[Centuria] Unterkunft der II. Centurie I. Cohors

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    Valens erreichte die Unterkünfte. Da er die ganze Strecke vom Campus bis hierhin im Laufschritt zurückgelegt hatte, atmete er etwas schwer. Er fand den Optio und salutierte vor diesem.
    "Salve Optio. Centurio Artorius schickt mich. Er verlangt deine Anwesenheit auf dem Campus"
    sagte er.
    "Ich zeige dir den Weg"
    sagte er. Der Campus war voll und in dem Gewirr von hunderten trainierender Milites wäre es kein leichtes, den Centurio zu finden, wenn er nicht die volle Rüstung trug.



  • An der Wand der Unterkunft gelehnt, ließ sich Marcus die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Was für ein herrlicher Mittag. Die Ausbildungen waren vorbei, die probati auf Wachgang und er hatte eine Stunde lang eine kleine Pause. Sein Magen grummelte zwar, aber trotzdem genoß er einfach nur die warme Sonne. Die Schritte hörte er nicht und erst als er angesprochen wurde, schreckte er auf. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah zu Valens. Scharf nachgedacht, erst dann fiel Marcus ein, wer das noch war. Der stete Schatten seines Centurios. Seufzend richtete er sich auf. Arbeit wartete auf ihn. Mit einem Nickten stieß sich Marcus von der Wand ab und zog seine Tunika zu Recht. Seine Rüstung trug er heute nicht, eigentlich nur Teile davon. Aber im Lager war es auch nicht notwendig.


    „Gut, danke!“


    So folgte Marcus dem Soldaten.

  • Es war schon am späten Abend. Wieder mal ein schwerer Tag im Kastell vorübergezogen, gespickt mit viel Ausbildung und Wachdienst. Doch wenn auch Marcus abendlich in seinem Selbstmitleid zerfloß ehe er sich in die Stadt aufmachte- sofern er keinen Nachtdienst hatte- so waren die probati doch eher die armen Schweine. Schließlich wurden sie den ganzen Vormittag herumgescheucht und mußten danach noch stundenlang sich die Beine in den Bauch stehen. Marcus, der nur drei Mal in der Woche noch trainierte- sein Körpergewicht hatte auch leider wieder etwas zugenommen- war auf dem Ausbildungsplatz eher einer der Ausbilder, die auf einem Schemel saßen, während die jungen Männer sich abhetzen mußten. Doch an jenem Abend mußte sich Marcus einer besonderen Herausforderung stellen, einem Brief.


    „...uuuund Hei..Heil...Beeewärt...ah Bewaahrer des rööömischen Fried...Frieddens uuund Veet...tter iiin der...Feeerne! Herrje, bei Pluto, was drückt der sich mal wieder kompliziert aus. Auuuus deeem Zentrum des Impi..Impo...Imperiums sssschreib...schreibbe ich Dir...was er damit wohl meint? Ah ja, Rom! Warum schreibt er nicht einfach Rom? Ob er das mit Absicht macht?“


    Marcus ließ das Papyrus herunter sinken und sah grübelnd auf die fein säuberliche Schrift vor ihm. Ob Gracchus das selber verfasst hatte? Bestimmt. Schließlich war er ein ganz Schlauer und ein Gelehrter, da konnte man so etwas. Marcus seufzte und quälte sich weiter durch den Brief. Die Körner der Sanduhr verrannen und Marcus brauchte eine Ewigkeit bis er den Brief mal durch hatte. Und die Hälfte hatte er nicht verstanden. Doch eines war klar. Sein kleiner Lausejunge war in Rom eingetroffen. Etwas, was ihn sehr erstaunte. Glaubte doch Marcus, daß seine Mutter- kurz seufzte er und dachte mit liebevollen Gedanken an jene umwerfend kluge, freundliche und umsichtige Frau- den Jungen niemals hergeben würde. Sie hatte ihn schon früh in ihr Herz geschlossen. Wäre Serenus nicht sein eigener Sohn, von seinem Fleische, so wäre Marcus schon längst in blinder Eifersucht entbrannt. Kopfschüttelnd griff Marcus nach einem Papyrus und fing an mühsam und leidvoll die Zeilen an seinen Vetter zu verfassen. Tinte fiel auf den Papyrus herunter und verkleckste die eine oder andere Schriftzeile.



    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia, Roma


    Ich grüse Dich, Veter,


    vilen Dank für Deine Nachriecht, über daß eintreffen meines sohnes in der Villa Flavia. Dein Brif hat mich durchaus ser überrascht. Dachte ich doch, das sich meine Muter um meinen Sohn kümmern wollte, ebenso um seine Erzieung und seine ausbieldung. Doch bin ich froh, das Du dich erst mal um das wol meines Sohnes gekümert hast. Ich denke auch der Punkt den an Sicherlich hast du recht, das mein sohn hier in mantua eher fel am Platze wäre. Wenn auch ich mich sehr freuen würde, meinen Jungen baldig wider zu sehen. Doch ich bin mir sicher, er würde sich schnell langweihlen und hier zu viel unsin annstellen. Auch in der Hinsicht, was seine Ausbildung angeht, bin ich noch etwas rahtlos. Bis jetzt hat sich mehr meine Muter darum gekümmert, die doch ein sehr viel beseres Händchen dafür hat.


    Ich denke auch, das es nicht schaden kann, wenn sich Lucius mal mit dem Dienst an die Götter versucht. Schließlich schadet das für die spätere Laufbahn ja nicht. Das sieht man ja auch an Dir, vielleicht hat er ja den brilanten Verstand seiner Großmutter geerbt. Gewitzt ist er allemal, und da solltest Du Dich auch durchaush hüten. Denn ich bin mir sicher, dass sich der Junge allerlei ausdenken wird, um den Pflichten zu entkommen und die Strassen von Rom mit seinen Freunden zu erkunden. Aber neben dem Dienst des Cultus sollte er auch nicht die andere Ausbildung, die mehr körperlichen, vergessen. Schließlich kann es durchaus sein, daß er später auch den Dienst in der Legion antreten muss, wie es für jeden Römer eine Pflicht ist. Zumindest sagt das meine Mutter sehr gerne und Du siehst ja an mir, das die Worte gewirkt haben. Selbst wenn wir uns mit den Plebejern gemeinsam im Schlamm suhlen müssen und die Zeiten der Patrizier in der legion vorbeih sind.


    Also, zusammengefasst, ich überlasse Dir erst mal meinen Sohn in deiner exzälle vorzüglichen Obhut. Ich werde mich dann bei meinem nächsten besuch in roma genauer damit beschäftigen und eventuell andere Etnscheidungen treffen.


    Auf Bald
    Marcus





    [SIZE=7]Edit, weil Satz zu viel, das mag ich gar nicht...[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Damit beendete er seine kleine Umfrage für diesen Tag und nahm sich die nächste Cohorte für einen anderen Abend vor.


    Wie geplant fand Priscus einige Abende später, als er keine Wache hatte, genügen Zeit, sich wieder einige Baracken zur Kontrolle vorzunehmen. Noch vor dem Abendessen mit den Kameraden machte er sich auf den Weg, diesmal zur ersten Cohorte.


    "Salve, Kameraden. Ich muss euch mal im Auftrag des Praefectus Castrorum ausfragen. Habt ihr hier in eurer Baracke Probleme mit kaputten Dächern, klemmenden Türen, verstopften Kaminen, bröckelndem Putz, morschen Fußböden oder ähnlichen Baumängeln?"

  • Sim-Off:

    Truppenappel


    "Alle Mann auf"
    donnerte die Stimme des Centurio durch die Unterkunft der zweiten Centurie der ersten Kohorte.
    "Antreten, antreten, los plötzlich, oder ich mache euch Beine, ihr faulen Hunde. Du da..."
    er deutete auf einen Miles, der ohne Helm antrat.
    "... zwei Wochen Latrinendienst. Und jetzt hol deinen Scheiß-Helm oder ich vergesse mich"
    Dann ließ er wieder Befehle folgen, an die gesamte Centurie gerichtet.
    "Ich glaube, mich beißt der Hund. Ist das hier ein verdammter Invaliden-Verein oder eine Centurie... Antreten, habe ich gesagt"


    Als die Männer anschließend standen, führte Avitus seine Einheit zum Campus, an dem sich die Legio versammelte.
    "Parate... Ad sinistram... Cursim... Pergite" ~ Fertigmachen... Links um... Im Laufschritt... Marsch
    Er setzte sich an die Spitze der Kolonne und schritt energischen Schrittes voraus.
    "Los, im Laufschritt, ihr faulen Hunde. Laufschritt habe ich gesagt, oder ist es ein Spaziergang hier?"
    Scheinbar war Avitus nicht wirklich gut gelaunt.

  • Aus anderen Baracken lugten neugierige Köpfe, als sie die Hektik bemerkten. Einer konnte nicht an sich halten und rief herüber.


    "Hey da, aus welchem Anlass müsst ihr denn antreten? Eine separate Übung der 1. Kohorte?"


    Sim-Off:

    Öhm, ich lese zwar in der Überschrift "Appell der Legio I", aber ich kann nirgends eine Information für Vesuvianus aus der Simulation entnehmen, ob seine Kohorte auch antreten soll. ?(

  • Priscus hatte eigentlich gedacht, dass seiner Centurie heute langweiliger Wachdienst bevorstehen würde, als er sich mit seinen Kameraden für genau jenen Einsatz fertig machte. Dann jedoch erklangen Hörner in den Lagergassen. Priscus hörte genau hin und das Signal klang wie jenes zum allgemeinen Sammeln und Antreten der Mannschaften.


    "Nanu, das hätte uns der Centurio aber heute morgen sagen können, dass allgemeiner Appell ist", murmelte Priscus zu seinen Stubengenossen.


    "Aber Befehl ist Befehl - wenn da jemand falsch geblasen hat, werden wir es noch früh genug erfahren.


    Milites, ex contubernia venite! In duo acies vernite!"


    Er schnappte sich seinen Optiostab, ging nach draußen, beobachtete das Antreten der Männer und wartete darauf, ob der Centurio um die Ecke bog und sie tatsächlich hinaus auf den Exerzierplatz führen würde. Oder ob es doch nur falscher Alarm war.

  • Sim-Off:

    Jo, gelesen hab ich das.


    Brutus stieß seinen Stubenkameraden in die Seite und rief, während er nach draußen hechtete:


    "Wenn sich herausstellt, dass es für diesen überraschenden Appell, von dem offenbar weder der Centurio noch der Kommandeur der Cohorte im Vorfeld Kenntnis hatte, keinen besonderen Anlass gibt, sondern der echt nur ein stink normaler Appell der Truppe ist, hat der Tribun wieder tagelang schlechte Laune, weil die Abläufe wieder einmal nicht korrekt eingehalten wurden."


    "Vielleicht liegt ja ein Ernstfall vor, von dem niemand weiß, vielleicht kommt überraschender Besuch oder sonst was und die Cornicines blasen das Falsche", rief Parvus zurück, während er sich beim Laufen den Helm aufsetzte.


    "Wollen wir es hoffen, sonst ist der Alte wieder nicht zu genießen."

  • Priscus wurde langsam ungeduldig, als die Männer sich aufgestellt hatten und der Centurio immernoch nicht erschienen war. Immer mehr Gruppen von Soldaten konnte er am Ende der Lagergasse auf der Querstraße vorbeimarschieren sehen. Die Cornicines hatten in allen Teilen des Lagers geblasen und es war das allgemeine Signal zum Antreten gewesen, Nichts spezielles, nicht auf eine Cohorte beschränkt.


    Noch einmal ging er die reihe der Männer ab, dann entschloss er sich, nicht länger zu warten und kommandierte die Truppe selber in Richtung Exerzierplatz. Vielleicht würde ihnen der Centurio ja auf dem Weg begegnen. Es war ein kleines Glücksspiel, ob diese Aktion gut ging, aber ein persönlicher Anschiss vom Centurio war ihm immernoch lieber, als wenn die ganze Mannschaft zu spät auf den Exerzierplatz kam.

  • "Verdammt! Musste mich der Appell auch gerade beim Besuch der Latrinen überraschen", grummelte der Centurio, der schnaufend hinter seinen Männern hertrottete. Er wollte sich ja beeilen, aber in der Hektik saß jetzt der Unterbau falsch und rieb dort, wo es besonders unangenehm war.

  • Als er den Centurio am Ende der Kolonne bemerkte, war Priscus eingermaßen erleichtert und ließ sich im Laufe des weiteren Weges langsam an der Reihe zurück fallen. Etwa an der Mitte traf er auf den Centurio, der langsam aufholte.


    "Die Centurie ist vollzählig und Ausrüstung in Ordnung", meldete er. Und war gespannt, ob der Centurio wüsste, was los war.

  • Beim Morgenappell hatte er die Einheit noch zum üblichen Tagesdienst eingeteilt und keine besonderen Vorkommnisse angekündigt, jetzt marschierte die Centurie Richtung Exerzierplatz. Der Centurio nickte bei der Meldung des Optios und wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab, an der ein Tropfen - verursacht durch die feuchte Witterung, die Hektik der letzten Minute und ein altes Erkältungsleiden hing.


    "Ich habe keine Anordnung erhalten", erwiderte er, weil er glaubte, einen fragenden Blick des Optios wahrgenommen zu haben. In aufrechter Haltung und großen Schritten versuchte er, weiter Boden gutzumachen.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Wie geplant fand Priscus einige Abende später, als er keine Wache hatte, genügen Zeit, sich wieder einige Baracken zur Kontrolle vorzunehmen. Noch vor dem Abendessen mit den Kameraden machte er sich auf den Weg, diesmal zur ersten Cohorte.


    "Salve, Kameraden. Ich muss euch mal im Auftrag des Praefectus Castrorum ausfragen. Habt ihr hier in eurer Baracke Probleme mit kaputten Dächern, klemmenden Türen, verstopften Kaminen, bröckelndem Putz, morschen Fußböden oder ähnlichen Baumängeln?"


    Offenbar hatte auch die erste Cohorte wenig zu bemänglen, denn die Resonanz in den ersten Stuben war gering und nur wenige Notizen kamen auf Priscus' frischer Tafel hinzu.


    Kasernen der ersten Cohorte


    erste Centurie:
    - Dachschaden in der Unterkunft der Trossknechte
    - morsche Holzpfosten im südlichen Gang vor den Stuben


    zweite Centurie:
    - bröckelnder Putz in den Contubernien III bis VI als Folge eines Dachschadens (bereits behoben)
    - defektes Türschloss in Contubernium XVII


    dritte Centurie:
    keine Schäden, aber sämtliche Kamine scheinen hier kleiner zu sein als üblich.


    Die beiden letzten Doppelcenturien der ersten Kohorte hob er sich für den nächsten Abend auf.

  • In den Unterkünften der vierten und fünften Centurie der ersten Cohorte sah es nicht viel anders aus als in den übrigen und Priscus fand nur wenige Punkte, die er notieren konnte. Etwas ratlos guckte er, als er in einem Contubernium einen an zahlreichend Stellen leuchtend gelb angestrichenen Vorraum erblickte. Man habe dort die Farbreste des Nachtmanövers verarbeitet, erläuterte man ihm und er nahm es kopfschüttelnd zur Kenntnis. Eine Notiz machte er dazu nicht, denn für mögliche Nachforschungen zur Verschwendung von Farbbeständen aus Legionseigentum war er nicht zuständig. Außerdem fand er die Idee durchaus hübsch.

  • Cunctator stieß mit dem vollbepackten scutum die Türe auf und sah sich um. Von der Sonne geblendet konnte er im Inneren nicht viel erkennen.


    Salvete! Der Kamerad von der Rüstkammer sagte, daß hier meine Stube sei und daß man - wer das ist, weiß ich nicht - mich bald abholen würde. Gibt es hier einen Stubenältesten, der mir ein Bett zuweisen kann?

  • Cunctators Augen hatten sich an das gedämpfte Licht im Inneren gewöhnt.


    Niemand war zu sehen. Er entdeckte ein freies Bett und legte erst einmal seine Ausrüstungsgegenstände ab. Zum Glück waren sie alle in Ordnung, d.h. sie konnten einer Inspektion standhalten.


    Ohne weitere Gedanken zu verschwenden kleidete sich Cunctator vorschriftsmäßig und machte sich auf den Weg zum sacellum.

  • Während der Neue auf dem Weg zum Sacellum war, kam die Centurie, die in diesen Unterkünften wohnte, vom Exerzierplatz zurück. Die Soldaten aus der Stube, die sich der Neue ausgesucht hatte, entdeckten sofort die dort abgelegte Ausrüstung. Einer sagte Optio Priscus bescheid, der sich die Sachen ebenfalls kurz anschaute und dann anordnete, dass man ihn wieder holen solle, wenn der Besitzer wieder auftauche. Er vermutete stark, dass es sich um den jungen Mann handeln müsste, wegen dem ihn der Tribun neulich zu sich geholt hatte.

  • Cunctator mußte sich selbst eingestehen, daß ihn ein gewisser Stolz erfüllte. Er hatte das sacramentum abgelegt, nun war er wieder voll und ganz Soldat und das noch in einer der Eliteeinheiten des imperiums.


    Erwartungsvoll betrat er seine Stube, in der sich in der Zwischenzeit einige seiner neuen Kameraden eingefunden hatten.


    Salvete! Ich bin Caius Claudius Cunctator. Mir wurde Euere Stube zugewiesen. Habt Ihr einen Stubenältesten, der mir sagen kann, ob das mit meinem belegten Bett in Ordnung geht?

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