Patrouille der Turma II

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Ein einsamer Reiter, der augenscheinlich in einen Bärenfell steckte, kam angeritten.

    Jener hatte die römische Patrouille bereits ausgemacht und ritt nun auf jene zu.

  • Ein einzelner Reiter bot keinen Anlass zur Beunruhigung. Die Turma Secunda ritt weiter, wie sie eben gerade ritt, und erwartete, dass er auswich. Beim Näherkommen meinte Sabaco, den Burschen anhand seines Pferdes zu erkennen, der dich eingepackt in ein Bärenfell auf sie zu kam ... bei den Göttern, schwitzte er sich nicht zu Tode? Man würde sehen, ob er sich zu identifizieren gedachte.

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Hunulf gatte die Patrouille errreicheicht. Er stippe sein Ross, streifte den Bärenkopf vom Haupt, so das man ihn erkannte und hob die Hand.

    "Salve und Phoka"

    Hunulf hoffte das man mit dem ihm einst auf den weg gegeben Geheimwort hier etwas anfangen konnte.

  • Die Sache klärte sich schneller als erwartet. "Salve", erwiderte Sabaco den Gruß und ließ sein Pferd dicht neben dem von Hunulf halten. Ernst musterte er ihn. "Phoca ist hier. Gibt es Probleme?" Sein Duplicarius organisierte in der Zwischenzeit die Absicherung der wartenden Turma, so dass Sabaco sich auf das Gespräch konzentrieren konnte.

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Hunulf grinste.

    "Probleme, bis auf den verdammten Regen? Nein. Es ist nun ein Mond vergangen und ich wollte berichten, was sich zugetragen. Eventuell ist etwas brauchbares dabei. Ein neuer Stamm ist aufgetaucht , wird Treverer genannt, sind keine Germanen ,sondern Kelten.

    Deren Anführer Commius starb bei einen Raubzug, nun stehen sie ohne da, könne deren Chef werden.

    Des weiteren habe ich es geschafft, das Weib eines der germanischen Fürsten , für mich zu gewinnen, heißt ich habe jetzt ein direktes Ohr am Puls.

    Seid auf der Hut, es braut sich etwas zusammen, noch ist man weder stark genug, noch sich einig ,wohin des Weges, aber es brodelt und wie man weis , was brodelt kocht irgendwann über.

    Sollte ich es tatsächlich schaffen Anführer des Stammes zu werden, natürlich ohne mein großes eigentliches Ziel , die Hermanduren, aus den Augen zu lassen, könnte nan die Germanen untereinander ausspielen, mit gezielten Überfällen. Jedoch auch keinere römische Siedlung sollten dran glauben. Alles im Sinnes des großen Ziels, die totale Unterwerfung Germaniens durch Rom."

    Hunulf war schon ein Fuchs, um nicht zusagen ein Höllenhund. was er vorschlug war äußerst riskant.

  • "Ah, Hunulf. Schön, dich in einem Stück zu sehen." Sabacos Lächeln glich dem eines Haifischs. Einen zuverlässigen Spion gab man ungern wieder her. "Eins nach dem anderen. Was meinst du damit, dass die Treverer aufgetaucht wären? Ihr Stammesgebiet ist seit Caesar Teil des Imperiums. Sie leben vor allem in Belgica. Der Hauptort der gesamten Civitas, Augusta Treverorum, ist nach ihnen benannt. Das liegt auch gar nicht weit von hier, vielleicht vier Tagesritte im Westen von Mogontiacum. Der Stamm ist seit Caesar vollständig unter römischer Administration und seit Vespasian zahnlos und friedlich. Was sollte es also bringen, wenn du ihr Anführer werden würdest?"


    Sabaco wartete auf die Antwort, bevor er weitersprach. Seine Frage war kritisch gestellt, jedoch war er offen für neue Ideen, was ihn von den meisten - oft ziemlich verbohrten - römischen Offizieren unterschied, so dass er Hunulf aufmerksam zuhörte.

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    "Salve,

    nun Du hast schon Recht vernommen, es sind ja nich das gesamte Volk der Treverer, sonder nur ein Stamm davon.

    Soviel ich mitbekam, schien deren Anführer Commius , bei einem missflückten Raubüberfall auf besagte Augusta Treverorum umgekommen. Nun wurde dieser Stamm wohl von den Euren und den Seinen verfolgt. Denn der Hauptteil der Treverer, will weiter in Frieden mit Rom leben.
    Jedenfalls gaben die einen guten Tagesritt von hier, sich im Wald niedergelassen.

    Sie sind ohne Führung und schwach, besser ich versuche es als des Ballomar mitbekommt und jene unter seine Fittiche nimmt.

    Jetzt muss Du entscheiden, enweder , ihr greift an und macht sie nieder oder ich übernehme jene und schüre noch deren Feuer."

  • "Du überschätzt meine Möglichkeiten, Hunulf." Da Hunulf nur auf das Wissen der Barbaren zugreifen konnte, erklärte Sabaco ihm die Situation. "Das Imperium Romanum ist in Provinzen untergliedert. Das macht die Verwaltung leichter. Wir befinden uns in der Provinz Germania superior. Die Treverer hocken in der Provinz Belgica. Für das Gebiet bin ich nicht zuständig. Das ist eine andere Kanne Bier. Wir müssen uns auf unsere eigene Provinz beschränken und auf das dazugehörige germanische Grenzgebiet."


    Er ging davon aus, dass Hunulf das verstand. "Mir wäre es also recht, du würdest dich auf die Hermanduren konzentrieren. Sie gegeneinander auszuspielen ist der Plan. Du sagtest, du konntest das Weib eines germanischen Fürsten gewinnen. Das Weib von Dankwart oder Ballomar, hoffe ich?" Alles andere würde Sabaco kaum einen Nutzen bringen, da es diese beiden Fürsten waren, mit denen er sich momentan befassen musste. Die anderen siedelten zu weit abseits vom Einflussbereich des Decurios.

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf

    Hunulf beschloss zweigleisug zufahren, alles müssen die guten römer ja auch nicht wissen.

    Natürlich verstand er ,sein Gegenüber ,war auch Befehlsempfenger und an jene befehlskette gebunden.

    Er jedoch Hunulf , war es nicht und konnte so freier agiren.

    Bei der Frage nach dem Weibe und der Erwähnung des Vetters Ballomar musste er lachen. So unterschiedlich beide waren , eines waren beide Schwerenöter.

    "Nein mein Freund sicher nicht Ballomar, der ist unbeweibt, zumindest soweit mir bekannt und Dankwards Weib wäre wohl etwas zu alt für mich.

    Der Kerl nennt sich Segestes und dessen Weib Hertrud habe ich bezirrst. Das gute ist, dieser Segestes scheint ein rechtes Plappermaul.

    Ich erhoffe mir über eben jene Hertrud viele Imformationen von ihm."

    Hunulf grinste verschwörerisch.

  • "Zu alt?" Sabaco glaubte, sich verhört zu haben. "Zu alt gibt es nicht. Hier geht es um Taktik und nicht darum, die Frau deiner Träume zu finden. Je unansehnlicher sie ist, umso leichter sollte dir das fallen." Hunulf war schließlich ein schmucker Bursche. Wenn er sich geschickt anstellte, sollte er die alte Vettel leicht um den Finger wickeln. "Also gut, bleiben wir bei dem, was wir schon haben. Segestes plappert und sein Weib Hertrud ist dir zu Willen. Darauf kann man aufbauen. Welchem Stamm gehört er an und was plappert er?"

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    "Dieser Segestes gehört zu den Mattiakern, welche ja eigentlich ein gutes Verhältnis zu rom haben. Das triff aber eben nicht auf ihn zu.

    Er ist entäuscht von Rom und will es nun bekämpfen.

    Was er plant , dass sind Überfälle auf kleine Castelle, auf Patroullien und auf Händler und Trosseinheiten.

    Seine Gruppierung hat sich von dem romfreundlichen Hauptstamm losgesagt und kocht nun ihr eigenes Süppchen.

    Bei gut 300 Männer sind das nicht gerade wenige, denn er hat alle aufgenommen ,egal welcher Abstammung ,d ie sich an seinen Aktionen beteiligen wollen.

    Ich hoffe Du kannst mit dieser Information etwas anfangen.

    Diese Hertrud, des Segestes Weib ,ist schon ein heißer Feger und lässt sich leicht um den Finger wickeln.

    Denn so wie er unzufrieden mit Rom, ist sie es mit ohren Gatten.

    Noch eines mein Freund, nicht einmal für Rom, bezierze ich ein altes Weib."

    Da war er wieder der alte Hunulf, allerding, so eitel und prestigesüchtig ,wie er eben war, konnte er gar nicht anders.

  • Sabacos vernarbter rechter Mundwinkel deutete ein einseitiges Grinsen an, täuschte sein Gegenüber hinweg über das, was in seinem Inneren aufblitzte: Erinnerungen an bleiche Haut, die sich um einen sehnigen Körper spannte, dessen Brusthaar schon ergraute.


    "Jugend ist vergänglich, Hunulf. Und das, was du Schönheit nennst, vollkommen wertlos." Die wulstigen Narben spannten sich, als das schiefe Grinsen noch ein Stück breiter wurde, um die Trauer wegzugrinsen.


    "In den römischen Tugenden kommt Schönheit mit keinem Wort vor. Dafür Stärke, Fleiß und Pflichtgefühl. Ein guter Spion tut alles, um seinen Auftrag zu erfüllen. Du wirst für Ergebnisse bezahlt, nicht für dein Vergnügen. So lange du lieferst, ist es mir gleichgültig, wie du das anstellst. Doch sollten die Ergebnisse schlechter werden, weil du dir zu fein bist, wird sich das in deiner Entlohnung wiederspiegeln."


    Die Warnung war ausgesprochen. Was Hunulf daraus machte, würde sich zeigen. Sabacos eisblauer Blick bohrte sich in die Augen des eitlen Germanen. Dann warf er ihm das Geldsäckchen zu, in dem sich die übliche Summe befand.


    "Wie kommen deine Bemühungen, die Feinde gegeneinander auszuspielen, voran?"

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Hunuld lächelte , ob der Frage nach der Entzweiung.

    Allerding hatte er auch, die doch rechtdeutliche Warnung des Römers, ihn betrffend , verstanden.

    "Nun mit besagter Hertudens Hilfe, habe ich zwei geignete Kandidaten gefunden, Adgan, einen Chatten und Egidius , ein Saxonen.

    Ich sagte ja das Verschiedenste sich dem Segestes anschlossen. Die bei scheinen mir geigeignet, da sie sich spinnefeind zu sein scheinen.

    Der Zwist der beiden könnte sich auf Segestes und dessen Unternehmung auswirken."

    Nun er würde Gertrud einsetzen um die beiden noch weiter gegeneinander zu treiben.

  • Sabaco nickte langsam. "Dann arbeite weiter daran, wenn du dort einen Punkt siehst, einen Hebel anzusetzen. Wie haben sich in der Zwischenzeit Grifo und Balder entwickelt? Hat sich einer davon als käuflich erwiesen?"

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Hunulf muss kutz lachen bei den Gedanken an diese beiden.

    "Entwickelt ist gut, o ja , sogar sehr gut. Der Bajuware Grifo und der Thuringi Balder, zwei merkwürdige Kauze! So sehr sie die Römer auch hassen mögen, die andren germanischen Fürsten, so hat es den Anschein, hassen sie noch mehr. Die beiden wollen , das unabhängig von einander richtig reich werden. Das allein, ist wohl der Zweck ihrer Überfälle.

    Ja, die beiden sind käuflich, es kann zwar römisches Geld sein, nur darf es nicht, als solches hergeben.

    Du verstehst doch worauf ich hinaus will?"

    Hunulf schaute sein Gegegenüber an, hatte jener seinen Hinweis verstanden?

  • "Bei der Ala dienen - Germanen. Und die überfallenen Händler sind in aller Regel - Germanen. Ich frage mich also, was tatsächlich das Problem dieser Stammeshäuptlinge ist. 'Die Römer' in dem Sinne können es kaum sein, denn 'die Römer', gegen die sie hier vorgehen wollen, sind praktisch ausnahmslos romanisierte Germanen." Wenn man von den hohen Tieren der Provinzverwaltung und dem Stab des Militärs absah. "Das Einzige, was Grifo und Balder sich bei diesem Versuch holen werden, sind blutige Nasen."


    Sabaco dachte kurz über Hunulfs Worte nach, was das sogenannte römische Geld betraf, kam aber zu keiner Schlussfolgerung, die ihn zufrieden stellte. Es stank für ihn nach einer versuchten Schutzgelderpressung von Seiten der Germanen. Das hatte Rom ganz sicher nicht nötig. Doch vielleicht wollte Hunulf ja auf etwas anderes hinaus. "Nein, ich verstehe nicht, aber du wirst dem sicher gleich Abhilfe schaffen", sagte Sabaco.

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Schüttel den Kopf.

    Ach manchmal ,sind sie auch schwerfällig im Begreifen unsere Römer ,dachte Hunulf.

    Laut indes liess er verlauten.

    "Nun , man kann die beiden Burschen nicht einfach ,so bezahlen, frei nach dem Motto hier ein Sack Gold nun handle.

    Man muss es raffierter anstellen, ein unbedeutendes Castel kaum bewacht lassen, einen Wagen mitrömischen Münzen, kaum bewacht auf Reisen schicken. So das beid beschäftigt und hier liegt des Pudels kern, bei weder Griffo , noch Balder wollen sich ihr Geschäft , ihre Einnahme, durch einen Krieg zerstören lassen und alles daransetzen , Leute wie Ballomar und Dankward savon abzuhalten!"

    Wieder schaute er zu seinem Gegegenüber und warte auf dessen Reaktion.

  • Vielleicht hatte Sabaco einen schlechten Tag, vielleicht lag es am schwülen Wetter, das vom Nahen der ersten Herbststürme kündete, oder auch an Übersetzungsschwierigkeiten - Sabaco verstand immer noch nicht. "Du meinst also", versuchte er die Worte Hunulfs zu decodieren, "man sollte einige weniger bedeutende Bürger und deren unwichtige Lager dem Grifo und dem Balder zum Fraß vorwerfen? Damit sie jene Römern von Rang und Namen und deren Befestigungen in Frieden lassen?"

  • 5262-verr%C3%A4ter-1-jpgHunulf


    Hunulf nickte eifrig, nun hatte man ihn verstanden.

    "Genau das meine ich , um das wichtige zu schützen, muss weniger wichtiges geopfert werden.

    Die Hauptakteure wären beschäftigt und zufrieden.

    Anders bei den Einflüßterern, die geben sich mit einen Säckel Gold zufrieden."

    Das Hunulf, der Lumich, die Hälfte davon für sich abzweigte musste ja niemand wissen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!