Der Verhörraum der Castra

  • *hust*


    Der Legat, ja der.... er war ähm nicht für den wahren Kaiser. *würg* Ein Sklave hat es erledigt. Keine Ahnung welcher, oder durch wen beauftragt, die Offiziere, sie waren alle so entusiasmisch.

  • “Ein Sklave? Du hast der Legion damals aber zwei Täter präsentiert!
    Wie sind die an den Legaten herangekommen? Wie haben sie ihn umgebracht? Wer steckte dahinter?
    Nun red schon und sag uns endlich die Wahrheit!“

  • “Langsam werden wir ungeduldig. Red’ endlich, es hat doch keinen Zweck.“
    Corvus überlegte kurz, dann griff er zu einer List.
    “Eure Sache ist gescheitert. Die Legionäre der XXXII. Adiutrix haben in ihrem Lager bei Volcei rebelliert. Sie haben alle höheren Offiziere umgebracht. Laeca selbst sollen sie geradezu in Stücke gehauen haben. Es ist vorbei!“
    Der Trecenarius beobachtete die Reaktion des Gefangenen auf diese Lüge.

  • Laeca tot? Alles verloren, alles umsonst? Er war zu schwach und zu erniedrigt, um sich noch länger gegen das sich ausbreitende Gefühl der Resignation zu wehren. Irgendetwas, tief in ihm, zerbrach in diesem Augenblick.

    Ich… ich sage die Wahrheit. Zwei Ägypter haben ihn aufgeschlitzt. Nachts… in seinem Schlafgemach. …ich habe sie beauftragt…

  • “Du hast sie also beauftragt den Legaten umzubringen und danach hast du sie selbst umgebracht, damit sie nicht reden können, richtig?
    Was war mit den Offizieren, die du der Ermordung des Legaten bezichtigt hast und die dafür sterben mussten?“

  • Pah, dass waren doch feige Hunde… Speichellecker des Ulpiers! Die wären niemals einverstanden gewesen… die mussten weg!
    Die Idioten haben gar nichts begriffen und als sie merkten, wie der Hase lief, da war es zu spät.

  • “Wie war das mit Laeca? Wusstest du schon vorher von seinen Plänen? Kanntest du ihn schon vorher?“
    Corvus war entschlossen, diesen Mann nicht mehr vom Haken zu lassen, jetzt, wo er endlich das Reden angefangen hatte.

  • Er war mein Ausbilder… Als ich in die Legion eintrat war er mein Ausbilder… wie ein Vater war er zu mir.


    …ich wusste… er war schon lange voller Hass auf den Ulpier… er hat einmal gesagt… es wird eine Zeit kommen, da muss man zuschlagen und dann zählt er auch mich.
    Ich war vorbereitet und als seine Nachricht kam, da wusste ich… es war klar was getan werden musste.

  • Corvus nickte. “Warum nicht gleich so? Du hättest dir viel ersparen können.“
    Er sah Hungaricus an und ein bösartiges Lächeln umspielte seine Lippen, als der ihm zunickte.
    “Ach so, wo du eben gerade von Hasen gesprochen hast; ich glaube, der Praefectus Praetorio hat da noch eine Frage an dich.“

  • Belustigt sah der Praefectus Praetorio, daß der Gefangene endlich redete.


    Na ausgezeichnet. Dann kommen wir zur finalen Frage.


    Valus sah den Praefectus an, der gerade äußerst böse grinste und die alles entscheidende Frage stellte:


    Kennst du ein phänomenales Rezept für Hasenbraten?


    Aus dem Munde von Valus war zunächst lange nichts und dann nur ein "Hä?" zu vernehmen, die Ungläubigkeit im Gesicht des Gefangenen war deutlich auszumachen. Stille. Dann sprach wieder der Praefectus Praetorio mit einem äußerst höhnischem Unterton:


    Nun? Kommt wieder nichts? Nun, für deine Trotzigkeit wirst du wieder bestraft. Brutus! Das andere Ohr!


    Brutus grinste wieder böse. Die Tortur vollzog sich am Gefangenen ein zweites Mal. Wiederum schrie der Gefangene laut auf, wiederum schrie er sich in die Bewußtlosigkeit...


    Wachen! Bringt ihn weg in seine Zelle! Brecht ihm aber noch die Unterschenkel, aber sonst behandelt ihr ihn gut, ja? Er soll seine Hinrichtung noch erleben.


    Die Wachen nickten und schafften Valus weg. Endlich war das Foltern vorbei...

  • Decius öffnete die Tür zu dem Raum, Gabinius schleifte den Kandidaten hinein und setzte ihn grob auf einen in der Mitte des Zimmers stehenden Schemel. Dann baute er sich inter ihm auf, verschränkte die Arme vor der Brust und schwieg. Decius betrat ebenfalls den Raum und lehnte sich an eine der Wände.


    "Keine Sorge, die Zeit des Wartens ist gleich vorbei..." sagte er beruhigend zu dem Sitzenden. Und dann warteten sie...

  • Sie warteten. Und warteten. Und sie warteten auch nach einer Stunde noch.


    Während Gabinius seine Rolle sehr überzeugend spielte und bewegungslos hinter dem Gefangenen stand, schelnderte Decius ein paarmal locker durch den Raum und musterte den Sitzenden mißtrauisch.


    "Ich hoffe dir gefallen unsere Kellerappartements?" fragte er streng.

  • Lucius blickte den Mann mit gleichgültiger Miene an. Was bildete sich dieser Miles eigentlich ein? Stolzierte durch den Raum, als wäre sein Gegenüber nichts wert. Dabei kannte Lucius die klassischen Verhörmethoden bestens. Ein leises Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er blickte Decius durchdringend an. Vor sich sah der alte Vigil einen jungen, unverbrauchten Soldaten, der seine besten Tage noch vor sich haben würde. Er selbst war ein Mittvierziger, dem die Lebenserfahrung durch jede Vene seines Körpers floss.


    Und sein Leben war schön gewesen. Mit Freuden dachte er zurück an die Zeiten bei den Vigiles. Unter seinem Optio Strabo gedient zu haben war für ihn eine Ehre gewesen. Langsam trat wieder der Raum und der Prätorianer in sein Sichtfeld und er dachte daran, was ihn noch erwarten würde. Kein Wort würde über seine Lippen treten, kein Laut würde Worte formen. Sein Leben war in diesem Augenblick nichts wert.

  • Decius blieb stehen und beugte sich zu dem Mann hinunter. Er mustete sein Gesicht, dabei viel ihm einmal mehr die Augenbinde auf.


    "Siehst so aus als scheint der Aufenthalt dort unten ein wenig deine Sprachfähigkeit beeinträchtigt zu haben... aber das geht vorbei, glaube mir. Mich würde derweil interessieren was denn mit deinem Äuglein geschehen ist?"

  • Er schüttelte nur resigniert den Kopf und blickte zu Boden. Sein Ende war nah und er würde dem Ende mit Freuden entgegenblicken. Nichts würde seine Zunge lösen, das hatte er sich geschworden. Das hatte er Strabo geschworen. Und so würde es auch sein. Dieser Anfänger da packt es falsch an, dachte er grinsend.

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