Schon Tage im Voraus hatte Maesa alles veranlasst.
Im Hortus wurde ein großer Pavillon aufgebaut, Tische für frische Obstschalen wurden bereitgestellt, Klinen vorbereitet und es gab auch ein paar Korbsessel und große Sitzkissen.
An den Pfosten des Pavillons wurden schneeweiße seidene Tücher bodenlang gespannt und gerafft, wenn nötig konnte man sie öffnen und in die frischen Briese wehen lassen.
Überall wurde geputzt, gewienert und alles was nicht wirklich ansehnlich war weggeräumt.
Sie hatte von den besten Kuchenbäckern der Stadt die besten Kuchen und Törtchen bestellt. Sie sollten am Tag des Treffes geliefert werden, auch an Wein und Antipasti wurde gedacht.
Seit dem frühen Morgen herrsche ein Gewusel und Getrappel. Am Tor kamen ständig neue schöne Sachen an, fast schon stand die Tür die ganze Zeit sperrangelweit offen den entweder kam jemand oder es ging einer.
Das ganze Haus wurde geschmückt, an den Säulen wehten weiche edle Stoffe, Girlanden schmückten die Wege zum Hortus.
Überall hingen Lampions an langen Schnüren und Fackeln mit aufwendig geschmiedeten Feuerkörben sollten am Abend alles stielvoll beleuchten.
Am Abend würde es diesmal nur weibliche Sklavinnen zur Bedienung geben, auch die Luftzuwedler mit den großen Palmenblättern werden Mädchen sein.
Palmenblätter?
Maesa riss die Augen weit auf „Serafiiiina“ rief sie laut durch die Gänge „Wo sind die Palmblätter, sind sie schon angeliefert? Oh nein, wie soll ich das nur alles bis morgen noch schaffen. Ich wird noch verrückt, was hab ich mir da nur angetan.“
Serafina kam mit einem Becher kühlen verdünntem Wein und reichte ihn Ihrer Herrin „Es ist alles da, sie liegen im Gewächshaus.“
Dankbar nahm sie den Becher entgegen und stürzte den Inhalt mit zwei tiefen Schlucken herunter.
„Die Musikerrinnen, haben die sich zurückgemeldet? Kommen die auch pünktlich?“
Sie sah in den Himmel, wird das Wetter halten oder würde es morgen ausnahmsweise Regen geben und alles würde ins Wasser fallen?
„Bekommen wir im Notfall auch alles hier im Haus unter? Was denkst du, hätte ich es gleich drinnen machen sollen. Ich finde im Hortus, unter den Rosenranken und der Blumenpracht ist es doch viel schöner, aber wenn es jetzt regnet, was dann?“
Serafina merkte das Ihre Herrin fast vor einem Nervenzusammenbruch stand, sie füllte den Becher nach, aber jetzt mit mehr Wasser als Wein und reichte Ihn Ihr wieder.
„Oh danke, du bist der einzige, auf den ich mich verlassen kann. Hast du den Mädchen, die morgen bedienen sollen, alles gezeigt und erklärt oder soll ich noch mal…“ „Nein, nein Herrin, alles ist gemacht und besprochen, du musst nur noch schön aussehen und dafür brauchst du jetzt Ruhe. Du siehst doch, alles wird wunderschön und vollkommen, du musst dir keine Sorgen machen. Das Fest wird ein Erfolg“ versuchte Sie Ihre Herrin zu beruhigen, die den zweiten Becher auch schon geleert hatte und Ihn Ihr wieder hinhielt.
Erneut füllte die Sklavin den Becher mit Wasser und einen Tropfen Wein.
„Wenn du das sagst. Ach Serafina, was mach ich nur wenn mich alle ablehnen? Das sind alles hohe Frauen, mit Männern und Kindern. Die haben gegenüber der Familie und dem Staat ihre Pflicht getan. Und ich? Mein…“ fast schon abfällig „Mann, ist weit weg und ein Kind kann ich in meinem Alter auch nicht vorweisen. Ich hätte niemals herkommen dürfen, ich hätte bei Mutter auf dem Land bleiben sollen, was hab ich mir nur gedacht hier in Rom etwas zu erreichen.“
Was sie erreichen wollte blieb ungesagt, aber Serafina nahm Ihr jetzt endgültig den Becher ab und führte die völlig fertige Maesa in Ihr Cubiculum.