[Centuria] Cohors II, Centuria IV

  • Der Optio lief einfach los.. das Contubernium setzte sich augenblicklich in Bewegung, und Sönke jappste und litt sich den Weg hinterher, hatte seine Bauchgegend doch noch genug damit zu tun die Schläge der Kameraden zu verdauen... und gab nach der dritten Runde um den Campus, einer kläglichen Leistung, röhrend nach. Mitten im Lauf klappte Sönke zusammen, landete auf den Knien und erbrach sich mitten auf das Exerzierfeld..


  • Ein wenig verblüfft war er schon, dass Corvinus offenbar gar nix davon mitgekriegt hatte. Er hatte es in den wenigen Tagen seit seiner Beförderung zwar noch nicht geschafft gehabt, seinem Kumpel das selbst zu erzählen – im Gegensatz zu seinem Contubernium, von dem hatte er sich verabschiedet –, aber er hätte schon gedacht dass dem irgendwie mal aufgefallen war, dass er nicht mehr in der Centurie war... Ganz davon abgesehen dass sich so was doch eigentlich auch rumsprach. Andererseits: seit sie nicht mehr im selben Contubernium waren, waren auch die Zeiten vorbei, in denen sie sich so oder so jeden Tag gesehen hatten. Er grinste schief zurück. „Ja, das... Seit ein paar Tagen. Und war gleich viel los, die haben mir das da in der Früh gesagt und mich gleich unter nem Haufen Arbeit und Anweisungen begraben, aus dem ich immer noch net rausgucken kann.“
    Hadamar schnitt eine Grimasse. Corvinus‘ Beförderung war ganz klar ein Grund zum Feiern gewesen, ohne jeden Zweifel. Bei seiner eigenen allerdings war er sich da nicht ganz so sicher. „Bei dir war das was anderes“, murmelte er daher ausweichend und versuchte sich an einem Scherz, als Corvinus davon sprach Hunger zu haben, der allerdings selbst in seinen Ohren eher lau ausfiel. „Dann wird’s Zeit dass du dich mal ordentlich satt isst...“


    Er hielt Corvinus die Tür auf, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Taberna. „Ham wir auch, eigentlich. Aber vielleicht hat sie ihre ja verloren. Ist verstoßen worden. Oder sie sind tot. Hat sie dir denn gesagt wo sie wohnt?“

  • Zitat

    Der Optio lief einfach los.. das Contubernium setzte sich augenblicklich in Bewegung, und Sönke jappste und litt sich den Weg hinterher, hatte seine Bauchgegend doch noch genug damit zu tun die Schläge der Kameraden zu verdauen... und gab nach der dritten Runde um den Campus, einer kläglichen Leistung, röhrend nach. Mitten im Lauf klappte Sönke zusammen, landete auf den Knien und erbrach sich mitten auf das Exerzierfeld..


    Corvinus trat neben Madarus und schrie diesen an:
    "Steh auf du jämmerliche Made... du wagst es schon nach drei Runden schlapp zu machen.... du willst mich doch verarschen!"


    Aus dem Augenwinkel sah er wie einer seiner Contuberniumskameraden grinste als er den kotzenden Madarus sah. Wie vom Blitz getroffen kam Corvinus hoch und schlug dem grinsenden mit einem Fausthieb zu Boden.
    "Wage es nicht noch einmal über sowas zu Grinsen du Lappen. Dein Bruder liegt am Boden und du trägst mit Schuld daran!"


    Corvinus schrie beide am Boden liegenden weiter an um diese hochzutreiben und half mit Tritten nach.


    "Ich will euch Laufen sehen ihr Schwachköpfe!"


    Corvinus das die Männer ihre Feindschaft und scheinbaren Hass auf ihn übertragen würden und dafür zusammenhalten würden. So war es schon immer gewesen in der Legion und so hatte es immer funktioniert.

  • Zitat

    Ein wenig verblüfft war er schon, dass Corvinus offenbar gar nix davon mitgekriegt hatte. Er hatte es in den wenigen Tagen seit seiner Beförderung zwar noch nicht geschafft gehabt, seinem Kumpel das selbst zu erzählen – im Gegensatz zu seinem Contubernium, von dem hatte er sich verabschiedet –, aber er hätte schon gedacht dass dem irgendwie mal aufgefallen war, dass er nicht mehr in der Centurie war... Ganz davon abgesehen dass sich so was doch eigentlich auch rumsprach. Andererseits: seit sie nicht mehr im selben Contubernium waren, waren auch die Zeiten vorbei, in denen sie sich so oder so jeden Tag gesehen hatten. Er grinste schief zurück. „Ja, das... Seit ein paar Tagen. Und war gleich viel los, die haben mir das da in der Früh gesagt und mich gleich unter nem Haufen Arbeit und Anweisungen begraben, aus dem ich immer noch net rausgucken kann.“
    Hadamar schnitt eine Grimasse. Corvinus‘ Beförderung war ganz klar ein Grund zum Feiern gewesen, ohne jeden Zweifel. Bei seiner eigenen allerdings war er sich da nicht ganz so sicher. „Bei dir war das was anderes“, murmelte er daher ausweichend und versuchte sich an einem Scherz, als Corvinus davon sprach Hunger zu haben, der allerdings selbst in seinen Ohren eher lau ausfiel. „Dann wird’s Zeit dass du dich mal ordentlich satt isst...“


    Er hielt Corvinus die Tür auf, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Taberna. „Ham wir auch, eigentlich. Aber vielleicht hat sie ihre ja verloren. Ist verstoßen worden. Oder sie sind tot. Hat sie dir denn gesagt wo sie wohnt?“


    "Wieso war das bei mir was anderes?"
    Corvinus runzelte die Stirn und schien fast etwas böse. Er wusste nicht was Ferox damit meinte und ein Teil von ihn fragte sich ob Ferox das meinte weil er ja Optio in der ersten Cohorte geworden war.
    "Eins kann ich dir sagen das mit der Arbeit wird nicht besser... die einzige Chance die man hat ist das die Centurie nen guten Scriba hat. Ich sag dir soviel ich vorher immer über Senecio den faulen Hund gelästert habe jetzt will ich den am liebsten in Gold aufwiegen," sagte er schon wieder wesentlich versöhnlicher.


    "Dann lass uns mal los hier gibt es ja nie richtig was zu essen...", kam zum Schluss und er war schon wieder gut gelaunt. Ging ja schließlich im Essen.


    Auf den Weg zur Taberna wurde er aber durchaus nochmal ernst.
    "Ja hat sie bei irgendeinem Valiso... warum sollte man sie denn ausstoßen? Meinst sie hat was angestellt... warum wird man denn bei den Germanen aus der Sippe verstoßen. Das mit dem Tod passt glaube ich aber besser. Sie hat öfter mal erwähnt das sie was gegen Chatten hat und selber eine... Hermandorin ist. Kennst du den Tribus? Was sind das für welche?"
    Plötzlich klatschte Corvinus sich vor die Stirn.
    "Jetzt fällt es mir gerade wieder ein. Am Abend in der Taberna hat sie glaube ich erzählt das ihr Sippe von den Chatten angegriffen wurde und ihre direkten Verwandten alle tot sind. Aber warum ist sie denn dann nicht bei den anderen Überlebenden geblieben?"

  • „Weil...“ Hadamar zögerte kurz, bevor er etwas leiser weitersprach. „Weil’s bei dir sonnenklar war. Du hattest die Beförderung so was von verdient. Aber ich...“ Er zuckte die Achseln und unterdrückte ein Seufzen. „Ich weiß net genau, warum der Primus Pilus ausgerechnet mich befördert hat. Und dann auch noch zu ner Doppelcenturie! Ich hab nur... ich hab das Gefühl, dass ich mir das erst noch wirklich verdienen muss, weißt? Beweisen, dass ich das wirklich drauf hab. Was auch immer Artorius in mir sieht...“ Er zuckte die Achseln und stieß mit einem Fuß gegen einen Dreckklumpen – und kurz darauf mit der Hand gegen die Tür zur Taberna, in die sie dann eintraten.

  • Sönke war viel zu fertig um sich auch nur annähernd gegen die Tirade des Optio schützen zu können, und so ging der Hagel an Schlägen und Tritten auf ihn nieder als würde er im bloßen Regen stehen. Hätte er im Moment mehr Kapazitäten als das Ertragen des reinen Leids, hätte er sich Gedanken darüber gemacht wie heruntergekommen er aussehen musste.. nach Pisse stinkend, Dreck am Körper und Kotze im Gesicht. Die Wut des Optios machte auch vor seinen Contuberniumskameraden nicht halt, aber das bekam Sönke gar nicht mit... vollkommen am Ende versuchte er sich auf die Beine zu heben, und erst als er schon fast oben war erbarmte sich einer seiner Kameraden ihm aufzuhelfen.


    Der folgende Lauf war nur noch Tortur.. Sönke bewegte sich über den Platz, aber er hatte nicht den geringsten Einfluss darauf, fast war er so, als würde sein Körper mehr auf die Befehle des Optio hören als auf seine eigene Erschöpfung.

  • Sönke schwieg eine Weile, weil er versuchte das zu verarbeiten was ihm da in den Sinn kam. So richtig gelingen wollte ihm das nicht, wer war er denn auch? Er war Sönke, Befehlsempfänger und Sohn eines Befehlsempfängers.. und hatte freilich kaum Übung darin Zusammenhänge anders zu betrachten denn als Dinge, um die man sich in der Casa Duccia kümmerte... um dann mit Order zur Rus auf's Land zu kommen. Die Casa Duccia war hier die Principia, und in ihr saß kein Witjon der ihm selbst die Mannesleite abgenommen hatte oder jedes Jahr die kleinen Rituale ihrer kleinen Muntschaft leitete, nein, es saß ein hohes Tier aus Rom das er nicht kannte, und das ihn nicht kannte... weshalb Sönke sich umso mehr an das klammerte, was ihm hier bekannt war, und das war Hadamar. Wenn der also meinte, dass es vollkommen normal war für Römer bei der Thronvakanz kollektiv aufeinander einzuschlagen, dann war es halt so, und Sönke würde es nicht weiter in Frage stellen.


    "Jou, as wiu meens.", gab er schließlich auf, drückte damit seinem Freund förmlich die Führung in dieser Sache in die Hand, und rang sich schließlich ein mattes Lächeln ab: "De Optio, de Helvedius.. unne Siknifa.. de ham heel en Shiet quaket.. vo weje, we kloppe toers uffe Barbare in. Römsche mutte me kloppe.. ewe Trollköppsche."

  • Zitat

    Sönke war viel zu fertig um sich auch nur annähernd gegen die Tirade des Optio schützen zu können, und so ging der Hagel an Schlägen und Tritten auf ihn nieder als würde er im bloßen Regen stehen. Hätte er im Moment mehr Kapazitäten als das Ertragen des reinen Leids, hätte er sich Gedanken darüber gemacht wie heruntergekommen er aussehen musste.. nach Pisse stinkend, Dreck am Körper und Kotze im Gesicht. Die Wut des Optios machte auch vor seinen Contuberniumskameraden nicht halt, aber das bekam Sönke gar nicht mit... vollkommen am Ende versuchte er sich auf die Beine zu heben, und erst als er schon fast oben war erbarmte sich einer seiner Kameraden ihm aufzuhelfen.


    Corvinus ließ sie noch eine ganze Weile weiterlaufen bis er auch überzeugt war das die älteren Legionäre ins trudeln kamen. Ebenso scheuchte er sie weiter auf´s übelste, darum bemüht das sie ihren Groll gegen ihn richteten und nicht auf den Tiro.
    Dann schließlich erlöste er sie
    "DAS REICHT.... IHR SCHWACHES FLEISCH KÖNNT WEGTRETEN ZUM BEFOHLENEN DIENST. ABER IM LAUFSCHRITT!"

  • Nachdem Sönke sich halbtot durch den Tag geschleppt hatte, verzichtete er auf's Abendessen und schleppte sich auf seine Pritsche um noch vor dem Aufschlag in einen tiefen traumlosen Schlaf zu fallen.


    In den folgenden Tagen sah es nicht viel besser aus, ständig wurde exerziert, umhergerannt, auf Baumstämme eingeschlagen alles mögliche was sich die Ausbilder an Schikanen einfallen ließen. Allerdings hatte sich etwas geändert, und das fiel Sönke auf, als sie wieder einmal beim Polieren ihrer Rüstung zusammensaßen... sie schnitten ihn nicht mehr so wie vorher. Sie waren immernoch alles andere als Freunde, dafür war er einfach zu neu und sie einfach zu eingesessen... aber er bekam nicht mehr automatisch den dreckigsten Lappen und das härteste Leder, und sie halfen ihm weniger selten als zuvor. Wenn sie zusammensaßen und mit dem Mühlstein ihre Rationen schroteten teilten sie das schlechte nicht mehr vollkommen zu Sönkes Lasten, sondern jeder durfte sich anteilig die Zähne an den kleinen Steinstücken ausbeißen, welche sich nicht immer aus dem Mehl heraussuchen ließen.


    Dafür nahmen die Flüche über den helvetischen Optio zu.. und das Gelächter, wenn sie ihm neue Spitznamen gaben, wobei Sönke sehr gerne sein 'Trollköppsche' beisteuerte... was natürlich keine Sau verstand, aber er war bereitwillig ihnen den einen oder anderen Fluch im hiesigen Dialekt der Barbaren beizubringen.

  • Corvinus tat sein Bestes um in den kommenden Tagen das begonnene Werk zu weiter zu führen. Bei jeder Gelegenheit zog er das Contubernium in dem Madarus war für die unangenehmsten Arbeiten heran und trieb sie dann mit Härte an. Dabei versuchte er darauf zu achten hart aber nicht überhart zu sein und das sich der Groll der Legionäre nicht auf jemand aus ihrem Contubernium fokussierte sondern auf ihn.
    Sein Vater hatte ihm schon immer gesagt das ein Legionär seinen Centurio, und das wollte Corvinus werden, nicht lieben muss. Er muss ihn fürchten, ihm folgen, seinen Befehlen gehorchen und ihn vielleicht für sein militärisches Können, seine Kraft und sein Waffengeschick bewundern aber keinesfalls lieben und verehren. Das war nicht die Aufgabe eines Centurios der täglich in die Situation kommen konnte Männer in den sicheren Tod zu schicken die er vielleicht schon Jahre kannte und täglich mit Ihnen zu tun hatte.
    Einzig seine "Brüder" aus seinem alten Contubernium behandelte Corvinus etwas anders aber, die waren aber größtenteils eh Immunes und von daher von dem unangenehmen Arbeiten befreit.

  • Zitat

    Original von Marcus Marius Madarus
    Sönke schwieg eine Weile, weil er versuchte das zu verarbeiten was ihm da in den Sinn kam. So richtig gelingen wollte ihm das nicht, wer war er denn auch? Er war Sönke, Befehlsempfänger und Sohn eines Befehlsempfängers.. und hatte freilich kaum Übung darin Zusammenhänge anders zu betrachten denn als Dinge, um die man sich in der Casa Duccia kümmerte... um dann mit Order zur Rus auf's Land zu kommen. Die Casa Duccia war hier die Principia, und in ihr saß kein Witjon der ihm selbst die Mannesleite abgenommen hatte oder jedes Jahr die kleinen Rituale ihrer kleinen Muntschaft leitete, nein, es saß ein hohes Tier aus Rom das er nicht kannte, und das ihn nicht kannte... weshalb Sönke sich umso mehr an das klammerte, was ihm hier bekannt war, und das war Hadamar. Wenn der also meinte, dass es vollkommen normal war für Römer bei der Thronvakanz kollektiv aufeinander einzuschlagen, dann war es halt so, und Sönke würde es nicht weiter in Frage stellen.


    "Jou, as wiu meens.", gab er schließlich auf, drückte damit seinem Freund förmlich die Führung in dieser Sache in die Hand, und rang sich schließlich ein mattes Lächeln ab: "De Optio, de Helvedius.. unne Siknifa.. de ham heel en Shiet quaket.. vo weje, we kloppe toers uffe Barbare in. Römsche mutte me kloppe.. ewe Trollköppsche."


    Hadamar war ziemlich froh drum, dass Sönke nicht weiter nachfragte. So wirklich wusste er ja selbst nicht, wie Römer das handhabten, was bei denen üblich war... aber mehr als er das eh schon zu erkennen gegeben hatte gegenüber Sönke wollte er das dann doch nicht betonen. Er musste das ja nicht unbedingt breittreten, schon gar nicht, wenn Sönke sich da so bereitwillig zeigte ihm zu glauben.
    So weit, so gut – aber was Sönke dann sagte, ließ Hadamar leicht irritiert dreinblicken. „De ham wos? Wos fia welchane Barbarn soin des sei, af die mia zerscht einihaun?“ War ihm etwas unverständlich... warum um alles in der Welt hätten Corvinus und Fuscus davon reden sollen, jetzt irgendwelche Barbaren plattzumachen?




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    Senecio blieb vor der Stubentür des Contubernium V stehen und kratzte sich erneut ausgiebig am Hintern.


    "Mir ist da gerade was eingefallen. Kleine Änderung du kommst hier rein."


    Er betrat die Unterkunft. Sie war nicht sonderlich aufgeräumt und roch recht stark nach Fuß und Schweiß. Senecio trat gleich in den hinteren Raum durch und man hörte kurz von hinten
    "Dachte ich´s doch", bevor er wieder nach vorne kam


    "Wie haben ja den Ducciuer an die erste verloren und dann hier einen rausgenommen. Du hast sogar ein eigenes Bett und Schrank. Musst nur erstmal schauen welcher frei ist. Räum das Zeug erstmal ein und komm dann mit allem was nach Rüstung aussieht wieder raus. Ich warte draußen den Gestank hier hält ja keiner aus."

  • Mühsam schleppte Regulus seine Ausrüstung und folgte Senecio auf Schritt und Tritt, immer dicht hinter ihm, fast wie ein Sklave. Sie blieben vor einem Gebäude stehen, welches einen überdachten Säulengang besaß. Das gekalkte Fachwerk sah irgendwie ganz typisch schlicht und militärisch aus. Der Geruch, der sich im Inneren offenbarte, brachte Regulus dazu ein wenig das Gesicht zu verziehen. Hätte er nicht so viel Gepäck bei sich gehabt, dann hätte er wohl versucht sich die Nase zuzuhalten, aber hatte man erst einmal lange genug in einem solchen Dunst gelebt, dann würde einem wohl selbst der grässlichste Fußgeruch nicht mehr auffallen. Mag diese Zeit bald anbrechen...


    Ursprünglich hatte der Immunes noch von einer ganz anderen Unterkunft gesprochen, wenn er sich recht erinnerte, eine die irgendwie weiter entfernt von den anderen Legionären war, weil in den anderen Baracken kein Platz mehr war. Oder hatte er das falsch verstanden? Er dachte fürs erste nicht weiter darüber nach. Nun half ihm wohl eine glückliche Fügung, dass hier noch ein Platz frei wurde und Regulus bei den restlichen Männern unterkommen konnte. Ein eigenes Bett... ein eigener Schrank... der Immunes sagte das so, als wäre dies ein besonderer Zufall. Regulus freute sich jedenfalls, dass er jetzt immerhin schon einmal wusste, wo er hier wohnen würde.


    Endlich konnte er auch die Ausrüstung ablegen. Fürs erste ließ er das Scutum auf dem Boden und bemühte sich schon einmal alles nötige herauszusuchen. "Mit allem was nach Rüstung aussieht", sagte der Immunes. Hoffentlich würde Regulus nichts wichtiges übersehen… Nun gut, da war der Schienenpanzer sowie die Beinschienen, das war sicherlich mit das Wichtigste. Und der Helm? Davon hatte ich Galea und Cassis, sollte ich gleich beide mit rausnehmen? Nun, sicher ist sicher. Stiefel gehörten wohl definitiv zur Rüstung, das musste er mitnehmen. Den Gürtel nahm er mal besser auch noch mit. Aber gehörte der Gladius ebenfalls mit zur Rüstung? Also naja, es war eine Waffe, aber gehörte doch eigentlich dazu? Aber nein, lieber doch nicht, der Immunes meinte doch explizit Rüstung, sonst hätte er sicher noch extra etwas von Waffen gesagt. So, das müsste eigentlich alles sein.


    Regulus packte die Sachen auf das Scutum und nahm dieses dann ebenfalls mit hinaus zum Immunes. Als er nach draußen kam, legte er das Scutum mit den Rüstungs-Teilen vor ihm ab und meldete sich. "Alles eingeräumt, ich hoffe ich habe auch sämtliche Teile, die zur Rüstung gehörten identifizieren können." Er wartete auf den prüfenden Blick, aber selbst wenn er nicht alles dabei hätte, wär Senecio sicher nicht streng zu ihm. Bisher hatte er sich ja als recht angenehmer Zeitgenosse herausgestellt, dachte sich Regulus.

  • "Achja, natürlich!", sprach Regulus und stürmte wieder in seine Unterkunft. Draußen konnte er sich natürlich nicht umziehen, die ausgehändigten Leinentunikas hatte er ohnehin noch drinnen gelassen. Er bemühte sich schnell die entsprechenden Kleidungsstücke anzuziehen und trat mit den Militärschuhen und der frischen Tunika wieder heraus vor Senecio . "Nun bin ich bereit, Immunes!"

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    "Na das ist ja schonmal besser", kommentierte Senecio die neue Bekleidung des Tiros.


    "Als Tipp noch folgendes. Ich würde mir noch mindestens eine weitere Tunika besorgen. Eine der Tunikas in deinem Besitz würde ich dann so gut wie nie tragen. Nur zu feierlichen Anlässen, Paraden usw. Das macht es einfacher "gut" auszusehen. Die anderen natürlich solange flicken und nähen wie es geht. Die bezahlst du ja von deinem Sold ab die Sachen. Du kannst doch nähen oder? Falls nicht solltest du es schleunigst lernen. Aber gut fangen wir an."


    Senecio ging zu Artorius Lorica und legte sich ein paar Teile zurecht, so dass sie "aufgeklappt" am Boden lag.


    "Ich werde dir nun ein Lied beibringen. Dieses Lied hat Strophen. Jede Strophe zählt quasi für einen Teil der Rüstung. In der Reihenfolge der Strophen müssen die Teile der Rüstung angelegt werden. Auch wenn sich das jetzt komisch anhört so haben schon seit Ewigkeiten Rekruten das anlegen von dem Ding gelernt. Hat ja immerhin ne Menge Teile. Ach ja lass dich nicht zu sehr von dem Inhalt ablenken... es ist ein Soldatenlied!"


    Senecio fing dann tatsächlich an zu singen. Das Lied war ziemlich vulgär. Es ging um einen Legionär der eine Frau aus der Taberna abgeschleppt hatte und es nun mit ihre Treiben wollte. Die Frau war quasi die Lorica und die einzelnen Teile ihrer Kleidung bei der der Legionär in einer bestimmten Reihenfolge vorgehen musste um sie entkleiden und zum Ziel kommen zu können.


  • Endlich sah er nicht mehr aus, wie ein Zivilist. Regulus dachte schon fast dazuzugehören. Den Tipp des Immunes nahm er dankend an. Nähen, ja? Das hatte er irgendwie noch nie nötig gehabt. Doch wie schwer konnte das schon sein?, dachte sich der Artorier. Er würde es bei Gelegenheit ausprobieren.


    Dann ging es an das Anlegen der Rüstung. Regulus hörte aufmerksam zu. Als Senecio von einem Lied anfing, schwärmte Regulus bereits übles. Die hohe Kunst konnte er wohl nicht erwarten und dann übertraf es seine Vorstellungen auch noch und der Immunes begann tatsächlich ein Lied zu trällern. Der Artorier schaute erst etwas verblüfft drein, legte die Stirn schockier in Falten und sah aus wie eine Eule, mit weit aufgerissenen Augen. In diesem Augenblick konnte man wohl nicht genau sagen, ob Regulus tatsächlich über den Inhalt des Liedes so irritiert war oder von der eher mäßigen Gesangsstimme des Senecio.


    Wie dem auch sei, er schüttelte kurz mit dem Kopf und hörte auf die einzelnen Hinweise im Lied. In der Tat war es auch hilfreich, obwohl Regulus etwas irritiert war, da es ja in dem Lied um das Ablegen der Lorica und nicht um das Ankleiden ging, da musste er ja jetzt alles umgekehrt denken. Er tat jedenfalls sein bestes und bemühte sich die Lorica mit ihren Eisenschienen anzuziehen. Regulus schnallte die Rüstung um, die durch Lederriemen und Schnürhaken zusammengehalten wurd. An der Vorderseite ließ er den Lederriemen herunterhängen und achtete darauf, dass die Gürtel- und Schulterschienen richtig saßen. Das ganze wirkte dennoch irgendwie etwas locker. War die Rüstung überhaupt richtig herum? Regulus war irgendwie perplex. "Du solltest mir dieses Lied unbedingt mal aufschreiben!", sprach Regulus als er fertig war und setzte sich dem prüfenden Blick des Immunes aus.


    Sim-Off:

    Ich bin jetzt von der Lorica Segmentata ausgegangen, ich hoffe das war soweit in Ordnung.

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    Zitat


    Endlich sah er nicht mehr aus, wie ein Zivilist. Regulus dachte schon fast dazuzugehören. Den Tipp des Immunes nahm er dankend an. Nähen, ja? Das hatte er irgendwie noch nie nötig gehabt. Doch wie schwer konnte das schon sein?, dachte sich der Artorier. Er würde es bei Gelegenheit ausprobieren.


    Dann ging es an das Anlegen der Rüstung. Regulus hörte aufmerksam zu. Als Senecio von einem Lied anfing, schwärmte Regulus bereits übles. Die hohe Kunst konnte er wohl nicht erwarten und dann übertraf es seine Vorstellungen auch noch und der Immunes begann tatsächlich ein Lied zu trällern. Der Artorier schaute erst etwas verblüfft drein, legte die Stirn schockier in Falten und sah aus wie eine Eule, mit weit aufgerissenen Augen. In diesem Augenblick konnte man wohl nicht genau sagen, ob Regulus tatsächlich über den Inhalt des Liedes so irritiert war oder von der eher mäßigen Gesangsstimme des Senecio.


    Wie dem auch sei, er schüttelte kurz mit dem Kopf und hörte auf die einzelnen Hinweise im Lied. In der Tat war es auch hilfreich, obwohl Regulus etwas irritiert war, da es ja in dem Lied um das Ablegen der Lorica und nicht um das Ankleiden ging, da musste er ja jetzt alles umgekehrt denken. Er tat jedenfalls sein bestes und bemühte sich die Lorica mit ihren Eisenschienen anzuziehen. Regulus schnallte die Rüstung um, die durch Lederriemen und Schnürhaken zusammengehalten wurd. An der Vorderseite ließ er den Lederriemen herunterhängen und achtete darauf, dass die Gürtel- und Schulterschienen richtig saßen. Das ganze wirkte dennoch irgendwie etwas locker. War die Rüstung überhaupt richtig herum? Regulus war irgendwie perplex. "Du solltest mir dieses Lied unbedingt mal aufschreiben!", sprach Regulus als er fertig war und setzte sich dem prüfenden Blick des Immunes aus.


    "Ja nee, das is verkehrt", Senecio griff hier und da ein und sagte zum Schluß dann.
    "Nochmal von vorne. Du machst den Fehler den jeder am Anfang macht. Das ist das einzig blöde an dem Lied. Also wir haben falsch angefangen. Für jedes Teil was die Frau anzieht ziehst du eins an und für jedes Teil was sie ablegt legst du eins ab. Aber als wir eben angefangen haben warst du ja quasi nackt und sie hatte was an.
    Das musste schon noch umsetzen können. Also gleich nochmal. Ach ja hol dir ne Tabula und ich diktier es dir nachher. Die meisten können es sich aber komischerweise recht schnell merken."


    Sim-Off:

    Klar ich ging auch von einer Segmenta aus.

  • Na klar, dachte sich Regulus. Das war alles doch nicht so einfach. Wär auch zu schön, wenn man einfach nur ein Lied trällern müsste und dann wäre auch schon die komplette Rüstung angelegt. Also legte er noch einmal alles ab und ging dabei die Schritte des Liedes durch. Alles er alles abgelegt hatte, konnte er seine Fehler zurückverfolgen. Jetzt sah er sich jeden Gegenstand noch einmal genau an und versuchte es erneut und rief sich alles noch einmal in Erinnerung. Dabei fing er selbst an das Lied zu summen. Teil für Teil brachte er an seinen Körper, zog hier und da etwas fest und stand dann letztlich wieder da. Diesmal fühlte er sich deutlich wohler in der Rüstung. Wahrscheinlich hatte er es jetzt besser gemacht. Eine Tabula wollte er erst einmal nicht holen. Dafür wäre wann anders sicherlich auch noch Zeit, dachte sich Regulus.

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