• Mit freudiger Erwartung erreichte Primus den Übungsplatz. Er ging auf einen Soldaten zu, der in der Mitte des Platzes stand.


    "Ave! Ich bin Gaius Primus und melde mich zum Dienst. Ich soll mich bei Vexillarius Lucius Decius Albius melden."

  • Der Mann stand gemeinsam mit ein paar Kameraden am Rande des Übungsplatzes. Die Männer hielten sich die Bäuche vor lachen als Gaius wieder zu ihnen kam.
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    "Das war schon....ganz gut Junge!" Der Mann prustete. "Vielleicht möchtest du ja nochmal zehn..." Ein erneuter Lachanfall schüttelte den Soldaten von oben bis unten durch. Die Männer drehten sich ohne ein weiteres Wort um und marschierten vom Platz wobei sie demjenigen, der Gaius laufen geschickt hatte, auf den Rücken klopften. Der Rekrut blieb allein zurück während in einiger Entfernung eine Glocke geleutet wurde.

  • Verdattert stand Primus auf dem Übungsplatz und sah den lachenden Männern hinterher. Er atmete tief und erholte sich relativ schnell von dem unfreiwilligen Lauf. Schließlich zuckte er mit den Schultern und machte daran sich den Platz ebenfalls zu verlassen, um seine Suche fortzusetzen. Er schlug die Richtung ein, aus der er die Glocke hörte.

  • Balbus schaute interessiert über den Platz. Er kannte diese Plätze natürlich, doch war das besondere hier, dass hier vor allem das Reiten exerziert wurde, was in seinen bisherigen Einheiten nicht von grosser Bedeutung war.


    "Wie ist denn die Ausbildung gewichtet? Wird mehr der Umgang mit dem Pferd trainiert, oder wird mehr Wert auf die Waffenausbildung gelegt?"

  • "Eine berechtigte Frage..... ICH persönlich legte Wert auf eine ausgewogene Ausbildung...... das Reiten ist wichtig, keine Frage, aber auch der Umgang mit den Waffen..... sei es AUF dem Pferd, als auch ohne......
    Meine Soldaten sollen alles können, ob sie nun auf dem Pferd sitzen, oder nicht.


    Die Reiterei wird oft belächelt, vor allem von den Legionären, doch sind sie es, die oft den entscheidenden Schlag führen, oder den Legionären die Flanken frei halten.


    Das römische Militär ist eine EInheit in der jede Waffengattung ihre Berechtigung besitzt und auch gebraucht wird!"

  • Balbus nickte. "Eine ausgewogene Ausbildung ist sicherlich das Richtige." sagte er. "Den Wert der Reiterei lernt man spätestens schätzen, wenn im Gefecht die Feldzeichen der Reiterei am Horizont erscheinen und den Gegner von den Seiten oder von Hinten aufrollen."


    Er selbst hatte es schon erlebt und hatte grossen Respekt vor all jenen Soldaten, die sich auf Pferde setzten.

  • Lucius betrat den Platz im Morgengrauen. Er war wenig zuvor aus unruhigen Träumen erwacht und hatte sich mit gemischten Gefühlen fertiggemacht. Heute würden die Probati wahrscheinlich keinen Spass an den Übungen haben, denn der Decurio wollte testen, wieviel sie aushielten.


    "Probati in aciem venite!" brüllte Lucius über den Platz als die ersten noch verschlafenen Rekruten auftauchten...

  • Vibulanus gähnte und rückte sein Kettenhemd zurecht bevor er sich in die Reihe der müden Probati eingesellte.
    Er rieb sich die Augen und nahm dann schnell Haltung an als er das Gebrülle des Decurios hörte.

  • "Heute will ich eure Ausdauer testen!" begann Lucius schließlich. "Wir werden etwas Neues ausprobieren und euch in vier Gruppen aufteilen. Allerdings erst NACH dem, was nun folgt! Wir veranstalten ein Lauftraining,bei dem es gilt, am längsten durchzuhalten! Die vier, die am Ende noch übrig sind, werden Gruppenführer! Alle beginnen gleichzeitig, wer überrundet wird scheidet aus! Auf gehts!"

  • Brigio lief gemeinsam mit den anderen los. Einige der jüngeren Probati preschten gleich nach vorne und gingen ein hohes Tempo an. Absichtlich hielt er sich zurück und versuchte, ein gleichmäßiges Tempo zu halten. Würden er und Vibulanus bis zum Schluß durchhalten?

  • Viblanus suchte schon nach einem Stein, um ihn auf den Decurio zu werfen, als der Ausdauerlauf auch schon anfing.
    Er wählte ein angenhmes Lauftempo und achtete nicht sonderlich auf die anderen. Um sie von dem öden Laufen abzulenken,
    dachte er darüber nach was es wohl heute Abend zum essen geben würde. Oder besser gesagt was er gerne essen würde.

  • Nach einer ganzen Stunde war die Gruppe der erschöpft am Boden Liegenden um einiges größer als die der Laufenden. Vibulanus gehörte zu der letzteren Gruppe an.
    Er war so müde und außer Atem, dass sich wunderte warum er noch weiterlief. In Gedanken setzte er sich immer wieder auf den Boden und trank etwas aus seiner
    Feldflasche. Irgendwann gab vor ihm ein Probatus auf und hockte sich auf den Boden. Kurz darauf packte ihn jemand an den Schultern und riss ihm aus dem Trott
    an den er sich in der letzten Stunde gewöhnt hatte.
    "He Kumpl. Es is vorbei du brauchs nich mehr laufn." sagte ihm ein dicklicher Gallier.
    "Und ?" sagte Vibulanus noch etwas verwirrt.
    "Du has gewonnen." sagte der gallische Probati überschwenglich.
    Noch bevor der Gallier weitersprechen konnte, versagten die Beine von Vibulanus den Dienst und er sackte zusammen.

  • Mit der Hilfe des Galliers, der sich als Lugosix vorstellte, schaffte es Vibulanus wieder auf die Beine. Er nahm die Feldflasche von ihm dankbar an
    und trank einen großen Schluck. Das Posca löschte seinen Durst schnell und erfrischt scahute er sich um, denn er war gespannt wer außer ihm
    einer der letzten war. Er sah einen großen Gallier und einen blonden Germanen die gerade von Kameraden beglückwünscht wurden. Er konnte Brigio
    nicht sehen und wunderte sich ob er wohl auch einer der letzten vier Läufer war.

  • Brigio hatte seine Kondition etwas überschätzt. Trotzdem hatte er sich so lange auf den Beinen gehalten, bis er sicher war, daß alle die hinter ihm liefen bereits aufgegeben hatten. Da noch drei vor ihm liefen, achtete er nur darauf, nicht überrundet zu werden. Dann endlich hörten die anderen auf zu laufen und er ließ sich einfach an Ort und Stelle hinfallen.
    Eines war ihm sofort klar, laufen würde nie seine Paradedisziplin.

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