Satibarzanes, der den Großteil seines Lebens damit zugebracht hatte, anderen Menschen eine angenehme Zeit zu machen, ohne Rücksicht auf sein eigenes Wohl, genoss es, nun einmal selbst umsorgt zu werden. Die angenehme Stimme von Viridomarus plätscherte dazu wie das Murmeln eines Baches.
"Berichte mir von Mesembria", bat Satibarzanes, der durch einen kleinen Spalt seiner Lider erfreut feststellte, dass Viridomarus die erste Strähne zur Hand nahm, um die verkokelte Mähne zu verlängern. "Wie lebt man dort, wie sieht es da aus? Und erzähle mir von deinen Eltern und deinen Brüdern. Wie habt ihr gelebt?"
Da Satibarzanes als Waise aufgewachsen war, obwohl weder Mutter noch Vater tot waren, hörte er gern, wie es war, eine Familie zu besitzen. Er konnte dieses Leben nicht nachfühlen, es blieb ihm fremd, aber er ließ sich diese Geschichten erzählen wie fantasiereiche Fabeln, die man gern hörte, obgleich man wusste, dass es weder Monster noch Helden gab und erst Recht keine Liebe. Es gab nur Dreck und Verrat und zwischendurch, hin und wieder, einen Traum, der alsbald wieder verging.