• Keuchend kamen die Männer nach und nach wieder zu ihrem Offizier gelaufen, manche schneller, manche langsamer. Einer stolperte und wäre beinahe hingefallen, konnte sich aber nochmal fangen. Auch Lucius raffte seine letzten Kräfte zusammen und stellte sich mit dem Rest der erschöpften Gruppe abermals auf. Ruhig stehen war allerdings unmöglich da alle schwer atmeten.

  • Scaevola hielt sich zurück dem Eques giftige Blicke zu schenken und konzentrierte sich lieber darauf wieder Luft zu bekommen.
    Mit über den Kopf erhobenen Armen um irgendwie das Seitenstechen loszubekommen und keuchend nach Luft schnappend ging er langsam zu seinem Platz und stellte sich zurück in die Reihe.
    Dort lies er die Arme langsam wieder sinken und wurde mit einem weiteren Stich in die Seite belohnt. Und zum Glück ging es nicht nur ihm so, dass er auffallend und ungleichmäßig atmete.

  • "Ihr wärt jetzt am liebsten tot, hm?", grinste Al die Probati an. "Darum seid ihr hier, meine Damen. Wenn wir mit euch fertig sind, wird das eine eure leichtesten Übungen werden."
    Zu Al´s Verteidigung musste man sagen, dass das nur teilweise gelogen war 8)


    "So, genug ausgeruht:
    PROBATI STATE!
    AD DEXTRAM! (Rechts um)
    AEQUATIS PASSIBUS.. (Im Gleichschritt) .. PERGITE! (Marsch)
    AD SINISTRAM! (Links um)
    RETRO! (Kehrt)
    STATE!
    MOVEMINI! (Rührt euch)
    PERGITE! (Marsch)."


    So und so ähnlich ging es noch eine ganze Weile weiter, bis Al endlich "PROBATI VENITE!"

  • Na dann sind ja gute Aussichten, dachte sich Scaevola ehe es losging.
    Rechts, links, umdrehen, stehen, gehen, hatte es nicht gehießen, dass man hier wenig laufen musste? Wozu würden sie ihre Pferde haben?
    Doch Scaevola hütete sich das laut auszusprechen.
    Langsam beruhigte sich auch seine Atmung wieder und das Seitenstechen verschwand ebenfalls quälend langsam. Dennoch hatte er am Ende das Gefühl keinen Schritt mehr gehen zu wollen. Seine Knie waren wabbelig und seine Füße schwer wie Blei, wahrlich keine gute Kombination.

  • "Sehr schön, meine Damen. Wenn ihr das jetzt noch möglichst synchron und ohne eure Vordermänner zu treten schaffen würdet..
    Wenn ihr das dann mal könnt, werdet ihr auch eure vierbeinigen Freunde kennen lernen, die können das nämlich schon."
    :]
    Die Viecher taten ihm jetzt schon leid. :D
    "Aber für heute wars das erstmal. PROBATI ABITE!"

  • Jetzt blos nicht in die falsche Richtung...dachte Lucius bei sich. Dieses Hin und Her konnte ja nicht sehr lange gehen. Immerhin war es ja nichtmal sehr wichtig - zumindest seiner Meinung nach. Ausdauer war etwas Nützliches...dieses Gehampel hier wirkte irgendwie sinnlos. Vielleicht nur ein Pausenfüller vor dem nächsten Lauf ? Die Sonne näherte sich dem Horizont und Lucius näherte sich der totalen Erschöpfung...bis endlich der Befehl zum Wegtreten kam...

  • Man konnte förmlich sehen, wie die mühsame aufrechte Haltung von vielen abfiel.
    Endlich wegtreten, schoss es Scaevola durch den Kopf. Das war's jetzt zum Glück für heute!
    Dann erinnerte er sich an was und ihm entfuhr ein verhaltener Fluch.
    Nicht auch noch das!, dachte er, doch er hatte sein Wort gegeben, dass er üben würde. Und dann würde er das auch!
    Auch wenn er jetzt am liebsten ins Bett gefallen wäre.
    So straffte er sich noch mal und hob kurz Decius zum Gruß die Hand, ehe er sich auf den Weg zu dem Platz machte, wo sie Waffentraining hatten.

  • Schon vor dem Wecken war Lucius aufgewacht und hatte nicht mehr schlafen können. Im stillen Halbdunkel der Unterkünfte hatte er ein paar Lockerungsübungen gemacht die ihm ein anderer Probatus am Vortag gezeigt hatte und war dann ins Freie getreten. Ein seltsamer Drang zu laufen hatte ihn zum Übungsplatz geführt wo er sich an den Rand der Bahn gestellt hatte und einige Atemzüge lang über die Ereignisse der letzten Tage nachgedacht hatte.
    Zehn Runden...
    Mittlerweile war er bei der zweiundzwanzigsten Runde und die kalte Luft verhinderte, dass er stark schwitzte. Er lief in einem langsamen Tempo, auf Ausdauer nicht auf Geschwindigkeit, so wie früher, wenn er mit seinem Vater auf Jagd gegangen war und warf immer wieder einen Blick zur Sonne, die langsam über den Wäldern Germaniens aufging...

  • Severus war aufgewacht, weil jemand die Unterkünfte verlassen hat.
    Einen Starken Muskelkater vorallem im rechten Arm spührend hatte er erst gar nicht aufstehen wollen. Er hatte sich dann aber doch hoch gequält mit dem Gedanken, dass er ja noch mal die Übungen mit dem Gladius machen könnte.
    Da die Übungswaffen wohl weggeräumt worden waren, nahm Scaevola einen einfachen Stock. Damit ging er zum Übungsplatz, wo Decius fleißig Runden drehte. Kopfschüttelnd blickte Scaevola zu diesem. Wie konnte man freiwillig Laufen trainieren?
    Na ja, er musste grade reden. Alle anderen würden sich bei ihm wahrscheinlich denken, wie kann man diese einfachen Bewegungen nur andauernd üben?
    Scaevola stellte sich an den Rand des Übungsplatzes und versuchte immer wieder die gleichen einfachen Schläge. Seinem Muskelkater war das gar nicht recht, aber er biss die Zähne zusammen.

  • Runde siebenunddreißig...Lucius hatte Severus schon am Rand der Bahn stehen sehen und ihn mit einem Wink begrüßt, dann wandte er seinen Blick wieder gen Boden und lief in gleichbleibendem Tempo weiter. Inzwischen schwitze er doch. Seine Beine begannen wieder zu rebellieren und irgendwie kam ihm seltsam vor was er hier tat, hätte er doch stattdessen das tun können was er sich den Vortag über die ganze Zeit gewünscht hatte - schlafen. Doch eine innere Unruhe hatte ihn gepackt...und er lief weiter...

  • Den Gruß von Decius erwiderte Scaevola kurz, ehe er es weiter versuchte.
    Nach einiger Zeit, in der er immer noch keinen Fortschritt gespürt hatte, setzte er sich frustriert an den Rand des Platzes und sah Decius bei seinen Runden zu.
    Ausdauer hatte der Kerl, das musste man ihm lassen.

  • Runde vierundvierzig...
    Der junge Mann atmete längst nicht mehr rhythmisch, es war eher ein Keuchen und er spürte, dass er seine Grenzen nun beinahe erreicht hatte.
    Also ließ er sich nachdem er die letzte Runde vollendet hatte für einen Moment neben Scaevola auf den Boden fallen und versuchte, seine Atmung zu beruhigen. Er wischte sich den Schweiss mit dem Handrücken aus dem Gesicht und lächelte seinen Nebenmann etwas gequält an. ,,Salve...was....machst du denn hier ?''

  • Scaevola grinste.
    Salve.l Was ähnliches wie du. Trainieren, würde ich es nennen.
    Dann setzte er erklärend hinzu:
    Ich komm nicht so wirklich mit der Waffe zurecht, zumindest nicht mit der Rechten.
    Er tat es mit einem Schulterzucken ab.
    Und warum läufst du so fleißig Runden?

  • Lucius kniff die Augen gegen die Sonne zusammen.
    ,,Kann ich nicht so wirklich sagen. Vielleicht habe ich keine Lust darauf dass der Decurio dauernd unzufrieden ist. Wenn man zu den Besseren gehört kann man seine Einwürfe und Beleidigungen ignorieren - weil man weiss dass man nicht gemeint ist...''

  • Da mochte er recht haben. Doch...
    Wir sind neu, wir haben noch Zeit uns zu bessern. Der Decuio kann, und wird wohl auch, keine Wunder verlangen.
    Scaevola sah nachdenklich über den Platz, dann grinste er auf einmal.
    Aber wer gehört nicht gerne zu den Besseren. Zu den Besten.

  • ,,Mein Vater sagte mir einmal dass die besten Männer in der Armee am längsten leben...dass aber kein Mann so gut sein kann ewig zu leben. Er sagte aber auch dass allein die Götter entscheiden, wann die Zeit gekommen ist, zu sterben.'' Er schaute Scaevola an. ,,Je mehr wir trainieren desto besser werden wir und desto länger werden wir leben - wenn es den Göttern gefällt.''

  • Dein Vater war ein weiser Mann., Scaevola lächelte leicht.
    Und ich hoffe doch, ich bete, dass es den Göttern gefällt uns ein langes Leben zu schenken. Wenn nicht fände ich das sehr unfair., er grinste Decius an.
    Außerdem haben wir sicher noch Zeit, ehe wir ernsthaft kämpfen müssen. Hoffe ich zumindest, ansonsten bin ich so gut wie tot., letzteres wollte er eigentlich nur in Gedanken sagen, doch es war ihm irgendwie rausgerutscht. War ja jetzt auch egal.

  • Lucius erwiderte das Lächeln. ,,Mein Vater lebt noch. Er war Soldat bei der zweiten Legion.'' Er wandte sich um und ließ seinen Blick über die Bauten des Kastells wandern. ,,Komm, wir sollten zurückgehen bevor es Ärger gibt !''
    Damit rappelte er sich auf, klopfte seine Tunika ab und hielt Severus die Hand hin um ihm auf zu helfen.

  • Wie in den letzten Tagen auch, kam Al einmal mehr auf den Übungsplatz und blickte sich um.


    "PROBATI, IN ACIEM VENITE!"


    Da sie das mittlerweile ausgiebig geübt hatten, hatte Al durchaus die Hoffnung, dass es diesmal eine gerade Linie werden könnte. 8)

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