Valetudinarium - Krankenhaus

  • Adawolf nahm stolz die Tafel entgegen und wandte sich noch einmal zu dem kleinen kranken Römer zu:


    Nun du sehen Adawolf sein mächtiges Krieger und Gesundung und wollen Kämpfen für Romisch. Ich zeigen Krieger wie zu kämpfen sie tuten und dann werden wir viel Kopfe nehmen. BEI..... WOTAN.!!!!!!!!!!!!!!!

  • Nach einigen Irrwegen fand Flavus schließlich das Valetudinarium, welches den Kranken, Verletzen und auch den zu untersuchenden Anwärtern vorbehalten sein dürfte. Ein bißchen unwohl war ihm bei dem Gedanken an die bevorstehende Untersuchung schon, aber es ließ sich wohl nicht vermeiden. Den Text des zu leistenden Schwurs hatte er sich noch nicht ganz gemerkt, aber dessen Inhalt beschäftigte ihn. Jetzt galt es dies vorübergehend auszublenden. Er trat dem nächstbesten der hiesigen Mannschaft gegenüber und streckte ihm die erhaltene Tafel entgegen. "Salve. Ich bin hier wegen der Untersuchung...?", sah er den Mann fragend an.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    nomen: Flavus Amisius
    aetas: 18
    natio: Peregrinus
    habitus:
    morbi cogniti:
    exceptiuncula:
    Gesamturteil:




  • Der Nächstbeste ist jedoch manchmal nicht der Richtige. So auch in diesem Fall. Der Rekrut wurde in einen kleinen Raum weiterverwiesen, in welchem er noch kurz auf den gerade beschäftigten Capsarius warten musste.


    Schließlich betritt jedoch ein kleiner, geschäftiger Eques den Raum. Bei sich trägt er einen blutverschmierten Lappen, an welchem er seine blutigen Hände eifrig säubert.


    "Ein neuer Rekrut...? Gut, gut... Zieh' dich schonmal aus... Ich brauch' noch 'nen Moment... Bin gleich bei dir... Kannst mir in der Zeit gleich schonmal 'n paar Sachen erzählen..."


    Er durchquert den Raum zu einer Waschschüssel, um sein kleines Reinigungsritual dort fortzusetzen. Währenddessen leiert er seine Fragen herunter.


    "Gibt es Krankheiten in deiner Familie? Gebrechen die mit den Jahreszeiten kommen und gehen? Hattest du schon Knochenbrüche oder andere schwere Verletzungen?"





    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Der Rekrut hatte Weilchen warten müssen, wie bestellt und nicht abgeholt, und stand etwas ratlos mit seinem Täfelchen in der Hand im Untersuchungsraum. Er verfolgte den Weg des sodann eintretenden Capsarius mit leicht verdatterter Miene und fühlte sich ein wenig überfahren von dessen routinierter Geschäftsmäßigkeit. "Äh, ich... Nein, keine schweren Verletzungen. Nur die üblichen Schürfwunden, blaue Flecke, und was die Arbeit auf dem Feld so mit sich bringt... Von Krankheiten in meiner Familie wüsst' ich nichts und auch sonst hab' ich keine Gebrechen oder so...", entgegnete er nach bestem Wissen und Gewissen. Zögerlich legte er die mitgebrachte Tabula auf dem Arbeitstisch des Arztes ab und begann sich auszuziehen. Stück um Stück legte er seine zerlumpte, verschlissene Kleidung zu einem mäßig ordentlichen Haufen ab und stand schließlich ganz und gar nackt da. Sein Körper glich im Zustand der getragenen Kleidung und hatte noch einiges an Schmutz und Reisestaub an sich. Insbesondere an Armen und Beinen hatte die Reise und die damit verbundenen Entbehrungen und Herausforderungen etliche Schrammen und kleinere Wunden hinterlassen, von denen die meisten aber schon ganz gut verheilt waren. Ansonsten war er von drahtigem Körperbau - nicht gerade breit und muskulös, aber eine gewisse Kraft war ihm doch zuzutrauen. Die letzten mageren Tage auf seiner Reise hatten Flavus dann vorerst auch noch das letzte Quentchen Fett aus dem Körper getrieben.

  • Vermtlich wird die Einheit nach Mogi verlegt. Kure Pause....Übrigens Verlegen. Wie sieht es mit der Vergebung der Kontrollerouten aus. Hat sich der Praefect schon daz geäussert? Sein Gesundheitszustand lässt ja zu wünschen übrig. Vllt kannst du da nochmals nachfühlen, Philus Das war zu hören bevor die Person den Raum betrat.


    Ah. Ein Neuer. war die erste Ausage bevor er sich vor den Eqes stellte und diesen anblickte. Und Eques. Wie geht es voran? erkundigte sich Scarpüs über den momentanen Ablauf

  • Gerade will der Eques sich mit inzwischen gesäuberten Händen dem Rekruten zuwenden, als die Untersuchung plötzlich jäh durch das Eintreffen eines Decurio unterbrochen wird. So hält er inne und grüßt den Ranghöheren.


    "Salve, Decurio. Ich habe gerade erst die Befragung zur gesundheitlichen Vorgeschichte des Patienten durchgeführt und wollte soeben mit der Untersuchung beginnen. Seid ihr gekommen um zu übernehmen?"





    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Sichtlich verwirrt stand der Peregrinus da. Splitterfasernackt, wie er war, kam ihm diese Unterbrechung umso verstörender vor. Etwas unsicher blickte er zwischen den beiden Soldaten hin und her, die seine Gegenwart so gänzlich zu ignorieren schienen. Eine ungewohnte Situation. Unschlüssig verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere und hoffte einfach still, dass man mit dieser leidigen Prozedur doch bald fortfahren und zu einem Ende kommen könne.

  • Scarpus schenkte dem Probanten einen kurzen Blick bevor er sich wieder an den Eques wendete.


    Ich kenne dich noch gar nicht. Wie ist dein Name, Eques? Und wie lange bist du schon im Valedutinarium eingeteilt?


    Dabei nahm er die Tabula an sich und überflog diese rasch. Er schütttelte den Kopf und meinte lapidar... Nein Eques. Mach du nur weiter. Ich will nur nach dem rechten sehen. War ja doch einige Zeit nicht hier. Scarpus legte die Tabula wieder auf den Tisch und wartete nun auf eine Antwort des Eques und das Fortfahren der Untersuchung.

  • Der Eques runzelt irritiert die Stirn und wirkt ein wenig genervt ob der jähen Unterbrechung durch den ihm kaum unbekannten Decurio. Dennoch wahrt er seine Manieren gegenüber einem Ranghöheren und gibt gehorsam Auskunft.


    "Eques Phayllus, Decurio. Ich bin schon seit Jahren in der Ala II Numidia. Als Capsarius bin ich erst seit wenigen Monaten im Dienst. Hatten hier wohl mehr Arbeit als Hände. Wo waren sie denn, wenn die Frage gestattet ist?"





    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Scarpus' Braue hob sich merklich als sich der Soldat erdreistete nach dem Verbleib des Decurios zu fragen. Und dies ernsthaft.
    Er trat einen Schritt näher an den Eques dessen Namen er bereits schon wieder vergessen hatte.


    Eques. Es ist mir neu das Soldaten deines Ranges sich darüber Gedanken machen sollen und dürfen wo sich Offiieren aufhalten. Viel eher weiß ich dass Offiiere das Recht haben untadeliges Verhalten bestrafen dürfen. Ich nehm an du bist damit einverstanden wenn ich dich an den Pfahl ketten lasse und dich m 20 Peitschenschläge beglücke. Oder liege ich da falsch? Wobei Scarpus die Antwort genauso wichtig war wie ein umgefallener Getreidesack in Ägyptus.


    Was sich wohl der Neue dachte wenn es solche Frechheiten schon von Beginn an sah und hörte. Tztz

  • Argwöhnisch verengt der Soldat die Augen und hält dem Blick des Decurio stand. Jener wird sich doch kaum herausnehmen, ihn wegen einer derartigen Lappalie dem Dienst in der Truppe über mehrere Wochen hinweg zu entziehen? Vorsichtshalber erscheint es ihm jedoch angebracht, ein wenig einzulenken.


    "Nun, Decurio... Sie hatten das Thema Ihrer vorübergehenden Abwesenheit selbst angesprochen. Ich empfand es lediglich als höflich, an dieser Stelle darauf einzugehen. Wenn das nicht angebracht war, entschuldige ich mich für meine Frage und ziehe sie natürlich zurück."


    Insgeheim macht Phayllus sich natürlich längst seine eigenen Gedanken, wo der Decurio wohl gesteckt haben mag. Von diesen Überlegungen lässt er sich aber tunlich nichts anmerken und antwortet stattdessen auf die eigentliche Frage und das in sehr trockener, nüchterner Manier.


    "Wenn Sie darauf bestehen, ein solches Strafmaß über mich zu verhängen, dann fehlen mir die Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Insofern ist mein Einverständnis irrelevant."





    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Flavus verfolgte die sich zuspitzende Szene mit wachsender Besorgnis. Selbstverständlich hatte er mit einem rauhen Umgangston in der Ala gerechnet. Jedoch bereitete es ihm in dieser akuten Lage durchaus Kopfzerbrechen, dass er sich derart leicht eine drakonische Strafe würde einfangen können. Er schluckte verhalten und blickte abwechselnd zum Decurio und dem Eques, wie sich diese Konfrontation wohl weiterentwickeln würde. Seine Nacktheit bereitete ihm dabei kein großes Kopfzerbrechen, jedoch trug sie ein wenig zu seiner sich ausformenden Unsicherheit bei. Vielleicht war das mit dem Eintritt in die Ala doch keine so gute Idee gewesen, wie sie einstmals geklungen hatte.

  • Stimmt Eqes. Dein Einverständis ist wirklich irrelevant. Und..... es war nicht angebracht Scarpus musste sich am Riemen reissen. Es war gegen seine Natur die von ihm angesprochenen Strafen auch wirklich in die Tat umsetzen zu lassen und deshalb war er froh dass sich der Eques entschuldigte.


    Nachdem du hier fertig bist kommst du zu mir. Und das ohne Verzögerungen. Verstanden Eques? Und jetzt sieh zu das der Kerl wieder in seine Kleider kommt und es weitergeht. Abite.


    Er wandte sich an den angehenden Rekruten, musterte diesen kurz, und verieß dann ohne weiterer Worte den Raum von wo aus er zu seiner Unterkunft ging.

  • Erleichtert atmet Eques Phayllus auf, damit war er der Auspeitschung wohl entgangen. Vorerst. Eilfertig nickt er die Anweisung des Decurio ab.


    "Jawohl, Decurio. Wird gemacht, Decurio."


    Damit salutiert er zum Abschied und wartet noch einen Herzschlag, nachdem jener entschwunden ist, eher er sich allmählich wieder auf seine aktuelle Aufgabe besinnt und sich dem Rekruten zuwendet.


    "Also, Peregrinus... Dann woll'n wir mal..."


    Damit wendet er sich Flavus Amisius zu, um diesen nun möglichst zügig zu untersuchen und die Prozedur schnell zum Abschluss zu bringen. Schließlich will er sich später nicht anhören müssen, er habe dabei getrödelt. Er geht zu dem nackten Peregrinus rüber und beginnt mit der äußerlichen Untersuchung. Sowohl dem Augenschein nach, als auch er den Mann in manchen Körperregionen abtastet.


    "Welcher ist dein starker Arm? Kannst du lesen? Schreiben?"






    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Etwas Erleichterung verspürte Flavus, als die Routineuntersuchung endlich ihren Lauf nahm und der Capsarius mit der Prozedur begann. Klaglos ließ der Peregrinus die Musterung und das Abtasten über sich ergehen, beobachtete währenddessen das Vorgehen von Eques Phayllus aber sehr aufmerksam. "Grundsätzlich der Rechte, würde ich sagen. Ich kann einigermaßen Lesen und Schreiben, habe aber nicht gerade viel Übung darin." Grundkenntnisse hatte er in Augusta Treverorum beigebracht bekommen, als er vor allem in seiner Kindheit - als er für die Arbeit auf dem Feld noch nur mäßig geeignet gewesen war - hin und wieder am Unterricht der Erben des Hofes hatte teilnehmen dürfen.

  • Schließlich hat der Capsarius die Leibesuntersuchung abgeschlossen und winkt dem Rekruten gnädig ab.


    "Gut, gut... Jetzt zieh' dich wieder an, danach wollen wir das mal überprüfen."


    Während er Flavus Amisius etwas Zeit lässt, seine Blöße wieder zu bedecken, geht er rüber zu seinem Tisch und nimmt eine dort abgelegte Tabula auf. Sobald der Peregrinus sich wieder angekleidet hat, hält er diese in einem grob abgeschätzten Abstand vor ihm in die Höhe.


    "Dann lies mal vor und sag' mir das Ergebnis zu den beiden Rechenaufgaben."




    quid pro quo
    A F H I C
    R G L O Q
    Z E W U V
    [SIZE=7]Y B M K F[/SIZE]


    X + VI = ?
    XX - XI =?



    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Zutiefst erleichtert kleidete sich der Peregrinus wieder an. In diesen Tagen war es schließlich nicht gerade warm in der nördlichen Provinz Germania. Angenehm war die Untersuchung nicht gewesen, aber als eine unausweichliche Pflicht durchaus akzeptabel. Schließlich fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und streifte sich die verfilzten Strähnen aus dem Gesicht, um sich der nächsten Herausforderung zu stellen. Nach einem kurzen Blinzeln begann er die notierten Zeilen zu entziffern: "Das eine... für das andere. Quid pro quo." Flavus musste kurz schmunzeln. Diesen Ausspruch hatte er in seiner Kindheit allzu häufig bei harten Verhandlungen mit seinen Spielkameraden schon gehört. Anschließend beeilte er sich jedoch fortzufahren, um nicht den Anschein von Schwierigkeiten beim Lesen zu erwecken. Kompliziertere Sätze hätten ihm womöglich größere Probleme verursacht, doch mit der optischen Wahrnehmung hatte er noch nie Schwierigkeiten gehabt. "A, F, H, I, C, R, G, L, O, Q, Z, E, W, U, V, Y, B, M, K, F."


    Den Kopf etwas schief legend betrachtete er dann die Rechenaufgaben, entsann sich der zumindest bekannten Grundregeln und präsentierte schließlich seine Lösung: "Zehn... und sechs... macht Sechzehn. Zwanzig... minus elf... macht acht... äh, neun. Ja, definitiv neun." Ein bekräftigendes Nicken nachgeschoben unterstrich noch einmal den Entschluss diese Resultate zu seinen Ergebnissen zu machen.

  • Phayllus legt den Kopf etwas schief, als der Peregrinus zunächst die falsche antwort wählt. Als dieser sich jedoch noch berichtigt, nickt er langsam.


    "Gut, gut... Die Neun ist korrekt. Scheint ja alles einigermaßen in Ordnung mit dir zu sein. Deiner Aufnahme in die Einheit steht aus meiner Bewertung also nichts entgegen. Einen Augenblick noch, dann kannst du gleich zurück zum Rekrutierungsbüro."


    Damit geht er wieder zu seinem Tisch, legt die Tafel zurück und nimmt stattdessen dasjenige Exemplar an sich, welches der Anwärter eingangs mitgebracht hatte. Mit einem einfachen Stilus trägt er dann seine Bewertung ein.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    nomen: Flavus Amisius
    aetas: 18
    natio: Peregrinus
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: ohne Befund
    Gesamturteil: Körperlich in gutem Zustand; gute Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen; hygienischer Zustand verbesserungswürdig.





    Die Tabula händigt er anschließend wieder an Flavus Amisius aus, wobei er jenem noch eine Ermahnung mit auf den Weg gibt.


    "Das wär's dann. Du solltest bei nächster Gelegenheit unbedingt die Thermen aufsuchen und 'n Haarschnitt täte dir bestimmt auch ganz gut. Ansonsten wirste dir von den Ausbildern noch was anhören müssen."




    CAPSARIUS - ALA II NUMIDIA

  • Flavus atmete nun doch ein wenig auf und lächelte etwas verlegen, als der Capsarius ihn auf seine Dreckigkeit hinwies. Er seufzte schließlich und nickte schicksalsergeben. "Jawohl, Eques. Wird gemacht. Es... Es liegt nur an der langen Reise. Ich hatte noch keine Gelegenheit...", versuchte er sich zu rechtfertigen, brach dann jedoch ab. "Wird gemacht." bekräftigte Flavus schließlich nur noch einmal und nahm dann seine Tafel entgegen. Er schaute neugierig darauf, was da wohl verzeichnet sein mochte, und verzog kurz das Gesicht angesichts der eher peinlichen Abschlussbemerkung. "Danke, Eques. Vale." verabschiedete er sich dann und verließ das Valetudinarium, um sich wiederum beim Rekrutierungsbüro zu melden.

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