Neue Senatoren der Römischen Curie

  • Auch an diesem schönen Morgen eröffnete der Consul die heutige Sitzung wie von ihm gewohnt: Opfer, Nachrichten aus aller Welt und vor allem aus dem Osten, sogar ein kleiner Plausch fand seinen Platz, bevor die Tagesordnung verlesen wurde.


    "Ich gebe außerdem bekannt, dass der ehrenwerte Stand der Senatoren um ein neues Mitglied reicher ist und begrüße hiermit Manius Flavius Gracchus in unseren Reihen. Mögen die Götter ihn bei seinem Weg als Senator begleiten."

  • Es war ein schöner, sonniger Tag, an dem der Senat erstmals nach den Wahlen zum Cursus Honorum wieder zusammen trat.
    Lucius Aelius Quarto war der prominentere und einflussreichere der beiden neu gewählten Consuln und genoss deshalb das Vorrecht diese erste Senatssitzung zu leiten.
    Vor der noch verschlossenen Tür der Curia Iulia saß er auf seinem curulischen Stuhl und wartete, bis sich die Senatoren in ausreichend großer Zahl versammelt hatten. Als er die Zeit für gekommen hielt erhob er sich. Die Tür wurde geöffnet und mit ihm an der Spitze zogen die Senatoren in ihr Versammlungshaus ein.
    Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten und halbwegs Ruhe eingekehrt war, begann Aelius Quarto zu sprechen:


    “Im Auftrag des römischen Volkes und des regierenden Imperators Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, vor den Augen der Götter und mit dem Flehen des Sterblichen um ihr Wohlwollen, eröffne ich, der gewählte und rechtmäßige Consul Lucius Aelius Quarto hiermit die Sitzung des Senats von Rom.


    Ehrwürdiges Kollegium: Bevor wir mit unseren Beratungen beginnen, möchte ich mit euch zwei neue Mitglieder in unseren Reihen begrüßen. Es sind dies der Patrizier Marcus Aurelius Corvinus, Sohn des Marcus Aurelius Antoninus und der Plebejer Quintus Germanicus Sedulus, Sohn des Traianus Germanicus Sedulus.“

  • Durus marschierte schon an relativ vorderer Stelle in die Curia ein. Es gab hunderte Senatoren, die niemals eine Praetur bekleideten und ewige Pedarii, wie man die Senatoren im Klientel eines mächtigen Meinungsführers nannte, blieben. Er jedoch war geboren, um selbst Politik zu machen (so sah er es zumindest).


    Als er Platz nahm und Quarto die Sitzung eröffnete, beugte er sich ein wenig vor um die neuen Senatoren zu begutachten. Er erinnerte sich an sie...Aurelius Corvinus hatte es mehr als verdient, doch Germanicus Sedulus war seiner Erinnerung nach einst Optio bei den Vigiles gewesen...oder waren es die Cohortes Urbani?


    "Wir werden sehen, wie sich die beiden machen."


    murmelte er jedenfalls seinem Nachbarn zu.

  • Die erste Sitzung, das war schon etwas Besonderes. Ich war aufgeregt, keine Frage, wusste ich dich, was es bedeutete, im Senat zu sitzen. Dies war nicht nur eine Ehre, es war auch eine Bürde. Meine Erwartungshaltung hatte sich auf Grundlage des Hörensagens gebildet, und nun begab ich mich zum ersten Mal selbst in dem stets nur beschriebenen Saal. Der frischgebackene consul führte die Senatorenschaft an, und irgendwo weiter hinten schritt ich durch die hohen Flügeltüren. Beeindruckend und pompös wirkte der Saal, und doch hatte ich ihn mir noch größer vorgestellt. Neben mir setzte sich ein Fabier, auf der anderen Seite war bisher frei. In Wirrwar der weißen Togen entdeckte ich meinen Patron und nickte ihm zu. Dies musste eine der letzten Sitzungen sein, an denen er wohl teilnehmen würde vor seiner Abreise nach Spanien.


    Aelius Quarto eröffente die Sitzung und erwähnte kurz darauf meinen Namen, sowie den des Germanicers, der mit Ursus zusammen in Germanien gewesen war. Schweigen dehnte sich nach den Worten Quartos aus, gelegentlich ein Murmeln - erwartete man von uns, dass wir nun sprachen? Mein Blick huschte über die Reihen, doch Sedulus konnte ich nicht entdecken. Also erhob ich mich, angetan mit der Senatorentoga, um spontan ein paar Worte an das Gremium zu richten.


    "Ehrwürdige Väter, euch gilt mein Dank, dass ich nun hier zwischen euch sitze als einer der Euren, euch und unserem Kaiser. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich vor einigen Jahren hier zum ersten Mal im Senat vor euch stand, während meiner Kandidatur zum vigintivir. Damals wie heute war ich erfüllt von Stolz, es so weit geschafft zu haben, und damals wie heute gelobe ich, stets zum Wohle des Staates zu handeln. Ich danke euch."


    Nur wenige Worte waren dies, doch ich wollte keinen mit ausschweifenden Reden langweilen, und was sagte man wohl sonst noch als neuer Senator? Dies hier war schließlich keine Wahlrede - obwohl ich bei diesem Gedanken an Macer denken musste, dem meine letzte Wahlrede etwas zu knapp ausgefallen war. Jetzt war ich gespannt, wie es weitergehen würde.

  • Auch Sedulus war aufgeregt und war ganz froh darüber das als erstes Aurelius Corvinus das Wort ergriff. So blieb ihm die Möglichkeit noch ein mal über das nachzudenken was er denn dem hohen Haus denn mitteilen wollte.
    Nun war er an der Reihe und erhob sich von seinem Platz.


    Werte Consuln, werte Senatoren.
    Wie auch mein Vorredner stand ich vor Jahren vor euch, um mich um das Amt des Vigintivir und somit den Eintritt in den Cursus Honorum zu bewerben. Ich erinnere mich noch als wäre es heute wie einige von euch meinten was denn ein princeps prior im Cursus Honorum zu suchen habe. Wahrscheinlich glaubten auch einige von euch das ich es nicht schaffen würde. Doch wie ihr seht folge ich nun nicht nur meinem Onkel Germanicus Avarus in den Senat sondern werde den selben Weg einschlagen wie einst mein Vater Traianus Germanicus Sedulus so es die Götter wollen!
    Den Senatoren die mir diesen Schritt heute ermöglicht haben, gilt mein Dank so wie auch unserem Imperator! Und es sei euch versichert, dass ich euch nicht enttäuschen und Rom immer zu diensten sein werde!


    Sedulus verneigte sich kurz.


    Ich danke euch Patres.

  • “Senatoren Roms, verehrte Kollegen, heute habe ich die erfreuliche Aufgabe ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.
    Sein Name ist vielen von euch bestimmt geläufig. Er lautet Kaeso Annaeus Modestus und er wurde als Sohn des Caius Annaeus Ursus geboren. Erst vor wenigen Tagen hat der Senat ihn als Quindecimvir in das Collegium der Quindecimviri Sacris Faciundis berufen und nun hat der Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus beschlossen, ihm auch einen Platz in der Curia Iulia zu geben, in unserer Mitte.“

  • >Salvete, Patres Conscripti.
    Nachdem ich bereits als Kandidat für das Vigintivirat und die Quaestur vor euch gestanden habe, ist es nun eine Ehre für mich selbst den breiten Purpurstreifen an meiner Toga tragen zu dürfen. Mein Dank gilt nicht nur einer Person sondern mehreren. Unserem Imperator für seine Ernennung meinerseits, Divus Iulianus, da er dies erst durch meine Erhebung in den Ordo Senatorius ermöglichte, meinem Patron Spurius Purgitius Macer und nicht zuletzt euch, dafür dass ihr mich zum Vigintivir und zum Quaestor gewählt habt.


    Modestus machte demonstrativ eine etwas längere Sprechpause um seine Abschlussworte klar von dem eben gesagten zu trennen.


    Ich danke euch, Patres.<

  • Zu Beginn der Senatssitzung dieses Tages und noch bevor der erste Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, begrüßte der vorsitzende Consul ein neues Mitglied des Hauses.


    “Im Namen des ganzen Senats heiße ich ein neues Mitglied willkommen. Es ist Lucius Annaeus Florus. Er ist euch vielleicht bekannt. Bis vor kurzem war er Praefectus Classis der Classis Misenensis und er wurde bei seinem Abschied vom Kaiser mit einer Hasta Pura ausgezeichnet. Außerdem ist er der Stellvertretende Kommandeur der Academia Militaris Ulpia Divina, wurde von der Schola Atheniensis als Magister Historiae ausgezeichnet und steht der factio Albata vor, dem Rennstall der Weißen.“

  • Nun war es also so weit. Beinahe mein ganzes Leben hatte ich für diesen Moment gearbeitet. Schon als ich mit den anderen Senatoren vor der Curia darauf wartete, ob die tägliche Sitzung stattfinden würde oder nicht, war mir plötzlich kalt, obwohl es doch ein sommerlicher Tag war. Ich war so nervös wie noch beinahe nie zuvor und hoffte nur, dass ich nicht in allzu viele Fettnäpfchen treten würde.


    Als ich nun so vorgestellt wurde, wurde mich aber plötzlich auch klar, dass ich definitiv hierhin gehörte. Ich hatte schon so viel erreicht, dass niemand behaupten konnte, ich hätte nicht genügend dafür getan. Dennoch war ich sicher, dass ich sehr viele Feinde haben würde.


    Als wir dann endlich in die Curia eintraten wartete ich bis zuletzt und nahm dann denjenigen Platz in der hintersten Reihe ein, der mir in diesem Moment zustand, nämlich den letzten. Dann erhob ich mich aber ein erstes Mal, denn eine Antwort war angesagt:


    Hoch verehrte Herren Consuln, hoch geachtete Senatoren,


    Ich bedanke mich für das Willkommen. Ich danke meinem Kaiser und seinem göttlichen Vater für dieses Privileg. Ich habe immer Rom gedient und werde dies auch weiterhin so gut ich kann tun.


    Weiter sagte ich nichts, sondern setzte mich wieder hin. Grosse Reden waren den Senatoren höheren Ranges, respektive längerer Tätigkeit vorbehalten. Meine Meinung würde zu Beginn nur selten jemanden interessieren.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Tiberius Durus betrachtete mit Argusaugen die Aufnahme eines neuen Senators, von dem er bereits gehört hatte. Annaeus Florus...ein Homo Novus, wie er im Buche stand. Ein Peregrinus war er, wie man sich erzählte, der sich über den Militärdienst hochgearbeitet hatte bis in den Ordo Senatorius! Verrückt! Ein Klient, der wiederum einen Freund in der kaiserlichen Kanzlei hatte, hatte davon berichtet, dass er schon länger auf eine Ernennung drängte, der alte Kaiser dies aber offensichtlich stets vermieden hatte. Nun hatte Valerianus offenbar nachgegeben.


    Zweifelsohne war er hoch dekoriert und kein dummer Kopf - dennoch ein Homo Novus! Und solche musste man stets besonders im Auge behalten...

  • Wieder einmal war es soweit, dass die Zahl der verstorbenen Senatoren des Vorjahres ausgeglichen wurde. Und wie üblich wurden hier vor allem die gewesenen Quaestoren erhoben, wenn der neue Census erhoben war. So war diesmal Aurelius Ursus unter den Erwählten!


    "Patres Conscripti!


    Als Consul ist es mir eine Ehre, die neuen Senatoren der Stadt Rom begrüßen zu dürfen. Als erstes haben wir Titus Aurelius Ursus, Sohn des Aurelius Maxentius! Er hat uns als Vigintivir, Tribun und Quaestor gedient, sogar zweimal unter dem hervorragenden Aelius Quarto.


    Wir begrüßen ihn herzlich in unseren Reihen!"


    Damit machte Durus eine Geste, dass der Genannte hervortreten sollte und einige Worte an das Plenum richtete - für viele wohl die einzigen, denn wenige kamen über den Status eines Pedarius hinaus und konnten tatsächlich Reden halten.

  • Lange hatte er darauf hingearbeitet. Und nun war es endlich soweit: Ursus hatte seinen Sitz als Senator in der Curie eingenommen. Ein erstes großes Ziel war erreicht. Doch er wollte hier nicht stehenbleiben, er wollte noch mehr erreichen. Viel mehr. Doch er wußte wohl, daß es nun noch langsamer vorwärts gehen würde. Ein Schritt nach dem anderen mußte er machen und jedem einzelnen davon seine volle Aufmerksamkeit widmen. Nicht lange wollte er seinen Sitz in diesem Gremium so weit hinten einnehmen wie jetzt zu Beginn.


    Seine erste Senatssitzung. Dies war für ihn etwas besonderes. Sicher, er hatte schon oft zugehört bei den Debatten. Aber zu ihnen zu gehören, das war schon etwas anderes. Der Consul stellte die neuen Senatoren vor und sein Name fiel als erster. Aufregung ergriff von ihm Besitz, wie jedes mal, wenn er vor dem Senat sprechen sollte. Ob sich dies mit der Zeit wohl legte?


    Ursus trat vor und räusperte sich leicht.


    "Ehrwürdige Väter! Es ist mir eine große Ehre, heute hier stehen zu dürfen als einer von euch. Daß dies überhaupt möglich ist, verdanke ich euch allen und dem Vertrauen, das ihr in den letzten Jahren in mich gesetzt habt. Ich habe es nicht enttäuscht, dieses Vertrauen. Und will euch an dieser Stelle versprechen: ich werde ihm auch weiterhin gerecht werden. Laßt mich euch danken für die Chance, in euren Reihen wirken zu können. Für Rom.


    Ich danke euch, Patres."

  • Bevor er die heutige Sitzung in der Senatscurie eröffnete, bat er seinen Mitconsul darum, die jetzige Aufgabe zu übernehmen. Es war ihm geradezu eine Freude mit anzusehen, dass unter den diesjährigen Senatoren einige waren, welche schon aufgrund des Nomen Gentile eine leichte Zuneigung des Consuls genießen konnten.
    So erhob er sich.


    "Patres conscripti,


    es ist mir heute insbesondere nicht nur eine Freude, sondern ebenso eine große Ehre zu verkünden, dass der Senat wieder einmal um einige Mitglieder bereichert wird.
    So begrüße ich die jungen Männer, die sich den ehrenvollen Weg auserkoren haben, dem Volke Roms, dem gesamten römischen Reich und dem Imperator Caesar Augustus beizustehen.
    Im Namen des ganzen Senates heiße ich zuerst Senator Tiberius Aurelius Avianus, Sohn des Aurelius Regulus, herzlich willkommen.


    Senator Aurelius Avianus hat nicht nur als Vigintivir und Quaestor Consulum einen hervorragenden Dienst geleistet, sondern ebenso im militärischen Bereich als Tribunus Laticlavius der Legio Secunda in Germania, wie auch als Magister der Salii Palatini im kultischen Bereich brilliert.


    Begrüßen wir Aurelius Avianus in unseren Reihen!
    Senator Aurelius, leiste nun deinen Eid und lasse uns hören, wie deine Stimme klingt."
    , sagte der Consul recht pathetisch, wobei er bei den letzten Worten ein leichtes Lächeln nicht verbarg.
    Einige waren schließlich über die Worte des heiligen Eides und der kurzen Vorstellung im Plenum nicht hinaus gekommen - man hörte sie nie wieder. Aber dies waren sowieso Männer, welche im Cursus Honorum weiterhin kein Amt anstrebten oder im Stimmengewirr stets untergingen. Unbedeutende Namen, welche man auf der Liste führte, doch nie hörte. Ein Graus und der Flavier hoffte, dass der neue Aurelier sehr wohl seine Kehle zu benutzen wusste, egal welche Ansichten er teilte.


    Nach dem Aurelius hatte er noch einige Namen auf seiner Liste, die er ebenso begrüßen wollte.

  • Avianus war sehr aufgeregt - mehr als nur das. Denn heute war sein großer Tag, dieser Moment, den er schon so lange anstrebte und der nun so nah, in greifbare Nähe gerückt war. Es war der Tag, an dem er die heiligen Hallen des Senates betreten würde. Nicht als Kandidat für eines der niedrigeren Ämter, sondern als vollwertiger Senator. Einer von diesen wenigen angesehenen, starken Männern, die sich für die Senatshallen als würdig erwiesen hatten. Er war nun einer von ihnen. Einer der vergleichsweise wenigen in Rom, denen ein bedeutender Titel zuteil wurde. Und so, wie man gespannt war, was der Aurelier heute zu sagen hatte, so war auch Avianus aufgregt, fühlte die Last der Verantwortung auf seinen Schultern. Dennoch war es eine Last, mit der er sich gerne belud - denn sie versprach Ehre und eine große Karriere. Letzten Endes sah man in ihm nun einen Senator: Einen Mann, auf den sich Viele verließen. Sicherlich waren die Erwartungen an den Aurelier hoch. Es machte Avianus aufgeregt, denn er wollte die vielen Erwartungen und das viele Vertrauen, welches in ihn gesetzt wurde, nicht enttäuschen.
    Avianus wartete im Hintergrund auf den Consulen, welcher ihn vorstellen würde. Der Flavier war ein ehrwürdiger Mann, der es schon weit gebracht hatte und Avianus eigentlich schon hätte in den Schatten stellen können. Stattdessen jedoch lenkte Furianus die Aufmerksamkeit während seiner Rede schnell auf Avianus, welcher schon bald fast alle Blicke bohrend, durchdringend auf sich spüren konnte, als würde man ihm Löcher in den Bauch starren. Worte mochten gut gewählt sein, wenn jeder einen ansah und zuhörte, da war er seiner sicher. Doch Avianus war nicht zum ersten Mal hier - nicht zum ersten Mal sprach er hier vor und damals war er noch kleiner. Doch jetzt hatte er viel mehr Erfahrung und keinen Grund, sich zu fürchten. Er wusste genau, was er wie zu sagen hatte.


    Avianus ging einige Schritte nach vorne und strahlte die Selbstsicherheit aus, die er sich einfach von irgendwoher nahm - er wusste vielleicht selbst nicht, von woher, doch er brauchte sie jetzt. Er nickte dem Flavier zum Dank freundlich zu, als ihm das Wort übergeben wurde und richtete seinen Blick an das senatorische Publikum. Einige der Männer waren älter, einige jünger oder gar in seinem Alter. Sie sahen ihn mit gemischten Blicken an, doch warten lassen wollte der Aurelier keinen unter ihnen.
    "Väter Roms", eröffnete er mit kräftiger Stimme seine Rede, versicherte sich der Aufmerksamkeit der Senatoren und fuhr fort, "Auch für mich ist heute ein denkwürdiger, bedeutender Tag, an dem ich vor euch trete. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, als ich noch für die Ämter des Vigintivirs und des Quastors kandidierte! Es war eine schnelle Zeit, und heute stehe ich erneut vor euch, jedoch nicht als Kandidat für den Cursus Honorum, sondern um mich als einer von euch vorzustellen! Eine große Ehre ist es, in diesen bedeutenden Kreisen aufgenommen zu werden - doch ebenso spüre ich nun die Verantwortung, die auf mir lastet. Die Pflicht für meinen Dienst an Rom, an diesem Platz als Senator! Ich habe lange auf den Moment gewartet, diesen ehrbaren Titel annehmen zu dürfen. Wisst, dass es mich mit Stolz erfüllt und mich zu großen Taten inspiriert, um den Ruhm unseres Imperiums zu vergrößern!


    Ich danke euch für das Vertrauen, welches Ihr mir über die Jahre hinweg erbracht habt und auch jetzt erbringt. Es soll nicht enttäuscht werden, das versichere ich euch! Danke für euer Gehör, Patres!"

  • Ein neuer Tag, eine neue Sitzung, ein neues Opfer zu Beginn der SItzung - und ein neuer Senator. Der Consul stellte ihn vor, bevor er den ersten Tagesordnungspunkt aufrief.


    "Patres conscripti, wir begrüßen heute ein neues Mitglied in unseren Reihen, welches nach der erfolgreichen Absolvierung von Vigintivirat und Quaestur nun seinen Platz in dieser Halle einnehmen wird. Es ist Faustus Octavius Macer, Sohn des Marcus Octavius Sophus, einigen von euch vielleicht nicht nur aus seinen Amtszeiten bekannt, sondern auch als Magister Philosophiae der Schola Atheniensis."

  • Die Nacht verlief unruhig, Macer konnte nur schlecht schlafen, die Nervosität saß ihm in den Knochen. Erst als er die heiligen Hallen des Senats betrat, konnte er sich letzendlich wieder sammeln und sich auf seine kleine Ansprache, seine erste als Senator, konzentrieren.


    Artig wartete er hinter dem Consul, bis dieser in aufrief und er vortreten durfte um eine kurze Rede und vorallem den Eid abzuleisten.


    Patres conscripti, ein langer Weg findet heute sein Ziel. Es war das große Ziel in meiner Karriere hier heute vor euch stehen zu können. Endlich habe ich den begehrten Purpurstreifen um meine Brust, der viel Verantwortung mit sich bringt, die ich versuchen werde zu erfüllen. Das alles wäre nicht ohne euch gegangen, eure Stimmen bei den Wahlen brachten mich erst soweit. Dafür danke ich euch und besonders meinem Patron, der sich stets für mich eingesetzt hat.


    Danke, patres!


    Nachdem er geendigt hatte, legte er seine Hand auf die Brust und sprach den Eid

  • Wieder einmal gab es neue Senatoren in der Curia vorzustellen und diesmal sogar gleich zwei, da eine Vorstellung verpasst worden war und nun nachgeholt werden sollte.


    "Senatoren, es gibt zwei neue Köpfe in unseren Reihen vorzustellen, von denen der eine sogar schon eine Weile unter uns sitzt, ohne dass wir ihn offiziell begrüßt haben. Es ist Lucius Iulius Centho, der bereits im letzten Monat zum Senator ernannt wurde. Zum anderen begrüßen wir Aulus Flavius Piso, der nun ebenfalls einen Sitz in unseren Reihen inne hat", nannte Macer die beiden Namen und gab den neuen Männern im Senat damit Gelegenheit, sich kurz sichtbar zu machen.

  • Mit stolz gerecktem Kinn trat Piso vor, und musterte kurz die Senatoren, die sich in der heilgsten aller heiligen Gremien versammelt waren. Ja, und er war nun ein Teil davon. Er war nun Senator. Senator Flavius Piso. Wenn das nicht gut klang, dann wusste er auch nicht mehr. Manche Leute in seiner Situation würden sich wohl nun innerlich denken, was für eine Last und Bürde sie nun trugen, und daran verzweifeln. Piso war von solchen Bedenken unbeschwert. Wer es in den Senat schaffte, dachte er sich, schafft auch alles, was man dort drinnen auf ihn zuwirft! Egal, was das nun war. Der Flavier war sich darin ziemlich sicher. SeineGedanken volvierten also nun eher um die neue Macht als um die neu gewonnenen Pflichten. Dies ließ er sich natürlich nicht nach außen hin anmerken, als er nun so vorm Senat stand und sich auf seine erste Rede im Senat als Senator mental vorbereitete. Bloß nicht grinsen, befahl er sich innerlich, obwohl der Drang in ihm, das zu tun, unermesslich groß war. Doch es gelang ihm, seine Lachmuskeln zu besiegen und wieder wie ein perfektes Abbild des Römers an sich hier zu stehen, mit gerader Körperhaltung, fast so, als habe er ein Opfer auszuführen.
    Tief holte er Atem und rezitierte dann die kleine Rede, die er sich bereitgelegt hatte.
    “Patres Conscripti, es ist schwer möglich für mich, zu sagen, welch Ehre es für mich ist, mich als Angehörigen dieses Gremiums bezeichnen zu können. Einst, Patres Conscripti, einst stand ich hier, als Kandidat fürs Vigintivirat, und hernach für die Quästur. Damals schenktet ihr mir Euer Vertrauen. Nun stehe ich wieder vor euch, als Senator. Und bedanke mich. Bei allen, die mir ihre Stimme gegeben haben, ihre Stimmen, ohne die ich heute nicht hier wäre, bedanke ich mir.“ Er ließ seinen Blick kurz schweifen und schenkte den vertrauten gesichtern unterm Senat ein kurzes Lächeln.
    “Patres Conscripti, sowie ihr mir die Chance gegeben habt, mich des Senates würdig zu erweisen, so versichere ich euch, dass ich diese Chance ergreifen und eure Erwartungen erfüllen werde. Ich werde euch nicht enttäuschen, Patres Conscripti, das verspreche ich. Danke für eure Aufmerksamkeit. Mögen die Götter das Volk und den Senat Roms behüten!“
    Mit diesen Worten trat er weg und überließ seinen Platz dem, der nach ihm kam. In seinem Kopf war er ohnehin schon viel weiter als bei jenem Platz unter den Pedarii, den er nun ansteuerte. Jetzt, dachte er sich, jetzt bist du Senator, Aulus. Und jetzt, jetzt machen wir Nägel mit Köpfen hier im Senat!

  • Es gab wahrlich bessere Zeiten, um erstmals in der Curia Platz zu nehmen, aber auch in schweren Zeiten musste das Leben weitergehen und neue Senatoren ernannt werden. So hatte der Consul auch diesmal wieder einen neuen Senator vorzustellen.


    "Senatoren, bevor wir zur Tagesordnung der heutigen Sitzung kommen, habe ich einen neuen Kopf in unseren Reihen vorzustellen. Es ist Sextus Aurelius Lupus, ehemaliger Quaestor und Enkel des mehrfachen Proconsuls Claudius Aurelius Crassus. Auch wenn es für den Senat schon leichtere Zeiten als die heutigen gegeben hat, heißen wir ihn herzlich willkommen."

  • Vermutlich hatten die Senatoren gerade alle etwas besseres zu tun, als einen neuen in ihren Reihen zu begrüßen. Und wenn Sextus ehrlich war, hatte er eigentlich auch besseres zu tun, als sich hier vorzustellen. Es war eine Farce. Er wusste das. Und die Senatoren wussten das auch. Der Kaiser war tot, der Notstand war ausgerufen und der Senat war noch die einzige Versammlung, die überhaupt zusammentreten durfte. Sämtliche Collegia, sämtliche Sodalitäten und Vereine warteten, lagen brach. Die Stadt verschanzte und verbarrikadierte sich, so gut sie eben konnte. Und er stand jetzt hier und sollte eine Rede halten, wie sehr er sich freute, Senator zu sein. Das war an Absurdität und Groteske kaum zu übertreffen.
    Aber nun war er hier, in der nagelneuen Toga und den schicken, roten Schuhen, und der Consul hatte ihn vorgestellt. Also wollte er als braver Komödiant sein Stündlein auf der Bühne abhalten. Er trat vor, wie es von ihm erwartet wurde, und sprach, als er aufgefordert wurde.
    “Patres Conscripti! Ich hätte mir wahrlich eine leichtere Zeit gewünscht, mit diesen Worten der Dankbarkeit vor euch treten zu dürfen. Gerne würde ich euch von der Ehre erzählen, die ich empfinde, mich euren Reihen anschließen zu dürfen, gerne mich noch einmal für das Vertrauen bedanken, dass ihr mir bereits zwei Mal geschenkt habt, als ihr mich zum Vigintivir und zum Quästor erhoben hattet.
    Doch die Wahrheit ist, dass obwohl ich das alles fühle, ich nur hoffen kann, der mir zugedachten Ehre auch gerecht zu werden. In diesen schweren Zeiten, in denen nicht einmal unsere höchsten und heiligsten Staatslenker sicher sind, in denen Gift die feige Waffe der Mörder ist, benötigt das Volk Verlässlichkeit. Es benötigt Stärke und Sicherheit. Und in seiner Angst, in seiner Not und Verzweiflung, da sind es diese Hallen, auf die es schaut. Und die Männer hier, in die es sein Vertrauen, seine Hoffnungen setzt.
    Es ist eine große Ehre, hier stehen zu dürfen, an Eurer Seite, Patres Conscripti. Aber noch viel mehr ist es eine große Verantwortung, gerade jetzt. Eine Aufgabe, von der ich nur hoffen kann, sie an der Seite so ehrwürdiger Männer Roms wie den langjährigen Mitgliedern dieses ehrwürdigen Gremiums bestreiten zu können.“

    Noch eine kurze Geste der Dankbarkeit an die Senatoren, und schon nahm Sextus seinen Platz wieder ein, für den er so teuer hatte bezahlen müssen. Und den er auch so bald schon wieder ganz im Gegensatz zu seinen Worten wieder verlassen würde, um sich in Sicherheit zu begeben. Doch erst einmal verlangte das Schauspiel hier noch anderes.

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