Man muss das ganze auch volkswirtschaftlich sehen. Wie viele Ärzte, Ingenieure, Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler etc. werden in der Volkswirtschaft benötigt? Es kann nicht sein, dass wir 10mal mehr Philosophen als Chemiker ausbilden, wenn der volkswirtschaftliche Bedarf genau umgekehrt aussieht (die Zahlen sind willkürlich).
500 € Studiengebühren???
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Zitat
Original von Publius Tiberius Maximus
Hier geht es doch nicht um Geld!!! Geld ist doch nicht das wichtigste im Leben, Geld ist die schlimmste und teuflischte Erfindung des Menschen!! Hier geht es um geistiges Gut!!! Um Kultur, Geschichte, geistiger Reichtum!! In unserer Zeit werden diese Werte durch die Marktwirtschaft verdrängt und die Menschen verblöden!Leider Gottes dreht sich alles um Geld. Mit genügend Geld kommt Bildung, Glück und noch viel mehr. Das es uns so gut in unserem Land geht (ja, wir klagen alle auf Extrem-hohem Niveau!) liegt daran, daß wir in einem der reichsten Länder der Welt Leben....
Von daher...
Zumal. Schön gedacht! Wirklich, die Realitär sieht leider schlechter aus...
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Ich weiß, die Realität, aber ist die Realität nicht das, was wir daraus machen???
letztendlich wird die marktwirtschaft der Untergang für uns sein. Denn es kann kein unendliches Wachstum geben! Und danach wird ja leider alles bemessen! -
Um ehrlich zu sein, bewundere ich deine Einstellung, auch wenn ich ihr 100% wiederspreche. Die Realität zeigt ein ganz anderes Bild.
Im übrigen, wenn du mich fragst ist es der Kapitalismus, der zu einer gewissen Form der Ordnung bei uns führt.
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Tja, ich habe mal die ersten und letzten Wortmeldungen vernommen von diesem Dialog, der durch alle Uni's streift derzeit.
Meine Situation ist ähnlich: ich bezahle einige (berechtigte) Gebühren fürs Ticket und für die Asta semesterlich...
Und jetzt auch noch 500€ Studiengebühren?!...
WENN ich wüsste, dass sie uns Studenten auch ZU GUTE kommen würden, wäre ich sogar bereit, diese Gebühren zu bezahlen, was bedeutete, ich müsste nebenher noch intensiver arbeiten und mein Studium würde dadurch hektischer und länger werden...
LEIDER sehe ich aber keine Besserung: im Gegenteil: mit unserem Geld wir das schwarze Haushaltsloch gestopft und um mich herum schließen tausende von Bibliotheken, Einrichtungen; die Dozenten müssen gehen, HIWIS werden nicht mehr bezahlt, Studies nicht mehr korrekt eingeführt.Legt mir jemand ein Konzept vor, was wirklch mit meinem Geld passieren soll, bezahle ich.
Ansonsten würde ich glatt
ALLE STUDENTEN DEUTSCHLANDS DAZU AUFRUFEN; ÜBERHAUPT NICHT ZU BEZHALEN!!! und zu demonstrieren- auch wenns angeblich nichts bringt, still bleiben bringt erst recht nichts...Ich frage mich immer, ob die wollen, dass immer mehr Leute eine Ausbildung wählen, bei der man sogar noch Geld bekommt fürs Lernen (ok man arbeitet dafür und muss zur Schule gehen, aber wir Studenten arbeiten UND müssen das Geld wieder abgeben):
Wie soll das aber gehen, wenn wir kaum noch Arbeitsplätze haben, geschweige denn Azubiplätze???Die Zukunft wird so aussehen:
Entweder ich gehe arbeiten, drücke das Geld für Gebühren ab und studiere- nach dem Studium bin ich dann hochverschuldet und hab vielleicht sogar keinen Job; oder ich bin jahrelang auf der Suche nach einem Azubi-Job und bis ich einen gefunden habe, muss ich 1€ Jobs annehmen, damit ich mir überhaupt Dinge zum Überleben leisten kann...
(wie war das noch mit dem Sozialstaat?! Klar, keiner von uns muss auf der Straße leben, aber wer sieht schon gerne Herrn nachbar mit dem BMW vorfahren, während man selbst seine Nahrungsmittel von der Heilsarmee erhält?!)-> Unser Lebensstandart wird stark sinken, ebenso wie die Kaufkraft, so geht auch die Wirtschaft den Berg runter- ich weiß nicht, wie die Politiker sowas rechtfertigen können?!es sei denn, wir engagieren uns irgendwie...
denn wie war das noch:
"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist, wie sie ist, es wird nur deine Schuld, wenn sie so bleibt..." -
Dem kann ich nur komplett zustimmen.
Du hast recht, wir sollten das dann boykottieren, wenn das durchkommt!
Wollen die alle Studenten einer Uni (bei mir wären es 20.000 Studenten) exmatrikulieren, wenn die nur die alten Gebühren zahlen??? Das können die gar nicht!!!
Selbst die Profs sind unserer Meinung!!!
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Schon mal darüber nachgedacht, was so ein Studienplatz pro Semester kostet und wer den eigentlich bezahlt ?
Ich bin mir nicht sicher ob ein solcher Boykott in Zeiten überall fehlender Gelder, Familien mit Kindern die am Existenzminmum leben, hoher Arbeitslosigkeit und vielen Menschen mit Existenzängsten, auf so viel Verständnis bei denen die euch Subventionieren stossen wird. ( Und damit meine ich nicht den Staat, sondern die arbeitende Bevölkerung )
Ihr mögt jetzt gerne berechtigt sagen, das dies eine Investition in die Zukunft ist und wichtig für eine funktionierende Wirtschaft, aber ich vermute das die meisten im Moment erst mal an ihre augenblickliche Situation denken und jetzt versuchen irgendwie über die Runden zu kommen.
Also ehrlich, ich glaube ausserhalb des geschützen Unimilieus werdet ihr nicht viel Verständnis finden. -
Du denkst an die sozial Schwachen, an die mit Kindern... Was ist mir den sozial schwachen Studenten und an denen mit Kindern???
Deutschland hat keine großen wertvollen Rohstoffe, also was bleibt da noch? Unsere Kultur und Bildung! Qualifizierte Kräfte durchs Studium!!! Ich sehe es auch nicht ein 500€ zu bezahlen, für die schlechten Verhältnisse an der Uni! -
Tja, ich habe auch wenig Lust mehr zu Arbeiten, auf einen Feiertag zu verzichten oder höhere Steuern zu bezahlen.
Darauf wird es aber hinauslaufen.Die meisten Arbeitslosen haben sicherlich auch keine Lust auf Harz IV.
Es ist eben einfach zu wenig Geld da um so weiterzumachen wie bisher.Es muss an allen Ecken und Enden gespaart werden und jeder muss seinen Teil beitragen.
Deswegen fehlt es mir irgendwie an Verständnis, warum in aller Welt die Studenten meinen, sie wären davon befreit.
Gibt es irgend einen Grund warum diese sich nicht am allgemeinen Spar- und Reformkuurs zu beteiligen brauchen ? -
Mag sein, dass wir allle etwas mehr in die Taschen greifen müssen, aber bitte im angemessenen Rahmen! Außerdem sehe ich nicht ein, soviel Geld zu bezahlen, wenn sich dadurch die Situation nicht auch verbessert. die bisherigen Gebühren haben auch nicht dazu beigetragen, dass sich die Situation an der Uni verbessert! Sie stopft nur die Löcher, die der Staat reißt. Jedes Jahr wird mehr und mehr Geld in der Bildung eingespart!
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Zitat
Original von Gaius Flavius Catus
Tja, ich habe auch wenig Lust mehr zu Arbeiten, auf einen Feiertag zu verzichten oder höhere Steuern zu bezahlen.
Darauf wird es aber hinauslaufen.Wenn man es genau nimmt, ist die Sache mit der Abschaffung eines Feiertages nur Augenwischerei. Dieses Jahr, hätte unisono der Wirtschaftsboom keine Grenzen kennen dürfen, da die Masse der Feiertage auf das Wochenende fiel.
Ich behaupte mal, daß der Boom unsichtbar vorbeigezogen ist, obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist. -
Ich sagte ja auch nicht, dass ich generell nicht bereit wäre, etwas zu zahlen! Aber es wird uns NIE ZU GUTE KOMMEN! Und unseren "Kindern" auch nicht! Das ganze Geld verschwindet im Haushaltsloch!
Und a pro pro sozial schwach: da bin ich ganz allergisch, denn ich lebe auch mit einem Minimum an Geld und habe minder so viel Stress, wie jemand der "normal" arbeiten geht!!!
(Ich kann mir zum Beispiel noch nicht mal eine neue Brille leisten, die ich dringend benötige, ohne kann ich nicht, ich bin halbblind, und die Krankenkasse zahlt keinen Cent dazu! Wie soll ich das alles unter einen Hut bekommen mit zusätzlichen Studiengebühren?!)
Hätten mich meine Eltern nicht so sparsam erzogen, würde ich überhaupt nicht klarkommen: oder will mir einer erzählen, dass er es schafft mit 200€ und weniger zum "Leben" im Monat auszukommen?!
Ich bekomme (und das ist echt super!) zwar Bafög, aber was nützt es mir, wenn das Bafög für die Gebühren draufgeht und ich nach dem Studium hochverschuldet bin???Und bei einigen Studenten siehts nicht anders aus.
Trotzdem wären auch die sicherlich bereit, etwas zu bezahlen fürs Studieren, wenn wir einen ERFOLG sehen, aber momentan ist genau das Gegenteil der Fall.
Schlechte Taktik der Politiker: kein Wunder, dass wir alle sauer sind... -
Ganz ehrlich, wenn ich die Leistung, die ich an einer deutschen Uni für € 500,- pro Semester erhalte mit dem vergleiche, was ich in GB oder USA für $ 5000,- pro Semester kriege, dann ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in Deutschland deutlich schlechter. Und wenn ich hier Studiengebühren bezahlem müsste, während es in die Un-Bib regnet, diverse wichtige Fachzeitschriften abbestellt werden, Bücherbestände nicht aktualisiert werden können und die Ausstattung der Praktika museumsreif ist, weil kein Geld da ist, gleichzeitig massiv Stellen an den Unis abgebaut werden, Berufungszusagen für neue Profs aufgrund Haushaltsvorbehalten gebrochen werden, und gleichzeitig die studiengebühr im Landeshaushalt landet, dann würde ich sofort ins Ausland gehen und bei den 10fachen Gebühren studieren!
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Es ist einfach kein Geld da.
Die Hochschulen, besser gesagt die Länder, haben einfach nicht genug Geld.
Nicht nur für Verbesserungen, sondern schon allein um den Status Quo zu halten. Für Stellen an den Hochschulen, für Gebäude, für Arbeitsmittel, für Mensen, für verbilligte Studententickets ...Schlicht und einfach die Frage : Wenn keine Gebühren wo soll das geld dann herkommen ? Wer oder wie soll es bezahlt werden ?
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Das mit dem Ticket macht der Asta, das hat nichts mit den Gebühren der Politiker zutun!
Also verkommt unsere Bildung weiterhin ohne einen Halt?
Wie ich sagte, wenn es Förderungen gibt und die Qualität steigt, ist ein bisschen mehr Geld bei den Gebühren nicht das Problem!
Aber 500€ soll ja nur der Einstieg sein für die Eingewöhnungszeit:
1000€ pro Semester sind zum Teil im Gespräch (vorallem durch diese CDU *würg*)
Das kann sich niemand leisten, außer die Reichen!
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Tja, Catus, dann haben wir aber ein Problem. Wenn sich die Länder keine Unis leisten können, dann müssen die Unis halt privatisiert werden! Der Rest folgt dann marktwirtschaftlichen Kriterien. Ich denke, dass im Falle einer Vollprivatisierung etwa 10 Unis den Konkurrenzkampf überstehen. Diese werden dann Elite-Unis sein, auch entsprechend teuer. Ich schätze. wir würden dann etwa 10% der heutigen Studentenzahl haben.
Damit Deutschland dann noch einen Wettbewerbsvorteil hat, muss die (nicht-akademische) Arbeitskraft billiger werden. Das wird sie auch, weil es davon entsprechend mehr gibt. Ich denke, das osteuropäische Niveau ist da sinnvoll und realistisch. Akademiker werden dagegen deutlich besser bezahlt werden als heute. Eigentlich eine ganz verlockende Vorstellung. Es würde dann in etwa auf die Situation des späten 19. Jahrhunderts hinauslaufen. -
Die Steuerzahler investieren in jeden Studenten für einen durchschnittlichen Studienplatz ca. 25.000€
Die Ausgaben für Hochschulen laufen pro Bundesland irgendwo zwischen 250.000.000€ und 500.000.000€
Wie zur Zeit unschwer zu erkennen ist reicht das Geld aus den Steuern hinten und vorne nicht.
Das heisst es muss gespart werden oder andere Einnahmemöglichleiten gesucht werden.Gut, also keine Studiengebühren.
Einfache Frage :
Wie soll das Loch in den Hochschulbudgets dann finanziert werden ?
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Zunächst mal sei noch etwas angemerkt: Der "normale" Arbeiter verdient deutlich weniger als ein Akademiker. Folglich zahlt ein Akademiker mehr Steuern in seinem Leben als ein Arbeiter. Somit zahlt ein Akademiker quasi den Betrag zurück, den der Staat in ihn investiert hat. Des weiteren ist noch zu bemerken, dass auch Azubis vom Staat subventioniert werden, weil entsprechende Subventionen an die Unternehmen fließen. Meine Onkel und Tanten mussten noch Lehrgeld bezahlen und bekamen kein Gehalt als Lehrling. Und damals gab es auch noch keine Bestimmungen zur Jugendarbeit. Warum bekommt ein Lehrling also heute Gehalt?
Aber zurück zu den Unis. Warum kann eine Uni ihre Patente nicht meistbietend verkaufen und das Geld für sich behalten? Warum sind Professoren Beamte und werden nicht - wie international üblich - durch flexible und leistungsbezogene Gehälter bezahlt? Warum werden für Firmenausgründungen von Unis beinahe unzumutbare Bürokratische Hindernisse formuliert? Und warum wandelt man die Unis nicht in Stiftungsunis um, wie z.B. Harvard, yale, Stanford, Cambridge, Oxford, etc.?
Bei stiftungsunis würde sich auch die Wirtschaft beteiligen. Gegen ein Mitspracherecht bei Lehrinhalten, versteht sich. Klappt international ganz gut. Die frage ist also nicht, woher das Geld kommen soll, sondern vielmehr, warum der Staat seine Verantwortung und Kontrolle bezüglich der unis nicht abgeben will, wenn man sich schon keine Unis mehr leisten kann. Und natürlich, warum zur Hölle an den Unis alle Dauerstellen verbeamtet sein müssen! -
Es muss aber wieklich gesehen werden, wie es Studenten zwahlen sollen,
a) die kein geld haben
und
b) deren elternhaus kein geld haben oder dieses nicht tragen können, die Gebühren zusätlich zu sonstigen sachen, die gekauft werden müssen.
Eine Lösung wäre, das Firmen oder Institute und kirchen/Religionsgemeinschaften oder Patein die Studenten helfen und mit ihnen einen Art Vertrag abschließen, das die gefördert werden von denen, wo die Hingehen werden. So könnte die Kirchen z.B. priesteramtskandidaten(oder wie es bei den Evangelischen und sonstiegen heisst) finaziell unterstüzen und helfen durch die Uni zu gehen, ob es um ücher geht oder Arbeitsmaterial. Vielleicht sogar um eine Wohnung, wärhend dann der student imm (Oder fast immer) in der Vorlesung ist und später sich in dieser "Firma" betätigt und dort Angestellter wird oder so was ähnliches. -
Du hast da gerade ein Stipendiensystem beschrieben, Tiberius. Und das ist sicher eine perfekte Ergänzung zu Stiftungs-Unis.
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