• Endlich gelangten die Männer der Falken mit ihrem Baum auf den Übungsplatz.
    Fast zeitgleich ließen die Männer die Seile los und ließen sich an Ort und Stelle hinfallen, wo sie keuchend und schwer atmend liegen blieben.
    Sie mußten ein Bild für Götter abgeben, wie sie wie tote Ameisen neben dem Baum lagen.
    Brigio rappelte sich auf und meinte:"Männer, wer noch ein Fünkchen Kraft in sich hat nimmt sich eine Axt, wir müssen noch die vier Halteäste abhauen."
    Die Antwort war ein unverständliches Grunzen, aber nach einer kleinen Weile kamen doch ein paar auf die Beine und begannen mit den Äxten die Äste zu bearbeiten. Es dauerte ewig, ehe auch nur der erste Ast ab war.
    Endlich waren alle Äste ab und die Männer hielten ihre von den Seilen aufgeriebenen Hände unter die Wasserflaschen, um endlich etwas Linderung zu erfahren.
    Brigio blickte sich um, wo die anderen Gruppen blieben.

  • Endlich geschafft: Die Aufgabe und ich selbst war auch geschafft. Arbeit war ich zwar gewohnt, aber dennoch war es anstrengend, einen ganzen Baum hierherzuschleppen. Sofort ließ ich mich fallen. Nachdem ich wieder einigermaßen bei Kräften war, blickte ich mich um: Offensichtlich waren die Falken die ersten, welche diese Aufgabe gemeistert haben. "Mal sehen, was der Decurio zu dieser Leistung sagt", dachte ich bei mir.

  • Nach dieser Anstrengung war es richtig erholsam, sich ein wenig auszuruhen. als schließlich wieder ein wenig zu Atem gekommen war und der Decurio noch keine weiteren Befehle gegeben hatte, wandte ich mich an Brigio und sagte:


    "Sag mal Brigio, woher kommst du eigentlich? Ich meine, wir sind ja jetzt in einer Truppe und da wäre es doch fein, die Männer zu kennen, an deren Seite man in Zukunft kämpft. Ich bin Rätier und stamme aus den Alpen."

  • Während die beiden Tragbahren, von den vier Probati, die sie trugen sofort, zum Valetudinarium gebracht wurden,
    schleiften die übrigen 18 Probati die Bäumstämme oder Baumstammstücke auf den Übungsplatz und ließen sie auf
    den Boden herunger. Die Drei Anführer Dumnorix, Accius und Vibulanus trafen sich am mittleren Baumstamm und
    gingen schweigend und mit betroffenen Gesichtern zu ihrem Decurio.

  • Lucius verschränkte die Arme. "Schön, dass nun alle wieder da sind! Darf ich fragen was da so lange gedauert hat? Eure Kameraden, die Falken, der Duplicarius und ich warten schon eine ganze Weile! Und wieso fehlen hier Männer?!"

  • Vibulanus und Accius wollten fast zeitgleich etwas sagen, doch Dumnorix war schneller.


    "Decurio, unser Baum is umgestü´zt und had Brix un Gerbod uner sich bergaben. Wir hams alleine net geschaft die beidn
    zu befrein und da ham uns Vib und Acci geholfn. Also nicht nur sie, sondern ihre Leut ... Die Leute die jetzt fehlen tun sind
    ebn die beiden und noch vier Leut die sie gerade auf Tragen ins Valetudinarium bringn."

  • Der Decurio traute seinen Ohren nicht. "Seid ihr ernsthaft zu dämlich einen Baum zu fällen ohne dass jemand verletzt wird?!" Das durfte ja nun wirklich nicht wahr sein! Es gab zahlreiche Scherze darüber, auf welcher Seite eines umstürzenden Baumes man NICHT stehen sollte und Lucius selbst, obgleich er niemals mit der Axt im Wald gearbeitet hatte, kannte die meisten davon. "Wie schwer sind die Männer verletzt?!" fragte er in äußerst verärgertem Tonfall.

  • Auch hier war Dumnorix wieder schneller.


    "Naja das wissen wir net genau, denn der einzige der sich mit so Medicuszeug auskennt, war Flavo, aber der is eben kein Medicus,
    Decurio.Also er hat gsagt, dass die Beiden wieder uf die Beine kommet. Brix is sogar auf dem Weg hier her wieder ufgewacht."


    Dumnorix rieb sich nervös die Hände.

  • "Soso....'wieder aufgewacht'!" Er dachte einen Moment nach. Inzwischen waren einige Eques der Turma I auf das Gespräch neugierig geworden, denn so verärgert hatte ihr Decurio noch nie geklungen. "Was denkt ihr ist eure Aufgabe als Gruppenführer? Ihr sollt eure Leute im Auge behalten um genau so etwas zu vermeiden!!! Wer das nicht kann ist nicht geeignet, Männer zu befehligen! Im Kampf kann soetwas einige oder eine ganze Einheit das Leben kosten! " Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Dumnorix! Da es deine Männer waren, die verletzt wurden, hast du dafür grade zu stehen! Das heisst für dich Latrinendienst bis zum Ende des Monats! Die Stiere wählen bis morgen einen neuen Anführer!" Er wandte sich an die anderen. "Und ihr schreibt euch hinter die Ohren, dass ihr als Gruppenführer mehr zu tun habt als ab und zu mal für Ordnung zu sorgen! Sollte nochmal jemand zu schaden kommen werdet ihr Scheisse schaufeln bis ihr aus den Truppen ausscheidet! Wir sehen uns morgen in der Schola...und ich werde jetzt dem Praefectus Meldung machen und dann nach den Verletzten sehen! Räumt die Baumstämme zur Seite und dann ABITE!" Er brüllte mehr als er sprach.

  • Brigio stand während der Gardinenpredigt des Decurio mit seinen Männern etwas abseits. Als dieser dann sich auf den Weg zum Praefectus machte, gab Brigio einen knappen Befehl zum Wegräumen des Baumstammes. Die Männer arbeiteten schweigend. So hatten sie den Decurio noch nicht erlebt.
    Brigio sprach sie kurz an. "Männer, es war ein harter und lehrreicher Tag. Vergißt den Wettbewerb, der interressiert jetzt nicht mehr. Geht in die Unterkünft oder die Therme und erholt euch. Wir sehen uns morgen in der Schola."
    Nachdem alle gegangen waren hielt er Merowech zurück. "Geh bitte kurz in die Krankenstation und schau, wie es den verletzten Kameraden geht. Komm dann in die Unterkunft, dort können wir reden und etwas trinken. Hier ist nicht der richtige Ort dafür."

  • Ich nickte kanpp und machte mich auf den Weg in die Krankenstation. Als ich sah, dass der Duplicarius den selben Weg einschlug, rief ich ihm zu:


    "Duplicarius, wollen wir gemeinsam zur Krankenstation gehen?"

  • Corax wollte sich auf dem Übungsplatz an den Übungen mal ein bisschen betieligen, sofragte er den Decrio oder seinen Duplcarius, der gerade neben ihm stand: Was kann ich hier üben, mit was soll ich anfangen?

  • Ich war auf dem Übungsplatz angekommen. Da Brigio noch nicht hier war, begann ich damit, meinen Körper aufzuwärmen, denn soviel war mir klar: Wenn ich lästige Krämpfe während des Trainings vermeiden wollte, musste ich zuerst meine Muskeln lockern. So machte ich meine Übungen und vertrieb mir zugleich die Zeit, bis Brigio auf dem Platz erschien.

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