Frustrierende Aussichten

  • Vom gestrigen Regenschauer merkte man nichts mehr. Der Sand auf dem Campus war vollständig getrocknet, die Sonne brannte erbarmungslos. Eine lächerlich kleine Truppe von Tirones wurde mit Leibesübungen geschunden. Liegestütz, Hockstrecksprung, Liegestütz, Hockstrecksprung ... ihr Schweiß tropfte dunkel auf den trockenen Sand. Er konnte ihr Keuchen bis hierher hören, die Gesichter leuchteten rot. Sabaco war nicht zufrieden. Zu wenige, nicht bissig genug. Germanische Bauernsöhne, die nur das Bürgerrecht wollten. Kein Feuer.


    Bis diese Bübchen in die aktive Abteilung nachrückten, würde es noch dauern. Viel zu langsam schritt die Ausbildung der neuen Rekruten voran. Sie brachen in der Hitze zusammen, verknickten sich die Füße, hielten dem körperlichen und psychischen Druck während der Leistungsmärsche nicht stand. Jammerten wegen Heimweh und Liebeskummer. Sabaco wüsste schon, wie er sie davon heilen würde, doch er war kein Ausbilder mehr, sondern Kommandant. Frustriert verließ er den Ort der Schande.


    Die Lethargie von Germania konnte man förmlich in Scheiben schneiden. Dabei war es genau darum gegangen - die sommerliche Hitze auszunutzen, welche die Barbaren lähmte! Doch jetzt, am Ende der senatorischen Amtszeiten, wollte sich scheinbar keiner mehr die Finger schmutzig machen. Mürrisch schritt Sabaco davon. Bald brach eine neue Amtszeit an ... würden neue Tribuni aus Rom kommen. Vielleicht würde sich dann etwas bewegen.

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