• Rodnand nickte der Domina zu und begab sich in die Küche. Es dauerte eine Weile dann kam er mit einem Tablett welches mit Wein, Wasser sowie Trauben etwas Geflügel, Ei einer Soße und Brot gefüllt war. Ein anderer Sklave brachte dann Teller und Besteck.


    Er stellte das Tablett auf eine Tisch der im Atrium so herum stand und ging dann zu seiner Domina und flüsterte ihr ins Ohr.


    Das ist alles was wir noch haben Domina. Hermes der Koch ist gerade unterwegs und kauft frisch ein.

  • "Ich weiß. Es ist einige Zeit vergangen seit meinem Schreiben. Aber ich hatte meinen Besuch doch angedroht."


    Sie sprach noch immer ein wneig überrascht ob der Überraschung Paulinas. Der Mann hatte wirklich recht gehabt. Vespa hatte kaum gesessen, da war Paulina auch schon ins Atrium gekommen. Die Umarmung gestaltete sich etwas schwerer als sonst. Irgendetwas störte da und als sie ihre Freundin musterte, verstand sie was es war und was Sedulus bei seinem Besuch im Castellum der Ala meinte.


    "Das hast du mir also so einfach verschwiegen und es für nciht nötig gehalten mich umgehend zu benachrichtigen?"


    Vespa überlegte kurz ein wenig zu schmollen, aber das ließ sie ganz schnell wieder. Ihre nächsten Fragen mussten allerdings warten bis der Sklave wieder fort war. Es schien etwas zu besprechen zu geben und so schwieg sie bis alles geregelt war.


    "Und wann und wie und eigentlich überhaupt alles,"


    purzelte es aus der Aelierin heraus .

  • Paulina wollte gerade zu einer Enschuldigung Vespa gegenüber ansetzen, oder viel mehr zu einer Ausrede, als Rodnand sich noch einmal zu ihr wandte.


    "Gut, ich will hoffen, dass er sich beeilt. Sobald er zurück ist, bringe mehr Speisen." sprach sie dann leise zu ihm hin gewandt und entließ ihn anschließend mit einer kurzen Handbewegung.


    Dann galt ihre volle Aufmerksamkeit wieder ihrer Freundin und ganz in ihrem Mutterglück begriffen, strahlte sie diese dann.


    "Naja, das wie kannst du dir wohl denken." lachte sie zunächst schelmisch, bevor sie wieder etwas ernster weitersprach.


    "Seit sechs Monaten, wenn der Medicus recht behält. Und seit drei Monaten wissen wir es. Jedoch bin ich kurz nach dieser Neuigkeit zur Hochzeit von Sedulus Onkel nach Rom gereist und in all dem Trubel habe ich vergessen, dich zu benachrichtigen. Entschuldige bitte."

  • Das Gespräch mit den Sklaven ignorierend sah sie sich in den Räumlichkeiten um. Das Atrium war doch ein schön eingerichteter Raum. Sicher würde sie sich auch irgendwann im Dekorieren von einer Casa versuchen dürfen. Irgendwann zumindest.


    Bald richtete Paulina wieder das Wort an sie und sofort bekam ihre Freundin auch die zweihundert Prozent ihrer aufmerksamkeit gewidmet. Was sie jedoch hörte, verschlug ihr den Atem. Seit sechs Monaten und sie wusste von nichts, man hatte ihr das vorenthalten? Das war unübertrieben schon ein starkes tück. Das musste sie bei Gelegenheit heimzahlen...Doch jetzt war erst einmal die freude zu groß um zu schmollen und Vespa fiel ihrer Freundin erneut um den Hals. Aber natürlich vorsichtig. ;)


    "Meine besten Wünsche für euch und euren Nachwuchs. Das freut mich, dass es so schnell geklappt hat. Sedulus wird sich sicher auch sehr gefreut haben, oder? Und wie ich es mir denken kann, wünscht er sich einen Stammhalter, oder?"


    Das tat doch jeder Mann. Zumindest war ihr das so gesagt worden und sie glaubte das nur zu gern. Ihre Freundin war schwanger....da würde sie ja Patentante werden. Zumindest ging sie davon aus. Das musste natürlich bei nächster Gelegenheit geklärt werden, aber nicht jetzt.

  • Paulina erkannte in der Miene, dass Vespa darüber nachdachte zu schmollen und sie hätte es ihr nicht einmal übel nehmen können. Es war wirklich eine Schande ihrerseits, dass sie es nicht geschafft hatte, ihre beste Freundin zu benachrichtigen. Doch Vespa schien sich dagegen entschieden zu haben sodass Paulina erleichtert lächelte.
    Überrascht aber dennoch erfreut erwiderte sie die Umarmung der Aelierin und strahlte bis über beide Ohren, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten.


    "Ich danke dir." erwiderte sie zunächst auf die Wünsche, von denen sie sicher war, dass sie aus tiefstem Herzen kamen.


    "Ohja, er hat sich wahnsinnig gefreut. Obwohl er sich erst noch daran gewöhnen muss Vater zu werden. Gerade vor ein paar Tagen hat er das Kleine das erste Mal strampeln gefühlt und war zunächst völlig beunruhigt." sprach sie und musst bei der Erinnerung lächeln.


    "Oh, nein. Das hatte ich eigentlich auch gedacht. Doch er ist wirklich ein sehr liebevoller Mann. Er meinte, es sei auch kein Problem, wenn es ein Mädchen würde. Es würde ihn nicht weniger freuen." berichtete sie ihrer Freundin eben jene Tatsache, von der Paulina wusste, dass dies längst nicht üblich war.

  • Nachdiesem Gefühlsausbruch, der unbedingt sein musste, nahm Vespa wieder Platz. Wie schön es war und sie sich für ihre Freundin freute. dann folgte sie den Ausführungen wieder aufmerksam und musste mehr ungewollt und eher aus Sympathie mit ihrer Freundin schmunzeln.


    "Ich kann mir vorstellen, dass es sehr ungewohnt für ihn war, aber auch sicher etwas besonderes wenn man spüren kann, wie sich ein Leben entwickelt."


    Es musste etwas besonderes sein und irgendwann würde sie das auch miterleben können. Ein Moment dem sie mit gemischten Gefühlen entgegensah, der sie dennoch irgendwann unausweichlich treffen würde. Die nächste Antwort ließ sie dann etwas stutzen.


    "Ein Mann, der nicht auf einen Jungen hofft und dem es egal ist. Du scheinst da wahrlich einen Glücksgriff gemacht zu haben. Solche Männer scheinen die Ausnahme zu sein nachdem was man so hört. Aber so soll es sein. Es kann ja nicht nur Jungen geben. Wo würden sonst die neuen Kinder wieder herkommen."


    Dieser Satz wurde von einem leisen Kichern von Vespas Seite begleitet. Schnell schob sie Gedanken über Alternativen zur Seite. Dies gehörte hier nicht her.


    "Was man aber sagen muss. Es steht dir ausgesprochen gut, das Mutter werden. Sie siehst umwerfend aus, wenn ich dir das so sagen darf."

  • "Ja, so wie es scheint, habe ich das." antwortete Paulina lächelnd den Glücksgriff betreffend. Danach stimmte sie in das Kichern ihrer Freundin mit ein. Eine lustige Vorstellung war das schon...


    Dann jedoch strahlten die Augen der Germanica ob des Lobes. "Oh, Dankeschön." Das Kompliment betraf nämlich in ihren Augen nicht nur sie selbst, sondern vielmehr in erster Linie das kleine Leben, dass dafür sorgte, dass sie immer runder wurde.
    "Obwohl ich sagen muss, dass der Bauch mich so langsam einzuschränken beginnt. Ich weiß garnicht, wie rund ich noch werden soll, wenn es nach dem Kleinen Ding geht. Vermutlich müssen wir dann irgendwann noch die Türen verbreitern lassen." übertrieb sie maßlos aber lachte dennoch herzlich.


    "Und, wie geht es dir? Was gibt es neues?" fragte sie. Immerhin war sie nicht die einzige die lange nichts von sich hatte hören lassen.

  • "Also ehe das so weit kommt, dass die Türen größer gemacht werden, musst du ja auch noch drei Mal so viel werden. Mindestens und ich habe noch keine Schwangere gesehen, die solch Ausmaße einnahm."


    Fiel sie dann in das Kichern ein und es dauerte einen Moment bis sie wieder zu etwas Luft kam um die Frage zu beantworten, die ihr gestellt wurde.


    "Nun ja....Mir geht es gut. Wobei ich mich allerdings etwas um meinen Onkel sorge. Die Nachrichten, die ich hier über den Feldzug in Parthia bekomme, sind mehr als dürftig und ich frage mich wie es ihm wohl geht und was er dort macht."


    Kurz wurde ihr Blick traurig, wieder überfielen sie die Sorgen, die sie dann wieder zurückkämpfte.


    "Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten, denke ich. Ich habe das Leben in einem Castellum etwas ausgetestet, was wirklich langweilig ist nach einer Weile und mich hier und da auf einigen Feiern blicken lassen, wo Balbus inklusive Begleitung eingeladen war. Das erinnerte doch wieder ein wenig an Roma."


    Welches sie erstaunlicherweise auch wieder sehr vermisste.

  • Nach dem Kichern wurde auch Paulinas Miene ernster und sie bedauerte ihre Freundin um ihrer Sorgen willen.
    "Krieg... Krieg ist immer Sache der Männer und es sind die Frauen, die zu Hause sitzen und warten. Dieser ganze Feldzug dauert schon viel zu lange. Aber sorge dich nicht. Ich bin sicher , dass es ihm gut geht und dass er in absehbarer Zeit zurückkehren wird. Wie hoffentlich der Großteil unserer Truppen." versuchte sie Vespa zu trösten.


    "In einem Castellum? Ach Herrje. Ich bin froh, dass ich hier leben kann und mein Mann nur zur Arbeit ins Castellum muss. Dort leben? Oh nein, danke. Aber ich versteh was du meinst. Nichts hier in Germanien ist wirklich so wie in Roma, da können sie die Germanen noch so zivilisieren." meinte sie dann ein wenig melancholisch. Sie war gerade erst aus Roma zurückgekehrt und bereits jetzt fehlte ihr wieder das ein oder andere hier. Aber nunja, sie hatte nun einmal einen Mann geheiratet und an dessen Seite würde sie überall hingehen, auch wenn es irgendwo am Ende der Welt wäre.


    Die beiden Freundinnen saßen noch lange zusammen und erzählten sich und sie hatten sich wahrlich viel zu erzählen. Sie unterhielten sich bis in die Nacht hinein, beinahe solange bis ihnen die Augen zufielen und sie sich direkt von der Unterhaltung ins Bett begaben. Paulina in ihr Schlafzimmer, Vespa in eines der vielen geräumigen Gästezimmer.

  • Sedulus hatte alles gepackt was von Nöten gewesen war und war nun bereit sich von seiner Frau zu verabschieden. Es war ein schwerer Abschied da er sie für eine ganze Weile nicht sehen konnte, so wie die Geburt seines Kindes und das Aufwachsen des oder der Kleinen nicht miterleben konnte. Dies alles stimmte ihn traurig. Doch es half alles nichts.
    So nahm er Paulina fest in die Arme und drückte sie so fest es nur ging und gab ihr einen langen Kuss.


    Vergiss mich nicht mein Herz. Lupus wird hier ab und an nach dem Rechten sehen, er hat es mir versprochen. Und wenn was sein sollte so schreibe mir egals was es ist!


    Er küßte sie erneut und mußte sich von ihr losreißen sonst hätte er es sich wohl noch anders überlegt...

  • Es war nun schon eine Weile her, dass ihr Mann nach Rom aufgebrochen war und Paulina saß wie so oft in letzter Zeit alleine im Atrium und dachte nach. Sie fragte sich, wie es ihrem Gatten wohl ging und was er in Rom so trieb, während sie hier sehnsüchtig die Geburt ihres Kindes erwartete. Unbewusst strich sie sich über ihren Bauch der mittlerweile die Form eine Wassermelone angenommen hatte. Sie stimmte der Hebamme, die letztens erst da gewesen war zu, dass es bis zur Geburt nicht mehr lange hin sein konnte und sie war ehrlich gesagt froh darum. Mittlerweile bewegte sie sich mehr oder minder wie eine Tonne durch die Gegend und sowohl das Aufstehen als auch das sich auf einem Stuhl oder einer Liege niederlassen fielen ihr immer schwerer.
    Sie war gespannt, was es letztlich war , was in ihr heranwuchs. Ein Sohn, ein starker Nachfolger für ihren geliebten Gatten oder doch eine Tochter? Den Göttern sei dank hatte ihr Mann ihr gesagt, dass es ihm gleich wäre was es sein würde und dass er sich über beides freuen würde. Und von daher konnte Paulina die Geburt völlig entspannt abwarten, ohne Sorge ob sie dem Wunsch ihres Mannes würde nachkommen können und freute sich gleichermaßen auf beide Möglichkeiten.
    Noch einmal strich sie sich über den Bauch als sie sich entschied ihrem Mann einen Brief zu schreiben. Doch da sie keine Lust verspürte sich erneut aufzuraffen winkte sie eine der Sklavinnen heran, die sie in ihrem derzeitigen Zustand stets begleiteten, auf alle Eventualitäten vorbereitet und ließ sich Stift und Papier bringen...

  • Der Sklave führte den jungen Mann wie angekündigt in das Atrium der Casa und deutete ihm an, sich doch zu setzen.
    "Warte hier bitte einen Moment. Ich gebe der Herrin Bescheid."
    Dann gab er einem anderen der Sklaven ein Zeichen, der sogleich mit einem mit Wein und Wasser beladenem Tablett herankam und dem Gast etwas zu trinken anbot.
    Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg in den Hortus, wo er die Domina und das Kind zuletzt gesehen hatte...

  • Lupus sah sich ein wenig um,...nichts hatte sich verändert, nur der alte Hausdiener schien noch älter geworden zu sein,...anscheinend hielt das neue Familienmitglied nicht nur seine Mutter auf Trab.
    Probehalber wackelte er an der Rassel,...sie machte ein freundlich rasselndes Geräusch. Er betrachtete seine Arbeit. Er hatte sie aus einer Baumwurzel geschnitzt,...den Corpus hatte er halbiert und mit einem Gewinde versehen,...damit man den Inhalt bei Bedarf auswechseln konnte. Es war eine Rotbuche gewesen,...und er hatte die Rassel während seines Aufenthalts im Valetuniraium immer wieder mit rotgefärbten Öl eingerieben, sodaß die Rassel in einem wunderbaren, rötlichem Ton schimmerte.Im Griff waren feine Kupferfäden eingelassen und weichpoliert. Der Korpus war mit den Buchstaben der Gens verziert...GERMANICUS...ja, nicht schlecht,...er hoffte das geschenk gefiel dem neuen Bürger Roms.

  • Der alte Hausdiener war ein wenig erschöpft gewesen, als er Paulina und ihre kleine Tochter endlich gefunden hatte. Sie waren gerade in der Küche der Casa gewesen, wo die Sklavinnen entzückt das wenige Wochen alte Kind mit den blauen Augen und dem dünnen blonden Haaren auf dem kleinen Köpfchen verzaubert gemustert hatten. Als Paulina jedoch über ihren Besuch informiert worden war, machte sie sich das Baby im Arm auf den Weg ins Atrium, wo sie kurze Zeit später auftauchte.
    Mit einem strahlenden Lächeln (dieses schien der jungen Germanica seit der Geburt ihrer Tochter kaum mehr aus dem Gesicht weichen zu wollen) schritt sie auf den Terentier zu.
    "Terentius Lupus, wenn ich nicht irre. Welch eine Freude!" meinte sie mit fröhlicher Stimme, bugsierte das kleine gluckernde Bündel von ihrem rechten Arm auf den Linken und streckte dem Klienten ihres Mannes die Hand entgegen.

  • Lupus schluckte als er die junge Mutter mit dem Kind endlich sah, sie schien wohlauf und frohen Mutes. Den Göttern sei Dank!
    Er verbeugte sich leicht und nahm kurz die Hand der Domina Paulina,...sie fühlte sich wunderbar weich und zart an.
    Etwas überfordert meinte er,
    Ja, ganz recht Domina Paulina, entschuldigt mein Eindringen,...aber ich wollte dem neuen Mitglied der Gens Germanica und seiner Mutter meine Aufwartung machen,...
    Er überreichte ihr zunächst die Rassel,...welche er mit Liebe gefertigt hatte und freute sich, daß sie von der Größe und Gewicht her ideal für die kleine Babyhand war. Nun hatte er noch den Glastiegel mit der Salbe für die Mutter,...aber bei der Haut würde sie sie wohkl gar nicht brauchen...

    Sim-Off:

    WiSim! ;)

    Er wartete um zu sehen ob das Kind die Rassel annahm.

  • Paulina nickte charmant, als Lupus sich verbeugte und schmunzelte innerlich, weil der junge Terentier noch immer etwas überfordert von ihrer Gegenwart zu sein schien. Zu gut erinnerte sie sich noch an die erste Begegnung der beiden.
    "Wie aufmerksam von dir." kommentierte sie die Worte des Klienten und dessen Besuch, der sie wirklich freute. Seit ihr Mann in Rom war entbehrte sie viel zu sehr angenehmer Gesellschaft.


    Überrascht aber erfreut nahm sie die Geschenke an und meinte dann, ein wenig überfordert mit dem Kind im einen Arm und den Geschenken im andern "Wollen wir uns nicht setzen?" und schritt sogleich auf einen der Tische im Atrium zu. Einer der Sklaven kam sogleich, nahm ihr die Gegenstände vorerst ab und legte sie dann auf den Tisch. So etwas entlastet ließ sich die Germanica auf einem der Stühle nieder, bugsierte ihre Tochter, die noch immer munter gluckste, wieder auf ihren rechten Arm, sodass sie die linke und ihrem Gast zugewandte Hand frei hatte.
    Neugierig nahm sie die Rassel in die Hand und war schlichtweg entzückt. "Wie wunderschön!" meinte sie mit begeisterten Augen. "Ich habe in den letzten Monaten viel Zeit gehabt mich hier in Mogontiacum nach schönem Kinderspielzeug umzusehen, doch so etwas schönes habe ich hier noch nicht gefunden. Darf ich fragen, wo du das Stück herhast?" fragte sie interessiert.


    Dann jedoch fiel ihr ein, dass sie sich noch garnicht bedankt hatte und wurde einen Moment rot. "Wo sind bloß meine Manieren. Ich habe dir noch garnicht gedankt. Und glaub mir, ich danke dir vielmals für deine Geschenke."
    Während sie sprach reichte sie die kleine Rassel an die andere anwesende Germanica weiter, die beim Anblick des Spielzeugs einen hocherfreuten Gluckser machte und sogleich probierte, wie das gute Ding, was so schöne Geräusche machte, wohl schmeckte.

  • Lupus folgte der Domina zu den Sitzgelegenheiten und nahm nach ihr Platz,...als sie sich für die Geschenke bedankte, hob er beide Hände und entgegnete,...Ich bitte dich Domina Paulina,...das ist doch selbstverständlich und es freut mich sehr daß dir die Sachen gefallen.
    Das kleine Mädchen spielte mit der Rassel und Lupus Gesicht überzog eines seiner seltenen Lächeln. Auf die Frage hin entgegnete er,
    Ich habe die Rassel selber gefertigt,...aus Rotbuche,...du kannst die mit einer Drehbewegung öffnen und den Inhalt auswechseln,...so werden immer neue und andere Töne erzeugt,...
    Er beugte sich ein wenig nach vorne und bekam einen versonnen Gesichtsausdruck,...wäre nicht Primus´Kind auch jetzt so alt?
    Er seufzte bei der Erkenntnis, daß auf ihn diese wunderbare Erfahrung noch mindestens 20 Jahre warten mußte,...aber wenn das kein Ziel war?
    Ich habe in Roma meinem Großvater oft beim Schnitzen und Holzarbeiten zugesehen,...wenn du also Bedarf hast,...so wäre es mir eine Freude dir das gewünschte zu machen,...es sollte allerdings aus Holz sein... lächelte er,...

  • Bei Lupus Worten gefiel Paulina die Rassel noch um vieles besser, als ohnehin schon. Selbstgemachte Geschenke, und noch dazu so schön gearbeitete, waren immer ein Zeichen großer Bemühungen.
    "Ich werde es mir merken und vielleicht sogar mal darauf zurückkommen." meinte sie bezüglich des Angebotes.
    "Solche Fertigkeiten zu besitzen ist immer ein große Gabe. Dein Großvater hat dir damit ein großes Geschenk gemacht."
    Während sie selbst sprach, stellte ihre Tochte mit leicht kritischem Blick fest, dass Rotbuche nicht sonderlich schmeckte. Das hinderte sie jedoch nicht daran, die anderen Vorzüge der Rassel auszutesten und schüttelte sie mit ihrer noch winzigen Hand schon relativ energisch. Zu energisch... Die Rassel fiel zu Boden und das kleine Gesichtchen wollte sich schon vor Empörung zum Schreien bereit machen. Paulina bückte sich und reichte ihr die Rassel gerade noch rechtzeitig bevor die kleine Heulboje loslegen konnte und lächelte Lupus entschuldigend an. So waren Kleinkinder nunmal...
    "Was hat dich eigentlich nach Germanien geführt, wenn du in Roma aufgewachsen bist? Das Militär?" fragte sie dann interessiert.

  • Lupus nickte lächelnd und freute sich über das Vertrauen in seine Handwerkskunst. Dann lauschte er wieder und entgegnete,
    Ich habe zwei Cousains hier bei der Secunda,...mein Bruder ist bei der Cohors Urbanae,...aber das ist nichts für mich,...mich zog es nach hier als ich erfuhr, daß mein Cousain Primus hier bei der Legionsreiterei Dienst tut. Ja Primus,...schon als Kind sah er immer zu ihm auf,...er war so ganz anders als sein eigener Bruder,...obwohl im gleichen Alter.
    Ja, wie Primus wollte er immer sein,...und will er eigentlich immer noch.

  • Paulina hörte Lupus aufmerksam zu. Doch wie Mütter nunmal so sind, und sie war nun immerhin eine, hatte sie immer auch ein halbes Auge auf ihrem Baby. Und mit diesem einen Auge erkannte sie recht schnell, dass ihre Kleine müde wurde. Sie gab einem der Sklaven einen Wink und Anweisungen, eine der Wiegen der Kleinen herzuholen und wandte sich dann wieder an Lupus. "Primus...Primus. Er ist doch ebenfalls Klient meines Mannes, oder? Er war doch damals auch mit dir hier, wenn ich mich recht entsinne, oder?"
    Es waren damals auf jeden Fall zwei Männer gewesen, dass wusste sie. Und wenn sie sich nicht täuschte, dann waren sie Cousins.

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