Soldaten auf dem Weg nach Mantua...

  • "Danke, Centurio!"
    Sophus saluierte knapp und schritt mit den übrigen Soldaten zurück in die provisorische Unterkunft der Legionäre, die etwas abseits des eigentlichen Bauplatzes errichtet worden war.
    Bereits vor dem Morgenappell hatten sich einige Techniker an den bereits errichteten Mauerabschnitten versammelt.


    Sophus musterte das bereits fertige Steinfundament, welches später einmal einen der zentralen Türme tragen sollte.
    Einer der Unteroffiziere unterrichtete ihn über vorgesehene Breite und Höhe des Turmes, welche aufgrund der günstigen Mauerlage etwas größer als sonst üblich ausfielen.


    Sophus nickte. Mit einigen erfahrenen Arbeitern sollte das Holzgerüst in wenigen Tagen errichtet werden können - er beschloss sogleich, die fähigsten Handwerker unter den Legionären für diese Arbeit abzuberufen, nach denen er sich gleich nach dem Morgenappell umsehen wollte.
    Mehr Sorgen bereitete ihm Holznachschub:
    Zwar waren bereits tiefe Schneisen in die umliegenden Wälder geschlagen worden, doch nur mit Mühe und Not konnte der Bedarf an Pfosten und Brettern für die provisorische Befestigung der Steinmauern einigermaßen gedeckt werden.


    Als sich einige Stunden später die Holzbearbeiter eingefunden hatten, entschied er daher, die Produktion von Brettern auf ein Minimum zurückzufahren, um den Bau der Steintürme nicht unnötig aufzuhalten.
    Einige der Legionäre machten einen guten Eindruck auf ihn - neun von ihnen nahm er zur ersten Turmbaustelle mit, der Rest sollte so schnell als möglich brauchbare schwere Balken herstellen, die später im Erdreich verankert werden konnten.


    Sophus betrachtete einige Baupläne und grinste seine Helfer an:
    "So, Männer. Aus dieser Lehmgrube basteln wir jetzt einen Turm."

  • Da die beiden Türme, welche später einmal das Haupttor einrahmen sollten, eine Höhe von neun Metern zu erreichen hatten, sahen sich die Techniker einige Baumstämme an, die in Frage kamen, um im lehmigen Boden versenkt zu werden.
    Tatsächlich fanden sich einige gesund gewachsene starke Nadelbäume, die für einen solchen Zweck geeignet schienen.
    Sophus berief ohne Ausnahme alle Soldaten vom Holzbearbeitungsdienst ab, damit jene bei der Aufrichtung der Grundpfeiler halfen, bei der gewiss jede zupackende Hand von Nutzen war.
    Er überlegte kurz, welche Möglichkeiten er hatte, die Pfeiler aufzurichten. In Ermangelung von Baumaschinen und Zugtieren waren die Soldaten wohl oder übel auf ihre Muskelkraft angewiesen.


    "Ihr da! Grube befestigen, damit uns der Pfahl nicht zur Seite wegkippt!
    Ihr da drüben geht ans Seil! Und du bist doch ein kräftiger Bursche, nicht wahr? Du nimmst den Pfeiler ganz unten!"


    Sophus wartete, bis alle ihren Posten eingenommen hatten und gab erste Kommandos.


    "So, ihr Hübschen, den Pfeiler jetzt langsam an die Grube heranführen! Ja, so ist gut."


    Der Optio trat hinzu, um den Legionären bei der Hubarbeit zu helfen.


    "Ihr da drüben zieht auf mein Kommando am Strick, ist das klar? Nicht ruckartig, einfach ganz ruhig und langsam nach oben ziehen."


    Als der Pfeiler im Ansatz befestig war, stichelte er die Soldaten etwas. Noch von der Grundausbildung wusste Sophus, dass Legionäre mit diesem Mittel sehr gut dranzunehmen waren.


    "Prächtig, prächtig, Herrschaften. Meine avia hätte das nicht besser hinbekommen."


    Was anfangs nicht ohne Schwierigkeiten ablief, besserte sich mit der Zeit - als der dritte und vierte Grundpfeiler im Erdreich versenkt und nach allen Künsten der Bauarbeiter gesichert waren, konnte eine deutliche Leistungssteigerung der Legionäre festgestellt werden: Die Handgriffe saßen, das Risiko eines Unfalles war damit etwas gemindert.


    Sophus atmete erleichtert auf, als er die Pfeiler kerzengerade und fest gen Himmel aufragen sah. Seine Männer hatten wirklich gute Arbeit geleistet.


    "Gut, Legionäre. Auf euch kann der Kaiser stolz sein. Ihr habt euch eine kleine Pause verdient."


    Die Soldaten wurden kurzzeitig entlassen, während der kleine Technikerstab an der Baustelle verblieb.


    "Eure Aufgabe wird nunmehr sein, die Querverstrebungen anzunageln. Nehmt dazu die Hölzer da drüben."


    Sophus deutete auf einen Stapel mittelgroßer frisch abgeschabter Balken, die im Licht der Sonne hell erleuchteten.


    "Ihr nehmt die Balken etwa so. He, du da! Aufpassen! Saufen kannst du später. Also, wo war ich denn nun stehen geblieben? Ach ja, ihr flacht also die Enden ab. Etwa so..."


    Sophus bearbeitete das Holz mit einigen geübten Beilschlägen.


    "Jetzt habt ihr eine schöne Fläche, um die Nägel anzubringen. Aulus, Quintus und Maximus, ihr nagelt die Balken hier an. Die anderen werden die Hölzer bearbeiten. So, jetzt habt auch ihr eure Mittagspause. ich erwarte euch pünktlich zurück bei der Arbeit."


    Sophus schlenderte noch eine Weile über die Baustelle und besah sich die Orte, an denen später die übrigen Türme errichtet werden sollten.
    Die Lage des Kastells war wirklich hervorragend gewählt. Sophus stellte sich eine hochgezogene Steinmauer und seine Türme vor.
    Die Soldaten mussten von dort oben wirklich einen hervorragenden Überblich haben: 600 Meter freies Schussfeld für die Bogenschützen, stetig ansteigendes Erdreich - dieser Ort eignete sich bestens für eine Verteidigungsanlage...

  • Nach Ablauf der Mittagspause begann Sophus mit den Gerüstarbeiten am anderen Turm. Nachdem auch hier die Pfeiler errichtet waren, erkundigte er sich bei einem anderen Optio, der für den Mauerbau zuständig war. Offenbar bestanden ernsthafte Versorgungsenpässe im Holzbereich.
    Selbst mit Überstunden war dies Problem nicht zu beseitigen, weshalb Sophus gleich am nächsten Tag bei den Kollegen vom Straßenbau nach neuen Männern ersuchen wollte.
    Zunächst jedoch nickte er den anderen Technikern zu.


    "Gute Arbeit. Ihr geht zur Holzsammelstelle und seht euch nach geeignetem Baumaterial für die Bretter an. Es gibt Klagen über beschädigte Werkzeuge...bitte seht da mal nach dem Rechten."


    Nachdem die Legionäre davongeschritten waren, machte sich der frischgebackene Optio auf den Weg zur "alten" Turmbaustelle und war sogleich positiv überrascht vom Fortschritt der Arbeiten. Hier und da rüttelte er am Gebälk, fand jedoch keine gravierenden Fehler.
    Er war optimistisch, die Baustelle bereits in wenigen Tagen den Maurern zu übergeben - bis die zur Holzsammelstelle entsandten Techniker mit betretenen Gesichtern zurückkehrten und einige stark beschädigte Werkzeuge zeigten. Darunter vier der kostbaren Sägeblätter.
    Der Optio seufzte.
    "Welcher dieser Bauerntölpel hat das zu verantworten? Die gesamte Bearbeitungsabteilung sofort zum Holzfälldienst schicken! Verflucht! Das bringt unseren ganzen Zeitplan durcheinander...wir müssen umdisponieren.
    Maximus, du gehst mit den Werkzeugen zur Schmiede. Vielleicht können die noch was retten. Sag ihnen, es ist sehr wichtig. Ohne die Sägeblätter können wir unserer Bretterproduktion nämlich vergessen. Ach ja, erkundige dich bei der Gelegenheit gleich noch nach Nägeln.


    Quintus, du warst früher Schreiner. Nimm dir einige der Arbeiter da drüben und schau ihnen ein wenig über die Schulter. Ich kann nicht überall gleichzeitig sein und weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten.


    So, der Rest von euch geht zu Turm Nr. 2 und macht genau die Arbeit, welche er hier verrichtete. Die Techniker bleiben hier und helfen bei den Querbalken und dem Wehrgang."


    Die Arbeiter teilten sich wie angeordnet auf. Sophus wollte zumindest das zweite Geschoss des ersten Turmes und die Querbalkenkonstruktion an Turm zwei noch heute schaffen.
    Bis in die Dunkelheit hinein schufteten die Legionäre und konnten unter größten Anstrengungen das Minimalziel erreichen.
    Bis auf Sophus, dessen Stimme vom vielen Herumschreien ganz rau geworden war, begaben sich die Männer hundemüde in die Zeltunterkünfte. Der abendliche Besuch in der Schmiede war eine herbe Enttäuschung für den Optio. Nägel hatten sie genug, aber die Reparatur der Werkzeuge hatte nicht oberste Priorität.
    Nachdem Sophus festgestellt hatte, dass eine Diskussion mit dem zuständigen Optio sinnlos war, erkundigte er sich nach dem Eintreffen des nächsten Versorgungszuges. Zwei Tage noch. Viel zu lange.

  • Für den Abend hatte der Praefectus Castrorum die Centurionen und Optiones zu einer Besprechung im provisorischen Hauptquartier im Zeltlager geladen, um den aktuellen Stand der Arbeiten zu besprechen und Abhilfe für aufgetretene Probleme zu schaffen.


    Vor ihm lag ein ganzer Stapel von Wachstafeln mit Notzien, die er während der letzten Tage gemacht hatte. Ein Stapel mit Plänen lag daneben.


    "Beginnen wir mit der Infrastruktur der Baustelle. Das Baulager steht, die Abbaustellen für Holz, Stein und Lehm sind eingerichtet und die Transportwege befestigt. Die Transporte erfolgen ausreichend schnell. Gibt es dazu trotzdem Anmerkungen?"
    Er blickte in die Runde. Zwei Centurionen meldeten sich zu Wort und bemängelten, dass für das Be- und Entladen von Karren häufig zu viel Zeit oder zu viel Soldaten benötigt werden.
    "Das ist nicht gut, da werden wir Abhilfe schaffen müssen. Entweder mehr Leute in diesem Bereich oder irgend eine technische Lösung.


    Weiter - die Erdarbeiten kommen gut voran, da sind wir im Plan. Fundamente ebenfalls. Soweit ich sehe, gibt es da keine Problem, oder?"
    Zustimmendes Nicken in der Runde.


    "Gut. Jetzt der Mauerbau. Da gibt es Verzögerungen bei den Gerüsten, oder? Das ist nicht gut. Anderseits kommt der nächste Versorgungszug mit dem Material für die Baukräne auch erst in zwei Tagen. Vorher kommen wir ohnehin nicht hoch genug mit den Steinen.
    Grund für die Probleme bei den Gerüsten sind also der Holznachschub und Werkzeugmangel.
    Centurio Minutus, können wir die Hälfte deiner Centurie dort zusätzlich einsetzen?"
    Der angesprochene verneinte, seine Leute seien im Transport eingesetzt und dort voll ausgelastet. "Centurio Frigius, was ist mit deinen Leuten?" Frigius war ein alter Kämpfer und immer bereit, noch mehr von seinen Leuten zu verlangen. Da tat er sich auch nicht schwer, einige für neue Aufgaben zur Verfügung zu stellen. "Sehr schön, dann hilft die Hälfte deiner Centurie ab morgen beim Holzabbau.
    Was machen wir mit den Werkzeugen? Optio Silvanus, hat die Schmiede dafür Zeit?"
    Der Optio gab zu, dass bisher überhaupt nicht an die Werkzeuge gedacht wurde. "Na, dann wird es aber mal Zeit! Morgen werden alle Werkzeuge instand gesetzt, die euch die Leute bringen, ist das klar?" Erstmals schien der Praefectus Castrorum ernsthaft sauer zu sein und warf auch dem zuständigen Centurio einen unfreundlichen Blick zu.
    "Reichen diese Maßnahmen, um die Verzögerungen schnellstmöglich abzustellen? Wir sollten zumindest nicht auf Kosten der Qualität schneller arbeiten, dafür ist die Aufgabe zu wichtig." Allgemeines Nicken in der Runde, die Maßnahmen erschienen erstmal ausreichend.


    "Sonst noch Fragen oder Probleme? Demnächst wird sich sicher auch mal der Legatus auf der Baustelle blicken lassen, dann muss das hier laufen."

  • Der Großteil der Unteroffiziere verließ beruhigt die Besprechung.
    Der Aufbau des Lagers ging zwar nicht ohne die üblichen Schwierigkeiten voran, doch hielten sich diese in akzeptablem Rahmen.
    Engpässe, beispielsweise in der Holzversorgung, sollten baldigst behoben werden, sodass man frohen Mutes war, dem Legaten ein angemessenes Bild der Baustelle zu präsentieren.


    So kam es, dass bereits am nächsten Morgen die dringend benötigten Werkzeuge bereitstanden.
    Sophus wies die hinzugekommenen Neulinge kurz in die Holzfällerarbeit ein, um später die Arbeiten an Turm 1 weiter zu besichtigen.
    In wenigen Stunden war sowohl das dritte und somit letzte Stockwerk als auch der Wehrgang fertig gestellt.
    Eine kleine Gruppe von Spezialisten sollte die komplizierteren Verstrebungen am Dachgebälk anbringen, während der Rest der Gruppe zu Turm 2 entsendet wurde.


    Am Nachmittag war die Arbeit an Turm 1 beendet. Zufrieden stieg Sophus die eigens angefertigte Holzleiter empor und beobachtete die Straßenarbeiter bei ihrer emsigen Tätigkeit.
    Der Ausblick war wie vermutet grandios. Niemand würde sich bei Tageslicht unbemerkt dem Lager nähern können.
    Auch der Innenraum konnte durch ein großzügiges Platzangebot für mehrere Soldaten bestechen.
    Als der Optio nach gründlicher Musterung der Konstruktion wieder festen Boden unter den Füßen hatte, gab er die Baustelle dem zuständigen Kameraden, welcher die Mauerarbeiten beaufsichtigte, zur weiteren Bearbeitung frei.


    Wenig später wurde auch das Gerüst des zweiten Turmes vollendet und die Einheit machte sich gleichzeitig an zwei Ecktürmen zu schaffen.
    Bis zum Abend waren auch hier die Grundpfeiler angebracht worden.
    Sophus beschloss, den Männern etwas früher als sonst üblich Ausgang zu gewähren - viele von ihnen brannten darauf, endlich Mantua einen kleinen Besuch abstatten zu können und sich - ganz wichtig ;) - eine neue Stammkneipe zu suchen.


    Nach einer weiteren Unterredung mit einem Optio der Maurerabteilung verließ auch Sophus das "Kastell", um Mantua genauer in Augenschein zu nehmen.
    Als er, ohne Einheimischen zu begegnen, die brandneue Hauptstraße entlangeschritten war, gelangte er durch ein morsches hölzernes Stadttor nach Mantua.
    Die Bevölkerung hier schien nicht sonderlich an Militärpräsenz gewöhnt zu sein. Als man Sophus und die anderen Soldaten erblickte, wich man ihnen mit misstrauischen und gleichzeitig ehrfurchtsvollen Blicken aus.
    Der Optio konnte die Stimmung der Menschen nicht richtig einordnen. Einerseits scheuten sie den Kontakt zur Truppe, andererseits herrschte ob der vielen zahlenden Neukunden eine regelrechte Euphorie unter den Geschäftsleuten.


    Einer der Legionäre entdeckte plötzlich ein kleines Wirtshaus. Die Ausstattung war nicht eben komfortabel, dafür wurden die Soldaten herzlich begrüßt.


    "Besserer Wein als in Rom.", stellte Sophus fest. "Mal sehen, wie lange es dauert, bis die hier dahinter kommen, um welche Summen man den Gewinn steigern kann, wenn man panscht."


    Sophus konnte kaum junge Frauen auf den Straßen erkennen - offenbar hielt man sie in den Häusern bewusst zurück.


    "Das wird Commodus gar nicht gefallen", brummte Sophus und leerte noch einen Becher des Landweines.

  • Als die Gruppe auf der durch dichte Tannenwälder führende Hauptstraße ins Lager zurückgekehrt war, hatte sich bereits abendlicher Nebel breitgemacht.
    Verwundert stellten sie fest, dass unweit der Kastellmauer zahlreiche Zelte aufgeschlagen waren, die nicht zur Legion gehörten.
    Fahrende Händler hatten diesen Ort zum Umschlagplatz ihrer Geschäfte auserkoren.
    Die Nachricht vom Umzug der Legio I hatte sich ganz offensichtlich in Windeseile in ganz Italia verbreitet.
    Ein alter Mann streckte ob des Lärmes der betrunktenen Soldaten sein im Mondschein erkennbar graues Haupt aus einem der Zelte.


    "Wein, Römer? Datteln? Obst? Schmuck? Schuhwerk? Tretet näher und seht euch um."


    Während die Legionäre inklusive Sophus gröhlend ins Lager torkelten, tapste Quintus in beschwipstem Zustand dem Alten entgegen.


    "He, alter Mann!", stammelte Quintus, als er seltsame Gegenstände erblickte. "Was ist denn das da, he?"


    "Das ist..äh...nun ja...es kommt aus dem fernen Persien. Es ist wie euer Wein nur etwas kräftiger."


    "Wein? Her damit! Hihihihihi..."


    Quintus riss dem Alten die Flasche aus der Hand und leerte sie in einem Zug.


    "Beim Juppiter! Was ist das..."


    Der Legionär wankte noch außer Sichtweite des Verkaufsstandes, bevor er kopfüber in einen Busch am Wegesrand stürzte.

  • Erst etwas später merkten die übrigen Soldaten, dass sie einen Kameraden verloren hatte und kehrten um, um ihn zu suchen. Das Mondlicht war keine große Hilfe, und erst ein leises Stöhnen und Wimmern aus einem Gebüsch, verbunden mit dem leicht säuerlichen Geruch von Halbverdautem leiteten sie in die richtige Richtung. Sie packten ihren Kollegen und stellten ihn wieder auf die Beine. Die machten das Spiel aber nicht ganz mit und so blieb den Männern nichts anders übrig, als ihren Kameraden in Richtung Lager zu tragen.


    Das wäre ja nicht alles weiter schlimm gewesen, hätte nicht auch der Tribunus die Ankunft der fahrenden Händler im Laufe des Tages bemerkt. Da er ersten wusste, dass die Soldaten gerne zu den Händlern gehen und zweitens die Händler sich gerne mal ein wenig Baumaterial für ihre neuen Behausungen aus dem Bestand der Legion "organisieren", hatte er die Wachen zu besonderer Wachsamkeit aufgefordert. Natürlich hätten die trotzdem einen betrunkenen Kameraden durchgelassen, aber wie es der Zufall will, war genau in dem Augenblick, als die fröhliche kleine Truppe aus Mantua zurückkehrte einer der Centurionen der Wache am Tor...


    "Milites, her zu mir! Stillgestanden!" Alkohol und Strammstehen vertragen sich bekanntlich nicht und schon lag der erste auf dem Boden...
    "Aha! Da bittet wohl jemand um Arrest und Prügel." Der Centurio stupste den Betrunkenen mit der Fußsohle, aber als dieser nicht wirklich reagierte, liess er ihn erstmal liegen und wandte sich den anderen zu. "Namen? Einheit?"


    Sim-Off:

    Wir machen hier mal damit weiter, für die Baustelle mache ich gleich einen neuen Thread auf.

  • Die Männer schwiegen eisern. "Na, wird's bald?! Eure Namen und eure Einheit will ich wissen!" Die Stimme des Centurio hatte sicher schon das halbe Lager aufgeweckt und es sah auch nicht so aus, als könne er sich noch lange zurückhalten, von seiner Vitis Gebrauch zu machen...

  • Der Centurio wurde ein ganz klein wenig ruhiger, als die Soldaten seinem Befehl endlich Folge leisteten. Natürlich machte er keinerlei Bemühungen, sich die Namen zu notieren - Centurionen behielten die Namen von Soldaten immer im Kopf, wenn es darum ging, ein Fehlverhalten zu bestrafen.


    "Nachdem ihr dann also offensichtlich einen ziemlich alkoholhaltigen Abend verbracht habt, obwohl ihr wisst, dass ihr das nicht dürft, werden wird wohl dafür sorgen müssen, dass ihr den Alkohol wieder ausschwitzt, bevor ihr ins Bett geht.
    Ihr sehr hier den Weg - da wo das Mondlicht drauffällt und man euch gut sehen kann, ja? Und ihr seht da hinten den Baum? Gut. Ihr lauft jetzt zu dem Baum und wieder zurück. Los!"

    Der Centurio hob nur seinen Stock und schon flitzen die Männer los, so gut es ihr körperlicher Zustand erlaubte. Ein mehr als unfreundlich hinterhergerufenes "Celeriter! [=Schneller!]" sorgte dann aber doch bald für Tempo.
    Schnaufend stolperten die Soldaten dem Wendepunkt entgegen und bewegten sich wieder zurück in Richtung des Lagers. Der Centurio empfing sie mit unfreundlichem Gesichtsausdruck, schnautzte ihnen ein "Retro!" entgegen und schickte sie damit erneut auf die Reise...


    Währenddessen hatten Soldaten der Wache den vollkommen betrunken liegengebliebenen Soldaten davongeschleift und in sein Zelt gelegt. Seine Strafe würde ihn am nächsten Morgen erwarten.

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