• Die Caupona Luculla

    Inh: Sextus Anneanus Graecus


    In einer Seitenstraße, kaum zwanzig große Schritte vom Forum entfernt, befindet sich die Caupona Luculla. Der Schankraum, der mindestens fünfundzwanzig Personen einfach fassen dürfte, ist, nur von einigen Stützsäulen unterbrochen, zur Straße hin offen; drinnen wie draußen stehen dicht aneinander einfache Holztische und Stühle. An der linken Seite zieht sich von der Straße bis zur Hinterwand ein steinerner Tresen mit eingelassenen Tontöpfen, in denen verschiedene Eintöpfe brodeln. Hinter dem Tresen an der Wand stehen Regale, gefüllt mit verschiedenen Früchten, Amphoren, Tongeschirr und Gerätschaften. Ein Vorhang verdeckt den engen Eingang zu einem weiteren Raum, in dem wohl eine Küche ist. Gegenüber dem Tresen befindet sich eine Holztreppe das erste Stockwerk, in dem sich Zimmer befinden. An der Rückwand der Gaststube öffnet sich hinter einem weiteren Durchgang ein weiteres Zimmer: es ist deutlich luxuriöser ausgestattet, bietet Essliegen, Teppiche auf dem Boden und an den Wänden und Dekorationen, die von der Decke hängen. Ein Vorhang kann auch hier für Privatsphäre sorgen.


    An den Wänden der Gaststätte ist mehrfach die folgende Speisekarte eingeritzt:


    VIN: I A

    VIN PIP: II A

    VIN FAL: V A

    PAN ET GAR: I A

    SATUR: II A

    FRUCT ET PAN: III A

    FARCIM: V A

    CUBIC: V A

    Wein: 1 As

    Gewürzwein: 2 As

    Falerner: 5 As

    Brot mit Garum: 1 As

    Eintopf: 2 As

    Früchte mit Brot: 3 As

    Würstchen: 5 As

    Zimmer: 5 As (pro Nacht)


    Auf einem Holzschild im hinteren Raum findet sich eine weitere, etwas teurere Karte:

    LENTICULA EX SFONDYLIS: VI AS

    GUSTUM DE PRAECOQUIIS: V AS

    ASSATURAM CUM IUS: X AS

    LUCANICAE: VI AS

    SUMEN: VII AS

    PULLUM PARTHICUM: XI AS

    DULCIA GRAECA: VI AS

    TYROPATINA: V AS


    Linsen mit Muscheln: 6 As

    Vorspeise aus Aprikosen: 5 As

    Braten mit Soße: 10 As

    Lukanische Würstchen: 6 As

    Saueuter: 7 As

    Hähnchen nach parthischer Art: 11 As

    Griechische Süßspeise: 6 As

    Eiercreme: 5 As


    An der Außenwand steht der Hinweis CAVE CACATOR, der Vorbeikommende davor warnt, an dieser Stelle nicht ihr Geschäft zu verrichten. Außerdem finden sich in und um die Caupona viele Kritzeleien aller Art: Werbungen für alles mögliche, Bekanntmachungen der näheren Umgebung, Liebeserklärungen, Zurückweisungen, Beleidigungen und unflätige Kommentare über alles und jeden.

  • Lurco und Pullus hatten den Aushang gelesen und die neue Taberna umgehend aufgesucht. Neugierig standen die beiden Urbaner nun in der Caupona Lucullum. Gemeinsam gingen sie die Speisekarten durch, bis ihr Blick an der einzig wahren Speise für Urbaner hängen blieb. Lukanische Würstchen! Ein Angebot, dass jede Taberna führen sollte und hier standen sie auf der Speisekarte. Gut gelaunt grinsten beide vor sich hin und nahmen Platz.


    "Schau Lukanische Würstchen für 6 As, ein faires Angebot, wenn sie genauso gut wie bei Asina schmecken. Kosten wir ein paar, um entscheiden zu können ob wir die Barackenbrüder damit beglücken", sagte Lurco gut gelaunt zu Pullus.

    "Griechische Süßspeise klingt ebenfalls sehr lecker. Aber Eiercreme klingt schon was fragwürdig und mehr nach Medicus", gab Pullus zurück.


    "Hör auf mit dem Mist. Gut dann nehmen wir zweimal die Würstchen und die Süßspeise und dazu Poska. Ich hoffe sie haben auch Poska", grübelte Lurco hungrig.

    "Lass uns Würzwein nehmen, der ist sehr lecker und passt auch gut zu unseren Würstchen. Mit Wein rutschen sie besser und wir haben noch Platz für den Nachtisch", freute sich Pullus und hob die Hand um ihre Bestellung aufzugeben.

  • Der Wirt hörte seinen Kunden zu und geleitete sie dann zu einem freien Tisch mit Blick auf die Straße. Er sagte:


    „Nehmt schon mal Platz, ihr Herren, und macht es euch bequem. Den Wein bring ich gleich, aber die Würstchen brate ich schnell, dann bekommt ihr sie frisch und heiß. Die Süßspeise dann danach?“


    Er wartete die Antwort gar nicht mehr ab und ging zurück hinter den Tresen, wo er zwei Tonbecher mit Vinum peperatum, einem beliebten gepfefferten und gewürzten Wein füllte. Er brachte sie schnell zu den Urbanern und verschwand wiederum in der Küche, wo er einige Würstchen von einer Stange nahm, sie zuerst in kochendes Wasser warf und sie anschließend in einer Pfanne briet. Er verteilte sie gleichmäßig auf zwei Teller, bestreute sie mit ein paar Kräutern und brachte sie nach kaum zehn Minuten Wartezeit an den Tisch seiner Gäste.


    „Frisch aus der Küche, Lukanische Würstchen. Lasst es euch schmecken! Falls ich noch etwas für euch tun kann, sagt mir Bescheid, ich bereite derweil die Nachspeise vor.“

  • Der Wirt eilte herbei und las ihnen förmlich die Wünsche von den Augen ab. Als sie gemütlich saßen, wurde bereits der Wein serviert. Lurco nahm einen kräftigen Schluck und freute sich über den herrlichen Geschmack, während sich Pullus kurz den Hals verrenkte um neugierig den Wirt zu beobachten.


    "Das nenne ich sehr guten Service", freute er sich und trank ebenso einen Schluck Wein.

    "Und der Wein ist sehr gut, wenn das Angebot so bleibt, dann haben wir eine zweite Adresse für Lukanerwürste", freute sich Lurco, während der Duft von frisch gebratener Wurst ihren Sinnen schmeichelte.


    Frisch auf den Tisch kamen die Würstchen, direkt aus der Pfanne. Sogar mit Kräutern waren sie garniert.

    "Vielen Dank, das sieht wunderbar aus", sagte Lurco gut gelaunt, aber da war der Wirt schon erneut losgeeilt. Der Mann hatte Geschäftssinn.

    "Guten Hunger, lass es Dir schmecken", wünschte Pullus und widmete sich dann den Köstlichkeiten auf seinem Teller.

    "Danke Dir auch guten Hunger", gab Lurco zurück und ließ sich die heißen Würstchen schmecken.


    Die Würstchen waren knusprig angebraten und lecker. In kürzester Zeit hatten die beiden Urbaner ihre Portion verschlungen und widmeten sich gemächlich ihrem Wein.


    "Eindeutiges Urteil, hier können wir mit den Brüdern einkehren. Und bevor wir gehen, werden wir für jeden eine Portion mitnehmen. Ehrensache", erklärte Lurco und spülte mit einem kräftigen Schluck Wein nach.


    Pullus leckte sich die Finger ab und nickte zustimmend.

    "Auf alle Fälle nehmen wir acht Portionen für die Baracke mit. Mal sehen was wir sonst noch dazu bestellen können. Wobei lass uns zehn Portionen mitnehmen, falls Rammy hungrig bleibt, leben wir alle gefährlich", lachte Pullus und Lurco musste bei dem Gedanken ebenfalls losprusten.


    "So machen wir das, schön dass wir die Taberna entdeckt haben. Wir könnten auch hier alle einmal gemeinsam essen gehen. Abends in entspannter Runde, immer nur die Baracke ist auch etwas langweilig", warf Lurco ein und nahm noch einen Schluck Wein.


    "Naja Du hast ein bisschen mehr Ausweichmöglichkeiten als andere Purgitius, aber ich verstehe was Du meinst", schmunzelte Pullus und hielt Ausschau nach ihrer Nachspeise.


    "Ich glaube bevor wir gehen nehme ich noch einen Würzwein. Weißt Du in letzter Zeit habe ich öfter Wein verschenkt, aber wann habe ich mal selbst einen Wein getrunken? Ich weiß gar nicht mehr, wann das zuletzt gewesen ist. Ein bisschen Abwechslung von der Poska, wobei ich Poska sonst gerne trinke. Wusstest Du, dass ich mein Büro wieder bezogen habe? Ich muss es mir wieder schön einrichten, ich hatte meine Feuerschale an unseren Tribun verschenkt. Ein guter und rechtschaffener Mann, er tat mir immer ein bisschen leid. Irgendwie wirkte er so verloren und einsam. Wer kann es ihm verdenken? Drum hatte ich ihm die Feuerschale geschenkt, damit er es wenigstens warm hat.


    Das heißt aber auch, dass ich mir selbst eine neue kaufen muss für mein Officium und eine Statue von Mars werde ich mir kaufen. Es kann nie schaden göttlichen Beistand im Officium zu haben. Ein bisschen wohnlich werde ich es einrichten. Schon seltsam nicht wahr? In der ersten Zeit waren wir alle zusammengeschmiedet und nun sind wir froh, wenn wir uns mal in der Baracke sehen. Scato fehlt einfach", sagte Lurco betrübt und trank seinen Wein aus.


    "Wir sind den Tirosandalen entwachsen Lurco, da ist sowas leider normal. Wichtig ist doch, dass wir abends alle zusammenfinden, so wie sich das bei einer Familie gehört. Und Scato ist nicht fort, er flickt die Kameraden wieder zusammen oder Dich", flüsterte Pullus aufmunternd.


    "Das ist wahr, wo wäre ich ohne Scato? Er hat mehr als mein Gesicht gerettet, auf Scato", sagte Lurco und hob den Becher.

    "Auf Scato", stimmte Pullus mit ein und sie beide stießen mit den Bechern an.

  • Der Wirt beobachtete die zwei Urbaner, die entspannt ihren Wein tranken, die Würsten schienen ihnen zu schmecken. "Sehr gut.", dachte er er sich. "Vielleicht baue ich mir langsam eine Stammkundschaft auf. Und Urbaner schaden nie, wenn irgendwer mal Krawall macht. Man muss hier ja auf alles gefasst sein. Jetzt noch die Nachspeise..."


    Der Teig der dulcia war eigentlich sehr simpel. Etwas Mehl, Milch, ein paar gehackte Pistazien. Diesen Teig dann kochen, auf einem Brett ausstreichen und abkühlen lassen, dann Stücke schneiden und bis zum Verzehr aufbewahren, so hatte er es damals gelernt. Vorsichtig gab er einige von den kleinen Plätzchen in eine geölte Pfanne. Als die Teigfladen von beiden Seiten golden waren, legte er jeweils einige Stück auf zwei Teller und bestrich sie dick mit Honig. Schließlich noch ein wenig, oder auch ein wenig mehr Pfeffer und fertig war die Süßigkeit1


    Schließlich brachte er die Teller an den Tisch. "Ich hoffe, die Würstchen haben euch geschmeckt. Ich habe euch den Nachtisch mitgebracht, der schließt sich perfekt an den Geschmack der Würstchen an, aber naja, was rede ich... Kann ich euch noch etwas bringen? Habt ihr noch Wein, oder soll ich nachgießen?"


    Sim-Off:

    1: Das Rezept habe ich so von Apicius übernommen und tatsächlich mal selbst gekocht. Vergleichbar ist das ganze ungefähr mit modernen Pancakes, aber weniger süß (ist ja kein Zucker drin). Außerdem schmeckt die Kombi Honig-Pfeffer gar nicht mal so schlecht, auch wenn nicht so, wie man sich heute etwas süßes vorstellt... Und Simon tue ich einfach so, als sei sie griechisch, was sie eigentlich nicht ist.


  • Sim-Off:

    Das Rezept klingt sehr lecker, Danke für die Info. Ich werde es ebenfalls einmal testen :)


    Der Wirt kam herbei und servierte die sehnlich erwartete Nachspeise, auf die sie sich neugierig gefreut hatten.

    "Alles Bestens, vielen Dank. Dein Service wie die Würstchen sind erstklassig. Wir kommen sehr gerne nach diesem Besuch wieder. Wir hätten gerne noch etwas von Deinem Würzwein, bitte gieß uns nach. Ach und kurz bevor wir gehen, sei bitte so gut und bereite uns etwas zum Mitnehmen vor. Wir möchten unsere Kameraden mit etwas Leckerem überraschen.


    Zum Mitnehmen hätten wir dann gerne,


    10 Mal die Lukanerwürstchen,

    10 Mal die griechische Süßspeise und

    10 Vorspeisen aus Aprikosen.


    Das aber bitte erst, sobald wir aufbrechen, wir sagen Dir kurz vorher Bescheid. Nur zu halte Dich in Deiner Empfehlung nicht zurück. Es ist immer schön, wenn ein Gastwirt seine Speisen kennt und weiß was besonders gut zusammen mundet. Deine Taberna ist neu hier, wir haben sie durch den Aushang entdeckt. Wie lange bist Du schon genau hier?", fragte Lurco und gönnte sich einen Biss von der süßen Nachspeise. Auch sie war vorzüglich.


    Pullus schlemmte bereits und hörte beiden gut gelaunt zu.

  • Der Wirt lächelte und brachte noch mehr Wein an den Tisch. Auf die Frage seines Gastes antwortete er auch sogleich:


    „Ich bin noch nicht lange hier, erst vor ein paar Tagen bin ich angekommen. Dann habe ich die Caupona etwas hergerichtet und bin hier Gastwirt. Ehrlich gesagt zählt ihr zu meinen ersten Kunden, daher freut es mich sehr, dass ihr wiederkommen möchtet. Die Bestellung mache ich euch gleich fertig, das wird aber etwas dauern, ist ja doch eine Menge. Übrigens, wenn ich euch etwas empfehlen darf, die Muscheln sind eine gute, kleine Malzeit; Die muss man aber eher frisch essen. Als ganzes Menü würde ich zuerst die Aprikosen, dann das Hähnchen und zum Abschluss die Eiercreme empfehlen. Diese Kombination ergänzt sich ganz gut, ist schön sommerlich und liegt nicht schwer im Magen. Zur aktuellen Jahreszeit wäre aber wohl das Saueuter angebrachter, der ist schön deftig, eine absolute Delikatesse. Passt auch ganz gut zu den dulciae, die schon vor euch stehen, genau wie die Würstchen. Ich habe aber auch einen guten Eintopf, wenn euch der Sinn nach warmer, ehrlicher Hausmannskost steht.“

  • Lurco hörte dem Wirt aufmerksam zu.

    "Dann erst einmal herzlich willkommen in Rom und wir wünschen Dir gute Geschäfte, sowie reichlich Kundschaft. Uns hast Du mit den Würstchen überzeugt und wir kommen sehr gerne wieder. Beim nächsten Besuch werde ich Deiner Menü-Empfehlung folgen, Aprikosen, Hähnchen und Eiercreme. Dafür werde ich ein wenig länger einplanen, damit ich mir auch beim Essen alle Zeit der Welt lassen kann. So etwas zelebriert werden. Für einen guten Eintopf bin ich immer zu haben", freute sich Lurco und trank noch einen Schluck Wein.


    "Eintopf macht stets satt und glücklich. Vor allem ist er vielseitig und man kann ihn immer etwas abwandeln. Das Saueuter wäre bestimmt auch was Leckeres mit warmen Brot. Sag mal ist das Saueuter süßsauer angemacht mit schön viel Essig? So wurden bei uns Zuhause immer Innereien gekocht, sehr lecker sage ich Dir. Die Süßspeise ist echt ein Traum, die solltest Du mit Früchten zum Frühstück anbieten", schlug Pullus vor und ließ sich die Süßspeise gut gelaunt schmecken.


    "Beim nächsten Besuch bringen wir unsere Kameraden mit, wir kommen dann zu acht Mann. Hast Du immer ausreichend Lukanerwürstchen da? Das ist unsere Lieblingsspeise, deshalb frage ich. Ansonsten sagt einer von uns kurz vorher bescheid, wann wir bei Dir essen kommen. Damit Du auch vernünftig planen und dementsprechend einkaufen kannst. Einer unserer Brüder ist ein sehr hungriger Bursche, den darf man doppelt als zwei Zählen oder sogar ein wenig mehr. Drum auch die zehn Portionen für acht Mann", grinste Lurco.

  • So eine gute Kundschaft! Es schien ihnen zu schmecken, sie wollten wiederkommen und vielleicht sogar Freunde mitbringen. Sehr gut. Und sowas in den ersten Tagen! Graecus freute sich sehr. Er stand nun hinter dem Tresen und bereitete die Bestellung der Urbaner vor, indem er begann, Aprikosen zu schälen und sie anschließend in kleine Stücke zu schneiden. Trotzdem unterhielt er sich weiter mit seinen beiden Kunden.


    „So eine große Portion sollte ich meistens dahaben, je nach dem, wann ihr so vorbeikommt. Aber wir müssen sehen, wie viele Würstchen ich wann am Tag verkaufe - die Nachfrage ist schließlich gegeben. Aber selbst wenn mal nicht für alle genug Würstchen da sind, kriegen wir euch schon satt, oder ich gehe schnell noch welche einkaufen. Nur wenn es schnell gehen soll, schickt jemanden vorbei, der mir sagt, wann ihr kommt, dann koche ich die Würste so, dass sie dampfend auf euch warten. Und die Süßspeise zum Frühstück… Das ist eine gute Idee, darauf bin ich überhaupt nicht gekommen. Aprikosen und ein paar andere Früchte habe ich ja sowieso da, die passen bestimmt zu dem Teig und sind auch lecker mit Honig. Ja, das mach ich! So, für diese Idee gebe ich eine Runde aus!“


    Sofort nahm Sextus eine Tonkanne, füllte sie mit Pfefferwein und brachte sie an den Tisch der Soldaten.

  • Lurco und Pullus grinsten um die Wette, als der Wirt einen ausgab. Die Taberna war wirklich ein angenehmer Ort, mit einem Mann hinter dem Tresen der sein Handwerk verstand und das Herz am rechten Fleck hatte.


    "Dazu sagen wir nicht nein, Dankeschön", freute sich Pullus und Lurco nickte zustimmend.

    "Auch von mir vielen Dank. Kein Problem, wir lassen vorher bescheid sagen, sobald wir gemeinsam auftauchen. Und wie Du schon richtig sagst, Du wirst uns schon satt bekommen", Lurco lehnte sich entspannt zurück, während er seine Süßspeise aufaß. Pullus war schon längst fertig und grinste gut gelaunt.


    "Satt und glücklich", freute sich Pullus und klopfte sich auf den Bauch, was angesichts der Rüstung metallisch klang.

    "Mir hat es auch super geschmeckt, aber ich bin nicht so schnell wie Du", lachte Purgitius und trank seinen Wein aus.


    Lurco merkte sich, was der Wirt auf der Karte hatte, um nicht ein gleiches Angebot auf ihrer Karte zu haben. Ergänzen hieß das Zauberwort, so konnten zig Tabernas nebeneinander existieren. Zudem hatte dieser Mann seine Chance verdient, so zuvorkommend wie er war. Sie würden bald zurückkehren. Wobei noch waren sie da und Lurco saß gerade viel zu gemütlich um überhaupt aufstehen zu wollen. Pullus erging es nicht anders.


    Pullus streckte sich lang aus und beobachtete die Passanten auf der Straße. Alles potentielle Opfer und Verbrecher, dachte er grimmig und nahm noch einen Schluck Wein.

  • <<< RE: Curator Rei Publicae


    Das Dankeschön


    Die neue Taberna war leicht zu finden, denn wo ein neues Geschäft eröffnete, dass sprach sich schnell herum. Zudem war der Ruf dieser Taberna tadellos und so betrat Caepio gemeinsam mit Terpander und Senator Annaeus den Laden. Neugierig schaute er sich um und gab dem Wirt freundlich ein Zeichen. Iunius fühlte gerade, als könnte er die ganze Welt umarmen. Etwas Köstliches als Belohnung und Dankeschön tat es auch.


    "Bestellt bitte was Ihr beiden möchtet. Die Rechnung geht auf mich", sagte Caepio und fühlte nach der Urkunde, die einen neuen Lebensabschnitt eingeleitet hatte.

  • <<< RE: Curator Rei Publicae


    Das Dankeschön

    Neugierig betrat ich die Caupona meines neulich bei mir vorstellig gewordenen neuen Freigelassenen. Sie war sauber und machte von aussen einen aufgeräumten und tadellosen Eindruck. Deutlich sichtbar waren überall die Speisen und Preise aufgeschrieben.

    Auch der Innenraum war in gutem Zustand, keine zerbrochenen Krüge auf dem Boden, keine geborstenen Stühle von einer Schlägerei, kein Dreck oder Stroh, was einen unsauberen Wirt vermuten lassen könnte.


    Ich nehme einen Wein und einmal die Aprikosen. sagte ich, als Caepio uns aufforderte, etwas zu wählen. Ich wählte bewusst einen Wein und nicht den Falerner, denn ich wollte sehen, was der Wirt an Lager hatte und was er servieren würde.

  • Terpander durfte sich etwas bestellen? Das würde er sich nicht entgehen lassen. Bescheidenheit war keine von Terpanders Tugenden. "Das Hähnchen nach parthischer Art." Mal sehen, wie die Parther so speisten, denen man extreme Dekadenz nachsagte. Ein entsprechend üppigs Menü erwartete Terpander, während er Caepios Toga richtete, und vielversprechend teuer war es auch. "Dazu Wasser."


    Nach Caepios freundlicher Aufforderung, sich ebenfalls zu setzen, nahm Terpander ein gutes Stück Abseits von den beiden platz, um nicht deren Ansehen zu besudeln. Zwar sah man ihm nicht an, dass er ein Sklave war, er trug weder Brandmahl noch Halseisen, doch der Senator wusste es. Terpander konnte auch gut allein essen, lauschte aber mit einem Ohr.

  • <<< RE: Curator Rei Publicae


    Was für eine wundervolle Taberna, freute sich Caepio. Frisch und sauber, mit einem Angebot bei dem einen das Wasser im Munde zusammenlief. Sein Patron wählte Aprikosen und Wein, dem Geschmack eines ehrenwerten Senators würdig. Terpander bestellte sich ein Hähnchen und dazu Wasser und setzte sich etwas abseits hin, um Caepio und seinem Patron ausreichend Raum für vertrauliche Gespräche einzuräumen.


    "An dieser Stelle spreche ich Dir noch einmal ganz herzlich meinen Dank aus Senator Lucius Annaeus Florus Minor. Das ich derart schnell eine Anstellung finden würde und sogar meinen Beruf einen Tag später schon aktiv ergreifen darf, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin hocherfreut und ich hoffe ich kann allen Anforderungen gerecht werden. Auch an Dich geht mein Dank Terpander, ohne Dich wäre ich niemals rechtzeitig vor Ort erschienen, so sehr hatte mich die Nervösität im Griff. Auch meine Aufmachung entspricht dem, was sich ein Mann nur wünschen kann. Deshalb greift bitte zu und lass es Euch schmecken", sagte Iunius und bestellte für sich Braten mit Soße und dazu ebenfalls Wein. Dieses Dankeschön war nicht nur ein Dank, es war auch eine Investition in die Zukunft. Beide Männer mussten doch bei Kräften bleiben, denn wo würde er ohne sie enden?

  • Als Graecus seinen Patron über die Schwelle treten sah, merkte er auf. Sein Patron? So bald schon? Was tat so ein edler Herr in so einer Gaststätte? Gäste hatte er auch dabei, die Sextus nicht kannte. Sextus trat an den Tisch, an den sich zwei der drei Gäste gesetzt hatten, und sprach aber so, dass alle drei ihr hören konnten:


    „Ave, Senator! Es freut mich, dich hier begrüßen zu dürfen, Herr, ich hatte nicht damit gerechnet. Ich möchte sagen, ich habe auch ein Privates Speisezimmer, in dem ich solche hohen Gäste wie dich besser bewirten kann. Wenn du also möchtest, lege dich mit deinen Gästen doch hin, da ist es bequemer. Aber nur, wenn euch danach ist, versteht sich. Aber ersteinmal, was möchtet ihr trinken? Und darf es auch etwas zu essen sein?“


    Geduldig nam Graecus die Bestellungen auf. Einmal Aprikosen, parthisches Hähnchen, Braten mit Soße, zu trinken zwei Wein und ein Wasser. Alles noch da, sehr gut. Er machte sich gleich an die Zubereitung und füllte zunächst eine Kanne mit Wasser; anschließend füllte er eine andere mit Wein, wobei er kurz zögerte: Normalerweise panschte er, wie jeder Gastwirt, den Wein mit Wasser. Einerseits verringerte das nämlich die Kosten, andererseits hatte es auch einen Nutzen für die Gäste: Der Wein war erfrischender und vor dem Abend wollten sich sowieso nur die wenigsten betrinken. Was aber für seinen Herren? Auch er war sicherlich verdünnten Wein gewohnt, aber in besseren Qualitäten - also mischte Graecus den Wein nicht wie sonst etwa ein drittel Wasser auf zwei Drittel Wein, sondern ungefähr ein Viertel auf drei Viertel. Hoffentlich schmeckte dem Herren der Wein und war nicht zu wässrig - aber ein betrunkener Senator wäre mindestens genau so peinlich, und zwar nicht nur für ihn. „Sollte es zu schlimm kommen, muss ich ein Auge darauf haben - von einem Krug werden die beiden nicht unter den Tisch fallen“, dachte Graecus dabei. Dann brachte er die Getränke zusammen mit drei Tonbechern an die Tische.


    „Das Essen braucht noch einen Moment, ich bitte um etwas Geduld.“

  • Annaeanus Graecus war schnell und freundlich. Er grüsste mich, da er wohl annahm, dass ich als Senator die anderen Gäste dabei hatte. Daher musste ich ihn korrigieren.


    Es ist mir eine Freude, dich heute zu besuchen, Annaeanus Graecus. Doch bin ich auf Einladung dieses Herrn hier, Iunius Caepio. Ich habe bloss vorgeschlagen dein Lokal zu besuchen. Er ist mein Klient. Die Entscheidung obliegt ihm, ob er hier oder im privaten Zimmer speisen möchte.
    Dann zu Iunius Caepio.

    Iunius Caepio, das ist Annaeanus Graecus, der Besitzer dieser Caupona. Wie der Name schon sagt, ein Libertus meiner Gens.


    Wenig später brachte Graecus die bestellten Getränke. Die Becher waren tönern und relativ einfach, doch sie waren sauber und das war viel wichtiger als das Material.

  • Graecus errötete leicht und wandte sich sofort, aber nicht ohne seinem Patron noch einmal zuzunicken, dem anderen Herren am Tisch zu.


    „Verzeih, Herr Caepio, das wusste ich nicht. Natürlich heiße ich auch dich hier willkommen. Wie gesagt, wenn du lieber etwas zurückgezogener und luxuriöser speisen möchtest, steht dir mein Hinterzimmer offen.“

  • Iunius nickte erfreut bei der freundlichen Begrüßung und dem Angebot.


    "Salve Annaeanus Graecus, es freut mich Deine Bekanntschaft zu machen. Dein Angebot klingt verlockend, aber ich lehne es für Dich als einen Klienten meines Patrons ab. Bedenke, je mehr Personen sehen, dass Du Gäste in Deiner Taberna hast, je eher kommen sie selbst hinein. Leute locken Leute an, so sagt man. Niemand geht gerne in ein verlassenes Lokal. Deshalb bleiben wir hier sitzen Annaeanus Graecus. So wird von draußen gesehen, dass Du Kundschaft hast, die hier glücklich speist.


    Du hast ein reichhaltiges und klangvolles Angebot, wir freuen uns auf Deine Speisen. Der Grund meiner Einladung ist, dass ich heute tatsächlich eine Anstellung als Stadtschreiber dank unseres Patrons erhalten habe. So etwas muss gefeiert werden", freute sich Caepio und bezog Annaeanus Graecus direkt mit in seine Freude ein.

  • "Salve Annaeanus Graecus, es freut mich Deine Bekanntschaft zu machen. Dein Angebot klingt verlockend, aber ich lehne es für Dich als einen Klienten meines Patrons ab. Bedenke, je mehr Personen sehen, dass Du Gäste in Deiner Taberna hast, je eher kommen sie selbst hinein. Leute locken Leute an, so sagt man. Niemand geht gerne in ein verlassenes Lokal. Deshalb bleiben wir hier sitzen Annaeanus Graecus. So wird von draußen gesehen, dass Du Kundschaft hast, die hier glücklich speist.

    „Dann danke ich dafür, Herr. Und meinen Glückwunsch! Es gibt also wirklich etwas großes zu feiern. Macht es euch bequem und schlemmt, soviel ihr wollt.“

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