Caesareas dufter Viri - Kunde Zmertorix

  • Verwirrt drehte Zmertorix sich zu dem feisten Mann um. "Soll ich das als Aufforderung verstehen, zu gehen." Der plötzliche Sinneswandel war für ihn nicht recht nachvollziehbar.


    Sim-Off:

    Ich bat mit dem Post lediglich um Beschleunigung, da Zmertorix in Satala gebraucht worden wäre ...

  • Zmertorix legte vornehm die Fingerspitzen aneinander, was in Anbetracht seiner momentanen Nacktheit zu Vermessungszwecken für die Schneider nicht so würdevoll anmutete, wie er das erhoffte.


    "Augenscheinlich liegt ein Missverständnis vor, geschuldet meiner zu knapp formulierten Bitte. Dies ist freilich mein eigenes Verschulden und ich bitte um Verzeihung. Was ich tatsächlich ausdrücken wollte: Da meine Zeit etwas drückt, bitte ich nicht etwa um Abbruch der vorzüglichen Beratung und des Kaufes, sondern lediglich um eine Berücksichtigung der mir zur Verfügung stehenden zeitlichen Kapazitäten, die sich zu meinem Bedauern nicht ins Endlose erstrecken."

  • Viridomarus zuckte mit seinen fleischigen Schultern und tätschelte Zmertorix versöhnlich.

    "Nun manchmal ist ein Wort mehr doch von Vorteil, vergessen wir das Missverständnis. Also halten wir uns ran, auch das gehört zum Kundenservice", schmunzelte Viridomarus und hielt seinen Sklaven Soranus an sich zu beeilen.


    Soranus kam dem Wunsch seines Herren selbstverständlich nach und vermaß Zmertorix schnell und geschickt. Mit den Maßen eilte er nach hinten um aus dem Stoff das gewünschte Kleidungsstück anfertigen zu lassen.Minuten später kehrte Soranus zurück.


    "Du könntest heute Abend Deinen Chiton abholen, wenn es Dir Recht ist, werter Kunde", erklärte Seranus freundlich.

  • "Danke, das ist erfreulich. Ich werde mir bis dahin in Caesarea die Zeit vertreiben. Was meine Haartracht betrifft, so bin ich momentan recht zufrieden und würde die Beratung diesbezüglich zu einer anderen Gelegenheit vertagen."


    Zmertorix schaute, wo die Kleider lagen, mit denen er hier eingetroffen war. Leider waren sie in keinem guten hygienischen Zustand, doch das ließ sich bei langen Reisen nicht vermeiden. Dennoch tat es ihm leid, nun seinen frisch gepflegten Körper in diese Stoffbahnen zu hüllen.

  • Viridomarus nickte beipflichtend.

    "Das ist kein Problem, Du kannst uns jederzeit wieder aufsuchen. Dein Chiton wird heute Abend hier auf Dich warten. Deinem Blick nach zu schließen, möchtest Du momentan nicht gerade Deine alte Kleidung überstreifen. Wie wäre es wenn Du Dir für den Übergang eine schlichte, weiche und dennoch wunderbar anschmiegsame Tunika gönnst? Deine Kleidung könntest Du derweil reinigen lassen und schlüpfst in etwas weiches, wohliges. Denn auch eine gute Tunika ist ein sehr gutes Kleidungsstück. Was meinst Du? Eine Tunika für unterwegs?", bot Viridomarus hilfreich wie geschäftstüchtig an.

  • "Das wäre sehr freundlich."


    Zmertorix, der nicht geizig war, kaufte also eine Tunika aus gutem Stoff in einem gefälligen Grün, das seiner Augenfarbe schmeichelte. Da er momentan nicht in weiblicher Manier zurechtgemacht war, passte das. Er flanierte ein wenig durch Caesarea, besuchte auch die Casa Seia, wo die Sklaven ihn kannten und ihm für seine Zeit des Aufenthalts in der Stadt ein Quartier zurechtgemacht hatten.


    Als die Zeit reif war, kehrte er zurück in das Geschäft des Viridomarus, um das neue Gewand anzuprobieren, ehe er es einpacken und nach einer letzten Übernachtung zurück nach Satala aufbrechen würde.

  • Viridomarus begrüßte Zmertorix als dieser zurückkehrte. Selbstverständlich war sein Chiton passend gefertigt worden. Das Wort von Viri galt und wenn er einem Kunden etwas versprach, konnte sich dieser darauf verlassen. Da Zmertorix bereits eine neue Tunika trug, bekam er den Chiton gezeigt, bevor das gute Stück ordentlich verpackt wurde, so dass es unterwegs keinen Schaden nehmen konnte.


    Am Ende trennten sich Kunde und Verkäufer glücklich und zufrieden. Besser konnte ein Geschäft nicht laufen.

  • In reisefertiger Kleidung bezahlte Zmertorix den Geschäftsinhaber für seine hervorragenden Dienste. Danach umfasste Zmertorix beide Hände von Viridomarus und lächelte, während er ihm in die Augen sah. Nicht unbedingt das Verhalten einer Dame, einem Mann so nahezutreten und ihn so anzusehen, doch Viridomarus war ihm mit seinen behutsamen Worten näher gewesen, als die meisten Menschen je zuvor. Viridomarus hatte nicht nur seinen Körper, sondern seine Seele in den Händen gehalten und sanft gepflegt.


    "Ich danke dir, Viridomarus, für die vorzügliche Beratung und kosmetische Behandlung. Danke dir auch für alles andere, was nur von Dichtern in Worte gebracht werden kann. Doch wir sind keine Dichter, wir sind nur Menschen. Gern empfehle ich dein Geschäft weiter. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir einander sehen. Möge die große Mutter über dich wachen."


    So trennten sie sich und Zmertorix machte sich auf den langen Weg nach Satala zurück. Er fragte sich, was Cimber wohl zu seinem neuen Aussehen sagen würde und seine Wangen röteten sich bei dem Gedanken.

  • "Ziehe Deiner Wege Zmertorix und denk an meine Worte. Es war mir eine Ehre und Freude Dich als Kunden bedienen zu dürfen. Ich hoffe Du findest Deinen Weg und auf ihm, was sich Dein Herz wünscht. Ich danke Dir für Deine freundlichen Worte", verabschiedete sich Viri von seinem Kunden. Selten hatte er eine so große Aufgabe, aber an solchen wunderbaren Aufgaben wuchs man. Zmertorix würde es ebenso tun, da war sich Viri sicher.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!