[Officium I] Duumvir

  • Nachdem er seine Kündigung nun eingereicht und bestätigt bekommen hatte, kam er wieder ins Officium zurück, räumte hier und da noch etwas auf und hier und dort sorgte er für ein paar Informationen noch für den Scriba und dann packte er in eine Kiste die paar wenigen privaten Dinge, die er hier gehabt hatte. Danach sah er sich noch einmal um und bat den Scriba dafür zu sorgen, dass genau diese Kiste zu seiner Casa gebracht würde und begab sich ins Officium seines ehemaligen Amtskollegen.
    Dieser Raum hier wurde abgeschlossen und würde erst für den neuen zweiten Duumvir wieder geöffnet werden.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/29.jpg Der vorsitzende Schreiber Volusus Palfurius Bolanus betrat nach energischem Klopfen das Officium des frisch gewählten Duumvirn Galeo Epidius Andronicus. Er entschuldigte sich für das ungestüme Eintreten und wies dann auf den Soldaten, den er im Schlepptau hatte.

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    "Duumvir Epidius, dies ist Caius Ligarius..." Kurz musste Bolanus über den Cognomen des Mannes nachdenken, denn das ging hier ja nun alles ziemlich hastig. "...Philogenes. Er hat einen Mord zu melden."


    Und damit trat Bolanus auch schon zur Seite und gab dem Legionär einen Wink, dass er vortreten sollte. Bolanus stellte sich in den Hintergrund und hörte genau zu was nun gesagt würde, denn der Duumvir pflegte seinen obersten Schreiber nach diversen Unterredungen gern einmal um seine persönliche Meinung zu fragen.


    "Ein Mord?" Galeo Epidius Andronicus sah die beiden Männer verblüfft an. Er richtete sich kerzengerade in seinem Stuhl auf und war ganz Ohr. "Was ist vorgefallen, Legionarius?" So begann seine Amtszeit ja gleich mal ungewollt spannend und gleichwohl tragisch.

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    "Salve Duumvir Epidius. Ich kann dir nicht viel berichten da ich nur ein einfacher Legionär bin der geschickt wurde den zuständigen Mann zu holen. Das was ich sagen kann ist folgendes. Heute Morgen sehr früh, wir hatten gerade erst von der Nachtwache übernommen, kam eine junge Frau ganz aufgeregt zu uns ans Castellum. Sie berichtete von einem Toten den sie gefunden hat. Der Wachhabende nahm ein paar Männer unter andem mich und ließ sich den Toten zeigen. Wenn man mich fragt wurde der Mann abgestochen scheint aber kein großen Kampf gegeben zu haben. Jedenfalls lag da einer mausetot auf dem Boden. Mein Optio ad Spem hat mich dann erst zum neuen Magister Vici, Petronius..., entschuldige ich hab den Namen nicht mehr auf der Kette, geschickt und diesen benachrichtigt und dann hierher."


    Caius Ligarius Philogenes hatte schnell gesprochen da er schnell wieder in die "Reihe" treten wollte.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/33.jpg "Abgestochen", keuchte der Duumvir Epidius Soldaten erschrocken. Er konnte sich nicht vorstellen, wie so etwas von statten gehen musste. Niemals wollte er sich mit derlei Gewaltverbrechen befassen. Widerwärtig war diese Todesart geradezu. Abgestochen in der Gosse, nein welche Schmach!


    "Gab es denn Zeugen?" fragte er daraufhin, denn aus den bisherigen Informationen des Legionärs war noch nicht so viel herauszufiltern. "Und man weiß nicht, wer der Tote ist?" Epidius hielt es nicht für wahrscheinlich, dass die Identität des Mannes überhaupt festgestellt werden könnte, wenn er nicht aus dem Stadtteil stammte und ihn ein Anwohner erkannte.


    "Du meinst vermutlich Lucius Petronius Crispus", ergänzte der Duumvir schließlich den Namen des Magister Vicus, der für diesen Bezirk zuständig war.

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    "Jupp abgestochen ...", bestätigte Philogenes nochmal trocken.


    "Also eine richtige Zeugin nicht aber wie gesagt ne junge Frau die den Toten gefunden hat. Ich hab selber nicht mit ihr gesprochen und kann daher nicht sagen ob und wieviel sie weiß. Ich kann dir nicht sagen ob man inzwischen weiß wer der Tote ist. Nachdem wir am Ort ankamen wurde ich erst losgeschickt den Magister Vici holen. Ja Petronius Crispus war sein Name. Hab zwar nicht selber mit ihm gesprochen aber mit seinem Vater der wohl auch mitkommen wollte. Jedenfalls als ich von diesem Meldegang wiederkam, schien es so als ob eine Marktfrau den Toten erkannt hatte. Ich wurde aber sogleich hierher geschickt um den Aedil zu holen. Daher hab ich nicht mitgekriegt wer es war. Anhand der Kleidung würde ich aber sagen es war kein Bettler oder sowas."

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    "In Ordnung", nickte Epidius. Viel weiter waren sie damit jetzt zwar nicht gekommen, aber das machte ja nichts.


    "Danke, Miles. Sag deinem Optio, dass ich den zuständigen Aedil zu euch her schicke. Du kannst dann wegtreten", entließ er daraufhin den Soldaten.


    "Bolanus, du hast es gehört", wandte er sich dann an seinen Oberschreiber. "Gib dem Aedil bescheid, dass er Arbeit hat." Der so Adressierte nickte und verschwand zügig.

  • Mathayus Magonidas betrat nachdem Gespräch mit seinem Patron das Officium des Duumvir von Mogontiacum. Er hatte eine unangenehme Pflicht zu erfüllen die sich aber nicht mehr länger aufschieben ließ.


    Nachdem er angeklopft hatte stand er im offenen Türrahmen und sagte:


    "Salve Duumvir... hast du kurz Zeit für mich?"

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Mathayus Magonidas betrat nachdem Gespräch mit seinem Patron das Officium des Duumvir von Mogontiacum. Er hatte eine unangenehme Pflicht zu erfüllen die sich aber nicht mehr länger aufschieben ließ.


    Nachdem er angeklopft hatte stand er im offenen Türrahmen und sagte:


    "Salve Duumvir... hast du kurz Zeit für mich?"


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    "Äh, Magonidas? Natürlich, bitte nimm Platz", zeigte Duumvir Epidius sich überrascht über den unangekündigten Besuch. Er legte eine Wachstafel zur Seite, die er soeben studiert hatte.


    "Was gibt es denn?", fragte er dann nicht unfreundlich. Sichtlich neugierig betrachtete er den Magister Vici aus Melita, aus dem er bisweilen noch immer nicht recht schlau werden wollte.

  • Mathayus setzte sich und machte ein unglückliches Gesicht.


    "Nun ich habe gute und schlechte Neuigkeiten. Ich erlaube mir einmal mit den guten anzufangen. Unsere Bitte wurde von der Legion genehmigt und ich konnte gestern noch die Verbrecher und das Geld zurückbringen. Wir kamen erst sehr spät zurück am gestrigen Tag weshalb ich mich entschied dem Centurio zu sagen er solle das Geld erstmal mit ins Castellum nehmen. Es schien mir dort sicherer als bei mir zu Hause. Wir waren ja nicht unauffällig. Sobald der Tempel fertig ist kann es aber überführt werden und ich denke auch die Verbrecher sind im Gefängnis des Castellums bis zu ihrer Verurteilung gut untergebracht."


    Mathayus seufzte noch einmal und fasste sich dann ein Herz.


    "Kommen wir aber nun zu der schlechten Neuigkeit. Ich muss dir leider mitteilen das ich Mogontiacum verlassen muss und das auf Dauer. Daher auch mein Amt als Magister Vici aufgeben. Ich habe ein paar Briefe von meiner Familie aus Melita bekommen und mir steht eine lange Reise bevor an deren Ende eine sehr schwere Aufgabe in Alexandria auf mich wartet. Versage ich bei dieser Aufgabe werde ich wohl vor die Götter treten und falls ich erfolgreich bin muss ich auf Dauer in Alexandria bleiben. Mir fällt dieser Entschluss nicht leicht. Auch wenn Germanien mit all seinen Gegebenheiten für einen Punier nicht einfach ist so ist die Stadt doch zu meiner Heimat geworden. Doch du wirst sicherlich verstehen das Familie wichtiger ist als Gefühle eines einzelnen und ehrlich gesagt denke ich auch das ich mich in Alexandria wohler fühlen werde als hier in Germanien. Ich hoffe du hast Verständnis für diese Entscheidung."

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    Duumvir Epidius lächelte glückselig, als Mathayus von der Stadtkasse berichtete.


    "Sehr gut. Dann kümmere ich mich jetzt um die zügige Fertigstellung der Bauarbeiten und alles ist in Butter." So hoffte Epidius jetzt zumindest.


    Als der Magonide dann weiter sprach, runzelte der Duumvir hier und dort die Stirn, sagte jedoch zunächst nichts, bis der Magister Vici geendet hatte.


    "Es betrübt mich, dass du Mogontiacum verlassen willst", bemerkte er dann nüchtern. Der Duumvir war ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Mathayus seine Amtspflichten hier vernachlässigen wollte.


    "Wann willst du denn aufbrechen? Selbstverständlich bleibst du noch so lange, bis wir einen geeigneten Nachfolger oder zumindest einen Stellvertreter für den Übergangszeitraum gefunden haben, nicht wahr?"

  • Mathayus sah es als Kompliment was der Duumvir zu seinen Plänen sagte.


    "Nun ich möchte natürlich nicht den Eindruck hinterlassen das ich fliehen würde oder jemanden oder etwas im Stich zu lassen. Andererseits ist die sicherlich bewusst wie lange es schon gedauert hat bis mich die Nachricht hier erreicht. Alles in allem würde ich also sagen... ich muss so schnell los wie es irgendwie geht und mein Haushalt beginnt morgen mit den Vorbereitungen. Es wird sicherlich noch ein paar Wochen dauern bis ich abreisen kann... aber keineswegs länger."

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    "Wohl wahr", bemerkte der Duumvir auf Mathayus' Erklärung bezüglich der Reise- und Nachrichtenübermittlungszeiten. "Dann werde ich wohl am besten denjenigen an deine Stelle setzen, der vom Wahlergebnis her dir unterlegen war. Da gibt es doch bestimmt noch jemanden, der nichts dagegen einzuwenden hätte..." In plötzlichem Tatendrang war Epidius aufgestanden und begann in einem seiner Regale zu kramen. "Irgendwo hier muss die Liste doch sein...hmm..." Er zog einen Stapel Wachstafeln aus dem Regal und schien seinen Magister Vici schon vergessen zu haben, als er aufblickte und Mathayus' Anwesenheit registrierte. "Achja. Nun, dann will ich dir deine Zeit nicht rauben, wenn du noch Vorbereitungen treffen musst. Ich lasse dich bald wissen, wenn du offiziell verabschiedet wirst." Und damit war der Magonide entlassen.

  • Der plötzliche Tatendrang und die Geschwindigkeit mit der Mathayus entlassen war versetzte ihm schon einen kleinen Stich. Aber er hatte es sich ja selber ausgesucht. Beziehungsweise das Schicksal hatte ihm diesen beschwerlichen Weg beschert.
    Er und seine Familie war zwar in Mogontiacum nie wirklich heimisch geworden zu sehr unterschieden sie sich doch von den Einheimischen und auch das Klima war nichts was ihm fehlen würde.
    Andererseits hatte Mathayus hier ein guten Weg beschritten was Freundschafte, Geschäfte und gesellschaftlichen Aufstieg anbelangte.
    Der Weg nach Alexandria würde ein sehr schwerer und beschwerlicher nicht zu schweigen von gefährlichem sein. Dort würde er auch fast wieder bei null anfangen müssen.
    Aber Familie war halt Familie und Blut war dicker als Wasser.


    Er verabschiedete sich deshalb mit ein paar kurzen und schnellen Worten von dem Duumvir und verließ dessen Officium.

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    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/29.jpg "Was sagst du? Abgereist?" Der Duumvir Galeo Epidius Andronicus gab sich die Blöße, den Leiter seiner Schreibstube anzuschauen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. "Da bin ich aber baff."


    Der vorsitzende Schreiber Volusus Palfurius Bolanus zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Tja. Ist einfach abgereist. Der Mann hatte es echt eilig, mitten im Bürgerkrieg in eben dessen Richtung abzuhauen. Um eine angemessene Verabschiedung brauchen wir uns jetzt jedenfalls keine Gedanken mehr zu machen."


    Der Duumvir runzelte unzufrieden die Stirn. Bolanus zog ob der tiefen Furchen, die sich dort bildeten, die Augenbrauen hoch. "Aber sein Geld hat er doch noch bekommen, oder?" fragte Epidius im Gedanken an die neunhundert Sesterzen, die der Ordo Decurionum ihm als Bonus für seine Arbeit als Diebesverfolger zugesprochen hatte.


    "Japp. Dafür ist er noch lange genug geblieben", schmunzelte Bolanus. "Kluger Mann."


    Epidius zog eine Grimasse. So hatte er sich das aber nicht vorgestellt.
    "Pah. Wenn demnächst jeder Dahergelaufene einfach so Ämter hinterhergeworfen bekommen kann, nur um mitten in der Amtszeit die Biege zu machen, können wir den Laden hier demnächst komplett einstampfen." Der Duumvir war merklich verärgert. "Dreister Kerl", motzte er weiter. "Ich habe doch geahnt, dass man so einem punischen Halunken nicht trauen kann. Undankbar. Einfach nur undankbar."


    "Naja..." Bolanus seufzte und zuckte erneut mit den Schultern. "Seine Arbeit hat er gemacht, kann man wohl sagen. Soll ich ihm schreiben?"


    "Schreiben?" ätzte Epidius. "Wohin denn? Weißt du, wo er Wohnung beziehen will? Wenn er überhaupt in Aegyptus ankommt. Vielleicht wird er ja in Norditalien von Salinators Männern aufgehalten, ausgeraubt, massakriert..." Der Duumvir war jetzt aufgestanden und ging zum Fenster, von dem aus er auf das Forum hinausschauen konnte. Es war recht warm an diesem Tag trotz der hellgrauen Wolken, die am Horizont langsam aufzogen. Es würde Regen geben. Gut so, sie brauchten eine volle Ernte, um die Verluste durch die gefräßigen Legionen nach deren Durchmarsch auszugleichen.


    "Ich werde mal seinen Patron fragen", schlug Bolanus daraufhin vor, als sein Chef außer Meckern nicht viel mehr hören ließ.


    "Tu das", war die lakonische Antwort, die er in Folge erhielt. Erneut zuckte der Oberschreiber die Achseln. Er war ein geduldiger Mensch. Ruhigen Schrittes verließ er also das Officium des Duumvirs, in dem die Stimmung eindeutig zu gereizt war, um diesen Tag noch gemütlich ausklingen zu lassen.

  • Pacatus eilte zum Officium der Duumviri. Man soll ja keinen allzulange warten lassen, sonst meckern die Leute wieder über den verschlafenen Amtsschimmel. Als er dort war, sah er, dass die Tür halb offen stand. Waren die Kerle etwa ausgeflogen? Nein, einer war wenigstens da. Pacatus klopfte der Form halber an die Tür und trat ein.


    "Salve Duumvir, bei mir sitzt ein Besucher namens Domitius Clemens. Er sagte, er wäre der Sohn von Domitius Massula. Er möchte Dich sprechen, weil er eine Stelle als Agrimensor sucht. Hast Du Zeit?"

  • Aulus Patulcius Merula
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    Patulcius Merula ging seinen gewohnten Aufgaben nach, als Pacatus eintrat. Natürlich kannte der Duumvir den neuen Scriba, allerdings überraschte es ihn doch, dass nicht sein eigener Scriba das übernommen hatte. Aber im Grunde war es ja auch egal... "Ja, aber ob ich eine Stelle als Agrimensor habe..." Diesen Posten hatte es bisher ja nur auf provinzialer Ebene gegeben - auf kommunaler Ebene waren aber schon gar keine Stellen vorgesehen. "Naja, lass' ihn herein!" Immerhin war es der Sohn eines Decurio - so jemanden musste man mit Respekt behandeln.




    MPC

  • Clemens betrat das Officium. "Salve, Duumvir. Und vielen Dank, dass du Zeit für mich hast." Er ging noch einen Schritt auf den Duumvir zu, immerhin stand er fast noch in der Tür. "Ich bin Domitius Clemens und wie du schon weißt, möchte ich mich als Agrimensor bewerben. Mein Vater, Domitius Massula, meinte, dass ich bei dir richtig bin in dieser Angelegenheit." Er hoffte, dass das auch stimmte.

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