• Terpander lauschte unauffällig dem Gespräch, während er auf sein Essen wartete. Allerdings trieb ihn dazu keine andere Motivation als die Neugier. Er hegte keine Hintergedanken. Wertloses Interesse, Vergeudung kognitiver Kapazitäten. Das war kein gutes Zeichen und er kannte sich selbst genug, um die Signale seines immer weiter erlöschenden Verstandes zu deuten. Statt der spartanischen Blutsuppe würde er parthisches Huhn essen, naschen von der Dekadenz der Verachteten. Der Kreis der Verachteten, Unerwünschten, Verhassten war ins Unermessliche geschwollen, seit er selbst dessen Zentrum geworden war.

  • Zwei Urbaner


    Lurco hob die Hand, damit der Wirt sich zu ihnen gesellte.

    "Guter Mann, bitte bereite die Bestellungen vor, die wir mitnehmen wollten. Wir brechen gleich auf und lass uns direkt bezahlen. Das geht alles auf meine Rechnung. Du siehst uns sehr bald wieder, Deine Taberna wird kein Geheimtipp bleiben mein Freund. Dein Essen und Deine Getränke sind vorzüglich und wir haben es hier sehr genossen", sagte Lurco freundlich.

    "Absolut richtig und Danke für die Einladung", pflichtete Pullus gut gelaunt bei.

  • Das Dankeschön


    "Vielen Dank, ja es war ein hartes Stück Arbeit. Aber endlich habe ich eine Anstellung. Das mit dem Schlemmen lassen wir uns nicht zweimal sagen", antwortete Caepio dem Wirt glücklich. So einen Tag wie diesen hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Eigentlich gar nicht, da er noch nie eine derartige Anstellung sein Eigen nennen durfte.


    "Ach Terpander, meinst Du wir sollen für daheim nachher etwas mitnehmen? Etwas Süßes? Immerhin muss unsere Familie mit mir feiern", überlegte Iunius und prostete seinem Patron und Terpander zu. Dieser sah geknickt aus, Caepio musste mit ihm nachher einige Worte wechseln. Wer Terpander den guten Griechen kannte, wusste was er für eine empfindsame Seele war. Vermutlich freute er sich gerade derart für seinen Herrn, dass es ihn in die Schwermut führte. Caepio konnte das nicht zulassen. Terpander war die gute Seele ihres Hauses.


    "Ich hoffe es schmeckt Euch beiden", lächelte Caepio und fühlte sich als könnte er die Welt umarmen.

  • Zwei Urbaner


    Lurco hob die Hand, damit der Wirt sich zu ihnen gesellte.

    "Guter Mann, bitte bereite die Bestellungen vor, die wir mitnehmen wollten. Wir brechen gleich auf und lass uns direkt bezahlen. Das geht alles auf meine Rechnung. Du siehst uns sehr bald wieder, Deine Taberna wird kein Geheimtipp bleiben mein Freund. Dein Essen und Deine Getränke sind vorzüglich und wir haben es hier sehr genossen", sagte Lurco freundlich.

    "Absolut richtig und Danke für die Einladung", pflichtete Pullus gut gelaunt bei.

    "Natürlich, ist gleich fertig. Ich muss nur noch eben alles einpacken..."


    Der Wirt griff unter den Tresen und nahm drei kleine Tongefäße hervor. Eines füllte er mit den Teigfladen, bisher ohne Honig, eines mit Würstchen und eines mit Aprikosen. Den Honig goss er in ein weiteres Gefäß. Schließlich verschloss er die improvisierten Transportbehälter und reichte sie den Urbanern.


    "Hier, zehn Würstchen, zehn Aprikosen und zehn Süßspeisen mit Honig. Den Honig habe ich noch nicht drüber gegossen, sonst klebt das so wird matschig... Ach, wenn ihr mögt, könnt ihr mir gerne die Gefäße nächstes Mal zurückbringen - dann packe ich euch immer gerne wieder etwas ein. Und vielen Dank für das Wohlwollen, als neuer Unternehmer hat man es wohl nie leicht... Macht es gut und kommt bald wieder!"

  • Lurco bezahlte den freundlichen und zuvorkommenden Wirt und legte noch 5 Sesterzen Trinkgeld oben drauf.

    "Als Dankeschön für das Leihen Deiner Waren, selbstverständlich bekommst Du sie sauber und intakt beim nächsten Besuch zurück. Vielen Dank, es war wirklich ein Erlebnis bei Dir zu speisen. Deshalb verabschiede ich mich mit den Worten auf bald", sagte Lurco gut gelaunt.


    Gemeinsam mit Pullus nahm er die Leckereien an sich und sie machten sich glücklich auf den Heimweg. Die Kameraden würden staunen.

  • Da die Gespräche der beiden Herren ihn zu langweilen begannen - natürlich wurde am Tisch einer Caupona nichts Wichtiges besprochen - wandte Terpander den Blick in Richtung der Küche. Seine Nasenflügel weiteten sich in dem Versuch, zu erschnuppern, wie knusprig sein Hähnchen inzwischen wohl sein mochte. Nicht, dass er es bei ausreichend Hunger nicht auch roh verzehrt hätte, mit Blut und Federn.

  • Nach einer kleinen Weile - den hungrigen Gästen musste es wie mehrere Tage vorgekommen sein, dabei war es nur eine Viertelstunde gewesen - brachte der Wirt mehrere dampfende Tonteller aus der Küche. Nachdem die beiden Herren ihre Speisen bekommen hatten, stellte er vor dem abseits sitzenden Mann in der schlichten Kleidung einen Teller ab, auf dem zwei ganze, gebratene Hähnchenschenkel lagen. Übergossen waren sie mit einer dunklen Soße, die nach vielen Gewürzen roch.


    „Bitteschön… Einmal parthisches Hähnchen mit hauseigener Gewürzmischung. Lass es dir schmecken und sag Bescheid, wenn du noch etwas trinken willst. Und Achtung, es könnte noch etwas heiß sein!“


    Und sogleich verschwand der Wirt wieder hinter dem Tresen, um einige Becher zu füllen.

  • Terpanders Lächeln war unverschämt breit, weil er vor den beiden Herren bedient wurde, die immer noch hungern mussten. Er hoffte, der Dominus würde dem Wirt dafür ein ordentliches Trinkgeld geben; notfalls würde Terpander freundlich nachhaken.


    "Besten Dank." Gerade wollte er den Wirt fragen, ob er aus Hellás kam, da sein Akzent daran erinnerte, doch da verschwand er auch schon wieder.


    Terpander ließ sich das Hähnchen schmecken. Damit ihm nicht langweilig wurde, denn sicher würden die Herren noch eine Weile auf ihr Essen warten müssen, speiste er sehr langsam und genussvoll an seiner üppigen Portion.

  • Nach einer kleinen Weile ... brachte der Wirt mehrere dampfende Tonteller aus der Küche. Nachdem die beiden Herren ihre Speisen bekommen hatten, stellte er vor dem abseits sitzenden Mann in der schlichten Kleidung einen Teller ab, auf dem zwei ganze, gebratene Hähnchenschenkel lagen. Übergossen waren sie mit einer dunklen Soße, die nach vielen Gewürzen roch.

    ...

    Auch wir hatten unsere Speisen erhalten und die bis dahin lockere Unterhaltung flaute vollends ab, als wir begannen diese zu verzehren. Ich musste zugestehen, mir mundeten die Aprikosen sehr und auch der Wein war nicht so schlecht, wie ich ihn in einer derartigen Caupona vermutet hatte. Wahrscheinlich hatte der Wirt das beste geholt, was er hatte.

  • In seiner Egozentrik hatte Terpander nicht bemerkt, dass auch der Senator und sein Klient bereits an ihren bescheidenen Portiönchen mümmelten. Er bemerkte es erst, als er nach dem ersten Hähnchenschenkel wieder zu ihnen hinüberblickte, weil er sich über die Wortkargheit wunderte. Seine euphorische Laune sank wieder ein Stück in den Keller, aber nur ein kleines Stück, denn das Hühnchen war köstlich.

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