Er brachte den Wein zuerst...
"dor Wein Herr." ... und schenkte ein, dann kümmerte er sich um die Küchenhilfen, immerhin sollte es perferkt sein. Weder lau noch matschig oder sonst eine Übelartigkeit.
Er brachte den Wein zuerst...
"dor Wein Herr." ... und schenkte ein, dann kümmerte er sich um die Küchenhilfen, immerhin sollte es perferkt sein. Weder lau noch matschig oder sonst eine Übelartigkeit.
Der erste Gang folgte: Flusskrebse an Kopfsalat und Olivenölsauce. Er schaute auf den Senator aus dem Süden, vielleicht würde er es ja merken... das Öl stammte von Ihm.
Was soll ich dir erzählen. Eigentlich möcht ich gar nicht daran denken.
Im Senat gehts um, die zwei neuen Senatoren, bringen einigen Wirbel hinein. Du kannst dir sicher vorstellen, vor allem Curio mit seinen Lieblingsgegnern.
Dann der plötzliche Abgang von Lucidus.
An jedem Eck Streitereien.
Die ganzen Gerichtsverfahren, weil schön langsam jeder den anderen bei Kleinigkeiten anzeigt, gereizt ist und es dem anderen heimzahlen will. Was weiß ich wieso im Moment alles so narrisch sind.
Du glaubst nicht wie angenehm es ist, nach langer Zeit wieder kein Magistratsamt zu haben oder nicht für den Senat da sein zu müssen sondern einfach mal weg von Rom und sich keine Gedanken darüber zu machen, ob man ein Chaos hinterlässt."
Sie nimmt sich zu trinken und genießt die leichte Wirkung des Alkohols so richtig.
"Da fällt mir ein, wo ich von Gerichtsverfahren gesprochen habe. Ich glaub ich sollte eigentlich in Rom sein. Geminus hat mich zu einem anstehenden Verfahren befragt, aber mich dann nicht mehr direkt aufgefordert auch bei Gericht als Zeuge auszusagen. Najo, egal. Seine Schuld."
Der Durst war gestillt und lustvoll griff sie nun zum Essen.
"Mhm, gut. Wirklich gut."
Berauscht vom leckeren Duft schwebte Paulus mit einer weiteren kleinen Delikatesse herein. "PATINA DE PIRIS .... Birnenauflauf."
Er stellte jedem Gast eine kleine Schale hin und fragte der Hausherren: "Darf ich dann den Gewürzwein servieren oder möchtet ihr bis zum Hauptgang beim verdünnten Tropfen bleiben?"
Etwas bleich im Gesicht, kam er geführt von Felicia hinzu.
"Salve Römer, ich hörte die Gens Germanica hat Besuch... tut mir leid, das ich nicht eher erscheinen konnte, aber es ereilt wohl jeden einmal."
Auf ein Drängen von ihr setzte er sich und der Sklave brauchte zugleich noch zwei Gedecke. Auf dessen fragenden Blick erwiderte er: "Nur Wasser mit einem Spritzer Zitrone."
Dann wandte er sich zurück an die Gäste und nahm einen Happen von dem leckeren Birnenauflauf. Hunger schien er zu haben und Appetit auch, die Bläse kam wohl eher von der fehlenden Sonneneinstrahlung.
"Ich habe von Felicia gehört, ihr wollt heiraten? Ein wirklich schönes Paar..."
...und steckte sich noch einen Happen nach.
Grüß dich Bruderherz. Du hast aber auch schon besser
ausgeschaut. Was ist los mit Dir, hoffentlich doch nichts schlimmes?
Besorgt sah ich meinen Bruder an, er trank Wasser mit Zitrone...
"Salve Avarus!"
Sie begrüßte ihn heut weniger überschwenglich wie vielleicht sonst. Die Frau daneben und er in einem so bedauernswerten Zustand.
Sie merkte den Gesichtsausdruck von Sedulus beim Anblick von Wasser und musste kurz schmunzeln. Ihm gingen wohl gerade die gleichen Gedanken durch den Kopf wie ihr. Aber besser nichts sagen, Avarus gehts schon schlecht genug. Mal warten was er zu berichten hat.
"Danke für dein Kompliment... Bruderherz. Nun ich fürchte die letzten Wochen waren einfach zu viel Stress für mich und ich sollte mich mal wieder an meine Wurzeln besinnen. Leider kommt solch eine Ernüchterung immer erst dann, wenn es zu spät ist.."
Nahm ein Schluck leckeres Zitronenwasser und gab sich Mühe den Mund nicht zu sehr zu verziehen.
"Ich hoffe doch die Stadt ist soweit sicher und auch unser Gut unweit der Fischteiche westlich der Ortschaft? Ich werde nämlich ein wenig länger hier bleiben, um den Sülz der letzten Wochen hinter mich zu bringen. Ich glaube ich muß gestehen, mich viel zu lange in anderen Gefilden aufgehalten und das wahre Herzblut unterdrückt zu haben. Doch jetzt wo ich wieder hier bin, denke ich ein wenig Ruhe zu finden, immerhin gibt es nichts, was mich aus Mogontiacum weg zieht, nein vielmehr eine Menge, was mich hier hält."
Und noch ein winziger Schluck fand den Weg hinab. Leicht angewidert schaute er Feli an und fragte: "Und der Einsiedler meinte wirklich, das es hilft?"
"Ja das waren seine Worte und ich pflichte ihm bei, das es auf jeden Fall gesünder ist, als deine Weinexzesse. Doch nun lass uns über die Krankheiten schweigen, das Essen wird serviert..."
Gebannt schaute sie auf die Brotschale und hoffte das Medicus Worte nicht nur Schall und Rauch waren, denn immerhin gab es viel zu tun, auch hier in der Heimat und er als Mann konnte dabei mit anpacken. Vor wenigen Tagen erst hatte ein Querbalken der Scheune der Last des nassen Dachstrohs nachgegeben und war zerbrochen. Die Sklöaven würden es sicher richten, doch ein Mann mit Anleitung war da sicher besser, als sie selbst. Doch ersteinmal wollte sie ihn ruhen lassen, seine Blässe kam ihr ein wenig krank vor, auch wenn er schon lang nicht mehr draußen war.
Vielleicht wurde er ja doch langsam alt, das Wort Trenta durchstreifte ihren Geist.
Wasser mit Zitrone als Medizin? Der Arme, was ihm seine Frau nur antut.
"Sauerkraut! Eine Woche nur Sauerkraut essen. Dann gehts dir vielleicht nicht schon während dieser Woche, aber danach sicher besser. Probiers mal."
Genüsslich griff sie danach zu den wunderbar zubereiteten Speisen und ließ es sich schmecken.
"Wenn ich schon mal hier bin. Gibt es etwas, was man unbedingt in der Stadt gesehen haben muss? Wer weiß wann ich wieder da bin."
"Es gibt so einiges.... wir haben ein eigenes Theater, einen Marstempel, der sehr prunkvoll ist und seit neustem eine Markthalle, wo ihr sicher noch das eine oder andere germanische Schmankle findet. Ansonsten gibts natürlich noch viel pure Natur, einige idyllische Weinberge und Seen, trotzdem muß ich warnen, das es bisher vielleicht etwas unsicher da draußen sein kann, oder was meinst du Bruder, doch nur alles Panikmache?"
Nimmt sich ein kleines stückchen Brot und kaut drauf rum.
"Sauerkraut? Ich dachte, das wirkt hauptsächlich entschlackend."
Ich grinste nur als Adria den Vorschlag mit dem Sauerkraut machte.
Nun ja wir haben schon einiges. Da gibt`s zum einen das Theater, die Kaisertherme unsere neue Markthalle die Du auf dem Herweg bestimmt gesehen hast. Ansonsten schau doch einfach mal bei dem Gut von Medicus vorbei er freut sich bestimmt.
"Sauerkraut putzt so richtig durch und alles Böse wird davor aus deinem Körper flüchten. Glaubs mir. "
Sie schmunzelte dabei. Der Vorschlag war ja wirklich ein guter, aber sie selbst würd sich das wahrscheinlich auch nicht antun.
"Dann werd ich mich demnächst mal auf Erkundungstour machen. Wenn ich mich von der Reise und von dem herrlich guten Essen hier erholt habe."
Kommt aus dem Schatten hervor...
"Darf ich den Hauptgang bringen... gefülltes Kücken an Rettichsauce?"
Ich nickte Paulus zu.
Ja Du darfst Paulus!
Wenig später servierte er die üppig belegten Platten. Das saftige Kückenfleisch duftete nach Minze und Rosmarin. Dazu gab es viele verschiedene Arten Gemüse und frisches Brot. Auch den Gewürzwein platzierte er auf dem Tisch.
Ich nahm noch ein wenig Essbares zu mir trank noch einen Schlucken Wein und meinte zu Adria.
Also wenn Du Lust und Laune hast gehen wir morgen Mogontiacum unsicher machen. Es soll ja nicht heißen das Du wenn Du schon mal hier bist nichts von der Stadt gesehen hast.
"Kannst du dir die Zeit für mich nehmen?
Ich würde unheimlich gern von dir ein bisschen herumgeführt werden."
Nach dem Essen nahm sie den Brief, der vorhin gekommen war, zur Hand.
"Schau an, eine Einladung zu zwei Verlobungsfeiern der Flavier.
Interessant. Ich kann mich gar nicht erinnern irgendjemand von diesen Personen persönlich zu kennen.
Und mit der Familie bin ich doch auch alles andere als gut befreundet."
Sie legte ihn zur Seite und wandte sich wieder zu ihrem Pater.
"Also gleich morgen früh geht es los?
Und wo werden wir beginnen?"
Ich sah zu Adria.
Der Postbote muß sich wohl vertan haben.
Gut, lass uns morgen die Stadt besichtigen. Ich würde sagen wir beginnen mit der Regia, oder möchtest Du was anderes zuerst sehen, das Theater, die Therme?
"Ich verlasse mich ganz darauf was du mir zeigen willst.
Beginnen wir also mit der Regia."
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