Wahlrede zum Vigintivir von Tiberius Helvetius Faustus

  • Mit wild hämmernden Herzen erklomm ich die Stufen der Rostra. Mir schien, dies war der längste und schwerste Gang meines Lebens. Wie hatte ich mit mir selber gerungen diesen Schritt zu machen, zumal ich ganz genau wusste ich war kein Redner vor dem Volke. Ich würde niemals die Massen vom Stuhl reißen. Aus diesem Grunde, hatte ich besonders, Minerva, die Göttin der Weisheit angefleht mir beizustehen.

    Mit einem Anflug von Furcht stand ich schließlich hier oben auf der Rostra und starrte die Menschen an, die zu mir hinaufschauten. Kurz schloss ich die Augen und redete mir selber zu: Faustus du schaffst das schon. Noch einmal atmete ich tief ein und begann.

    „Volk von Rom, hört mich an! Ich habe den Mut gefasst und mich zur Kandidat für das Vigintivirat angemeldet.“ Verwundert stellte ich fest meine Stimme war nicht weggebrochen, ich musste nur noch lauter sprechen. „Wenn ich mich vorstellen darf, denn ich bin mir bewusst ich bin euch unbekannt. Mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus. Ja ihr habt richtig gehört, ein Helvetier. Die Gens besteht noch, auch wenn sie heute nur mehr ein Schatten ihrer selbst ist. Ich habe mich auf unseren Wahlspruch besonnen. Fides sanctissimum humani pectoris bonum est. (Treue ist das heiligste Gut der menschlichen Brust/des menschlichen Herzens)

    Trotz aller Schwierigkeiten erhält sich die Gens Helvetia die römischen Werte: Stolz, Zurückhaltung, Mut und Pflichtbewusstsein, denn Traditionen und Werte sind es, welche die Gens Helvetia ausmachen. Ohne überheblich erscheinen zu wollen, denke ich das ich diese Werte in mir vereine.

    Euch ist der Name unseres Praefectus Urbi, Herius Claudius Menecrates ein Begriff. Seit seiner Kandidatur zum Praetor stehe ich in seinem Dienst und habe mich bemüht, nicht nur ihm sondern damit auch Rom selber zu Diensten zu sein. Wie so viele junge

    Menschen, die nicht das Glück haben, eltern an ihrer seite zu haben, musste ich zuerst mich und meine Schwester seit dem späten Knaben Alter alleine durchbringen. Ich kenne also viele Nöten der Menschen. Kann nachvollziehen wie leicht man auf Abwegen geraten kann wenn man keine innere Stärke in sich spürt und kein Ziel vor Augen hat.

    Mir ist es ein anliegen, jetzt da ich die Reife in mir spüre. mich für das Gemeinwesen, für unser Imperium einzubringen. Mit ruhigen Gewissen kann ich sagen, wenn ich hier vor euch ein Versprechen ablege, werde ich dies auch halten. Egal welche Aufgabe man mir, sollte ich zum Vigintivir gewählt werden, anträgt ich werde das Amt nach besten Wissen und gewissen ausfüllen. Ob ich mich nun der Tresviri aere argento auro flando feriundo oder den Decemviri litibus iudicandis oder der Tresviri Capitales der Rechtspflege widme, ich gebe mein Bestes.

    Münzprägung, Straßenreinigung und Kriminalität, sind wichtige Bereiche für ein zufriedenes Zusammenleben in unserer großartigen Stadt. Wichtig ist für mich: EHRLICKEIT - VOR DEN GÖTTER - DEM KAISER - DEM IMPERIUM - DEM VOLK!“

    Kurz hielt ich inne, den im Augenblick wünschte ich mir sehnlichst ein. Schluck des klaren Quellwassers von Claudius Menecrates. Abermals holte ich Luft und begann noch einmal.

    „Vielleicht fragt der ein oder andere sich ja, was mich für solch ein Amt, eine solche Aufgabe befähigt. Nun ich kann euch versichern, ich habe mich hier in Rom bemüht weiter zu bilden und einige Ziele erreicht. Genauso war ich immer bemüht ein offenes Ohr für die Geschehnisse und ihre Entwicklungen in Rom zu haben.

    Aber wie ich schon zu Anfang erwähnte, ich bin kein großer Redner, denn ich bin eher ein Mann der Tat. In meinem Leben habe ich eins gelernt, man wird geboren um, einen Platz im Leben zu finden und sich einzubringen. Doch manchmal hat das Schicksal einem Einzelnen mehr Bedeutung vorbestimmt und ihm Verantwortung für größeres aufgetragen. Ich hoffe, ich habe euch von meinen Fähigkeiten und meiner Person überzeugt. Die Götter mögen stets mit euch, dem Kaiser, dem Imperium sein!“

    Damit beendete ich meine Rede. Seltsam war es mir. So als ob alles ein wenig fernab von mir geschehen wäre. Die Ausdrücke in den Gesichter der Menschen die ich sah, konnte ich nicht deuten. Nachdenklich schritt ich die Stufen von der Rostra hinunter.

  • Die Wahlreden neuer Kandidaten gaben immer Aufschluss über viele Dinge. Charakter - Programm - Redefähigkeit - und vieles mehr. Daher hörte ich sie mir eigentlich ganz gerne an. Manchmal konnte man sogar für seine eigenen nächsten Reden etwas lernen.


    Der Kandidat verliess die Rostra wieder, bevor ich mir eine Frage an ihn überlegen konnte. Egal, das würde ich falls nötig auch im Senat noch tun können, wo er sich ja ebenfalls vorstellen würde.

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