Der Verhörraum der Castra

  • Crotilo stand schweigend in der Nähe und beobachtete die Szene. Die arme Frau würde jetzt wohl nicht mehr so schnell etwas zu lachen haben; Wenn Brutalus erst einmal ein Werk begonnen hatte, dann ließ er nur äußerst ungern vor der Vollendung desselben davon ab.

  • Nach Lucius' Geständnis hatte sich Nicarea schon aufgegeben. Teilnahmslos beobachtete sie die weiteren Geschehnisse, schenkte aber dem Folterknecht und seinem Werkzeug keine Beachtung. Erst als der sich an ihren Füßen zu schaffen machte, regte sie sich wieder. Sie schrie kurz auf und versuchte sich der Zange zu entziehen. Keuchend versuchte sie, die Aufmerksamkeit des Centurio zu erlangen.


    "Was wollt ihr von mir? Was wollt ihr?"

  • Der Centurio reagierte nicht gleich. So leicht wollte er es der Frau nicht machen und ihre ersten Qualen schon so früh beenden. Da würde sie ja gar nicht merken, was auf sie zukommen würde, wenn sie ihn noch einmal anlügen würde. Doch schließlich hatte er ein Einsehen. Er wollte sie ja nicht umbringen. Zumindest noch nicht.


    Brutalus, das reicht für den Moment. kaum hatte der Centurio die Worte ausgesprochen ließ der Folterknecht von Nicarea ab. Was ich will? Liegt das nicht auf der Hand? Wer hat dir den Auftrag gegeben den Anschlag auf Prudentius auszuführen?

  • "Ich kenne den Namen des Auftraggebers nicht, er nannte ihn nicht. Selbst wenn, hätte er mir wohl nicht die Wahrheit gesagt."


    Das war das erste Mal an diesem Tag, daß sie den Prätorianern die Wahrheit gesagt hatte. Sie werden damit nicht zufrieden sein, dessen war sie sicher.

  • Aber irgendwas wirst du von ihm verdammt noch mal wissen! Wie sah er aus? Wo habt ihr euch getroffen? Wie hat er dich gefunden? Na los, sprich endlich! Erzähl mir alles was du weißt!


    Dem Centurio rieß solangsam der Geduldsfaden. Schließlich verlangte der Kaiser und Rom Ergebnisse. Zwar wurden sie nicht von ihm verlangt, aber von seinem Praefect. Und dieser verlangte sie von dem Centurio. Und Crassus mochte es gar nicht, wenn er enttäuscht wird.

  • "Ich.. ich werde euch alles sagen, was ich weiß."


    Sie spielte kurz mit dem Gedanken, die Prätorianer um einen schnellen Tod zu bitten, aber auf deren Versicherungen würde sie sich ohnehin nicht verlassen können.


    "Er war sehr unscheinbar, war offensichtlich darauf bedacht, nicht aufzufallen. Er sprach nicht viel, sagte nur das Nötigste. Doch... wir trafen uns in der Taverna Apicia, und als er sie nach mir verlassen hatte, richtete er sich sein pallium zurecht. Da sah ich sie, die lange Narbe an seinem linken Oberarm.
    Sein Verhalten und die Narbe... es muß ein Soldat sein, oder zumindest ein Ehemaliger."


    Nicarea seufzte leise, sie hatte nun alles gesagt, was sie wusste.

  • Der Centurio lauschte der Attentäterin aufmerksam. Während sie von dem Auftraggeber berichtete, wog er ab, ob sie wohl die Wahrheit sagte oder nicht. Er hätte ihr zwar zugetraut, dass sie ihn anlügt, aber er hatte das Gefühl, dass sie die Wahrheit sagte...


    Hatte er irgendeine Akzent? War er besonders braungebrannt oder hellhäutig? Irgendetwas, was über seine Herkunft etwas aussagt?

  • Schaut, ob Brutalus noch etwas aus ihr herausquetschen kann. Aber lasst sie am leben, wir brauchen sie vielleicht noch.


    Crassus hatte sich inzwischen von der Wand gelöst und die Anweisung im Rausgehen ausgesprochen. Er wollte auf Nummer Sicher gehen und keine mögliche Zeugin leichtfertig verlieren. Vorallem, da sie ja bisher die einzige war. Von Lucius mal abgesehen, der aber wahrscheinlich sowieso nicht mehr hilfreich sien würde.


    Der Centurio nahm die Befehle entgegen und nachdem Crassus den Raum verlassen hatte, machte er sich gemeinsam mit Brutalus ans Werk noch irgendwelche möglichen Geheimnisse zu erfahren.


    Crassus bekam davon aber nichts mehr mit....

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