Memmius Mummius Alimentus, ein gestandener Mann Mitte Fünfzig, hatte sich ein wenig verspätet. Als er eintraf, folgten ihm vier Sklaven: Einer trug eine Wachstafel und schrieb alles mit, was Alimentus diktierte - denn er diktierte im Näherkommen und es hörte sich an, als sei es ein Geschäftsbrief -, einer trug einen braunfarbenen Mantel und eine Kappe auf den Armen, der Dritte einen Stapel Bücher und der vierte Sklave führte eine Umhängetasche mit sich, aus der eine Balkenwaage hinausschaute. Als Alimentus neben dem Claudier stoppte, reichte dieser letzte Sklave seinem Herrn ein filigranes Tuch, mit dem er sich zunächst die Stirn tupfte.
"Mintor, Pause", wies er den Sklaven an, und der aufmerksame Hörer würde einen gestrengen Tonfall heraushören können aus dieser Anweisung. Der Schreibsklave ließ augenblicklich die Hände siinken. "Du musst Claudius Sabinus sein. Ich bin Memmius Mummius Alimentus, ergebener Priester des göttlichen Apollo. Freut mich, dich kennenzulernen. Man sagte mir, du hättest dein Eid noch nicht geleistet. Also denn, nach dir", sagte er und deutete in den Raum hinein, vor dessen Tür sie noch standen. Nach dem Claudier folgten der untersetzte Priester und seine Sklaven. Auffällig war, dass Alimentus scheinbar viel Wert darauf legte, nicht den linken Fuß zuerst über die Schwelle der Tür zu setzen, doch seine verschlossene Miene machte ebenso deutlich, dass er nicht gedachte, darüber zu reden. Stattdessen folgte eine auffordernde Geste nach vorn hin, zum Altar, an dem schon viele junge Menschen ihren Eid geschworen hatten.