Als ich das Tablinum verlassen hatte und mich so aufgewühlt fühlte, eilte ich in den Garten und sah zu den Sternen hinauf.
Ich setzte mich auf den Rasen und während ich so dort hinstarrte, liefen mir, in der Dunkelheit und alleine, still die Tränen über das Gesicht. Tränen der Trauer, Tränen der Sehnsucht und auch ein wenig Tränen der Angst. Angst um sie, Angst um ihre Zukunft, Angst sie nie wieder zu sehen.
Irgendwann rollte ich mich zusammen und schluchzte nur noch leise. Mein Körper bebte, aber nach einer kleinen Ewigkeit, der Mond neigte sich schon der Erde zu, beruhigte er sich und ich schlief auf dem Rasen liegend ein. Es wurde ein unruhiger Schlaf und ich wachte frierend auf, denn es war frisch so kurz vor Sonnenaufgang.
Ich fühlte mich zerschlagen und erschöpft, aber mein Kopf war freier und mein Herz, mein Herz schlug wieder ruhig in meiner Brust und bemühte sich nicht wieder zu schwer zu werden.
Ein wenig torkelnd ging ich mich waschen und kehrte dann noch einmal, etwas frischer, zu dem Punkt im Garten zurück, an dem ich die Nacht verbracht hatte. Er war etwas versteckt von den Fenstern und Türen, da ein paar Büsche im Weg standen und ich beschloss, dass dies der perfekte Ort war um sich zurückzuziehen, wenn ich es einmal wieder nicht aushielt.
Er würde mir nur Nachts offen stehen, dass war mir klar, aber so konnte ich wenigstens hin und wieder ich selbst sein.
Langsam ging ich zum Haus zurück und beschloss, dass ich später noch einmal mit Antiope würde sprechen müssen. Ich war mir nicht sicher, ob sie sich an ihr Versprechen, nichts über mein Geheimnis, meinen Schutz zu verraten erinnerte, oder ob sie es, ob der Schmerzen, vergessen hatte. Ich glaubte zwar, ihr vertrauen zu können, aber die letzten Monate hatten mir eine tiefe Skepsis Fremden gegenüber eingebrannt.