[Collis Quirinalis] Insula Ducciulla

  • Auf der Rückkehr zur Casa Duccia, versuchte Phelan alle Details des Opers, das er gerade mit Orestes und einigen Opferdienern im Tempel des Mars Ultor vollzogen hatte, zu gliedern, um sie im morgigen Unterricht seinem Lehrer schlüssig aufzuführen. An der Porta angekommen betrat er sogleich die alte Bude und schlenderte durch den Flur.
    Als er dann zwei Stimmen, von denen er eine nicht kannte, aus dem Kaminzimmer dingen hörte, entschloss er sich doch nicht sich in seine Kammer zurückzuziehen, sondern erst einmal nachzuschauen, wer der Besuch war.
    Nach wenigen Schritten betrat er das Kaminzimmer, neben dem Türrahmen stand Silko, wie eine Statue stand er da mit verschränkten Armen und verfinsterter Mine. Das verhieß nichts gutes. Er schaute Silko an und begrüßte ihn mit einem freundlichen Blick und einer kleinen Verbeugung. Dann ging er auf die beiden Dialogführer zu. "Heilsa Eila, wie schön dich zu sehen!" dies sagte er noch im gehen, er änderte seine Richtung um den Gast zu begrüßen "Salve, ich bin Decimus Duccius Verus, mit wem hat die Casa Duccia die Ehre?", die Ehre ist gut .. in letzter Zeit hatte die Casa Duccia öfters die Ehre Besuch zu haben, der letzte war allerdings nicht so gut, er dachte an die Praetorianer, in voller Erwartung, dass dieser Besuch Gutes versprach lächelte er dem Gast zu.

  • Silkos Miene hellte sich ein wenig auf, als Phelan den Raum betrat. Er mochte den ruhigen jungen Mann sehr gerne, und nickte ihm auch freundlich zu. Doch schnell verdunkelte sich seine Miene wieder: Offenbar hatten die beiden Duccier vor ihm ein schlechtes Gedächtnis: Wurde ihnen von Arbjon nicht deutlich gesagt, sie sollten sich unter Fremden bzw. Römern nicht mit ihren germanischen Namen ansprechen? Nun, der Besucher kannte Eilas zwar schon, aber das hatte Phelan oder besser Decimus Duccius Verus ja nicht wissen können...

  • Glabrio dachte kurz an die beiden Briefe, die er bis jetzt erhalten hatte und wunderte sich, dass Eila wenig von ihm hörte. Wie kam das wohl?
    "Ja, hat er, ich glaube es geht ihm gut. Er ist sehr erfolgreich und ausser über die allgemeine Lage der Germanen hat er sich ich nicht beklagt."
    Auch Glabrio setzte sich und nahm wenig später auch das Getränk gerne an: "Etwas Wein würde mir gut tun. Mit dem Met konnte ich mich bisher noch nicht so recht anfreunden..."
    Eila wollte aus Mogontiacum rauskommen. Aber warum denn? Es schien nicht so, als ob sie darüber reden wollte, also nickte Glabrio nur interessiert und wollte gerade ein klein wenig über sich erzählen, als ein Mann das Atrium betrat. Er begrüsste Eila, dann kam er auf Glabrio zu um diesen zu begrüssen.
    Als er sich vorgestellt hatte, nannte auch Glabrio seinen Namen. "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite! Ich bin Marcus Petronius Glabrio und ein guter Freund von Eila und Loki."

  • "Das freut mich zu hören. So lange es keine schlechten Nachrichten von meinem Bruder gibt, bin ich schon zufrieden."
    Eila war gerade aufgestanden, hatte einen Becher Wein geholt und gefüllt und diesen Glabrio überreicht, als Phelan das Kaminzimmer betrat.
    "Heilsa Phelan." Sie wollte ihn gerade fragen, wie es ihm geht, als sie sich entsinnte, dass die beiden nicht allein waren. Und gerade als sie die Männer einander vorstellen wollte, übernahm Phelan das schon selbst. Nunja, warum auch nicht, man war ja sozusagen unter Freunden.
    "Es ist viel mehr als das." fügte Eila Glabrios Äußerung hinzu. "Ich verdanke es Glabrio, dass ich Loki überhaupt wiedergefunden habe, als ich in der Colonia Claudia damals ankam."


    Sim-Off:

    Edit: Versehentlich die falsche Stadt...

  • Glabrio bedankte sich für den Wein und nahm einen Schluck nachdem er den Fremden begrüsst hatte. Er dachte über Eilas Aussage nach. Wenn das stimmte und er konnte sich tatsächlich noch entfernt erinnern... nein, immer genauer jetzt konnte er sich erinnern an den Tag, als er ihr zum ersten Mal begegnet war und ihr geholfen hatte. Es stimmte also. Dann verband sie tatsächlich einiges, dachte Glabrio erfreut. Er nickte also und wartete, dass vielleicht der Fremde etwas mehr über sich äussern würde.

  • "Dann danke ich dir Glabrio, dass du Eila geholfen hast, ich kann mir vorstellen wie dankbar dir Loki dafür gewesen ist. Er grinste Eila zu und zwinkerte unter dem Motto 'Jaja.. manchmal vielleicht auch nicht, würde er das mit dem Buch wissen' ;)
    Um das Gespräch etwas auszuweiten wandte er sich wieder dem Herren der Schöpfung zu. "Du wohnst hier in Rom? Wann warst du das letzte mal in der Casa Duccia in Mogontiacum?" Phelan mutmaßte, dass es schon länger her war, da er ihn dort noch nie gesehen hatte, seitdem der damals noch kleine Waldjunge zu seiner Familie nach Mogontiacum ging.

  • Ob Loki ihm dankbar gewesen war? Womöglich. Eila hätte auch sonst durch jemand anders zu ihm gefunden, aber vielleicht hatte der Herr das so arrangiert, damit Glabrio Loki kennenlernen konnte.
    "Wenn ich überhaupt schon einmal in der Casa Duccia dort war, ist es schon ziemlich lange her. Ich bin schon vor einiger Zeit nach Rom gezogen. Damals hatte ich eigentlich vor, noch weiter in den Süden und Osten zu reisen, aber irgendwie blieb ich hier stecken..." Glabrio lachte. Dann fuhr er fort. "Nun habe ich vor, die Casa Petronia zu renovieren und dort ein Gasthaus aufzumachen. Das heisst vermutlich, dass ich auch noch eine ganze Zeit lang weiterhin hier bleiben werde."
    "Ich finde die Idee, Gastgeber zu sein, schön. Und es ist etwas völlig neues für mich. Ich war angestellt in der Schola in Tarraco und Duumvir von Colonia Claudia Ara Agrippinensium," - was für ein Name, dachte Glabrio schmunzelnd - "doch so etwas habe ich noch nie gemacht. Vielleicht habe ich hier in Rom nun endlich meine Heimat und Ruhe gefunden." Bei diesen Worten ging Glabrio durch den Kopf, was Sebastian gesagt hatte. Frau und Kinder, eine Familie. Es schien ihm so fern. Doch der Gedanke war nicht mehr ganz so erschreckend wie bisher.
    "Wie kommt es, dass ihr Duccier hier in Rom lebt, ist die Duccia nicht DIE germanische Gens? Vermisst ihr nicht die furchtbare Kälte, das bittere Met und die engen Hosen?", sagte Glabrio schmunzelnd. Er selbst kannte auch die schönen Seiten von der nördlichsten Provinz. Doch das, was er ironisch aufgezählt hatte, erfüllte die meisten der römischen Vorurteile.

  • Eila erwiderte Phelans Blick und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Dann wandte auch sie sich wieder Glabrio zu und lauschte dessen Worten.


    "Das klingt nach einer sehr schönen Idee." kommentierte sie dann dessen Idee bezüglich des Gasthauses. "Ich kann mir gut vorstellen, wie du Menschen in deinem Haus aufnimmst." Noch mehr sogar, da sie um Glabrios christlichen Glauben wusste, auch wenn dies nicht in diese Unterhaltung gehörte.
    Eila schüttelte unbewusst leicht den Kopf, als sie das so häufige Vorurteil hörte, die Duccier wären etwas besonderes in Germanien, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern lächelte.
    "Verus hier" sie deutete mit dem Kopf in Phelans Richtung" ist in Rom, da er sich zum Priester ausbilden lassen will. Ein weiterer von uns, Quintus Duccius Eburnus, ist zu den Praetorianern gegangen. Und der finster dreinschauende Schwarze dort in der Tür" und bei den Worten schenkte Eila Silko einen neckenden Blick" ist sozusagen mein Leibwächter.Er heißt übrigens Silko."
    Sie blickte von Silko zurück zu Glabrio.
    "Mir persönlich fehlt weder die Kälte, die garnicht so schlimm ist, noch der Met, den ich hier mitunter auch bekommen kann. Mir fehlt höchstens die Ruhe und Weite von Germanien, die man in einer solchen riesigen Stadt wie Rom eine ist kaum erwarten kann."

  • Ein Priester. Na herrlich. Die Germanen hatten noch nicht genug Götter, jetzt wandten sie sich auch noch den grausamen römischen zu. Glabrio guckte etwas zweifelnd, als Eila das erwähnte. Er grüsste Silko mit einem freundlichen Lächeln. Der Mann schien wirklich sauer, aber vermutlich würde er so auch einen guten Leibwächter sein. Mit ihm würde man sich nicht freiwillig anlegen.
    "Ja, das stimmt. Viel Ruhe findet man hier im Zentrum der Welt nicht. Aber man ist immer direkt am Geschehen. Ich suche für die Renovation nach einer guten Köchin und einem Wandmaler. Kennt ihr jemanden, der geeignet ist?"
    Glabrio wusste nicht, wie viele Kontakte Eila und der Mann schon in der Stadt gemacht hatten, aber es konnte ja immerhin sein, dass sie von jemandem gehört hatten, der gute Qualität zu guten Preisen bot.

  • Da hatte Eila ihm direkt die Pointe geklaut. Phelan war stolz ein einfriger Priesterschüler zu sein und hoffte schon auf die Frage von Glabrio, was er denn machen würde, um diese diekt zu beantworten oder es auch ohne vorhergehende Frage zu erwähnen.
    Das der Petrionier etwas zweifeln schaute machte dem Duccier rein gar nichts aus. Sympathisch kam es nicht gerade rüber, aber nicht jeder muss der Religion zugetan sein. Immerhin konnte Verus es auch nicht verstehen wie man zum Militär gehen konnte, also ist das so etwas ähnliches von der Ansicht her gesehen.
    Das der Mann Gäste beherbergen wollte spitzte Phelans Ohren. Er fand es interessant, zumal er selbst den Gedanken für die Casa Duccia hegte.
    "Ich muss dich leider enttäuschen, wir sind selber auf der Suche nach Leuten für eine Renovierung. Ich kenne auch nur eine wunderbare aber dafür launische Köchin und die lebt in Mogontiacum in der Casa Duccia... Marga!" Phelan schaute Silko und Eila an und lachte.

  • Eila wollte schon antworten, als Phelan ihr das abnahm und bei ihr damit schallendes Gelächter auslöste. Ohja...Marga. Noch eine Sache, die ihr hier in Rom fehlte, dachte sie dann etwas wehmütig : Marga und ihr Essen. Aber sie würde ja nicht ewig hier in Rom bleiben.


    "Da hat Verus leider Recht. Ich persönlich kenne hier in Rom bisher nur wenige Leute und erschreckender Weise sind die meisten davon Praetorianer." meinte Eila dann, zog bei der Erinnerung an ihre Begegnung leicht säuerlich den Mund zusammen und blickte kurz zu Phelan. Die anderen in der Casa nahmen ihr die Geschichte immer noch ein wenig übel...als hätte sie das mit Absicht gemacht.

  • Glabrio lächelte, doch er fühlte sich etwas aussen vor, weil er diese Köchin nicht kannte und auch die Blicke, die Eila dem anderen Duccier immer wieder zuwarf, nicht deuten konnte. Leider wussten die beiden niemanden für ihn.
    "Ich kann dir aber einen Rat geben, Verus!", sagte er. "Der Architectus der Regio, ein gewisser Redivivus Evander hat einen eigenen Betrieb und er wird die meisten der Arbeiten an meinem Haus durchführen!"
    Glabrio nahm einen Schluck des Weines. Er würde bald aufbrechen und sich nach den Preisen für Glas erkundigen. Der Tag war noch relativ jung und Glabrio hatte einiges vor.

  • Als Eila auch in schallendes Lachen ausbrach, fühlte Phelan etwas an Trauer.
    Er musste an seine Heimat denken. Die Casa Duccia, die Hros Duccia, Mogontiacum, Witjon, Lando, Dagny, Ragin, Albin, Marga .. er vermisste einfach alles. Allerdings war jetzt der falsche Zeitpunkt, um das Gesicht die Trauer wiederspiegeln zu lassen. Seine Stimmung änderte sich schlagartig. Wieso? Eila sprach ihre Literaturstunde mit dem Praetorianer Praefecten an. Zuerst schaute er sie mit einem schelmischen Blick und hochgezogenen Augenbrauen an, welcher sich allerdings in ein belustigendes, neckendes Lächeln umkehrte. Die Sache war damals alles anderes als lustig, Phelan hatte seine Familie vor einem schlechten Ruf und Anschludigen wie z.b. eines Attentates bewahren müssen, doch im Nachhinein konnte man nur über die Vorlesungsstund lachen. Der einzige der das wohl gar nicht so witzig fand war immer noch der schwarze Schatten der familia duccia. Man kann es Silko auch nicht verübeln, immerhin hatte er die Verantwortung für das Küken.


    "Danke Glabrio, ich werde ihn später, wenn ich denn die Zeit finde, aufsuchen!"

  • An diesem Morgen, es war noch diesig und zugleich schwül, schaute Phelan aus dem Fenster der Bruchbude namens Casa Duccia an der Via Lata. Auf der Bettkante sitzend und mit starrem Blick dachte der junge Mann dahin. Heute ist es soweit .. wenn nicht jetzt, wann dann? er verweilte noch einige Zeit, bevor er sich dann mit der rechten Hand durch seine blonden langen Haare strich und noch einmal seine Müdigkeit durch ein langatmiges Gähnen ausdrückte. Dann stand er auf, kleidete sich ein und setzte sich an seinen Tisch. Ein Tisch .. man hätte es eher ein unebenes Brett aus Holz gestützt von zwei Kisten nennen können, aber egal, den Brief den er jetzt schreiben würde war wichtiger als alles andere.


    Geliebte Sontje,


    wenn dich dieses Scheiben ereilt hat, ist meiner einer wahrscheinlich schon fast fertig mit der Ausbildung zum sacerdos. Jetzt weisst du noch nicht, dass du nach diesem Brief rasch deine Sachen packen wirst und hoffentlich mit dem schönsten Lächeln in ganz Germania, ach was rede ich, in allen Provinzen der Welt aufbrichst. Wohin? Ich sage es dir meine kleine Sonne. Ich bitte dich, reise nach Mogontiacum in der Regio Superior. Du wirst dort freundlich und fürsorglich aufgenommen werden, es wird dir an nichts fehlen geliebte Schwester. Ich bin spätestens vierzehn Nächte nach deiner Ankunft wieder zurück aus Rom. Zurück, als Priester der Iuno, als neuer Mensch. Keiner weiß von dir, die Duccier wissen nur etwas von Gero und mir. Gero .. ich hoffe die Götter sorgen gut für ihn. Ich bin so froh dich zu haben, je länger ich warte, desto größer wird mein Verlangen dich endlich wieder umarmen zu können, um deine Wärme zu spüren. Man darf Zwillinge nicht trennen Sontje! Es ging nicht anders .. es war zu gefährlich zusammen. Zu gefährlich, als dass ich auf diese Reise hätte mitnehmen können. Jetzt weiss ich, dass alles sicher ist, die Lage geklärt ist. Zeige wenn du vor den Türen der Casa Duccia stehst diesen Brief und sag das du Phelans Zwillingsschwester Sontje bist. Sie werden es dir glauben, wir haben die selben Augen, die selben Züge, mit dem einzigen Unterschied das du das schönste Mädchen in ganz Germania bist.
    Bevor ich es vergesse, grüß unsere Mutter .. ich kann nicht erwarten, dass sie sich darüber freut, dennoch möchte ich es so.
    Bitte reise nich alleine über die Pässe! Versuch mit ein paar Händlern mitzureisen. Du findest neben dem Brief noch etwas Geld, ich verdiene als Schüler nicht viel, doch du brauchst alles was du kriegen kannst.


    Die Zeit holt mich ein, ich muss wieder los, los in den Tempelbezirk, los zum capitolium, weitere Steine sammeln, um meinen Weg zu Ende zu pflastern. Unser Wiedersehen treibt mich noch mehr an und erfüllt mich mit noch mehr Eifer als je zuvor. Du wirst stolz auf mich sein Sontje. Stolz, wie unser Vater nie auf mich sein konnte ..


    Schwesterherz, der Sand in der Uhr ist bald verronnen, bald ist die Zeit vergangen, die uns warten lässt. Dies ist der letzte Brief, bis wir voreinander stehen.
    Ich freue mich sehr auf dich.


    Dein dich liebender Bruder
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    Der junge Duccier musste nicht nochmal lesen ob er noch etwas vergessen hatte, er hatte alles Haargenau Bedacht und überlegt, jetzt war es soweit. Was wird die Familie sagen, wenn auf einmal Sontje vor der Casa Duccia in Mogontiacum steht. Phelan war es egal ob sie sauer sein werden, weil er sie ihnen verschwiegen hatte. Das einzige was ihn interessierte war das baldige Wiedersehen und das sie heil aufgenommen wird.


    Er verließ das Zimmer und rief in den engen Gängen nach Silko.
    "Silko!"

  • Silko war langweilig! Und hier gab es einfach überhaupt nichts zu tun. Er konnte nicht trainieren, weil ihm die Ausrüstung hier fehlte. Auch das Schnitzen machte keinen Sinn mehr, denn mittlerweile hatte er eigentlich alle Götter fertig an die er glaubte und auf andere Dinge war ihm die Lust vergangen. So hatt er jede Menge Zeit sich zu langweilen und an Amneris zu denken...und das machte ihn noch übellauniger. Lysander traute sich schon gar nicht mehr dem Nubier zu nahe zu kommen. Silko hatte dem anderen Sklaven nichts gemacht, aber dieser schien ein gutes Gefühl für sowas zu haben und hielt daher Abstand.


    Dann hörte er Phelan nach ihm rufen. Silko spritze auf. Vielleicht gingen sie ja endlich mal weg, oder der junge Duccier hatte sich daran erinnert, dass sie noch einen Eber jagen wollte. Die letzten Wochen hatte er sich ja leider ganz seinem Studium dieses Römergottes gewidmet und ansonsten das Haus kaum verlassen.


    Also eilte Silko freudig zu Phelan. "Du hast mich gerufen. Was gibt es?" Wenn sie unter sich waren, pflegten sie ein beinahe freundschaftliches Verhältnis und Silko achtete peinlich genau darauf, dass das auch nur so war, wenn niemand dabei war der nicht zur Familie gehörte.

  • Es dauerte gar nicht mal so lange bis Silko kam, vielleicht gefühlte zehn Sekunden. Als der Nubier dann endlich mit gespanntem Blick vor ihm stand kam Phelan auch direkt zur Sache.
    "Sei gegrüßt, ich habe hier einen Brief von äußerster Wichtigkeit, du musst ihn auf schnellstem Wege losschicken!"
    Vermutlich erhoffte sich der schwarze Mann etwas mehr Action, aber der weiße Mann musste erst den Brief als abgeschickt verstehen.
    Hoffentlich fragt er nicht worum es geht .., um vielleicht das vorzubeugen, fügte der junge Duccier noch hinzu "Dieses Schreiben geht an die Heimat .."

  • Na wunderbar! Seine Mundwinkel sackten ein wenig nach unten. Konnte das nicht Lysander machen? Schließlich war Silko ein Custos Corporis und kein Tabellarius... Aber trotz allem war er nunmal auch ein Sklave und somit hatte er solche Anweisungen nicht in Frage zu stellen. "Jawohl. Wohin bringe ich dieses Schreiben?" Das wusste Silko natürlich nicht. Woher denn auch? Er verschickte keine Post und er wurde das erste Mal angewiesen so etwas für seine Herren zu machen. Vielleicht hatte er Glück und wurde auf dem Rückweg ja von Räubern überfallen...

  • Ohje, als hätte er es geahnt, Silko schien wirklich nicht all zu begeistert von dem Vorschlag. Ah, ich hab eine Idee er rieb sich zwei mal an der Nase und sprach sie aus "Ich habe eine andere Idee, lass uns ein wenig die Stadt unsicher machen, ich war schon lange nicht mehr draussen .., gib den Brief Lysander, er weiss wohin er gehen muss." Ha! Jetzt war der junge Duccier auf Silkos Blick gespannt.
    "Wir könnten in eine Kneipe gehen, was hälst du davon? Ich kenne eine gute. Oder hast du eine bessere Idee?"

  • Offenbar war Phelan ziemlich gut darin Silko einzuschätzen. Oder war er einfach zur Zeit allgemein sehr wenig diskret was seine Gemütsverfassung anbetraf? So hob der große Nubier erstmal die Augenbrauen. "Lysander? Natürlich." Nur um dann deutlich besser gelaunt zu antworten. "Kneipe klingt gut. Ich bin mit allem zufrieden, was mich mal hier rauskommen lässt. Eila ist zur Zeit leider nur wenig unterwegs und mir scheint wohl ein wenig die Decke hier auf den Kopf zu fallen."

  • Erfreut über die Wendung Silkos Gesichtzügen veränderte sich seine nachdenkliche Miene ebenfalls in eine viel lockerere.
    "Alles klar, ich warte vor der Porta auf dich." bei dem Wort Porta lachte er kurz auf. Es war eher eine Türe mit einem von Brettern gepflicktem Loch. Er verstand Silkos Worte nur zu gut, Phelan hatte nämlich auch solangsam den Verdacht, dass die Behausung nicht mehr lange halten würde. "Ich denke wir sollten uns bei einem Krug Met.." er stockte "oder auch zwei über die Renovierung unterhalten, so geht es nicht weiter, ich habe ständig das Gefühl hier würden mehr tierische Besucher durch die Löcher kommen als menschliche durch unsere Türe." Kaum hatte er seine Ausführung beendet lief ihm eine Maus vor die Füße. Er schaute den Nubier an "Wir sollten aufbrechen, bevor noch eine Eule meine Haare für ein Nest hält." Zusammen schritten sie Richtung Eingang, allerdings trennten sich ihre Wege, da Silko ja noch etwas zu erledigen hatte. Phelan konnte schon die Lichtstrahlen von draußen sehen, die durch die Löcher in der Türe drangen.
    Als der Custos Corporis einige Momente später wieder auftauchte, machten sie sich auf in Richtung Taverne.

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