• Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und küsste ihn schüchtern auf die Wange. Dann folgte ich seiner Einladung und betrat die Casa.


    Vater... Du bist unter anderem der Grund meines Erscheinens und ich habe auch vor, etwas länger zu bleiben...


    Ich lächelte sanft, froh mit meinen 16 Jahren wieder bei meiner Familie zu sein.


    Doch auch das Cultus Deorum ist mein Ziel, denn ich möchte dem Kreis der Vestalinnen beitreten, hörte ich doch dass noch etwas frei ist!

  • "Meine Tochter eine Vestalin... Es freut mich, dass du in die Familientradition einschwenken willst, um den Göttern zu dienen. Setz dich."


    *ich wies ihr einen Platz zu und schenkte uns Wein ein*


    "So so, du willst also auch in Rom bleiben! Ich hoffe nur, unser Land verwaist nicht!"

  • Nun musste ich lachen.


    Nein ganz gewiss nicht. Dort ist es doch ohnehin sehr schön... Ich habe aber nur hier die Möglichkeit der Vesta zu dienen. Und du bist auch hier, somit wären es der Gründe schon 2!


    Ich sah mich in der Casa um - es sah ganz nach Plinius Secundus aus: Spartanisch aber elegant. Nicht so vollgestellt wie manche andere Casa. Vorallem sehr gepflegt war es: Ob dies wohl Sklaven tat oder es von seiner Hand geschah?

  • *ich runzelte die Stirn*


    "Du weißt auch, das Männer für dich Tabu sind?! Ich meine, das finde ich auch gut! Ich kenne schon mindestens einen, der schon ein Auge auf dich geworfen hat und den ich gleich in die Schranken weisen mußte. Aber mache dir keine Sorgen, ich werde ein Auge auf dich haben. Du kennst ja auch wohl mein Ziel und da dürfen wir uns keine Fehltritte erlauben!"

  • Warum machte er sich solche Sorgen, schoss es mir durch den Kopf.


    Keine Sorge mein Vater, ich werde pflichtbewusst sein!


    Wer hatte sich für mich interessiert? Ich hatte doch seit ich in Roma bin nur Kontakt mit meinem Vater gehabt..

  • Ein wenig trotzig antwortete ich ihm.


    Ohne meinen Willen geht sowieso nichts und ich habe vor der Vesta treu zu bleiben, neben meiner Familie natürlich! Doch in erster Linie steht der Dienst an die Götter, ganz besonders Vesta!


    Stolz hatte ich diese Worte ausgesprochen und war mir ihrer auch sehr sicher. Wie wohl die anderen Vestalinnen sind?

  • Ich lächelte spaßig den Blick, wenngleich ein wenig des Respekts den er verdiente da mitwirkte.


    Das ist wahr...


    Ich lächelte ihn an. Es tat gut, wieder daheim zu sein. Da begann ich ein seltsames Gefühl im Magen zu bekommen, bis er plötzlich begann zu grummeln und sich über seine Leere zu beschweren.


    Äääh...


    Verlegen musste ich nun grinsen.

  • Vater! Lass mich doch kochen, bald lebe ich doch ohnehin in dem Kreis der Vestalinnen.


    Ohne Zweifel, ich war ungeheur stolz diesem Kreis angehören zu dürfen. Oder ihm bald angehören zu dürfen. Ich lief schnell hinter ihm her.

  • *ich drehte mich um*


    "Gerne. Ich wurde schon lang nicht mehr bekocht. Schön eine Frau im Haus zu haben, wen auch nur für kurze Zeit!"


    *ich seufzte*


    "Vielleicht finde ich irgendwann mal die Richtige für mich, so fern es Venus und Iuno wollen!"

  • Ich strich meinem Vater zärtlich durch das Haar.


    Ich bin sicher, die Götter werden es wohl mit dir meinen, Vater!


    Somit begann ich mich in der Küche umzuschauen und schickte meinen Vater hinaus um zu warten. Es sollte keine allzuschwere Kost sein, denn da ich schon länger nichts mehr zu mir genommen hatte, könnte es auf meinen Magen
    schlagen.


    Letztendlich kam ich mit einem Teller heraus, auf dem Brot, Wein, Oliven und Obst lagen. Und selbstverständlich köstliches Fleisch.

  • Ich sah ihn fragend an. War es darauf bezogen, dass ich bald bei den Vetsalinnen sei, oder weil ich kaum Fleisch auf den Teller getan hatte?


    Aber Vater, du bist doch nicht alt! Das sind die besten Jahre...


    Ich schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

  • Ich schob ihm ein wenig überrumpelt und zaghaft das Fleisch und einige der Früchte zu und nahm mir selbst das Obst, Brot und Oliven, sowie Wein. Ich betrachtete ihn - nein, ich fand beileibe nicht, dass er alt aussah oder wirkte. Schweigend aß ich undsah aus einer Mischung aus Demut und Nachdenklichkeit auf mein Essen.

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