Büro Tribun Herius Hadrianus Subdolus

Ihm fiel ein, erst doch noch im Büro vorbei zu schauen, doch viel war es nicht, was ihm auf dem Tisch gelegt wurde. Ein paar wenige Futterlisten der Pferde oder die Anforderungstabellen für den Frühjahr. er schaute kurz drüber und stellte fest, das wohl einige Pferde in den letzten Wochen verreckt sein mußten... er würde das sofort mit seinem Decurio besprechen gehen.

Er breitete eine Karte aus und starrte darauf. Irgendwas hatte er vergessen.... ah die Gefangenen! Er würde sich am nächsten Tag im Carcer blicken lassen, es standen noch immer einige Aussagen aus. Vielleicht hatte die feuchte Luft ja ihren Zweck erfüllt.

Dann trat er zum Ständer und hängte seinen Mantel darüber, ein Eques heizte inzwischen den Ofen an. Herius setzte sich und begann seine Papiere zu ordnen.

Der Brief wurde abgegeben und der Wachhabende brachte ihn sogleich zu Herius, der seine Beine auf den Rand des Kohlebeckens gelegt hatte.

"Tribun eine Nachricht des Präfecten."

Subdolus schaute von seinen Papieren auf und sprach:" War er nicht persönlich daher gekommen?

"Doch , Tribun, aber ich dachte ihr hättet zu tun."

"Na gib schon her! ............. Weggetreten!"

Er las die Zeilen und wollte nicht so lange warten, auf Civis war meist wenig verlass, so stand er auf, schnürte sich die Schuhe, nahm den Mantel vom Halter und ging vor die Türe, die Wache salutierte und nahm Haltung an.

"Ich bin nur kurz weg, rühren."

"Ah schon Wachablösung gewesen... salve Soldat, steh bequem!"

Mit diesen Worten schritt er an ihm vorbei ins Arbeitszimmer, verschloss die Tür und zog den Mantel aus. Das Kohlefeuer brannte gelichmäßig, der Eques hatte also noch was nach gelegt sehr aufmerksam, dachte Herius und setzte sich an seinen Tisch, die Füße legte er auf den Rand des Beckens ... "Ahhh, tut das Gut" entfuhr es ihm und wenig später duselte er dahin.

Nachdem ich Corvus den Marschbefehl gegeben hatte ging ich zum Tribunen Subdolus um ihn neue Order zu geben.

Salve Tribun Subdolus, auf ein Wort.

In ein paar Stunden ist es soweit, die II. rückt aus.
Wie mir versichert wurde, wird die Classis Germanica die Legionäre und den Tross befördern.
Es stehen zwei Routen zur Verfügung, entweder über die Mosella nach Tullum oder über die Mosa nach Noviomagus.

Sieh zu das die Männer abmarschbereit sind!

Ich sage noch dem Tribunen Drusus bescheid.

Ohne noch groß auf Antwort zu warten verließ ich das Officium des Subdolus und ging zu dem des Drusus der wie mir zu Ohren kam ja wieder aus dem Krankenstand zurück war.

Es war also so weit, die Legion bereitete sich zum Abtransport vor, die Route war bekannt und Herius trank nunmehr nur Wasser. Seine Sinne kreisten um die Aufgabe, die Legion sicher nach Hispanien zu bringen und so viele wie möglich Soldaten vor dem Tod zu bewahren, ja er nahm das Wort in den Sinn, es war besser so, als alles von sich weg zu schieben, er wußte es er hatte es lange so gehandhabt, doch es war immer falsch gewesen. Nun endlich bekam er eine neue Chance, würde er sie nutzen können, zum Wohle der Legio II, des Kaisers und, ja und dem Leben der Soldaten?

Er hoffte es, doch vielmehr schaffte er nicht mit seinen Gebeten herauf zu beschwören, am Ende war es vielleicht auch besser so.

Es gab noch viel zu tun, eigentlich würde er seine Zeit jetzt beim Legionsschmied verbringen, um ein noch perfekteres Gladus zu produzieren, aber er hatte seine Befehle bekommen und so langsam tat es ihm leid, immer als Erster die Guschn aufzureißen......... eine Chance vielleicht?!

Erneut bekam er einige Pergamente in die Hand, als er am Arbeitszimmer des Legaten vorbei ging. Darunter war auch ein Befehl, der ihn erneut einen Reiter nach Ostia kosten würde. "Was für eine Verschwendung." murmelte er und machte sich sofort daran, diesen Reiter zu entsenden. Auch nach Colonia Agrippina war noch keiner unterwegs, es war aber noch Zeit...

Nun war auch der letzte, vorerst wichtige Meldetroß hinaus. Sie ritten als Gruppe um schnellstmöglich ihr Ziel zu erreichen. Die Eques nahmen den Weg von Mogontiacum nach Treverorum, weiter nach Divodurum und Andemantumnum, dann auf der Hauptstraße Richtung Süden, sie würden einige Tage brauchen, bis sie Arelate erreichten. Zwischendurch würden sie frische Pferde in der Mansio Lugdumum nehmen. Von Arelate weiter auf Hauptstraßen Richtung Westen reiten, um so nach weiteren zwei Tagen Tarraco zu erreichen.

Er schaute von seinen Papieren auf, als Flavius eintrat.... hörte sich alles an und antwortete zum Schluss:

"Es kommt immer darauf an, um was für einen Gefallen es sich handelt, doch sprich, damit ich es beurteilen kann."

"*Stöhn* Du weißt aber, das diese deine jetzige Aufgabe ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Legion ist, der auszufüllen ist."

Natürlich wußte er das, immer diese Blicke, nur was sollte er tun, richtig Traianus hatte ihm diese Ehre erwiesen, doch zur Zeit war es eher die unbequeme Seite, welche zuschlug und das immer wieder und ins Gesicht. Herius sah ihn nachdenklich an, dann fragte er:

"Wen würdest du denn für diesen Posten als ausgebildet und willens erachten? Was dann mit dir wird... nun das steht auf einem anderen Blatt, aber ich werde mit dem LAPP darüber reden müssen, solch ein Zustand schadet nur dem Einsatz."

"Imdustrius?" er lächelte.

Dann schaute er ihn fest an: "Nun vorn dabei bist du ja erstmal. Alles weitere wird sich ergeben. Wenn du dich an dem Wappen deiner Rüstung nicht störst, dann solltest du auch mit dieser am Kampfgeschehen teilnehmen können, so ich mit Traianus heut Abend beim Weine keine Einigung erziele. Doch bis dahin will ich die ersten Reiter auf den Schiffen sehen. Auch die ersten Wagen sollten noch heute den Hafen Mogontiacum verlassen. Treibt sie an, wenn es nicht schneller geht. Ich will nicht jetzt schon Verzug da rein haben. Du wirst bei ihnen dabei sein, ich werde später zur Spitze aufschließen, wenn ich sehe, das die Legion ins Rollen gekommen ist, bisher geht mir das noch zu zach..."

"Wir sollten sie heute Abend auf dem Exer antreten lassen. Ich werde sie dann persönlich letztmalig einweisen. Sieh zu, das die anderen Tribune davon Wind bekommen und die Männer bis dahin ihre Ausrüstung empfangen haben."

Auch Herius ging vor die Türe und zum Trakt, in dem die Stuben der Offiziere unter gebracht waren. Seine Säcke waren bereits gepackt, einige Kleinigkeiten fehlten jedoch noch...