Marcellus war nun doch sehr verwirrt wie er seine mögliche Karriere bestreiten sollte. Auf der einen Seite hatte sein Patron Marsus sicherlich sehr weitreichende Verbindungen und könnte ihn explizit fördern, auf der anderen Seite war der Oheim sein ein und alles und hatte hinsichtlich einer karriere auch recht.
Doch irgendwie schien dem jungen Petronier die Aussicht auf jahrzehnte langes Warten auf einen Centurionenposten und danach auf eine ritterliche Karriere nicht allzu verlockend. Er würde dann ein alter Sack sein und müsste sich wahrscheinlich die Frotzeleien der anderen Tribunen wegen seinem Alter anhören. Allein schon dafür bewunderte er seinen Oheim wie dieser durchgehalten hatte und sich so weit hocharbeiteten konnte. Marcellus spürte irgendwie innerlich dass das nicht sein Weg war. Ebenso wusste er auch, dass der Oheim nicht soviel finanziellen Hintergrund hatte um auch ihm eine Karrieremöglichkeit wie Lucius zu ermöglichen.
Im Prinzip würde der Oheim wahrscheinlich jede Entwicklung für ihn gutheissen, Hauptsache Marcellus blieb den Zielen der Gens treu. Für Marcellus als armer Schlucker würde es nie eine Top-Chance geben, er konnte nur durch seinen Fleiß und seine Leistung überzeugen. Das wusste er sicher, doch war es nicht das Ziel jedes Römers für seine Nachkommen eine bessere Stellung zu erhalten. Marcellus war nicht faul und konnte sich wirklich in fast jeden Themenbereich einarbeiten. Nachdem er ja nun ungebunden war konnte er Tag und Nacht arbeiten. Die Liebe war getötet worden und so war Arbeit das was ihn befriedigen würde. Feiern, hirnlose Reden schwingend und besserwisserisch durch die gegend stapfen, dass war nicht Marcellus Ding.
Der Petronier lhatte sich in die Provinz verliebt und vor allem liebte er sein Mogontiacum über alles. Viele würden über die Stadt sagen halb so groß wie der Zentralfriedhof von Rom, aber doppelt so tot. Doch tatsächlich konnte man hier wirklich noch frei leben. Wenn er nur zurückdachte an die Kloake von Rom, der tollsten Stadt auf dem Erdball, dann würde er lieber in Mogontiacum leben. Marcellus konnte sich gar nicht vorstellen einmal von Mogontiacum fortgehen zu müssen.
"Nun Onkel ich werde egal für welche Möglichkeit ich mich entscheide, mein bestmöglichstes geben damit du und die Gens stolz auf mich sein könnt."