• Viele Monde war es her dass die Patrouille das Castellum verlassen hatte und nicht mehr zurück kehrte.

    Versuche das verlorengegangen Contubernium zu finden oder nur Informationen zu erlangen, waren ergebnislos.

    Jenseits der zivilisierten Welt war das römische Imperium fast taub und blind und jene Augen und Ohren, welche sich auf der wilden Seite befanden, waren durch Befehle und Vorsicht, eingeschränkt.


    Eine einsame Navis lusoria ruderte entlang der Grenze zu Germania Inferior.

    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und das Schiff, angetrieben durch den Wind und der Ruderer, musste acht geben den Kurs zu halten.

    Unwetter und starker Regen hatte den Rhein anschwellen lassen und Treibgut an Untiefen und Felsen angesammelt.

    Am Ufer, bewachsen mit Büschen, Bäumen und dichtem Unterholz, machte sich eine Bewegung bemerkbar.

    Eine Fackel loderte auf und erhellte im Umkreis weniger Schritte das Gelände.

    Der Wachposten des Schiffes richtete im selben Moment seine Augen auf die Stelle und gab entsprechend Meldung ab.......

  • Die Bugwache der Artemis erblickte am Ufer die Fackel. Bugwache Achtung!- Fackel 50 Fuß an Steuerbord! Sofort war das Schiff in Gefechtsbereitschaft. Eine Fackel konnte vieles bedeuten,...den Beginn eines Brandpfeilangriffs oder aber auch einen Versuch auf sich aufmerksam zu machen. Die Marini der Artemis ließen beide Varianten zu. Löscheimer wurden backbord gefüllt und die Schützen bemannten die Torsionsgeschütze an Bug und Heck. Ziel...die Fackel.

    Rugo trat an die Reling, geschützt durch einen Brusthohen Aufbau und rief...

    Hier ist die Artemis der Classis Germanica...wer da? seine Stimme hallte über den Fluss und die Männer versuchten, die Hände auf den Rudern, irgendetwas mit raschem Blick zu erhaschen.

  • Der Ruf der Bugwache kam an. Die Fackel, welche zuerst starr in de Luft zu hängen schien, begann zu tanzen. Zuerst langsam, auf und ab. Dann kam der Schein des Lichts näher ans Ufer und eine Gestalt trat aus dem Dickicht hervor. Der Mann schwankte die Fackel hin und her und hielt diese dann über den Kopf.

    " ALA Numidia. Decurio Atius Scarpus" kam als Antwort zum Schiff.

    Eine weitere Gestalt trat hervor und dann noch eine bis sich insgesamt 6 Männer am Ufer versammelt hatten.

    Mehrere Pferde wurden ebenfalls sichtbar und durch den Lichtschein der Fackel, flackernd Schatten verzehrend, machte es den Eindruck als würden die Körper der Eques und der Pferde verschmelzen.

    Die nächste Furt wäre nur ein paar hundert Meter weiter doch der Rhein war momentan unüberquerbar. Ausser über Brücken.

  • Ruga entspannte ein wenig. Im Fackelschein erkannte er zumindest daß es sich um Equites handeln musste. Männer und Pferde trugen römische Rüstungen und Ausrüstung.

    Optio spei Terentius Ruga,...Was kann ich für dich und deine Männer tun Decurio?

    Rief er hinüber. Immer noch ein wenig angespannt. Er war ein misstrauischer Mann, das wußten auch die Schützen welche die Gruppe an Land nach wie vor im Visier hielten. Es wäre nicht das erste Mal daß germanische Schurken mit List und Tücke die Gutgläubigkeit von Römern zu deren Nachteil ausnutzen würden.

  • Atius wollte gerade antworten als ein Schrei aus dem Hinteegrund ertönte.

    Ein vereinbartes Zeiechen dass etwas nicht stimmte. Zuvor hatte das Contubernium kleinere Zsammebstöße mit Wegelagerern gehabt die während ihrer Patroullie aufgefallen waren.

    So unerwartet wie die Eques aufgetaucht waren verschwanden diese auch wieder im Unterholz.

    Nur die Fackel blieb zurück. Am Boden liegend, vor sich hin flackern und langsam erlöschend.

    Die Gedanken des Optios würden vermutlich nun nicht besonders freundlich sein da dieser weiterhin nicht wusste was los war.

  • Ruga und seine Männer vernahmen den Schrei ebenfalls. Die wie achtlos weggeworfene Fackel am Boden veranlasste ihn zu dem Befehl in die Mitte des Flusses zu steuern und dort Grundanker zu werfen. Dort angekommen befahl er den Bordschützen die langsam verlöschende Fackel ins Visier zu nehmen...und auf weitere Befehle zu warten. In drei Stunden würde es hell werden.

    Die Gestalten am Ufer waren verschwunden, Ruga beschloss zu warten.

  • Es dämmerte schon langsam. Die Flusspatrouille ankerte immer noch vor Ort und wartete.


    Die, über die Nacht hin niedergeschlagene Feuchtigkeit, begann durch die wärmenden Strahken der Sonne wieder aufzusteigen und bildete einen dünnen Schleier. Wabernd und fließenden zogen Schwaden von Dunst über den Fluss, hüllen das Unterholz und Sträucher am Ufer ein und ließen die Landachaft so erscheinen ala würde sich alles bewegen.

    An einer Stelle aber war nicht nur der Abschein von Bewegung sondern tatsächlich kamen die Eques durch den Wakd ans Ufer.

    Erneut winkte der Atier, diesmal hektischer. Im Hintergrund konnte man erkennen dass 2 Männer getragen wurden.

    " Wir haben Verletzte, Optio Bitte um Aufnahme der Verletzten."

    Wobei die Stimme nicht bittend klang sondern fordernd.

    Die beiden Verletzten wurden abgelegt und zwei andere Eques machten sich an den Liegenden zu schaffen. Denen wurde die Lorica hamata abgenommen, der Waffenruhe und sonst was ein überholen erschweren könnte. Dann aber sah es so aus als würde man den Verletzen die Rüstung wieder anlegen, ein Seil über den Torso unter den Arme gelegt und weiter ans Wasser geschafft.

    Atius nahm einen handlichen aber schwereren Steib und Band ein Seilende darum. Dann warf er kurzerhand den Stein Richtung des Schiffs.

    " KÖPFE EINZIEHEN" rief er als Warnung der Stein landete polternd am Deck.

  • Ruga blieb auf der Hut. Das ganze Boot beobachtete angespannt das Ufer. Der aufkommende Nebel machte die Sache nicht leichter. Sie hüllten sich in ihre Mäntel, die Kälte kroch ihnen in die Knochen und als das Zwielicht endlich wich, erkannten sie wieder Bewegung am Ufer. Eine der Gestalten winkte und rief.

    Ruga ließ Anker lichten und auf Rufweite an die Gruppe heranrudern.

    Ein Stein polterte auf die Planken. Die Männer packten das Seil und zogen.

    Ruga betrachtete weiter das Ufer, ebenso die Bug- und Heckschützen. Angespannt wartete er bis die Männer den ersten Körper an Deck hievten kurz darauf einen zweiten. Die beiden Männer waren offenbar verletzt und völlig durchnässt. Sie befreiten die beiden von den Tauen und Rüstungsteilen, damit der Capsarius sich die Wunden ansehen konnte.

    Ruga stand weiter an der Reling.

    Braucht ihr etwas? rief er zum Ufer hinüber. Sie würden sich um die Kameraden kümmern. Im Hintergrund rieb man die versorgten Verletzten trocken und wickelte sie in Decken.

  • Atius blickte zufrieden zum Boot und atmete aus. Die beiden Kameraden waren in Sicherheit. Einmal aufgrund ihrer Verletzungen, ein Capsarius konnte sich nun darum kümmern, mehr als er es hätte können und andererseits hatten die ' Westen ' die den beiden umgelegt wurden ihren Dienst getan.

    Erstaunlich was man mit Kork alles so anstellen konnte dachte er sich erneut.


    Er winkte hinüber. " Ich danke dir, Optio. Ihr habt genug geholfen. Eine Bitte aber noch...gebt der Ala Bescheid. Duplicarius Atius Scarpus....."


    Nochmals blickte er hinüber in der Gewissheit das die Beiden wohlbehalten waren, dann drehte er sich wieder um, deutete den anderen zum Aufbruch und verschwand im Dickicht. Der Nebel verschluckte so gut wie jedes Geräusch.




  • Ruga hob die Hand, zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Die Männer an Land verschwanden wieder in den Nebel. Es hatte etwas unwirkliches. Sein Blick fiel auf die beiden Verletzten, die von seinen Männern versorgt worden waren. Interessiert betrachtete er die Korkstücke. Vielleicht hatten sie die beiden davor bewahrt in den Fluten zu versinken.

    Er befahl zurück nach Mogo zu laufen.

    Die Patrouille dauerte schon viel zu lange,...so wie die von Atius Scarpus.

    Die Artemis wendete und kurz darauf lag der Kurs gen Mogo an.

  • Varro führte seine Patrouille an die Stelle die ihnen von der Classis beschrieben worden war. Nichts wies auf irgendetwas hin. Zwar fanden sie Spuren an der Stelle wo die beiden Kameraden an die Classis übergeben wurden, aber keinerlei Hinweise ob sie noch in der Nähe waren.

    Varro stand am sandigen Ufer des Rhenus und blickte in die Ferne, …flussaufwärts,…flussabwärts. Wald säumte den Fluss auf beiden Seiten, unterbrochen von kleinen baumfreien Abschnitten mit hohem Ufergras. Neben ihm lag in verbranntem Gras eine abgebrannte Fackel, das restliche Gras war niedergetreten, ein paar Fuß weiter waren offenbar Pferde. Der Fluss hatte die Fußspuren am Ufer fast weggewischt. Doch man sah wo die Verletzten ins Wasser gegeben wurden.


    Er fühlte sich in die vermissten Männer ein,… waren sie einsam, verlassen und vor allem hilflos? Eher nicht! Solange sie zusammen waren gab es für jeden Einzelnen Hoffnung.


    Was war geschehen? Die vorhandenen Spuren waren vieldeutig, die daraus resultierenden Fragen beunruhigend. Es war nicht mehr allzu weit von hierher bis zur Furt oder zum Castellum. Warum waren sie nach der Übergabe der Verletzten nicht zum Castellum zurück?

    Was hatte Scarpus noch zu tun? Mit keinem Gedanken kam Varro in den Sinn, daß die Patrouille nach der Übergabe in eine Falle oder Hinterhalt geraten sein könnte.

    Die zwei ausgesandten Speculatores kehrten zurück und machten Meldung.

    Nichts Neues im Umkreis von zwei Meilen, die Spuren von Pferden und Männern verliefen sich im Wald. Auch eine Umkreissuche nach dem Ende der Spuren brachte nichts.

    Varro nickte grimmig. Sie konnten hier nichts weiter tun.


    Eingedenk dessen gab er den Befehl zum Aufbruch.


    Auf dem Ritt zurück zum Castellum beschäftigte ihn der Gedanke was mit Scarpus und den Männern der II. passiert sein könnte. Scarpus war ein umsichtiger Offizier, wenn er sich zu solch einem Vorgehen gezwungen sah musste etwas vorgefallen sein. Varro fragte sich jedoch warum er den Verletzten oder der Classis keine Botschaft mitgegeben hatte?!


    Bald erreichten sie die Furt und ritten zurück auf die römische Seite des Flusses. Ein trügerisches Gefühl von Sicherheit kam in ihm hoch als sie den Wachturm an der Furt passierten und die Pferde wieder auf befestigten Strassen trabten. Er wußte, daß es nur Zufall war wenn man hier überlebte, genauso wie es Zufall war einer Barbarengefolgschaft in die Arme zu laufen. Er hoffte Fortuna an Scarpus´ Seite und trieb sein Pferd und seine Männer zurück nach Mogontiacum.

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