[Centuria] Unterkunft der II. Centurie I. Cohors

  • Die Worte des Flaviers würden also ein Rätsel bleiben.
    Vesuvianus nahm den Brief entgegen und las ihn durch. Anschließend blickte er seinen Bruder an.


    "Ich nehme an, du möchtest meine Meinung in dieser Sache wissen? Constantius scheint mir jung und unerfahren. Er muss noch Lebenserfahrung sammeln. Was "seine" :D Gelegenheit, Messalina Oryxa in unsere Gens aufzunehmen, betrifft, habe ich dazu eine ganz klare Meinung. Meine Zustimmung findet diese Idee nicht."


    Der Centurio gab den Brief zurück, für ihn gab es keine andere Lösung.


    "Und was hältst du davon?"

  • Vitulus strich sich kurz übers Kinn.


    "Nun, ich habe viel von ihr gehört. Besonders viel Schlechtes war dabei, doch ich mag dem nicht trauen, dass sich derartig viel Schlechtes an einer Person angesammelt haben kann. Besonders überrascht war ich, weil sie aus eben dieser Gens geworfen wurde, mit der wir nun eine Verbindung eingehen wollen. Ich glaube ich habe ein zu weiches Herz, denn ich weiß nicht ob ich ihr nicht eine Chance gewähren soll"


    Von seines Bruders klarer Ablehnung interessiert, wollte Vitulus jedoch nachhaken.


    "Aber deine klare Ablehnung macht mich neugierig. Weißt du Genaueres dazu?"

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Hatte Vesuvianus bislang ziellos in den Raum hinein gesehen, suchte er nun den Blick des Bruders. Bisher hatten sie nicht herausgefunden, wer von ihnen der ältere war. Gerade jetzt fühlte sich Vesuvianus so, als könnte Vitulus sein jüngerer Bruder sein. Er lächelte, fasste ihn an der Schulter und drückte kurz, bevor er sprach.


    "Vitulus, dein weiches Herz in Ehren, aber als Pater trägst du Verantwortung für das Wohl der gesamten Gens. Eigene Bedürfnisse oder in dem Fall der persönliche Wunsch großmütig zu sein, müssen zurückstehen. Von Weitsicht und Umsicht müssen deine Entscheidungen geprägt sein. Die wiederum kannst du nur treffen, wenn du Rom, seine Familien, die politischen Tendenzen, offensichtliche wie hintergründige Motive einflussreicher Bürger, öffentliche wie geheime Informationen in vielfältiger Hinsicht kennst.“


    Nachdenklich blickte Vesuvianus seinen Bruder an.


    "Ja, ich habe gute Gründe, vehement gegen eine Aufnahme zu sein, aber nicht ich habe das Wort, sondern du als Pater. Und ohne jetzt eine meiner vielen Quellen preisgeben zu wollen, der Pater der Flavier hat weise gehandelt, als er sie der Gens verwiesen hat.
    Was bedeutet das für uns? Allein die Tatsache, dass sich unsere Familien verbinden - und ich heiße diese Verbindung gut - verbietet die Aufnahme der Messalina Oryxa, denn damit würdest du die Entscheidung des Flaviers als fehlerhaft hinstellen. Was also, mein Bruder, wirst du tun?“

  • Genau hörte Vitulus seinem Bruder zu. Er konnte die Erfahrung die dahinter steckte erhören und es genügte ihm, die schwere Entscheidung zu erleichtern. Nun wusste er was zu tun war. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck blickte er in sein Gesicht. Schluckte noch einmal und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, welches ihm ins Gesichtsfeld gefallen war und drängte es zurück nach hinten.


    "Ich werde dem Begehr keine Zustimmung gewähren, du hast Recht mein Bruder. Vielen Dank für deine weisen Worte und deinen Rat."


    Wären sie nicht derzeit in ihrem Castellum, würde Vitulus ihn nun geradewegs zum nächsten Weinkelch führen. So hingegen lächelte er ihn nur an. Er würde nun so schnell es ging einen Brief zurück an Constantius schreiben müssen.

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  • Sicherlich hätte Vesuvianus bei einem anderen Bescheid nicht widersprochen, nun freute er sich jedoch, dass sein Bruder weise entschieden hatte. Erleichtert atmete er auf.


    "Weißt du, Vitulus, nachdenklich hat mich auch die Tatsache gemacht, dass ihre Geburtsfamilie, der sie bis zu ihrer Heirat angehörte, sie offenbar nicht zurücknehmen wollte. Ich finde, das sagt alles.“
    Vesuvianus konnte sich nur unter besonderen Umständen, wenn überhaupt, vorstellen, eine Blutsverwandte zurückzuweisen. Schnell lenkte er auf ein anderes Thema.


    "Wie sind deine nächsten Pläne, Bruder. Und was sagen die Aufträge der Legion? Werden wir uns zukünftig öfter begegnen?“

  • "Ach... ich denke schon dass du mich in nächster Zeit hier öfter zu Gesicht bekommen wirst."


    Vitulus grinste breit nach diesen Worten.


    "Ich habe mich wegen der Gens in letzter Zeit doch sehr rar gemacht, ich denke dass einige der wichtigsten Dinge nun vorerst geklärt sind und ich wieder voll der Legio zur Verfügung stehe.


    Gibt es denn etwas Aktuelles bei dem ich der Legio von Nützen sein könnte?"

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  • "Alles dreht sich derzeit um das Amphitheater. Wofür du speziell eingeteilt bist, weiß ich aber nicht zu sagen. Neuerdings sind die Dienstpläne nicht mehr zur allgemeinen Einsicht ausgehängt. Wenn es dein Decurio nicht weiß, müsste der wohl den Praefectus fragen, der augenblicklich diese Dinge regelt."


    Vesuvianus war sicher, auch Vitulus würde in die Arbeiten zum Amphitheater eingebunden sein.


    Flüchtig dachte der Centurio an ihrer gemeinsame Familie. Nicht alles hatte ihm in Rom behagt.


    "Unser kleiner Bruder ist naiv, wenn er glaubt, dass ein Soldat regelmäßig, vielleicht sogar für länger fern seiner Einheit bleiben kann. Auch scheint er die Entfernung zwischen Rom und Mantua zu unterschätzen. Im Übrige teile ich die Ansicht, dass nicht die Häufigkeit der Besuche die Qualität verwandtschaftlicher Beziehungen ausmacht sondern das jeweilige Verhältnis."

  • Vitulus nickte.


    "Gut, ich werde ihn einmal gleich fragen. Ich hoffe ich kann euch helfen. ;)"


    Auf die Worte darauf folgte nur ein leiser Seufzer von Vitulus.


    "Ja, leider ist es oftmals schwer jemanden nachzuvollziehen, ohne auch nur das geringste gemein zu haben. Er hat nun leider nicht gedient und ich glaube auch nicht dass er dies tun wird. Ihn drängt es an die erste Reihe in der Schlachtordnung des kaiserlichen Officiums."

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  • "Was für Schlachten schlägt man denn dort?" :D


    Vesuvianus stellte sich vor, wie die Arbeit der Legionsschreiber ablief und verglich sie in seiner Vorstellung mit dem Posten des Constantius. Aufregend war dieser Posten jedenfalls nicht. Den ganzen Tag irgendwelchen Wünschen anderer nachkommen. Hm, also für Claudius wäre das nichts. Er bevorzugte die Eigenverantwortlichkeit zumindest in einem bestimmten Maße.

  • "Ich denke schon, dass es dort zu sehr verbissenen Nahkämpfen mit allerlei Officiums-Legionären kommt. :D"


    Dann schaute sich Vitulus kurz um und richtete sich auf.


    "Aber ich werde dann einmal fragen wie ich eingeplant bin, nicht dass mir am Ende noch eine Pflichtverletzung anzulasten wäre ;)"


    Vitulus verabschiedete sich von seinem Bruder und ging heraus, auf die Suche nach seinem Optio.

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  • Vitulus schritt geradewegs in die Manschaftsquartiere seiner Decurie, von innnen konnte man Stimmen vernehmen, sie schienen fast alle dort anwesend zu sein. Hoffentlich würde es keine langwierige Suche geben, sondern sie waren wirklich alle dort. Dort angekommen öffnete er die Türe und rief laut hinen.


    "Clodianus! Herennianus! Albinus! Setinus! Milo! Kommt bitte heraus, wir müssen uns so schnell reisebereit machen wie wir können!"


    Vitulus atmete erleichtert auf, als er sah, dass ansheinend alle da waren und, zwar wiederstrebend aber immerhin, auf ihn zugingen, bei einigen sah Vitulus, dass noch einige genaueren Fragen zu klären waren.


    Draußen angekommen zog Vitulus alle ein wenig zu sich und eröffnete ihnen von alledem wofür sie beautragt wurden, zum Schluß präsentierte er den Befehl des Decurionen. Die anderen schauten erstant, doch nicht so wie er gehofft hatte... Enttäuschend.

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  • Labeo ist jetzt schon seid einigen tagen bei der Armme und so langsam hat er sich an den Alltag wir gewöhnt. Das frühe Aufstehen, der Morgenappell und das darauf folgende Training, dann Mittagessen und danach nochmal Waffentraining und wenn es dunkel wird geht man in sein Zimmer, zündet die Öllampen an und wenn alle Bewohner des Zimmer eingetroffen sind spielen wir häufig Poker oder Würfelspiele.


    Heute geht Labeo sehr müde vom Training in sein Zimmer, seine andere 5 Mitbewohner warten schon auf ihn. Nach einem kurzen Gebet zu Zeus und zu Mars, der für ihn als Soldat nun sehr wichtig geworden ist, in dem er immer noch seine toten Eltern einschließt und darauf hofft, dass etwas höheres sein Glück beim Poker spielen gut lenkt. Als er sich an den Tisch setzt zieht ein Kamerad seinem Helm vom Tisch, und eine ca ein Meter lange Schlange räkelt ihren Kopf in alle Richtungen, nun Schlangenpoker auch nicht schlecht denkt er sich. Nach mehreren Runden und einem kleinen Biss in seinem Arm, macht er sich darann seine Rüstung und seine Waffen zu putzen.


    Labeo freut sich auf den morgigen Tag dann gehen alle Zimmerbewohner zur Arena von Mantua und danach in die Kneipe. Aber nunn möchte er schlafen, Gute Nacht

  • Auf seinem abendlichen Rundgang entdeckte der Centurio einen der neuen Probati. Schmunzelnd trat er an ihn heran.


    "Na, Labeo. Kaputt für heute, was? Wunde Stellen auf den Schultern, Blasen an Händen und Füßen, das ist normal. Daran muss sich jeder gewöhnen. Morgen geht es mit dem Waffentraining weiter. Alles klar?"


    Aufmunternd nickte der Centurio dem Probatus zu.


    "Sehr löblich übrigens, der Götter zu gedenken. Es gab in diesem Kastell eine kleine Anzahl an Soldaten, die haben sich unseren Göttern gegenüber nicht ehrfürchtig gezeigt und flups, hat sie nach und nach der Tod ereilt."


    Zufrieden grinste Vesuvianus. Es war zu seiner Zeit als Legionär.

  • Bei der Durchsicht der Akten war dem Centurio Probatus Herodes ins Auge gefallen. Die Grundausbildung dieses Mannes verlief nicht wunschgemäß. Krankheitsbedingt hatte der Probatus große Teile des Übungsmarsches nicht absolvieren können. Da der zumeist unscheinbare Probatus aber durchaus das Zeug hatte, in die Legion aufgenommen zu werden, beschloss Vesuvianus mit dem jungen Mann einmal ein ernstes Wörtchen über den Abschluss seiner Grundausbildung zu reden.


    Entschlossenen Schrittes betrat Claudius die Mannschaftsräume seiner Centurie.


    "Probatus Quintus Horatius Herodes?!" Laut hallte die Stimme des Offiziers durch den Gang.

  • Die nacht nach den Bauarbeiten war wie im Himmel und ich schlief auch seit einiger Zeit die ganze nacht durch, da konnte mich nicht einmal das Schnarchen der anderen aufwecken.
    Nach dem Morgenappel kam der Centurio in die Unterkünfte und wollte mich sprechen. Ich kam sofort, nahm Haltung an und salutierte


    Probatus Herodes meldet sich wie befohlen!


    fragend sah ich meinen Vorgesetzten an

  • Nachdem der Morgenappell beendet war und der Centurio mit ein paar Legionären verschwunden war, blieb Priscus mit den übrigen Männern vor dem Kasernenblock zurück.


    "Jungs, ab der sechsten Stunde haben wir Wachdienst. Ihr habt die letzten Tage körperlich viel gearbeitet, da wollen wir die Zeit bis dahin nicht noch mit kraftraubenden Übungen füllen. Schaut besser, dass ihr den Dreck vom Betonmischen aus euren Tuniken und von der Rüstung bekommt."


    Er schickte ein paar Legionäre los, um zwei Bottiche mit Wasser zu holen, damit die Soldaten Gelegenheit zum Waschen der Kleidung hatten.

  • Decius war gerade damit beschäftigt, eine Habseligkeiten abzustauben und sie wieder rodentlich zu verstauen, da forderte der Centurio ihn auf in sein Arbeitszimmer zu kommen.


    Nanu? Was gibts denn nun wohl? dachte Decius bei sich, unterbrach sein geschäftiges Treiben und folgte dem Centurio und seinem Kamerad Herodes in den Dienstraum.

  • Die Wartezeit, bis die Soldaten mit den Bottichen zurück waren, nutze Priscus für einen längeren Besuch der Latrinen.


    Sichtbar erleichtert kehrte er zurück und sicherte sich einen Platz an einem der Waschbottiche. Er tauchte seine Wolltunika und ein seiner Leinentuniken ins Wasser und liess sie erstmal ein wenig einweichen, während er mit einer Bürste dem Dreck an seinen Caligae zu Leibe rückte.

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