Die Zelle von Eudoxus | Ein möglicher Christ

  • Wie Stilo das gefiel. Ewig könnte er so weitermachen, wären da nicht Fristen und Vorgesetzte, sollte der Orcus sie allesamt verschlucken. Als hätten sie eine Ahnung von dem, was in Stilos Carcer geschah, jene Halbblinden, welche die feinen Fäden nicht sahen, die er webte, bis der Spinnenkokon sich anfühlte wie ein Seidenmantel. Ihm würde nie ein Gefangener unter den Fingern wegsterben, wie die Mahnung gelautet hatte, denn er misshandelte nicht ihre Körper, sondern tauchte langsam und beinahe schmerzlos ein in ihre Seelen, um daraus zu bergen, was ihn interessierte, und einiges hier und da ein wenig umzusortieren, was den Menschen ausmachte. Er bräuchte Zeit, hatte es seinen Vorgesetzten oft genug gesagt, dann würde das Ergebnis gut werden. Doch sie gewährten ihm keinen Aufschub mehr.


    Die geforderte Beschleunigung war so riskant wie lästig, beinahe ein persönlicher Angriff auf den gekränkten Optio, eine Beleidigung, als würde man einem Töpfer das nur roh geformte Werkstück für den Brennofen entreißen und es anhand dieses Zustands bewerten, ohne zu ahnen, dass dies sein Meisterstück hätte werden sollen, in das er all ein Herzblut investiert hatte.


    Beinahe liebevoll betrachtete Stilo sein viel menschlicheres Werk, das atmete und sich regte, das einige Momente in einer unfreiwilligen Verneigung verharrte in dem Versuch, sich vom Boden aufzurichten. Ein wenig mehr Feinschliff noch, und Eudoxus würde bis ins letzte Detail wissen, wie er seinen neuen Herrn und Meister erfreuen konnte, so dass sie am Ende beide glücklich waren. Mal schauen, in welcher Stimmung Eudoxus heute war. Die von Stilo entsprach einem Wetterleuchten, das die Luft flimmern ließ und ihm eine sanfte Erregung bescherte.


    Eudoxus wusste noch nicht, dass dies heute sein letztes Gespräch mit Stilo werden würde, wie der Prätorianer die Verhöre nannte. Der Zeitdruck konnte am Ende alles zerstören, was bisher erarbeitet worden war. Stilo, sonst kein Mann großer Sorgen, spürte einen stärkeren Herzschlag als üblich in seiner Brust. Eine Emotion, die, wie die meisten seiner Gefühle, keinen Namen hatte. Er wusste nur, dass da irgendetwas schwelte, ein Platzhalter für etwas, das andere hätten benennen können.


    Er ließ Eudoxus vorweg gehen, analysierte das Bewegungsmuster und die Gestalt. Hunger litt niemand, der kooperierte. Die Nahrung war nicht gut, doch sie war genug.


    Körperliche Wunden - bei Eudoxus nicht existent. Seine Haut war unberührt, sofern er selbst nicht daran herumkratzte und nagte, doch bislang hatte Stilo ihm nicht das Hemd genommen, um darunter nachzusehen. Sein Innenleben - ein bislang unentschlüsseltes Mysterium, doch es war da, ein tiefer, reich gefüllter See, dessen reflektierende Oberfläche Stilo hatte glätten wollen, um in die Tiefe zu blicken, vielleicht dies und das schon zu erahnen, ehe er eintauchte. Von hinten - das Licht von Pansas Laterne, so dass Stilos langer schwarzer Schatten jenen des Eudoxus zu verschlucken schien. Eine deformierte Monstrosität war das Resultat, mit vier Armen und einem schwellenden und schrumpfenden Kopf.


    Eudoxus kannte den Weg, es war der altbekannte Verhörraum. "Setz dich", sprach Stilo und würde gleich danach selbst Platz nehmen.


    Fixiert wurde Eudoxus nicht auf seinem Stuhl - ein Privileg, das er sich erarbeitet hatte. Pansa schloss von außen die Tür und drehte den Schlüssel herum, den er danach an sich nahm. Eudoxus wusste nicht, dass Pansa diesmal nur die Laterne stehen ließ, so als würde er vor dem Raum warten, sich jedoch außerhalb der Hörweite verzog, so dass er die beiden nur hören würde, wenn einer von ihnen schrie. Das Gespräch selbst blieb unverständlich, Stilo und Eudoxus würden die einzigen sein, die um den Inhalt wussten. Es war gut, verlässliche Freunde zu haben, und sicherer für Pansa, wenn er so wenig wie möglich von dem mitbekam, was heute hier geschehen würde.


    Die Foltermaschinen wurden von der Laterne heute deutlicher ausgeleuchtet und warteten in offensichtlicher Bereitschaft, das Opfer aufzunehmen und seinen Körper zu zerstören.

  • Der Kerker, in dem man ihn gesperrt hatte, war immer gleich.

    Dieser Raum hier mit den Foltergeräten war dagegen der andere, die Abwechslung. Eudoxus war in einem solchen Maße depriviert, gefangen in dieser Entbehrung von Sinneseindrücken, dass sich sein Geist auf Seius Stilo stürzte, als sei er ein willkommener Freund; alles selbst das Glänzen der Apparaturen war neu: Silberglanz, der Glanz der Mutter Damaris, Mutter des Märtyrers, der Glanz des Mondlichtes auf der Steppe...halt nein, das war keine seiner Erinnerungen, sie gehörte Seius Stilo.


    Eudoxus lächelte, auch wenn das Lächeln einer Grimasse glich, und seine Augen glänzten. Wie viele Male hatte er beteuert, dass er bereit zum Sterben war? So aber hatte sich Eudoxus das Martyrium nicht vorgestellt. Nicht dieses langsame Entschwinden, während er noch atmete.

    Er würde seinem Freund etwas erzählen. Neuigkeiten gab es nicht, aber vielleicht würde er gerne etwas aus seiner Vergangenheit wissen? Denn wenn er nichts zu erzählen hatte, würde der Freund ihn verlassen, und dann kehrte wieder das Nichts zurück:


    " In Antiochia war es, da wir das erste Mal Christianer genannt wurden. Besonders vorbildlich in der Wahrheit war meine Mutter Damaris. Sie gab den Armen, sie liebte ihre Brüder und Schwestern, und sie hat mich erzogen. Es machte sie stolz, dass ich nach Rom ging, mitten hinein in das Verderben. Sie hielt mich nicht zurück. Sie lächelte voll Glück."


    Er unterbrach sich und schaute auf seine schmalen Hände. Es waren Hände, zu denen eine Feder besser gepasst hätte als ein Schwert .

    Sollte er etwas anderes erzählen?

  • Der Blick des Prätorianers ruhte aufmerksam auf dem Gesicht des jungen Mannes. Er wusste, wie ein Mensch funktionierte, doch ihm war fremd, wie dieser Mensch dachte und fühlte. Die ihm vertrauten Gesetzmäßigkeiten wirkten ausgehebelt. Etwas ergab hier keinen Sinn. Eudoxus war zu klug, um wirklich blind zu sein in seinem Fanatismus. Er sprach wie ein Poet, wenn er von der Heimat sprach, oder von seiner Familie und seinen Gefühlen. Und wie ein Bauerntrampel, sobald es um den Glauben ging. Er hätte erkennen müssen, das in den Verbrechen seiner Christianerfreunde weder Nächstenliebe noch Barmherzigkeit lagen. Und er hätte es auch erkannt, wäre dort nicht diese Blockade.


    Doch wer hatte sie errichtet? Und wie konnte man sie einreißen?


    "Du siehst glücklich aus, wenn du von Antiocha sprichst. Warum hast du das Paradies verlassen?" Er zögerte. "Und eine Frage brennt mir schon länger im Herzen. Ich wollte sie dir schon früher stellen, doch es hat sich nicht eher ergeben. Würdest du für die Seele eines Feindes beten, Eudoxus? Würdest du für Optio Sisenna Seius Stilo von den Cohortes Praetoriae beten, damit der Herr ihm seine Taten verzeiht?"

  • "Ich kam, um den Brüdern in Rom zu helfen", erwiderte Eudoxus: " Rom ist das Haupt der Welt, nicht Antiochia"

    Er sprach es nicht aus, aber er meinte: Wenn diese Welt in Flammen aufgehen soll, muss es in Rom beginnen.


    Die nächste Frage des Optio Seius jedoch ließ ihn innehalten, und dann breitete sich ein strahlendes Licht in seinem Inneren aus, erst langsam und dann immer heller, bis der Glanz seine Augen erreichte.

    Eudoxus stützte seine Hände auf seine dünnen Schenkel und zog sich empor, bis es ihm gelang, aufrecht zu sitzen, obwohl ihn jede Faser seines Körpers schmerzte. Sein Kerker erlaubte ihm ja nur das Liegen:


    "Der HERR gebietet, für die zu beten, die uns hassen und verfolgen", sagte er:

    "Aber für dich, Optio Seius Stilo, würde ich nicht nur wegen des Gebotes beten. Ich würde es aus Liebe tun"

    Er benutzte das Wort philia, Freundesliebe, nicht agápē, mit der die Christianer die göttliche Menschenliebe bezeichneten. Agape war unpersönlich, philia war persönlich.

    Er sprach weiter:

    "Einst kam ein römischer Centurio zum HERREN und hatte vor, ihn bitten, seine kranke Tochter zu heilen. Seine Gefolgsmänner wollten ihn, weil er ein Ungläubiger war, gerne los werden. Daher sagten sie: Der Meister hat keine Zeit, in dein Haus zu kommen. Da antwortete der Centurio: Du musst nicht kommen, sprich nur ein Wort, Herr, und meine Tochter wird gesund.

    Weißt Du was der HERR daraufhin gesagt hat? Nirgends habe ich größeren Glauben gefunden als bei diesem römischen Centurio"


    Eudoxus Hände zitterten, doch seine Stimme tat es nicht, als er sprach. Im Gegenteil, es war ihm, als hätte er eine große Erkenntnis gewonnen. Hier inmitten von Tränen und Leid, umhüllt von den schwarzen Mauern, erfuhr er einen Moment lang ein großes Glück:


    "Und nirgends habe ich größeren Glauben gefunden, als den, der in deiner Bitte liegt, Optio Seius Stilo von den Prätorianern"


    Er verstand nun, weshalb er hier im Kerker war. Er war gar nicht gekommen, Rom mit Feuer und Schwert zu retten. Er hatte geirrt, wenn auch aus reiner Absicht heraus. Er war um einer einzigen Seele Willen gekommen.

    Ja, Schwester Philotima und die anderen mit den Fischanhängern waren Löwen im Glauben, stark und unerschrocken.

    Gewiss retteten sie viele Seelen. Eudoxus kämpfte nur um eine einzige. Oder um zwei, wenn er seine mit einrechnete.


    Aber Iesus Christus würde nicht nachzählen wie ein Buchhalter.


    Dieser Gedanke erfüllte Eudoxus überraschenderweise mit Heiterkeit, und noch einmal glitt ein Lächeln über sein Gesicht:


    " Erweise mir die Gnade und bete mit mir gemeinsam, Optio Seius"


    Selbst wenn der Praetorianer ablehnen würde. Das Glück, etwas Verlorenes erst jetzt wiedergefunden zu haben, konnte er Eudoxus nicht mehr nehmen.

  • Stilo sah den Glanz in den Augen des Eudoxus. Es war ein Jammer, was man aus diesem Mann gemacht hatte. So viel Geist, der dem Imperium hätte nützen können - verschwendet. Wofür? Was blieb am Ende übrig von den Träumen dieses jungen Mannes? Wenn die Prätorianer ihrer Aufgabe nachkamen - nichts. Wenn sie jedoch versagen sollten, mochte das anders sein. Hier saßen sie sich gegenüber, Stilo gegen Eudoxus, Römer gegen Christianer.


    Und Stilo spürte eine innere Kälte, die nach seinem Herzen griff, gleich einer Vorahnung, doch als er genauer hinzufühlen versuchte, war da nur seine eigene innere Leere. Vor ihm aber saß jemand, der vor lauter aufrechten Empfindungen schier erstrahlte, als trüge er zu viel Liebe in sich, als würde sein Herz davon überlaufen. Hier, in diesem dunklen Kerker, umgeben von den schrecklichsten Foltermaschinen, welche der menschliche Sadismus je hervorgebracht hatte, lächelte Eudoxus und bat den Mann, der ihn verhören und foltern sollte, mit ihm gemeinsam zu beten.


    Stilo war kein sonderlich gläubiger Mensch, er war ein eigenbrödlerischer Zweifler. Doch sprach nichts dagegen, das Beten einmal zu versuchen, um zu erforschen, wie diese eigenartigen Menschen funktionierten. Wie dieser Mensch funktionierte. Auch wenn die Christianer es hartnäckig leugneten - auch ihr Gott war nur einer von vielen und für einen Römer nicht besser oder schlechter als jeder andere.


    "Ich möchte gern mit dir beten, Eudoxus. Sag mir, was du dafür brauchst und was ich tun soll."

  • "Was du brauchst...ach, du meinst ein Opfer oder dergleichen? Nein, das brauchst du nicht", er lächelte in sich hinein und ein wenig spottete er, wie es die Leute von Antiochia gerne taten, aber seinen Worten fehlte jede Schärfe:


    "Auch kein Kranz auf deinem Haupt oder ein weißes Gewand.... Ist dir aufgefallen, dass ihr mit euren Götzen auf eine Art Dienstweg verkehrt als seien sie eure Vorgesetzten? Wir aber sprechen mit dem HERREN, als sei er unser liebender Vater. Wenn ich zu meinem Vater gehe und ihn um ein Stück Brot bitte, dann weist er mich nicht ab, auch wenn ich kein Geschenk dabei habe",

    einen Moment lang zögerte Eudoxus, denn er dachte an seinen eigenen Vater, den Kaufmann Diomedes. Wie stolz er auf ihn gewesen war, wie gerne er ihm seine kindlichen Wünsche erfüllt hatte. Wie enttäuscht er gewesen war, als Eudoxus nicht werden wollte, was er von ihm erhofft hatte, ja noch mehr, als der Sohn sich von ihm lossagte. Wie Mutter Damaris ihm übers Haar gestrichen hatte: "Es tut mir so Leid"... tat es ihr Leid? Nach außen das Vorbild einer christlichen fügsamen Ehefrau, war sie immer viel stärker als der Vater gewesen. Er schluckte. Weder Diomedes noch Damaris würde er in diesem Leben wohl wiedersehen:


    "Hast du Söhne, Optio Seius Stilo?", fragte er und dann:


    "Um zu beten, brauchst du nichts als eine reine Absicht", wieder zögerte er und tastete nach Worten:

    "Nur wenn du die Taufe empfangen wolltest, bräuchte ich so viel Wasser wie in einen halben Becher passt"


    Es gab kein Mysterium, keine Geheimnisse, wie sie in Eleusis oder von den Dämonen der Hölle Bacchus oder der Kybele den verwirrten Seelen offenbart wurde, gar nichts, was er unter der Androhung des Todes nicht verraten durfte:


    "Das wäre alles", er wusste schon, dass der Optio es nicht leiden mochte, wenn er aufstand, daher glitt er vom Stuhl sofort auf die Knie. Der kalte Boden fraß an seinen Knochen, aber er spürte es nicht:

    "Wenn du befürchtest, dass ich dich angreifen könnte, magst du mich ruhig binden. Doch knie bitte gemeinsam mit mir, Optio der Praetorianer Seius Stilo", sagte er. Sein Herzschlag dröhnte wieder in seinen Ohren.

    Er faltete seine Hände, und seine Stimme klang erst brüchig, doch dann fester:


    "Himmlischer Vater, ich danke dir für Optio Seius Stilo.

    Ich fand Freundlichkeit, wo ich keine erwarten durfte.

    In der Finsternis zwischen Tod und Verderben

    ließt du Verständnis und Liebe wachsen.

    Ich bitte für ihn, damit ihm seine Sünden vergeben werden.

    Ich bitte für mich, damit mein Unrecht vergeben wird.

    Ich ging in die Irre, und jetzt erst erkenne ich, was du von mir willst

    und immer gewollt hast.


    Du hast selbst dem Raubmörder, der neben dir am Kreuz hing,

    noch heute das ewige Leben im Paradies versprochen.

    Wie viel mehr wirst du für diesen römischen Soldaten tun können.

    Denn du bist die höchste Gerechtigkeit. Du bist die höchste Weisheit.


    Ich bitte Dich, Optio Seius Stilo Frieden zu schenken.

    Erlöse ihn bitte vom Bösen.

    Erleuchte seinen Geist, damit er endlich die Wahrheit sehen kann. Amen"

  • "Keine Kinder, keine Familie, ungebunden." Er lächelte in gespielter Wehmut bei seiner Lüge. Mit jedem Verwandten gab man einem Feind ein lohnendes Ziel mehr.


    "Gut, also kein Opfer für den Vater." Das war ja was. Setzte man hier einen Gott mit einem Menschen gleich oder einen Menschen mit einem Gott? Stilo würde darüber nachdenken müssen. "Den Herrn." Wenn der Gott den Christen ihr Vater und Herr war, waren ihm dann seine Söhne Sklaven? Dieses Joch trug Eudoxus in Form eines unscheinbaren kleinen Holzfisches um den Hals, sein Verderben und Untergang.


    Stilo ließ zu, dass Eudoxus auf den Boden fiel, auf die Knie, und sein Gebet begann. Er wollte beobachten und lernen. Seine eigenen Hände faltete er unwillig, denn die Vorstellung, Sklave zu sein, behagte ihm nicht im Geringsten. Es gab Menschen, die aus dieser Fantasie ihren Reiz zogen, doch Stilo gehörte zum gegenteiligen Ende des Spektrums. Auf die Knie ging er freilich nicht, sondern blieb sitzen an seinem Tisch, Ritus hin oder her. Kein Römer verneigte sich und noch weniger sollte er auf Knien rutschen.


    Doch er betete mit, das Experiment wagend, in sich hineinspürend - nichts. Da war nur die vertraute Leere. Erst, als Eudoxus für Stilos Frieden betete, rührte diese Geste der Milde an ihm. Das widerum behagte ihm nicht im Mindesten. Als das Gebet beendet war, befahl er schroffer als notwendig gewesen wäre: "Das wäre alles. Bringt ihn zurück in die Zelle."


    Zurück blieb Stilo, allein in der Finsternis über das Gesagte und Erlebte brütend. Er fragte sich, ob das Spiel, das er sich gönnte, nicht zu viel des Guten war. Er zog seine Konsequenz: Eudoxus würde keinen Besuch mehr erhalten, ganz so, als hätten sie ihn vergessen. Nicht einmal für ein Verhör holten sie ihn noch heraus.


    Als sei es ein Fingerzeig der von Eudoxus geschmähten römischen Götter, rutschte seine Akte versehentlich ins Archiv, so dass er tatsächlich für lange Zeit vergessen wurde.


    Sim-Off:

    Aufgrund des Exils des Eudoxus erfolgt hier erstmal ein Schnitt. Ich bedanke mich für das angenehme Spiel. Sollten dich eines Tages die Schritte wieder hierher führen, würde ich mich über eine Fortsetzung freuen.

  • An seinem Schreibtisch hatte Stilo sich daran gesetzt, den Abschlussbericht für den Spezialeinsatz in der Casa Didia anzufertigen. Bei der Durchsicht der Akte bemerkte er, dass Eudoxus seit der letzten Befragung sich bis zum heutigen Tage selbst überlassen worden war.


    Stilo stieg also noch einmal in den Kerker hinab, um nachzuschauen, ob die lange Zeit der Einsamkeit den Delinquenten noch etwas gefügiger gemacht hatte. Doch dieser saß in der Dunkelheit, das Gesicht zur Wand gedreht, und rührte sich nicht mehr. Stilo rief Verstärkung und betrat die Zelle. Die folgenden Gewalteinwirkungen erwirkten zwar Schreie, doch kein einziges Wort. Auch Drohungen und Versprechungen änderten nichts.


    Selbst der herbeigerufene Medicus konnte daran nichts ändern. Seine professionelle Diagnose lautete: Eudoxus hatte den Verstand verloren.


    Stilo zischte verärgert. In der Fallakte würde sich das nicht gut machen. Trotzdem wollte er den Bericht endlich zu Ende bringen und mit dieser Christensache abschließen. Er kehrte zurück in sein Officium, um sich der ungeliebten Schreibarbeit zu widmen, ob nun ein weiterer Zeuge ausgefallen war oder nicht.

  • "Es ist soweit. Komm." Der Kampf des Eudoxus war zu Ende und alles an Nutzen aus ihm herausgepresst. Stilo holte ihn ab für seinen letzten Gang.


    Der Prätorianer empfand nichts dabei, denn Eudoxus hatte ihm nichts mehr zu bieten. Er war froh über diese Gefühlskälte und mochte sich nicht ausmalen, wie es sein musste, mit jedem, den sie hier unten festhielten, mitzuleiden. Wie effektheischend die Aufständischen sich auch gebärden mochten, sie waren nur ein Haufen Verlorener. Gegen den hochorganisierten Militärapparat Roms hatten sie keine Chance. Am Ende siegte immer das Imperium.


    Für Stilo war es nur eine Pflicht von vielen, die er heute erfüllte, als er Eudoxus zu seiner Hinrichtung begleitete.


    Sim-Off:

    Die ID Eudoxus wird damit einvernehmlich "In Elysio" gesetzt. Ich bedanke mich für das gemeinsame Spiel!

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