Einweisung der Sklavin Selnya

  • Kaum in der Casa Scribonia angekommen, als Curio sich die Stumme zur muskulösen Brust nimmt. Jegliche Freundlichkeit und Zärtlichkeit sind weggeblasen.


    "Wie auch schon für Antiope habe ich nun auch für dich Weisungen. So sprichst auch du mich mit Herr oder mit Dominus an. Meine Tochter und Nichte sind als Herrin oder Domina anzusprechen.
    Prinzipiell sprichst du nur, wenn du gefragt wirst, oder etwas wichtiges zu sagen ist."


    Nach einem kurzen fast entschuldigendem Grinsen


    "Aber da sehe ich bei dir nicht so die Probleme.


    Ich warte von dir absoluten Gehorsam. Bei Zuwiderhandlungen wird es dir ähnlich ergehen, wie Antiope, ich denke sie ist jetzt noch nicht wieder richtig genesen. Ich bin im Prinzip ein gewaltloser Mensch, doch bin uneingeschränkt ich derjenige, der hier alles bestimmt und auch über dein Leben bestimmt. Und von diesem Recht werde ich nie zurückschrecken Gebrauch zu machen."


    Nach einer kurzen Pause:

    "Soweit verstanden?"


    Sie Schaut ihn nur mit grossen Augen an.


    "Weiter hast du dich mit keinem Manne und mit keiner Frau zusammenzutun, um deine Lüste zu befriedigen oder gar um Kinder zu kriegen.


    Du darfst nur dann mit einem Manne zusammenliegen, sobald ich dies ausdrücklich befahl. Dein Kind, ob Junge oder Mädchen, gehört ab der Geburt mir und wird in diesem Haushalt als Sklave dienen.


    Befolge alle diese Regeln und es wird dir verhältnismässig gut ergehen, ansonsten werde ich nicht zimperlich sein.


    Gib zu erkennen, ob du den Sinn meiner Worte verstanden hast, Sklavin!"

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Ich hörte ihm geduldig zu und selbstverständlich verstand ich alles. Ich sprach nicht, war deshalb aber nicht dumm. Innerlich seufzte ich ein wenig, liess mir aber nichts anmerken. Als er das Wort Kinder erwähnte, dachte ich kurz an meine Heimat und streifte den Gedanken sofort wieder ab. Nein, momentan durfte ich mir solche Gedanken nicht erlauben. Sie würde die Situation nur schlimmer machen, als sie war.


    Als er mich fragte, ob ich alles verstanden hätte, nickte ich ergeben, sah ihn dabei aber unverwandt an.

  • "Also...geht doch!"


    Curio ist froh: sie scheint verständig zu sein. Doch fiel ihm ein Aufblitzen auf, als er das Wort Kind in den Mund nahm. Ob sie wohl Kinder hatte? Verstreut über weite Strecken?


    "Als nächtest wird dich gleich Malachias in deine Arbeiten einweisen. Ich will in den nächsten Tagen ein Fest in diesem Haus durchführen, um unsere Hispanischen Kandidaten zu feiern."


    Sofort kam Malachias hergehumpelt:
    "Los, du reudige Sklavenbrut. Hier ist Putzzeug. Überall ist noch Blut vom Kampfe mit der anderen dreckigen Sklavin. Auch der werte Matinius wurde ja verletzt. Und in den Keller sollst du auch noch, du Ding. Da hat Antiope gewütet....los, auf, auf...sonst mach ich dir Beine, du!"

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Ich hörte auch weiter geduldig zu, als aber der Hausverwalter angehumpelt kam, mit der heilenden Wunde im Gesicht, und auf diese Art und Weise auftrat, wusste ich, dass wir aneinander noch unsere helle Freude haben würden. Allerdings würde es für einen von uns bestimmt weniger eine Freude sein und das würde gewiss nicht ich sein. Aber zunächst würde ich tun, was mir der "Herr" aufgab.


    Als der Verwalter von der anderen Sklavin sprach, eher spie, musste man sagen, horchte ich auf. Eine kämpfende Sklavin? Wenn sie noch in diesem Hause war, so war sie es wert sie kennen zu lernen. Handelte es sich um diese Antiope, die der "Herr" eben erwähnte.


    Ich konnte mich an das Wort Herr nicht gewöhnen, deshalb war ich wieder einmal froh nicht zu sprechen. Ehe der Verwalter grob werden konnte, nahm ich das Putzzeug und drehte mich noch einmal zu meinem neuen "Herren" und nickte ihm leicht zu, dabei wieder seinen Blick festhaltend. Ich musste gestehen, dass irgendetwas an dem Mann mich rührte.


    Dann wandte ich mich um und folgte dem Verwalter, wenn auch widerwillig.

  • http://www.imperium-romanum.in…es/avatars/avatar-639.jpg Malachias nun mit ihr alleine:


    "So, an dir werde ich noch meine helle Freude haben, harrrharrrharrr. Und dem alten Curio wirst du auch nichts ausplaudern können. So, aber nun geh in den Keller, wo Antiope zusammenbrach. Und bist du mir nicht gefügig, wirst du das gleiche Schicksal erleiden, das sie einst in jenen Gemäuern erlitt...haarrrrharrr."

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Nun, er dachte, er würde noch seine Freude haben? Ja, sollte er es ruhig denken, er würde sich wundern. Aber zunächst wollte ich ihn ion Sicherheit wiegen. Ich bemerkte wohl, wie er mich musterte, ja anglotzte, aber das konnte ich momentan nicht ändern. Ich wollte es nicht ändern, würde es doch bedeuten, dass ich das, was mir momentan den größten Schutz gab, aufgeben müsste.


    Er zeigte mir, wo ich langzugehen hätte und in welchen Raum und betrat diesen. Darin angekommen, roch ich nicht nur, was hier vor kurzem scheinbar passiert war, nein, ich spürte es auch förmlich. Ich schloss einen Moment die Augen und fühlte die Luft und noch mehr.


    Ja, Antiope würde ich unbedingt kennen lernen müssen!


    Ich machte mich an die Arbeit und putzte den Raum, schweigend, tief in meinen eigenen Gedanken hängend.

  • Ich brauchte eine Weile, bis ich den Raum gesäubert hatte. Wenn ich den Lappen in dem Eimer mit Wasser wieder säuberte, brannten die wunden Stellen an meinen Handgelenken, aber sie erinnerten mich auch daran, dass ich im Vergleich zu vorher etwas mehr Freiheit nun genoss.


    Freiheit, dies war ein Traum, den ich schon lange nach hinten geschoben und doch nie aufgegeben hatte. Ich wusste, ich würde zurückkehren. Sie lebten noch und ich würde zu ihnen zurückkehren. Sie mussten einfach noch leben, denn ich spürte es. Und mein Gespür bei so etwas hatte mich noch nie verraten und es durfte nicht sein, dass es das diesmal tat. Sie mussten leben!


    Ich spürte erst, dass ich in Erinnerungen weinte, als eine heisse Träne auf meinen Unterarm tropfte.


    Oh nein! Das würde ich nicht zulassen. Tränen würden eine all zu gute Angriffsfläche bedeuten und die durfte ich mir nicht leisten. Schnell riss ich mich zusammen und schloss die Augen. Ein paar Mal tief durchatmen und es war wieder alles wie vorher. Sie waren in meinem Herzen, und da würden sie niemals verloren gehen, aber sie durften mir mein jetziges Leben nicht schwerer machen, als es schon war. Nur mich immer meiner Zukunft gewahren.


    Als ich mit dem Raum fertig war, sah ich mich um, ob der schmierige Verwalter irgendwo war. Er hatte zwischendurch hin und wieder reingeschaut, gestänkert und anzügliche Bemerkungen gemacht, aber meist konnte ich das ignorieren. Er würde die Rechnung noch irgendwann bezahlen müssen, da war ich sicher.

  • Fast war Malachias etwas betrübt, dass Selnya so gefügig war. Wie sollte er sie so legitim seinen sadistischen Neigungen unterziehen können? Nun, zumindest sah er eine Träne... Das würde er gleich Curio erzählen. Das gab eine Extra-Ration an Wein. Curio ist es sehr recht, wenn er über solche Dinge unterrichtet ist.


    "So, du Niedere. Das hast du mehr schlecht, als recht gemacht. Aber nun gehe sofort dich waschen und mach dich beim Feste nützlich, du unnützes Weib, du!"

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