Schien ein wenig unsicher zu sein, dachte ich mir.
Aber egal, ich hatte ja schließlich wichtigeres zu tun, als mir darüber Gedanken zu machen.
Salve! Ich bin Matrinius, Scriba des Duumvirs und habe eine Nachricht für Aulus Duccius Maximus. Ist er zugegen?
[Aula | Hallae] Die Eingangshalle
- Flavius Duccius Germanicus
- Geschlossen
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Ein Postbote? Albin musterte den Mann verwirrt, wusste er denn nicht... naja, egal.
"Der Herr Duccius Aulus ist zur Zeit nicht im Hause, er dürfte sich in seinem Officium aufhalten, und dafür sorgen dass die Stadt weiterhin mit Wasser versorgt wird. Allerdings haben wir auch einen Briefkasten, in dem man Post einfach ablegen kann, falls es dir nicht aufgefallen ist. Wie dem auch sei, ich werde den Brief entgegennehmen und ihn dann überreichen sobald der Herr wieder zurück ist."
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Er schien ein wenig missmutig, da ich den Brief nicht in den Briefkasten getan habe. Aber egal, ich zog nun mal persönlichen Kontakt vor.
Ich übergab ihm den Brief und verabschiedete mich mit einer leichten Verbeugung.
Einladung zur ersten Sitzung des Ordo Decurionum Mogontiacum!Hiermit lade ich Aulus Duccius Maximus zu der ersten Sitzung des Ordo Decurionum der Stadt Mogontiacum am ANTE DIEM IV ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (12.3.2008/105 n.Chr.) ein.
Die Sitzung findet in der Curie Mogontiaci statt.
Es werden wichtige und grundlegende Sachen zum Ordo besprochen daher bitte ich dringend um dein erscheinen.
Numerius Hadrianus Capitolinus
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"Vale.", verabschiedete Albin den seltsamen Kerl, bevor er die Tür wieder verschloss und den Brief dorthin trug wo er hingehörte.
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Am Abend nach der Einladung begab Tiberius sich zur Casa der Duccier. Er war gespannt was sie diesmal dort auftischen würden, und so befahl er dem ihn begleitenden Sklaven doch nun an die Türe zu klopfen was dieser auch sogleich tat.
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Mal wieder war es Albin, der die Tür öffnete. Als er den Sklaven des Caeciliers sah wollte er erst nach dessen Namen fragen, doch dann erblickte er den Comes.
"Ave, Comes Caecilius. Willkommen im Haus Duccia. Wenn ihr mir bitte eure Mäntel überlassen würde, um mir dann zu folgen?"
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Tiberius nickte dem Ianitor zum Gruße nur schweigend zu und übergab diesem dann seinen mantel. Sein Sklave tat es ihm gleich. Im Gegensatz zu Tiberius machte dieser sich jedoch auf den Weg zu den Sklavenunterkünften wo er die Zeit verbingen würde während Tiberius dem Ianitor folgte.
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Es hatte dann doch eine Weile gedauert, ehe Sveija das große germanische Haus gefunden hatte. Es war bereit sehr finster und der Mond ging gerade auf, als sie schließlich vor der Tür anlangte. Sie strich sich noch einmal ihr schlichtes, germanisches Kleid glatt, packte ihr Bündel ein wenig fester und klopfte dann an...
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Als ihr geöffnet wurde, schaute Albin etwas verdutzt drein, hatte er doch mit keinem Besuch mehr gerechnet, nachdem die Herrschaften heut Abend noch alle auswärts unterwegs waren. Die junge Frau, die vor der Tür stand, musterte der alte Mann mit regem Interesse, römisch wirkte sie nicht.
"Salve, Fremde. Was ist dein Begehr?"
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Als die Tür geöffnet wurde, stand ein älterer Mann vor ihr, der sie neugierig ansah. Als er sie begrüßte, tat er dies natürlich auf Latein. Aber Sveija hatte sich gewappnet und versuchte nun, ebenfalls auf Latein zu antworten.
Sal-weh, Sveija bin. Dies Haus Duccia ist? Herr von Haus du bist?
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Albin verstand sofort, und antworte in einem allgemein bekannteren Dialekt: "Du sprichst also die Sprache unserer Väter? Ja, dies ist die Hufa der Duccier, wenn man es so nennen will. Und nein, ich bin nicht der Herr des Hauses. Was führt dich zu uns, Kind?"
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Erleichtert atmete Sveija auf. Der Mann sprach ihre Sprache und würde sie verstehen. Er sagte, dass sie hier richtig sei, was sie noch weiter erleichterte. Mit neuem Mut blickte sie den Mann, der dann wohl der Verwalter dieses Hofes sein musste, an.
Verzeih die Störung, Herr, mein Name ist Sveija und ich komme den weiten weg aus dem Dorf Brogilus, das beim Oppidum Ubiorum liegt, welches die Römer Colonia nennen. Tante Ildrun hat mich geschickt, weil ich hier vielleicht Arbeit und ein Heim finden könnte.
Das Mädchen sprach mit einem recht breiten ubischen Akzent. Sie kramte kurz in ihrem Bündel und zog eine kleine Papyrusrolle heraus, die mit einem dunkelblauen Band zusammengefasst war. Sveija hielt sie dem Verwalter hin.
Dies hat Tante Ildrun mir für die Familie der Duccier mitgegeben.
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Albin öffnete die Tür etwas weiter und deutete dem Mädchen erst einmal einzutreten. Danach schloss er die Tür und ging mit dem Mädchen in die Nähe einer größeren Öllampe, um überhaupt erst einmal einen Blick auf das Schriftstück werfen zu können.
"Na, dann lass doch mal sehen."
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Der Mann bat Sveija herein und ging mit ihr zu einer Lampe, damit er das Papyrus lesen konnte. Während er das tat, blickte sich das Mädchen um und war schon allein von der Größe der Eingangshalle extrem beeindruckt. Nicht einmal die gute Nachbarin, mit deren Kindern zusammen Sveija aufgewachsen war und die sie schon immer hatte "Tante" nennen dürfen, besaß in ihrem Haus eine so große Eingangshalle, und jenes Haus gehörte schon zu den größten Gebäuden in Brogilus...
Zur gleichen Zeit las der ältere Mann das Papyrus.
Meine werten Anverwandten, geschätzte Neffen und Nichten, liebe Kinder,
Dieser kurze Brief sollte Euch von einer jungen Dame überbracht worden sein, die sehr schwere Zeiten durchgemacht hat und vor dem völligen Ruin steht. Das gute Kind heißt Sveija und ist - oder besser war - die Tochter unserer Nachbarn hier in Brogilus. Sie hat binnen der letzten zwei Winter ihre gesamte Familie verloren und steht nun völlig allein da.
Zuerst starb ihr Bruder im letzten Winter auf der Jagd, als ein wild gewordener Keiler seinem Ger auswich, ihn angriff und tötete.
Und diesen Winter verlor sie Vater und Mutter bei einem fürchterlichen Unfall auf dem Eis. Sie brachen zu dritt ein, und ihr Vater Runold schob noch seine Tochter und seine Frau Griet aus den eisigen Fluten, ehe er darin ertrank.
Griet verstarb bald darauf an schwerer Krankheit, die der Medicus aus der Colonia Agrippina Pneumonia genannt hatte.Zu allem Überfluss hatte Runold Geld von den Herren der Villa Vaslicia geliehen, welches diese nun in Form des Hofes, Sveijas Erbes, zurückforderten. Somit nahmen wir das Kind zunächst auf. Sie ist nur wenig älter als Uthi, meine Jüngste, und zusammen mit meinen Kindern aufgewachsen. Wir konnten ihr also ein wenig Trost über all den Unbill, den die Nornen auf sie warfen, spenden.
Jetzt ist aber meine Tochter Albit in freudiger Erwartung und wir haben gerade genug Platz für uns und unsere eigenen Bediensteten, so dass Sveija unmöglich ganz zu uns kommen konnte.Da aber meine Söhne Arbjon und Witjon schon zu Euch nach Mogontiacum gegangen sind und bei Euch so herzliche Aufnahme gefunden haben, möchte ich Euch bitten, doch auch Sveija aufzunehmen.
Sie ist sehr tüchtig und kann nähen, spinnen und weben, ein wenig backen und kochen und versteht sich ein bisschen auf die Malerei. Sie kann allerdings kaum Latein und auch recht wenig lesen und schreiben. Die römischen Zahlen beherrscht sie allerdings bis M und kann mit ihnen auch rechnen.Ich hoffe, ihr habt Verwendung für eine gute Kraft in Eurem Haushalt, die für Verpflegung und Unterkunft sicherlich wundervolle Dienste leisten wird.
Ansonsten entbiete ich Euch meinen Gruß und den meiner Töchter und hoffe, dass Ihr alle bei bester Gesundheit seid. Richtet meinen Söhnen aus, dass sie mir ruhig einmal wieder ein paar Zeilen schreiben könnten und achtet mir bitte darauf, dass Witjon auch genug isst und nicht allzu viel trinkt.
Mit liebem Gruß und besten Wünschen
Ildrun
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"So so...", murmelte der alte Mann, während er den Brief las. Als er damit geendet hatte, rollte er das Schriftstück wieder ein und sah die junge Frau aufmunternd an.
"Keine Sorge Kind, zumindest eine Suppe haben wir mit Sicherheit für dich. Wenn du mir bitte in die Küche folgen würdest?"
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Sveija nickte schüchtern und folgte dem Verwalter dann zur Küche. Auf dem Weg dorthin schaute sie sich verstohlen um und bewunderte im Stillen die Größe des Hauses und die Einrichtung der Casa...
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Quintus hatte lange überlegt, ob er einfach durch den Garten ins Haus gehen sollte, sich dann aber dagegen entschieden. Er wohnte nicht hier und war somit, auch wenn er zur Familie gehörte, nur ein Gast.
Er ging also um den halben Hof herum, bis er wieder vor der Eingangstür stand und klopfte dort an, wie es sich gehörte...
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Als Albin öffnete, und Arbjon vor der Tür stehen sah, runzelte er verwirrt die Stirn.
"Der junge Herr Arbjon, schön euch zu sehen, aber.... wieso stehst du hier?", er drückte sich an dem jungen Mann vorbei und sah nach draußen, "Und wieso bei Loki hast du kein Pferd dabei?"
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Quintus musste laut auflachen, als er Albins verwirrtes Gesicht sah.
Fuhon ist schon im Stall. Ich dachte nur, es wäre unhöflich, einfach so in den laufenden Betrieb hier im Haus zu platzen. Am Ende hätte ich irgendwo gestanden und mit meinem plötzlichen Auftreten irgendwen zu Tode erschreckt.
Er setzte ein breites Grinsen auf und betrat zusammen mit Albin das Haus...
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