Der Erbauer der Villa Flavia Felix hatte mitgedacht, schon damals hatte er in der Planung des Hauses auch ein Therme eingeplant. So etwas gab es nicht in jedem Haus, in Rom war der Platz rar, aber manchmal war es ja gar nicht so schlecht, wenn man mit einem, wenn auch lange vergessenen, Kaiser verwandt war.
Die Therme der Flavier bestand aus einem Vorraum zum Umziehen, dahinter kamen die beiden Becker, ein Dampfbad und sogar ein Raum zum Ruhen. Die Wände waren gekachelt und mit Bildern von badenden Nixen und Jünglingen geschmückt. Im großen Becken waren an den Rändern große Meerestiere als Wasserspender aufgestellt.
Maesa ging als erstes in das warme Becken und legte sich auf eine der dort eingelassenen steinerne Liege. Serafina kniete sich hinter Ihre Herrin und begann Ihre Haare zu öffnen und zu entwirren, bevor sie sie mit duftenden Seifen einschäumte. Maesa hatte aus Ägypten die neuartigen festen Seifenstücke mitgebracht, sie waren hübsch anzusehen und rochen erfrischend nach Oliven und Rosmarin.
Beide schwiegen, Maesa wollte das Bad genießen und nicht sich mit sinnlosem Gerede verderben.
Die Sklavin wusste was Ihre Herrin mochte und was nicht, routiniert wusch sie Sie und rieb Sie danach ab und mit duftenden Ölen wieder ein. Das Haar wurde ebenfalls geölt und in Tücher gewickelt, so das Sie es später gut frisieren konnte.