Wenig später, so weit war es nun auch wieder nicht, erreichte der kleine Tross die Casa Germanica. Die Sänfte wurde vor den Stufen abgesetzt, der Dame aus den Polstern geholfen und Paulus öffnete schonmal die Türe.

Casa Germanica Roma - Bezirk Circus Flaminius
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Lucilla steigt aus der Sänfte aus und braucht einen kurzen Moment, bis sie sich an den festen Boden gewöhnt hat. Sie nickt dem Sklaven zu und tritt vorsichtig in die Casa ein.
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"Darf ich euren Mantel abnehmen?"
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"Ja, natürlich." Lächelnd schält sich Lucilla aus ihrem Umhang und wartet, bis der Sklave ihn genommen hat.
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Sorgsam hängt er ihn auf, um dann sofort die Dame ins Tablinum zu geleiten.
"Folgt mir doch bitte."
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Sich neugierig umschauend folgt Lucilla dem Sklaven ins Tablinum.
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Mit offenen Armen kommt er ihr entgegen, um ihr dann die Hand zu reichen.
"Decima Lucilla, ich bin erleichtert, das du meiner Einladung gefolgt bist."
Kurz wendet er sich an seinen Sklaven Paulus:
"Nimm dieses Pergament und bringe es noch heute in die ortliche Poststation. Hier sind 20 Sesterzen für den Transport, es muß wirklich schnell gehen."
Und wieder an Lucilla gewandt:
"Man ist einfach immer im Dienst, ich hoffe du kannst mir diese kleine Ablenkung noch einmal verzeihen?"
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"Jawohl Herr."
... und schon war ich verschwunden, was das wohl wichtiges wahr?
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"Wie könnte ich die Einladung meines Vorgesetzten ausschlagen." lächelt Lucilla schelmisch.
"Und wie könnte ich ihm nicht verzeihen, dass der Dienst immer Vorrang hat. Du kannst deine Post übrigens ganz beruhigt versenden, ich war heute schon im Officium des Praefectus Vehiculorum und die Tabellarii in Italia scheinen mir äußerst motiviert."
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"Das ist doch gut zu hören, ist auch sonst alles zu deiner Zufriedenheit an deinem neuen Arbeitsplatz?"
Er geleitet sie hinüber zu den Liegen und weist ihr eine besonders schöne zu. Ehe er sich auf die Gegenüberliegende Seite begibt und ebenfalls Platz nimmt.
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Lucilla nimmt Platz und legt sich bequem. Sie streicht ihr Kleid glatt und blickt Avarus an.
"Es scheint alles Bestens im Cursus Publicus Italia. Wie es der Zufall so will traf ich auch noch auf Postumius Vortex, den Tabellarius aus Hispania. Er hatte gerade Briefe in Roma abgeliefert. Ich denke, wir können uns voll und ganz auf ihn verlassen, bis Prudentia Valeria ihre neue Aufgabe in Hispania übernimmt."
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"Ich sehe die Sorgen erledigen sich von selbst, eigentlich heißt das Sprichwort weiter: man braucht nur lange genug zu warten. Doch ist es in unserem Fall weitaus glücklicherweise schnell gegangen."
Er winkt einen Sklaven heran der etwas abseits gewartet hatte.
"Was darf ich dir zu Trinken anbieten Lucilla?"
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"Du hast recht, man muss nur lange genug warten." Wie recht er damit auf Lucilla bezogen hat, weiß er gar nicht.
Sie überlegt einen Moment und mustert dabei das Tablinum.
"Etwas Mulsum wäre nicht schlecht." Süß und Appetit anregend zugleich, so liebt es Lucilla.
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Der Sklave kehrte mit einem Tablett zurück. Eine Kanne Honigwein, eine mit verdünnten Wein und zwei Becher standen darauf. Er teilte aus und Avarus achtete darauf, das der Sklave die Becher gut füllte.
Sim-Off: Wisi
Auch stellte er eine Schale mit frischen Weintrauben hin.
"Nun bist du also in Rom, wird dir die hispanische Gemütlichkeit nicht ein wenig fehlen?"
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"Gemütlichkeit?" Lcuilla winkt ab. "Beschauliche Verschlafenheit trifft es wohl eher. Oder Beamtenruhe." Sie kichert leise. "Nein, Tarraco werde ich vermissen, die Casa und den kläglichen Rest meiner Familie, der noch dort ist, und ein paar Bekannte. Aber das träge Leben wohl eher nicht. Ich habe Rom viel zu lange den Rücken gekehrt. Außerdem ist mittlerweile ja der Großteil meiner Familie hier."
Sie blickt versonnen auf den Weinbecher vor sich. "Mein Bruder behauptet manchmal spöttelnd, ich wäre viel zu verwöhnt. Vermutlich hat er recht. Doch ich sehe nicht ein, warum ich am Abend auf die Annehmlichkeiten des Lebens verzichten sollte, wenn ich den Tag über fleißig meiner Arbeit nachgehe."
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"Wohl gesprochen meine Liebe. Heute ist dein Glückstag. Was möchtest du essen?"
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"Oh." Lucilla zieht die Augenbrauen nach oben. "Puh. Was kannst du denn bieten?"
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"Hm mal schauen...
Wir hätten gebackenes Brot in Käsemantel, gedünstetes Hühnchen mit Kräutersud, filetierten Mittelmeerfisch an Dillsauce oder die üblichen geräucherten fleischigen Würste."
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Lucilla läuft schon bei der Aufzählung das Wasser im Mund zusammen.
"Das Hühnchen hört sich gut an. Aber vielleicht können wir ja mit dem Brot im Käsemantel beginnen, das hört sich ebenfalls sehr lecker an."
Sie schaut Avarus lieb lächelnd an.
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"Ich hatte befürchtet, das du dich nicht so recht entscheiden magst und den Köchen die ganze Carta aufgegeben. Es wird aber frisch bereitet, deswegen wird es noch ein Weilchen dauern. Bis dato muß das Obst reichen... "
Nimmt sich gleich mal einen Granatapfel. Der Sklave hatte einen großen Teller bereitwillig auf den Tisch gestellt.
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