Erste Anhörung Medicus Germanicus Avarus vs. Lucius Tiberius Vibullius IUD PRIM VIII/DCCCLIV

Zitat

Original von Gnaeus Fabius Antistes

Der Kläger legte drei Quellen vor, die seine Behauptung einer Beleidigung belegen sollten:

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Gerichtssaal):
Keine Vermutung bleibt es, daß der gegenwärtige Ädil offen sein Amt dazu mißbraucht, Wahlkampf zu betreiben und mich zu verleumden und auch gleich zu drohen:
Die Anklage möge die Quelle dieser Behauptung preisgeben, da der Verteidiger bei der genannten Situation nicht anwesend war.

Gerichtshalle

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Gerichtssaal):
Schön. damit zeigte sich, daß der Prätor keine Uhr kennt. Es war nach seiner Äußerung erst ein Tag vorbei. Damit zeigte sich für mich und andere, daß der Prätor nun wirklich gemeinsam mit dem Angeklagten unter einer Decke steckte.

Die Anklage möge die Relevanz des Zitates erklären da die Vertiedigung keinen Orakelweihrauch erwerben möchte.

Vibullius behauptet mit dieser Aussage ganz klar, das die Neutralität des Gerichts außer Funktion sei, damit beschädigt er nicht nur meinen Ruf, weil es faktisch einem Bestechungvorwurf gleich kommt, sondern beschmutz auch die ehrwerten Hallen des Gerichts mit Hohn, doch ist für dessen Verteidigung eine andere Stelle zuständig.

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Forum Publicum):
Vor dem Kaiser und anderen Senatoren habe ich Respekt. Für Creticus, Curio, Avarus und dich nur Verachtung, da sie ihre Ämter mißbrauchen.

Die Anklage möge die Quelle dieser Behauptung preisgeben, da der Verteidiger bei der genannten Situation nicht anwesend war.

Die Rosta.... "Nota Censoria"

Der Kläger legt zudem weiter Quellen vor, die ebenfalls ganz klar gegen die Person Medicus Germanicus Avarus, seinesgleichen Senator gerichtet sind:

"So mischte er sich in ein Gespräch zwischen dem Senator Lucidus und mir ein, um mich verbal zu beschuldigen:"

Rosta...

"Dann hätten wir da noch eine Beleidigung auf dem Mercatus"

Zitat

Und das sagt ausgerechnet ein gewesener Aedil, dem der Geruch schon meilenweit vorauseilt.

Wenn du Konzessionen haben willst, beantrage sie doch einfach anstatt den Gestank der inneren Verwesung durch das Öffnen deines Mundes noch weiter zu verbreiten.

Hm, zum Gericht gewandt.

Zitat

...und mitteilen, ob er an einer gütlichen, außergerichtlichen Einigung Interesse hat."

"Nun ich bin natürlich gewillt dieem Gericht keine unnütze Arbeit zu machen. Schließt dies jedoch mit ein, das sich die Verteidigung ob dieser erdrückenden Beweise zu einer Zahlung in angemessener Höhe und zu einer Unterredung mit ihrem Mandaten bereit erklärt. Immerhin, und das belegen die neuerlichen Angriffe, ist es dem Bürger Vibullius daran gelegen bei jeder ach so kleinlichen Gelegenheit uns verbal zu attackieren."

"Das Gericht dankt für die umfangreichen Ausführungen des Klägers. Es werden nicht alle Aussagen berücksichtgt werden können, da in diesem Fall nur Geschehnisse verhandelt werden, die zum Zeitpunkt des Anzeigeeingangs bereits geschehen waren.

Die Verteidigung möge sich nun zu den Anschuldigungen äußern und ebenfalls bekannt geben, ob sie an einer außergerichtlichen Einigung Interesse hat. Insbesondere interessiert mich, ob der Beklagte zu einem versöhnenden Gespräch mit dem Kläger bereit ist."

"Die Verteidigung möchte auf die von der Anklage vorgetragenen Punkte strukturiert antworten, deswegen möchte ich die Zitate mit Anklagepunktsziffern versehen:"

A

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Gerichtssaal):
Schön. damit zeigte sich, daß der Prätor keine Uhr kennt. Es war nach seiner Äußerung erst ein Tag vorbei. Damit zeigte sich für mich und andere, daß der Prätor nun wirklich gemeinsam mit dem Angeklagten unter einer Decke steckte.

B

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Forum Publicum):
Vor dem Kaiser und anderen Senatoren habe ich Respekt. Für Creticus, Curio, Avarus und dich nur Verachtung, da sie ihre Ämter mißbrauchen.

C

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Gerichtssaal):
Keine Vermutung bleibt es, daß der gegenwärtige Ädil offen sein Amt dazu mißbraucht, Wahlkampf zu betreiben und mich zu verleumden und auch gleich zu drohen.

Zu Punkt A:
"Nach Sichtung der Akten findet die Verteidigung die vom damaligen Praetor, des inzwischen wieder verschwundenen Quintus Caecilius Metellus Creticus, gesetzte Frist als bestürzend kurz. Das sie quasi im Schnellgerichtsverfahren dann auch zu gunsten seines Factiogenossen Avarus mit einer, in Anbetracht des Einkommens meines Mandanten, ruinösen Geldstrafe verbunden war, befremdet obendrein. Die Aussage meines Mandanten ist somit voll verständlich, ich hätte in seiner Situation ärgeres angenommen."

Zu Punkt B:
"Durch Anführung dieses Zitates behauptet der Kläger die Aussage sei falsch. Auf den Fall Curio gehe ich an anderer Stelle noch zu genüge ein. Betrachten wir nur euch. Habt ihr, oder habt ihr nicht als Aedilis Curules das Lupanar des Marcus Matinius Mercator wiederholt kostenfrei aufgesucht um die dort angebotenen Produkte durch sorgfältige Stichproben zu begutachten?"

Zu Punkt C:
"Ich werde darauf nach Beantwortung meiner Frage zu Punkt B eingehen."

"Die Verteidigung ist gerne bereit sich gütlich zu einigen wird aber bei der jetzigen Beweislage keine Strafe akzeptieren und auch keinerlei Erklärungen abgeben. Die Verteidigung wäre dann auch bereit von einer Verfolgung der Beleidigung meiner Person abzusehen."

Zitat

Original von Medicus Germanicus Avarus
Könnte das Gericht mich in Kenntnis setzen, wer dieser Mann da ist? Mir wurde nicht Kenntnis gegeben, das der Angeklagte einen Rechtsver... äh Rechtsbeistand bestellt hat.

"Der Kläger braucht auf die Fragen der Verteidigung jetzt noch nicht zu antworten!

Die von der Verteidigung mit 'A' bezeichnete Aussage bezieht sich massgeblich auf den Prätor und wird nicht weiter Gegenstand der Verhandlung sein.

Ich erwarte noch eine Aussage der Verteidigung zur Anschuldigung 'C'."

"Gerne komme ich dem Wunsch des ehrenwerten Senators Spurius Purgitius Macer nach und ziehe meine Ausführung zu Punkt C vor.
Der Vorwurf war folgender

Zitat

Zitat von Lucius Tiberius Vibullius (Gerichtssaal):
Keine Vermutung bleibt es, daß der gegenwärtige Ädil offen sein Amt dazu mißbraucht, Wahlkampf zu betreiben und mich zu verleumden und auch gleich zu drohen.

Ich will dieses Zitat in drei Teile teilen:
C1 Gebrauch des Amtes um Wahlkampf zu betreiben
C2 Verleumdung meines Mandanten
C3 Bedrohung meines Mandanten

Auf C1 gehe ich nur ein wenn das Gericht es wünscht, er würde die Gerichte auch in anderen Fällen über Monate beschäftigen.

Zu C2 und C3 möchte die Verteidigung Beweismittel D einbringen:

Zitat

Zitat von Medicus Germanicus Avarus:
Wir wollen jetzt nicht deine Geschäftsbeziehungen ausdiskutieren, denn irgendwie sind sie nach dem bestehenden Lex Mercati auch noch legal. Aber und das verspreche ich dir, ich werde daran arbeiten, das es als illegal anzusehen ist.
Denn ohne deine wöchentlichen Großspenden, die du erhältst, würde sich kein Rad drehen und keine Tunika für 15 Sz. auf dem Markt landen.

Punkt C3 wird durch zwei Drohungen erfüllt die ich wie folgt strukturiere:

D1 Die Drohung die bislang legalen Geschäftstätigkeiten meines Mandaten für illegal erklären zu lassen.
D2 Die Drohung in den Betrieben meines Mandanten würde sich dann kein Rad mehr drehen.

Die Verteidigung hält somit den von der Anklageseite vorgebrachten Punkt C3 für erwiesen an.

Punkt C2 wird durch drei Verleumdungen erfüllt die ich wie folgt strukturiere:

D3 Die Unterstellung die Geschäftstätigkeiten meines Mandaten seien nur "irgendwie" legal. Dadurch wird implizit behauptet sie seien irgendwie auch nicht legal was unbewiesen und somit ehrabschneiden ist.
D4 Die Unterstellung mein Mandant würde wöchentlich Spenden erhalten. Diese ist unbewiesen.
D5 Die Unterstellung mein Mandant würde Großspenden erhalten. Diese ist unbewiesen."

Antistes nahm einen Schluck Wasser und fuhr fort

"Sicher wird die Anklage jetzt Konteneinsicht forden, diese lehnen wir aber rigoros ab. Sie hier zu gewähren würde impertinenten Unterstellungen in der Zukunft Tür und Tor öffnen, man bekommt dann Konteneinsicht und entschuldigt sich im Notfall. Falls man was interessantes findet bläht man das dann wie eine Seifenblase auf."

Antistes nahm Platz un klopfte Vibullius auf die Schulter der inzwischen wieder glaubte sein Recht zu bekommen.

"Ich stelle erfreut fest, dass beiden Seiten nach eigenem Bekunden an einer außergerichtlichen Lösung interessiert sind.

Des weiteren scheinen sich beide Seiten sehr konstruktiv mit den einzelnen Vorwürfen befasst zu haben. Ich erkenne darin ein ernsthaftes Bemühen, eine pauschale Ablehnung der Gegenmeinung zu vermeiden.

Wie beiden Seiten wohl bekannt sein dürfte, liegt dem Gericht in einer anderen Sache eine Anzeige des Vibullius gegen Avarus vor. Der Fall wartet auf die Eröffnung der ersten Anhörung.

Das Gericht schlägt vor, dass beide Seiten guten Willen zeigen und ihre jeweiligen Klagen zurück ziehen und sie hier im Gericht die Hand zur Versöhnung reichen."

Freundlich blickte Macer zwischen den beiden Seiten hin und her und wartete auf Reaktionen.

"Die Verteidigung hält dies für einen weisen Vorschlag und würde ihn annehmen."

"Die Anklage wird darüber nochmal schlafen, zumal die anderweilige Anhörung durch die Tatsache des Diebstahls von Dokumenten belastet wird... oder wie erklärt man sich die Vorlage von Briefen aus dem Hause Sedulus ?

Außerdem stellt sich uns die Frage, wie die Verteidigung nach ihren imensen Aufwand auf einmal auf *siro* plädiert, wo sie doch meint unsere Angaben in vollstem Umfang untergraben zu können?! "

Zitat

Original von Medicus Germanicus Avarus
Die Anklage wird darüber nochmal schlafen.

"Nachdem die Anklage ausgeschlafen hat, sollte sie sich darüber belehren lassen, dass die Verteidigung hier für gar nichts plädiert. Es ist vielmehr so, dass der Praetor Spurius Purgitius Macer einen Vorschlag zur Güte gemacht hat. Wir haben lediglich bekundet diesen annehmen zu wollen und weisen die Darstellung des Comes, die uns hier als Bittsteller hinstellt entschieden zurück."

"Die Anklage entscheidet sich dafür die gereichte Hand auszuschlagen. Gründe dafür ist die Tatsache, das der Angeklagte zu oft und fortlaufend sich in Gespräche des Senator Avarus einmischt, um ihn mit böswilligen, wie vulgären Ausdrücken zu betiteln. Desweiteren sieht er dem Verfahren V-A sehr gelassen entgegen, was er auch bereits in der vergangenen Ausführung feststellte.

Außerdem fragt er sich, was die Verteidigung alte Akten hervor kramt, die bereits an anderer Stelle, gerichtlich ein Urteil gefunden haben und somit für die öffentliche Beleidigung des Vibullius gegen Avarus kein Bestandteil der Verhandlung sind.

Die Anklage gibt zudem zu Protokoll, das das Gericht seinetwegen die später gemachten Äußerungen des Vibullius auslassen könne, doch die Anklage damit ein weiteren Gang vor Gericht anstrebt, da es scheinbar dem Angeklagten an Respekt vor Senatoren und Würdenträgern fehlt.

Weiterhin fordert er eine finanzielle Entschädigung von Vibullius, da er eine Entschuldigung sowieso nur mit gekreuzten Fingern aussprechen würde."

Antistes hob die Hand zum Zeichen der Wortmeldung.

"Nun, das sieht nicht nach einer gütlichen Einigung aus.

Ja bitte, Herr Verteidiger?"

"Mein Mandant hat sich mit der Gens Germanica auf eine aussergeichtlich Einigung geeinigt, wir legen die Bestätigung des Senators Traianus Germanicus Sedulus hiermit vor und beantragen die Schließung des Verfahrens."

Macer las das Schreiben sorgfältig mehrmals durch und nickte dann zufrieden. "Nun, das ist ja mal sehr erfreulich. Das Schreiben kommt zu den Prozessakten und das Verfahren wird hiermit in beiderseitigem Einvernehmen eingestellt."