[Centuria] Unterkunft der II. Centurie I. Cohors

  • Decius gesellte sich zu Herodes und kümmerte sich ebenfalls ums eine Ausrüstung. Nachdem er Tunika sowie Caligae gründlich gewaschen und sich umgezogen hatte warf er noch einen Blick auf sein Rüstzeug. Nach genauerer Inspektion erwies sich ein Lederriemen der Lorica als marode, und in eine der Caligalea hatt esich ein Nagel eingestampft.


    Was nicht alles auf einer Baustelle herumliegt.. dachte Decius sich und machte sich daran, die defekten Stücke zu reparieren. Anschließend polierte er die Rüstungen nochmal, dann kleidete er sich ein und marschierte zum Exerzierplatz. Die gesamte Instandsetzungsprozedur hatte fast eine Stunde in ANspruch genommen, und er wollte ja nicht zu spät zum Training kommen!

  • Während er seine Tunika langsam im Wasser hin und her bewegte und immer mal wieder an den hartnäckigen Dreckflecken rieb, beobachtete Priscus interessiert, wie einer der Soldaten einen Nagel aus seiner Schuhsohle operierte.


    Dann war er mit der neuen Sauberkeit seiner Kleidung zufrieden, holte sie aus dem Bottich, wrang sie aus und hängte sie zum Trocknen auf. Die anderen Soldaten machten es nicht anders und schon bald hing eine ganze Reihe von Tuniken im überdachten Gang vor den Stuben und trocknete vor sich hin.

  • Nachdem er mit seinen eigenen Sachen fertig war, machte Priscus einen kurzen Durchgang durch die Stuben seiner Einheit. Als Optio hatte er auf die Disziplin der Männer zu achten und wollte gleichzeitig auch immer ein offenes Ohr für sie haben.


    Die meisten Soldaten hatten es sich auf dem überdachten Gang vor der Stube oder im Vorraum bequem gemacht und behoben kleinere Schäden und Unsauberheiten an ihrer Ausrüstung. Hier und da hockten auch einige Soldaten im hinteren Teil vor der warmen Kochstelle auf dem Boden und spielten Würfel. Solange nicht um Geld gespielt wurde, war Priscus das egal. Er selbst hatte schon Stunden damit verbracht, sich aus Knochenresten kleine Würfel zu schnitzen, da konnte man den Männern auch mal ein wenig Freizeitspass gönnen.


    Nachdem er durch alle Stuben durch war und nirgendwo langfristig aufgehalten wurde, begab er sich auf dem Exerzierplatz, wohin der Centurio mit einem Teil der Einheit gegangen war.

  • Die Tage wurden ganz langsam, aber doch spürbar länger und als Priscus heute von der Baustelle zurück ins Lager kam, war es zum ersten Mal fast noch richtig hell. Er fühlte sich noch nicht ganz ausgelastet, also holte er schnell etwas Werkzeug hervor und machte es sich beim letzten Tageslicht auf dem Gang vor der Stube bequem.
    Er holte ein Knochenstück hervor, betrachtete es sorgfältig von allen Seiten und ritzte dann einige feine Linien als Markierung ein. Dann griff er zu einer feinen Säge, auf die er besonders stolz war und begann, den Knochen entlang der Markierungen vorsichtig zu zersägen.

  • Die Arbeit war mühsam und langwierig, denn Knochen ist ein sehr hartes Material und das kleine Stück liess sich auch nicht immer gut festhalten. Schließlich schaffte er es aber dennoch, das Stück in mehrere kleine Würfel zu zerlegen, jeder gerade mal etwa einen halben Finger breit. Zufrieden legte er die Knochenreste und die Säge zurück in die Tasche und holte dafür eine Feile hervor, um die Flächen der Würfel noch nachzubearbeiten.

  • Das Tageslicht wurde schwächer und Priscus packte sein Werkzeug und die Würfelchen zusammen. Drinnen in der Stube legte er sie zu seinen anderen Sachen und verspeiste erstmal mit seinen Kameraden das Abendessen.


    Die nächsten tage brachten wieder mehr Arbeit auf der Baustelle und Priscus fand nur wenig Zeit, die Würfel weiter zu bearbeiten, um ihnen eine wirklich exakt würfelige Form mit sechs genau gleichen Seiten zu geben.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Das Tageslicht wurde schwächer und Priscus packte sein Werkzeug und die Würfelchen zusammen. Drinnen in der Stube legte er sie zu seinen anderen Sachen und verspeiste erstmal mit seinen Kameraden das Abendessen.


    Seit längerem beschäftigte den Centurio eine Angelegenheit, die er heute beschloss, mit seinem Optio zu erörtern. Schätzte er doch dessen Erfahrung, die sich im Laufe der langen Dienstzeit angesammelt hatte. Claudius betrat die Unterkünfte, grüßte die Soldaten, wünschte ihnen einen guten Appetit und wandte sich sodann an Priscus.


    "Ich würde dich nach dem Essen gern noch einmal in einer dienstlichen Angelegenheit sprechen."

  • Nach der schweren Arbeit auf der Baustelle kam Decius mit seinen Kameraden zurück in die Mannschaftsquartiere. Als er seine Kelidung wusch und einige Schäden an der Tnika aufbesserte, kam ein Kamerad un berichtete ihm, dass in den Auhängen stünde er wäre für eine Versetzung freigestellt worden, vom Legatus Legionis persönlich!


    Als Decius das hörte, brachte er noch scnell seien Arbeit zu Ende, dann ging er zur Principa und überzeugte sich dort selbst von dieser Ankündigung.

  • Decius trat an sein Quartier und räumte seine gesamte Ausrüstung zusammen. Dann verabschiedete er sich noch von seinen Stubengenosen, die ihm allesamt alles Gute und viel Glück auf seinem weiteren Weg wünschten. Schließlich nahm er seine Rüstung und Waffen auf den Arm und machte sich auf den Weg zur Rüstkammer.

  • "Danke, …" Öhm, der Legionär musste ganz neu in Claudius’ Centurie sein. Der Offizier hatte den Namen nicht parat. :D


    Der Centurio folgte dem Fingerzeig und ging zielstrebig bis zum Ende der Baracke. Dort traf er auf den Optio.


    "Ah, Priscus, dich habe ich gesucht. Gibt es hier eine ungestörte Ecke? Wenn nicht, müssten wir in meinen Arbeitsraum gehen. Zwar ist mein Anliegen nicht umfangreich, aber auf dem Gang wollte ich es nicht loswerden."

  • In einem Legionslager eine ungestörte Ecke zu finden war nicht ganz so einfach, aber da die Kameraden in der letzten der Stube der Barracke gerade alle nicht da waren, hielt Priscus es dort vor der Tür für ruhig genug.


    "Was gibt's?"

  • Der Hektik bei der Bewältigung der letzten Regelungen vor Claudius' Abreise war es zuzuschreiben, dass die formellen Regelungen unkonventionell vorgenommen wurden.


    "Mit sofortiger Wirkung hast du die Befehls- und Disziplinargewalt über die Centurie. Der Praefectus Castrorum hat sie dir soeben überschrieben. Ich werde mich abschließend nur noch um eine Einweisung in die Formalausbildung und in kommende Arbeiten am Amphitheater kümmern. Meine Abreise nach Rom steht unmittelbar bevor.


    Und, Priscus", der Centurio machte eine kurze Pause, "halt die Jungs zusammen. Als Optio machst du deine Sache hervorragend. Lass dich jetzt von dem Schreibtischkram, der vermehrt auf dich zukommen wird, nicht unterkriegen. Die Belastung wird doppelt hoch sein, aber ich wüsste nicht, wem ich mehr vertrauen könnte."

  • Priscus war doch einigermaßen überrascht. Befehlsgewalt - gut, damit konnte er rechnen, die bekam man als Optio häufiger mal. Aber Disziplinargewalt? Das überraschte ihn wirklich.


    "Danke!" meinte er erstmal nur und hörte den weiteren Worten des Centurio zu.


    "Und danke für das Vertrauen. Ich werde mein Bestes geben!" Ein bisschen stolz war er schon, das musste er zugeben.

  • Nachdem er einige Zeit an der Kugel herum geputzt hatte und dabei seine Gedanken kreisen liess, stellte er den Stab in seine Ecke. Er verliess die Stube wieder und machte sich auf den Weg zur Baustelle. Auf dem Weg zum Tor grüßte er ein paar Kameraden von einer anderen Centurie, die gerade ihre Kettenhemden in ein Fass gesteckt und etwas Sand hinzu gegeben hatten und das Fass nun die Lagerstraße entlang rollten, damit der Sand den Rost von den Kettenhemden scheuert.

  • Nach längerer Pause fand Priscus am Abend endlich wieder einmal Zeit, an seinen Würfeln weiter zu arbeiten. Noch einmal arbeitete er langsam und sorgfältig einige Flächen nach, bevor sein kritisches Auge den Würfel als gleichmäßig befand. Dann kam der eigentlich schwierigste Teil: er holte einen winzig kleinen Bohrer aus deinem Beutel und setzte ihn vorsichtig an, um die Markierungen für die Augen in die Oberfläche zu ritzen.

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