Irrungen und Wirrungen

  • Aulus Iunius Tacitus hatte einen Fehlkauf getätigt. Nun stellte er sich den Problemen und versuchte, das Beste daraus zu machen. Terpander kam nicht umhin, der Gemütsruhe des Herrn Achtung zu zollen, auch wenn er nicht glaubte, dass sich die Zeitvergeudung lohnte. Aber wer wusste schon, welche Motive den aufstrebenden Advokaten antrieben.


    "Malachi! Dicon!"


    Als die beiden vor ihm standen, kam Terpander gleich zur Sache. Inzwischen hatte er sich auch eine - robuste und ausreichend lange - Tunika bringen lassen, sicherheitshalber auch Unterwäsche. Es waren Männerkleider und ein Tuch, so dass alles wie ein unförmiger Sack an ihr sitzen würde, aber vielleicht tat ihr das gut. "Aulus Iunius Tacitus bedarf unserer Hilfe in den Trajansmärkten. Der Kauf einer tollpatischigen Sklavin ist in einem Desaster gemündet und wir werden Schlimmeres verhindern. Auf jetzt." Mit den beiden Männern im Schlepptau, von denen der ehemalige Gladiator Malachi die eindrucksvollere Statur hatte als der Schreiber Dicon, machte er sich im Eilschritt auf den Weg zu den Trajansmärkten.

  • Das Trio, nunmehr zum Quartett angewachsen, kehrte von den Trajansmärkten zur Domus Iunia zurück. Auf die Verletzung der neuen Sklavin nahm Terpander keine Rücksicht, sondern drückte ihr schweigend eine Krücke in die Hand. Die verletzte und dreckige, aber jetzt immerhin anständig bekleidete Sklavin gelangte am Ende doch noch an ihren Bestimmungsort. In der Domus Iunia bekam sie alle Räume gezeigt. Den Schlüssel für die wichtigsten davon trug Terpander bei sich. Sie konnte nicht einfach in die Zimmer der Herren oder gar die Bibliotheka gelangen.


    Dann führte er sie in den Gruppenschlafraum der weiblichen Sklaven. Natürlich war sie darin allein, weil es hier aus gutem Grund nur noch männliche Sklaven gab. Den Grund dafür konnte man sich denken, denn Artemisia war nicht die erste Sklavin, die es den Iuniern derart schwer machte. Kaum stellte man dieses seit einigen Jahren herrschende eherne Gesetz auf die Probe, weil Scato in der Provinz weilte, ging es auch schon schief. "Hier wohnst du fortan, Artemisia. Dort steht etwas Wasser, daran kannst du dich jederzeit bedienen. Und das ist dein Bett. In das wirst du dich nur legen, wenn du sauber bist. Waschen kannst du dich an der Waschschüssel, das Badezimmer ist für die Herren. Du erhältst drei Mahlzeiten am Tag, die du gemeinsam mit den anderen Sklaven einnimmst." Inzwischen sollte Malachi das übrige Personal vor dieser Sklavin gewarnt haben, so dass sie sich darauf einstellen konnten.


    "Merke dir, wie ich dich eingekleidet habe. So und nicht anders will ich dich in Zukunft sehen. Dort ist eine frische Tunika, zieh die über. Dann ruh dich aus, bis der sich Herr Zeit für dich nimmt", befahl Terpander und verzog sich wieder.

  • Ich nickte und sagte sehr wohl Herr und ging zur wasch Schüssel dann Zog ich mich aus und waschte mich gründlich sauber da ich kein Tuch zum trocknen hatte musste ich warten bis mein Körper trocknet also wartete ich nackt im Zimmer und hoffte das keiner reinkommen würde

  • Da es keinen Anlass dazu gab, tat das niemand. Und so konnte sie in Ruhe trocknen.

  • Als ich dann trocken war zog ich mir die neue Tunika an band sie einigermaßen zu und stellte mich dann vor die Tür ungefähr 2-3 Meter entfernt Kopf geneigt und arme gekreuzt übereinander so wie es mir mein vorheriger beibrachte da ich aus Gewohnheit nichts machte nicht Mal schlafen essen oder sonst was ohne das mein Herr es mir gestattet wartete ich dort auf meine Befehle, doch nach 2 Stunden überkam mir die Neugier was da noch alles sei ich konnte mich kaum zügeln und so ging ich raus und lief barfuß in der dumus lunia herum und sah mir alles mögliche an, ich glaubte wohl das der neue Herr einfach zu Barmherzig war da ich noch nicht ein mal bestraft wurde wie mein vorheriger Herr es andauernd tat und so nahm ich mir die Freiheit mir alles anzusehen immerhin war mein jetziger Herr sehr Barmherzig und ich weiß ja das ich mit den Sandalen laufen sollte doch das war mir unangenehm und des ließ ich sie liegen.


    Sim-Off:

    ich habe vergessen das ich nicht alles so dramatisch machen sollte tut mir leid ich versuche mich zu bessern

  • Dabei rannte sie mir über den Weg. Die Toga hatte ich inzwischen abgelegt und war in Tunika und Sandalen gekleidet.


    "Artemisia! Was soll das? Verstehst du kein Latein oder was ist dein Problem?"


    Ich packte sie am Oberarm und zog sie recht grob in ihre Unterkunft. Dabei achtete ich darauf, dass das verletzte Bein nicht allzu sehr belastet wurde, indem ich den Oberarm so weit nach oben zog, dass sie mit dem Bein nicht richtig auftreten konnte. Da ich größer war als sie, war es recht unproblematisch.


    "Erstens: Sandalen anziehen. Zweitens: Krücke benutzen. Drittens: Du verlässt deine Unterkunft zum Essen oder wenn man dir eine Aufgabe zuweist."


    In ihrer Unterkunft angekommen, zeigte ich auf ihr Bett.


    "Hinsetzen!"

  • Sehr wohl Herr ich saß mich hin und zog mir die Sandalen an ich fragte das ich ohne Sandalen laufen kann und versprach das ich auch die Verletzung am Fuß ignorieren könne wenn ich mal welche hätte, ich bin es gewohnt Schmerzen zu haben ich würde mein ganzes Leben verprügelt und ausgepeitscht missbraucht oder auf andere Weise gefoltert sie können also ruhig auf mich einprügeln oder mich auspeitschen wie sie wollen ich bin immerhin kein Mensch sondern eine Sklavin

  • Sim-Off:

    SimON und SimOFF sind jederzeit sauber voneinander zu trennen. Das gilt auch für die zeitliche Dimension. Das hier ist kein Chat-Rollenspiel, das in Echtzeit stattfindet, sondern ein Forenrollenspiel. Es sollte klar sein, dass SimOFF-Zeit und die SimON-Zeit nicht identisch sind. Du dichtest damit anderen IDs, die deiner ID im Gespräch gegenüber stehen, stundenlanges Schweigen und statuengleiche Untätigkeit an, was ein klarer Eingriff in deren Autonomie ist (Powerplay). Das sind gleich zwei Verstöße gegen die Spielregeln. Wir bitten für die Zukunft um ein faires Spiel im Einklang mit dem Regelwerk. Du hast eine PN der Spielleitung im Postfach und kannst dich bei Bedarf auf diesem Wege zu Wort melden. SimOFF-Fußnoten hier im Rollenspielbereich werden wir löschen. Eine Absprache mit deinen Mitspielern per PN ist ein weiterer wünschenswerter Weg.

  • Ich hörte mir an, was sie sagte. Dann antwortete ich sehr ruhig.


    "Ich möchte, dass du etwas verstehst. Ich bin kein Freund vom Auspeitschen. Es birgt immer das Risiko, dass sich der Wert eines Sklaven damit dauerhaft verringert. Das könnte mir bei dir egal sein, denn ich habe mich immerhin nur deswegen dazu entschlossen, dich zu kaufen, weil die Priesterin der Vesta zu recht um eine Ende des unwürdigen Schauspiels auf dem Sklavenmarkt gebeten hat. Nun, es lag in meiner Macht, dafür zu sorgen. Trotz erheblicher Zweifel habe ich dich deshalb gekauft. Nun bist du aber eine Sklavin der Iunier. Das heißt, dass du dich dieser Gens würdig erweisen wirst, und zwar schnell. Dazu gehört, dass du außerhalb deiner Unterkunft immer, wirklich immer, ordentlich gekleidet bist. Dazu gehört auch, dass du außerhalb deiner Unterkunft immer Schuhe tragen wirst. In deinem Fall sind das Sandalen. Und dazu gehört auch, dass du die Aufgaben ausführst, die dir ein Iunier befiehlt. Du fragst nicht, welche Aufgaben du erhalten sollst, sondern wartest auf die Zuteilung von Aufgaben. Deine aktuelle Aufgabe ist es, deine Verletzung vernünftig abheilen zu lassen. Das heißt, zwei Tage keine weiteren Aufgaben. Wenn du schnell lernst, werde ich dir passende Aufgaben zuweisen. Wenn du dich wie ein dummes Ding verhältst, bist du für mich nutzlos. Wenn du nutzlos bist, kann ich dich nicht gebrauchen. Wenn ich dich nicht gebrauchen kann, verschenke ich dich an die Schwefelminen auf Sicilia."


    Ich sah sie streng an.


    "Kennst du die Schwefelminen? Dort arbeitest du den ganzen Tag in den Schwefeldämpfen. Sie brennen in den Augen, sie brennen in der Lunge und sie verätzen deine Haut. Nur wenige überleben dort länger als fünf Jahre. Also, um es ganz unmissverständlich zu sagen: Du hast die Wahl. Reiß dich zusammen, mach nichts mehr kaputt, auch nicht dich selbst, und lerne schnell, um dich der Gens Iunia würdig zu erweisen. Oder freunde dich schonmal mit dem Geruch von Schwefel an. War das klar? Hast du mich verstanden?"


    Es war keine Emotion in meiner Stimme.

  • Jawohl Herr ich habe verstanden ich werde ihre Befehle folge leisten und mich ihrer hoffentlich als würdig erweisen ich flehe euch an bestraf mich sonst lerne ich nicht dazu herr

  • Ich nickte in der Hoffnung, dass sie mich verstanden hatte.


    "Schön. Warten wir ab, ob du lernfähig bist. Ich werde dir noch Verbandszeug bringen lassen und Öl des Rosmarins. Tupfe vorsichtig das Öl auf deine Wunde, sie wird sich dann nicht entzünden. Und danach bindest du den Verband darum. Nicht zu fest, damit nichts abgeschnürt wird. Aber fest genug, damit er nicht verrutscht. Und dann ruhst du dich aus. Ach ja, und noch was: Das nächste Mal, wenn Schuhe oder Kleidung nicht passen, sagst du mir das. Ich will dich nicht quälen, sondern dich maximal effizient einsetzen."


    Dann ging ich aus dem Zimmer. Wenig später kam dann ein Sklave, der eine Phiole mit Rosmarinöl und Verbandszeug brachte.

  • Meine Wunde scheint wohl verheilt zu sein allerdings war der Befehl das ich hier warte aber es ist auch meine Pflicht ihn über alles zu informieren deshalb verließ ich das Zimmer auf der Suche nach meinem Herrn, wenn er mich sieht so würde ich ihn sofort berichten das mein Bein verheilt ist

  • Ich war gerade auf dem weg zu Artemisia, um mich nach dem Zustand ihrer Wunde zu erkundigen. Es passte mir ganz gut, dass sie wohl auch auf der Suche nach mir war.


    "Suchst du mich? Nun, das spart mir zumindest ein paar Schritte. Wie ist der Zustand deiner Wunde?"

  • Terpander ging nach dem Fehlkauf des Aulus Iunius Tacitus sehen. Er fand die Sklavin, ihre Verletzung auskurierend, in ihrer Unterkunft. Anscheinend hatte die Zurechtweisung endlich Wirkung gezeigt. Terpander ermahnte Artemisia, sich mehr denn je zusammenzureißen. Die Drohung, die er folgen ließ, war ernst zu nehmen. Es war die eine Sache, wenn ihr persönlicher Herr entschied, zu seinem Zeitvertreib oder Studienzwecken die Zügel relativ locker zu lassen, doch eine andere, wenn diese Sklavin die anderen Herrschaften belästigen würde. Es würde in diesem Fall nicht der züchtigenden Hand eines Römers bedürfen, so viel war gewiss. Artemisia würde einen kapitalen Fehler nur ein Mal begehen.

  • "So, zieh dich an. Du wirst auf eine Reise gehen." Terpander ließ Artemisia keinen Raum für Diskussionen. Eventuelle Rückfragen unterband er unwirsch. "Der Studienfreund deines Herrn benötigt deine Dienste in Panormus. Präg dir seinen Namen ein, er heißt Stefanos Sophokles. Dieser Name ist künftig das Erste, woran du denkst, wenn du aufwachst und das Letzte, bevor du einschläfst. Dieser Name ist deine Lebensessenz und dein Gebet, bis Iunius Tacitus dich zurück in seine Dienste ruft."


    Wovon Terpander nicht ausging. Er wartete, bis sie ihr weniges Hab und Gut zusammengepackt hatte, wobei er keine Zweifel daran ließ, wie eilig er es hatte, sie los zu werden. Nachdem sie alles erledigt hatte, stand unvermittelt auch der ehemalige Gladiator Malachi im Raum. Er hatte eine große Kiste mit Luftlöchern herbeigeschleppt, deren Wände mit Stoff und Stroh gepolstert waren. Wenige Handgriffe später war Artemisia von den beiden Männern zu einem handlichen Paket verschnürt worden und wurde in die Kiste gesteckt. Terpander korrigierte die Polsterung und prüfte, ob Artemisia atmen konnte. Da alles zu seiner Zufriedenheit war, nagelte Malachi den - ebenfalls gepolsterten - Deckel zu. Tollpatschigkeit hin oder her, diese Sklavin würde unverletzt ihren Bestimmungsort erreichen.


    Die mit Absender und Empfänger beschriftete Kiste fuhr wenig später mit einem Karren zum Cursus Publicus, wo sie gegen eine saftige Bestechungsgebühr bequem per Postexpress verschickt werden würde ...

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