavin fragend zu Tiberios empor.
“Natürlich nur wenn du möchtest. Ich möchte nicht das du dich gezwungen fühlst.“
Fügte Iduna rasch hinzu und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
“Die mit denen du das Lager teilst sind dir nicht fremd, habe ich Recht?“
Schmunzelte die junge Frau und wurde im nächsten Moment äußerst ernst.
“Eine Christin? Wie kommst du darauf? Ich glaube an die alten Götter. Wie es in meinem Stamm üblich ist.“
Stirnrunzelnd blickte sie zu ihm empor.