Es war spät am Abend, als sich Adalheidis ihr Tuch umlegte und draußen vor das Haus trat. Ein kühler Wind wehte, das Herbstlaub raschelte und brachte eine Ahnung von Kälte. Tordis, Tusnelda und sie hatten aufgeräumt, was es aufzuräumen gab, und genug war zum Essen übrig geblieben, um den Hausherren, die Mägde und Sklaven noch lange satt zu bekommen. Morgen würden sie das restliche Fleisch einsalzen. Vielleicht würde sie Tordis und Tusnelda zum Markt schicken, um das zu verkaufen, was nicht lange haltbar war. Und die Würste würde sie den Mägden für ihre Familien schenken, für den Winter, sofern der Germanicer damit einverstanden wäre.
Ein Windstoß wirbelte Adalheidis Tuch auseinander und sie zog es fester um sich. Und dann sah sie etwas vor ihrem inneren Auge - Weinen und Klagen und Dunkelheit, und dann eine ruhige große Flamme, die näher kam und schließlich ihr gesamtes Gesichtsfeld ausfüllte.
Es ist etwas mit meiner Tochter, dachte Adalheidis und fragte laut: "Wer bist Du, dass Du sie für dich haben willst?" Aber sie bekam keine Antwort. "Du willst sie für dich haben, nicht wahr, meine Kleine, mein liebes Kind, mein Augenstern."
Adalheidis schluchzte auf und dachte an das ferne Sommerland. Und das sie Lucius schreiben musste und das so schnell wie möglich.
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