Ich war geraume Zeit später aufgewacht, und erfuhr von Cubicularius Andreas, dass Tiberios, der sich gestern noch freundlich aber irgendwie still von mir verabschiedet hatte, schon längst nach Portus aufgebrochen war.
Irgendwie tat er mir jetzt wieder Leid - er hatte die letzten drei Tage ordentlich gearbeitet, auch wenn es für ihn als Scriba völlig ungewohnt war, körperliche Tätigkeiten zu verrichten. Protestiert hatte er ja auch nicht.
Oder wollte er mir ein schlechtes Gewissen machen? Er stoisch die Strafe ertragend und ich der zwar nicht ungerechte, aber kaltherzige Dominus? Nein, so würde mir Tiberios nicht davon kommen.
Ich ließ Krates die beiden Walache Marinel und Malachit einspannen und versuchte, den furischen Maiordomus einzuholen. Ich konnte ihn genauso gut mit der Biga nach Portus bringen (und nebenher einmal das Handelshaus Furii, das meinem Neffen zweiten Grades gehörte, besichtigen), dann käme er ausgeruht und viel schneller an. Ich war mir auch sicher, dass Furia Stella solch eine Freundlichkeit gegenüber ihres Sklaven wertschätzen würde.
Also fuhr ich auf einigen Schleichwegen aus der Stadt heraus und hielt Ausschau, ob ich die Gestalt des jungen Griechen auf dem Weg erblicken würde.